Demonstration gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit vor dem Kanzleramt in Berlin

Ihre Meinung zu Jugendarbeitslosigkeit: Eurostat erläutert Tücken der Statistik

Die EU-Politik hat die Jugendarbeitslosigkeit als drängendes Problem entdeckt. Oft zitiert wird eine Statistik, die Horror-Werte von bis zu 55 Prozent enthält. Doch diese Statistik hat Tücken. Eurostat selbst sah sich jetzt veranlasst, darauf hinzuweisen.

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21 Kommentare

Kommentare

Residue

Danke liebe TS. Ich denke es waere in der Zukunft hilfreich zu erklaeren, WIE einige Statistiken zustande kommen. Das ist lehrreich.

Markus.U
Aufpassen!

Ich hoffe, in den ARD- und ZDF-Nachrichten wird auch genau aufgepasst, ob jetzt von der Arbeitslosenquote oder dem -anteil gesprochen wird?

Gast
es grenzt an Zauberei

endlich einer der die richtigen Zahlen hat, oder richtig deuten kann. Da beschließen die Regierungschefs der EU Soforthilfen in Milliardenhöhe, obwohl angeblich alles im grünen Bereich ist. Ist die EU im Blindflug unterwegs ?. Kennen die nicht mal die richtigen Zahlen ?. Oder hat jemand im Statistikamt an den Zahlen herumgebogen, bis sie gepasst haben ?.

Gruselhut

Tja, so ist das halt mit den Statistiken. Wenn einer ein Hähnchen isst und ein zweiter bekommt gar nichts, dann hat es keinen Sinn zu sagen, jeder hätte im Schnitt ein halbes Hähnchen gegessen. Auch wenn's formal korrekt ist, hat der zweite trotzdem Hunger.
.
Eine Statistik zur Kenntnis zu nehmen, hat nur dann Sinn, wenn man ganz genau weiss, wie sie zustandegekommen ist. Ansonsten setzt man sich nur der Gefahr aus, betrogen zu werden.

Thunderstorm
Das ist doch bekannt.

Dieser Umstand wurde aber bereits von einigen Kommentatoren hervorgehoben. Mich wundert es deshalb, dass Eurostat den Medienvertretern auf die Sprünge helfen muss. Woran das wohl liegt? Politik lässt sich vermutlich besser verkaufen, wenn man diese Horrorzahlen veröffentlicht.

Lefcant
"Phonetisch"

"Arbeitslosenquote" und "Arbeitslosenanteil" sind phonetisch völlig verschieden. Was gemeint ist, ist wahrscheinlich "semantisch". Nicht, dass es inhaltlich viel ausmacht, aber man sollte keine Wörter verwenden, die man nicht vollständig versteht.

Liane8151
Jugend- und Arbeitlosigkeit

Dass seit Jahren von sämtlichen Argen die Statistiken hinsichtlich der Arbeitslosigkeit GESCHÖNT werden, wissen wir doch wohl alle ! Das auf Bundesland-, Bundes- und nun auch EU-Ebene sämtliche Gruppen (ABM, Kurzarbeit, Umschulung usw.) von der Arbeitlosigkeit ausgenommen werden, ist inszwischen eine Selbstverständlichkeit.
Wir sollten diese Schönfärbereien mal wirklich bei den nächsten Wahlen berücksichtigen !

fahrplan
Statistik hin oder her

Nur irgendwelche Quoten oder meinetwegen Anteile zu nennen, geht am Thema irgendwie vorbei. In die Statistik geht z. B. überhaupt nicht ein, wie die gefühlte Perspektivlosigkeit ist oder die Qualität der vorhandenen Arbeitsplätze. Wenn wir nicht endlich aufhören, Arbeitsmarktstatistiken solange zu verbiegen und schönzureden, bis uns das Ergebnis passt, steuern wir auch in D auf eine Arbeitsmarkt-Katastrophe hin.
Ausbildung, freie Stellen, Arbeitnehmerrechte - das alles hat nicht mehr die gewünschte Qualität, und das wird sich in einigen Jahren ganz massiv zeigen. Die Lobby-schwachen Sektoren wie Bildung und Kultur hängen jetzt schon in den Seilen. Wenn wir dann nicht nur noch Opel für den asiatischen Markt bauen wollen, muss wirklich was passieren. Vor allem die Bildung braucht dringend mehr Geld. Geht in die Schulen, und schaut's euch selber an.
Apokalyptische Grüße
T. H.

Gast
Wahnsinn

Ich musste das zweimal lesen, bis ich überhaupt verstand was hier geprobt wird. Weil die erwerbsfähigen Jugendlichen keinen Job haben, betrifft es die noch in Ausbildung befindlichen ja nicht, oder? Und phonetisch bestünde ja nur ein geringer Unterschied. Grandios!

Ja das ist ja super, liebe Redaktion. So hat man schon die Jugendarbeitslosigkeit ausgemerzt, bevor man auch nur einen Cent in die Hand nahm. Na dann mal so weiter! Wir rechnen demnächst einfach weiter bis die Prozentzahl niedrig ist. Auch wenn Sie sich auf die Regentage bezieht. Nur an der Phonetik muss dann noch gearbeitet werden

Gast
*lach* Aus 16% werden 55

Zitat: So lag die Jugendarbeitslosenquote in Griechenland Ende 2012 bei 