Ein Demonstrant vor dem Parlament in Athen

Ihre Meinung zu Griechisches Parlament beschließt Massenentlassungen

Trotz heftiger Proteste hat das griechische Parlament ein Gesetz verabschiedet, das die Entlassung von bis zu 15.000 Staatsbediensteten ermöglicht. Die Reform des öffentlichen Dienstes ist eine Bedingung für weitere internationale Hilfszahlungen.

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18 Kommentare

Kommentare

Gast
Alles andere wäre auch superdreist gewesen.

Natürlich ist es für die betroffenen hart. Und man versteht deren Proteste nur zu gut. Wäre ich selbst betroffen, stünde ich auch auf der Straße.
Es geht in dieser Lage aber nicht um Einzelschicksale. Griechenland hat sich über Jahrzehnte sehenden Auges unheimlich verschuldet und lebt nur noch aufgrund der Kredite einiger europäischer Staaten (Deutschland, Frankreich, Niederlande, Finnland, Österreich usw.), mit denen Griechenland wiederum die Zinsen für seine Schulden bezahlt. Diese EU-Gelder gehen also nicht direkt ans griechische Volk, sondern sind dazu da, dass Zeit für eine Erholung der griechischen Wirtschaft gewonnen wird. Um wieder auf die Beine zu kommen, muss die griechische Volkswirtschaft mehr einnehmen als ausgeben, sonst kommen neue Schulden.
Griechenlands Öffentlicher Dienst ist pro Kopf 5 mal so groß wie in Deutschland. Also muss er kleiner werden. Würde man 30000 entlassen, bräuchte man keine Rentenkürzungen. Und die Reichen müssten nun auch bald mal Steuern zahlen.

Gast
. . . oh! Oh!

Das hört sich so an, wie der Kardinalfehler der SPD in der weimarer Republik !
In der Rezesion die letzte Instanz zum Schafott.

Nee . . . ! Nich wieda !

Schlimmer
Zwei Hauptübel

1. Die Reichen in Griechenland, insbesondere die Reeder, zahlen, wenn überhaupt, wenig Steuern. Angesichts der daraus resultierenden Steuerquote geht den Steuerzahlern in den "helfenden" Ländern der EU der Hut hoch. Denn letztendlich entsteht der Eindruck, man wird zur Kasse gebeten, damit Onassis und Co. weiterhin so gut wie keine Steuern zahlen müssen.

2. Die ganzen Hilfszahlungen dienen bisher der Bankenrettung (auch deutscher Institute). Aus Sicht des griechischen Normalbürgers aber geht es nur noch abwärts. In einem Maß, was man sich in Deutschland gar nicht vorstellen kann.

Als Konsequenz sollten Hilfszahlungen in Zukunft an Auflagen gebunden sein, wie z.B. dass man nicht nur Leute entlässt, und damit ganzen Familien die Existenzgrundlage entzieht, sondern, dass endlich auch die *reichen* Griechen ihren, verdammt nochmal dem Anstand entsprechenden, Beitrag zur Genesung des Landes leisten müssen.

Und Deutsche sollten sich bei den Griechen abgucken, was Gastfreundschaft heißt.

jaxdaka
Kapitalismus pur

Schon Napoleon hatte seinerzeit gesagt : "Um den endgültigen Sieg davonzutragen, muß man rücksichtslos sein."Das hat sich die Banken- und Finanzwelt offensichtlich auf ihre Fahnen geschrieben.Die "freigesetzten" Arbeitnehmer müssen sich halt eigenverantworlich um eine "Neuverwendung" bemühen.Wo kämen wir denn hin,wenn wir jetzt auch noch Rücksicht auf Einzelschicksale nehmen würden?Wäre ich Grieche,wäre ich jetzt auch auf der Strasse ...

Gast
@Schlimmer - Zwei Haptübel

Volle Zustimmung. Und anstatt das Geld ausländischen Geldinstituten zu Gute kommen zu lassen, wären die einkommensarmen Schichten der griechischen Bevölkerung zu unterstützen. Das würde einheimische Nachfrage und Wirtschaftswachstum erzeugen.
Abgesehen davon - wann wird Goldmann Sachs endlich in Haftung dafür genommen, dass es Griechenland in den Euro hineingelogen hat?

tick tack tick tack
@Am 18. Juli 2013 um 01:20 von Schlimmer

Punkt 2 wird es niemals nie nicht geben(leider).
Das wollen die griechischen Politelite-Besitzstandswahrer nicht und die deutschen/europäischen erst recht nicht, sonst macht sowas ja am Ende zu Hause auch noch Schule.
-
Es wird genauso weitergehen... der kleine Grieche wird bluten und Prass gegen die Troika entwickeln, vor dem Aus stehen, die Suizidraten und Fremdenfeindlichkeit werden weiter grassieren, während Listen mit Steuerbetrügern der oberen Zehntausend vom Winde verweht werden.

berni555
Ich finde es macht Sinn! Wir

Ich finde es macht Sinn!

Wir könnten auch an der Polizei sparen, wenn wir etwas an unserer Gesellschaft ändern. Wir brauchen hier in Deutschland auch eine Revolution, bzw. ein umdenken in der Politik. Unsere Politiker sind teilweise zu alt und teilweise immer noch rechtsradikal, leider :( !

Der_Historiker
Nötig

Wenn ein Land auf Hilfe von anderen Ländern angewiesen ist und die Bürger der anderen Länder ihre Steuern dafür ausgeben müssen, dann sollte die betroffene Bevölkerung erst recht mit Schwierigkeiten leben. Ist zwar schade, aber nötig.

Gast
Bißchen langweilig...

Ein bißchen langweilig, dieses eintönige und erwiesenermaßen falsche Mantra, daß die angeschlagenen Länder Südeuropas durch Verringerung der Ausgaben gerettet werden können. Schon vor 100 Jahren hat uns Keynes erklärt, warum der Staat in Krisenzeiten Geld ausgeben muß, um ein Zusammenbrechen der Wirtschaft zu verhindern. Hat auch gut geklappt, in den 50er und 60er Jahren.

Wenn jetzt 15.000 griechische Staatsbedienstete kein Geld mehr ausgeben können, weil sie keins mehr verdienen, dann verlieren nochmal genausoviele Leute in der Privatwirtschaft ihren Job, und so weiter -- eine vorhersehbare Kettenreaktion. Das lernt nun wirklich jeder VWL-Student schon im ersten oder zweiten Semester, aber der europäische Politiker des 21. Jahrhunderts ist wohl schlauer...

Daß es sich bei den Entlassungen nicht in erster Linie um überflüssige Verwaltungsbeamte, sondern u.a. um Lehrer handelt, zeigt außerdem, wie gleichgültig den Verantwortlichen die Zukunft der Jugend und des gesamten Landes ist.

Gast
Verständlich

In einem Land, in dem ein Viertel der Bevölkerung beim Staat angestellt ist, muss es Entlassungen geben.

Gast
Finanzwirtschaft

Nicht die Griechen erhalten Finanzhilfen sondern unsere verspekulierten Versicherungen und Banken erhalten Rückzahlungen/Tilgungen aus der Tasche der Steuerzahler. Und auf dem Rücken der Millionen vernichteten Existenzen im Süden Europas.
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EInzig die Finanzwirtschaft hat ein Interesse an Rückzahlungen in vergleichbar hartem Euro. Ansonsten könnten die Süd-EU-Länder zurück zu ihren weichen Währungen. Abwerten und attraktiv werden für deutsche Konsumenten und Touristen. Das würde den Boom bringen, den die Türkei aufgrund der weichen Lira und der künstlichen Aufwertung der Süd-Währungen erlebt.
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Der Euro geht zu unser aller Lasten. Das hat nichts mit "links-rechts"-Lagerzugehörigkeiten zu tun! Und der Euro ist selbstverständlich nicht alternativlos.
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Europa muss wieder zu dem werden was es vor Euroeinführung war. Europa war nie schwächer, das Leid war nie größer, die Anfeindungen untereinander waren nie heftiger als heute!

Gast
Ignoranz als Konzept ...

Ich schäme mich als Deutscher für unsere Regierung, die, als Marionette der verspekulierten Finanzwirtschaft, unseren Kontinent opfert. Was auch immer diese Herrschaften bezwecken, es ist menschenverachtend. Genug Leid! Genügend Suizide im Süden! Genug falsche Politik. Genug Diffamierung echter Europafreunde als Europagegner!
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Ihr handelt jenseits jeglicher Vernunft! Und ihr könnt nicht ansatzweise die Konsequenzen euer ignorantes, selbstgefälliges Treibens verantworten!
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Schämt euch, ihr Experten, die ihr den Euro durchgewunken habt! Schämt euch ihr Parlamentarier, die ihr eueren Job nicht macht! Schämt euch ihr finanzzocker, die ihr nicht für euere Fehler geradesteht!
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Ihr opfert einen Kontinent. Europa war nie so schwach wie heute! Die Verzweiflung war nie so groß wie heute!

Marc O' Polo
Weitsichtigkeit

Hey, super, Lehrer und Polizisten sind am staerksten betroffen.....

Man koennte fast annehmen, deutsche und griechische Regierungen sind im Wettstreit darum, wer wohl bescheuerter ist.

Wann werden endlich die Einschnitte bei Politikern und den aufgeblaehten Ministerien gemacht? Da gibt's doch bestimmt mehr zu holen.
Aber nein, man greift sich doch nicht selbst in die eigene Tasche.

Gast
@ 18. Juli 2013 um 06:27 von Theodor2

Deutschland hat aber auch ca. 8x mehr Einwohner. Dann ist eine noch nicht mal 7x höhere Staatsdienerzahl doch eigentlich ganz ok ;)

VG

riewekooche
Lehrer

zu entlassen war so mit das Dümmste, was man machen konnte, wenn man Griechenland wieder zu einem leistungsfähigen Staat machen will. Damit wird dann endgültig der Ast zu einer Zukunft Griechenlands abgesägt, denn Einsparungen im Bildungswesen treffen dann auch gleich die nächsten Generationen mit. Griechenland wird zum Billigfertigungsland Europas, denn Menschen mit höherer Bildung wird es dann dort nicht mehr geben.

Was daraus wird, sehen wir in Deutschland mit seinen unzähligen Bildungsreformen und knappen Geldern für Schulbildung: Ein Volk von Billiglöhnern und Hartz IV - Empfängern, dessen Auszubildende nicht mal mehr den Umfang eines Fussballfeldes ausrechnen können.

MKir13
Und Deutschland...

hat 80,5 Mio Einwohner, Griechenland 10,8. Um auf die gleiche Quote wie GR zu kommen, müsste DE noch 500.000 Staatsdiener einstellen.

Der ist auch gut: "Wir werden den Berg hinaufklettern und den Gipfel erreichen, der nicht mehr weit ist." Dann aber bitte nicht wundern, wenn es in alle Richtungen nur noch bergab geht...

Gast
Stellenabbau

Die Kleinen sollen gehen damit sich die Verursacher der Pleite weiterhin sich die Taschen vollstopfen können. Ich denke die geplanten 15.ooo werden dann mal gleich als Staatsfeinde in einer Sonderkommission unter die Lupe genommen. :-D Fehler der Rechnung ist nur das nun 15.ooo Haushalte nichts zur Konjunktur beitragen können.
So sind nun mal die Experten. ;-)

Gast
NICHT sparen? supi...

zitat: Wenn jetzt 15.000 griechische Staatsbedienstete kein Geld mehr ausgeben können, weil sie keins mehr verdienen, dann verlieren nochmal genausoviele Leute in der Privatwirtschaft ihren Job, und so weiter

Dass jeder Staatsbediensteter einen Arbeitsplatz in der privatwirtschaft "schafft".. das ist wohl Wunschdenken. oder meinten sie nen "aufstocker-job"?, Mr Keynes?

Unterstellt, die "quote" 80 millionen einwohner zu 4,75 millionen Staatsdiener sei "richtig und sogar gesund" ... dann müssten die griechen 50.000 staatsdiener entlassen....
und wenn die griechen (auch) keine kinder mehr "machen".. dann wird auch der ein oder andere lehrer "dran glauben" müssen.
Griechenland hat bereits geld ausgegeben....(wir ja auch...) und nicht zu knapp.. "genutzt" hat es nichts.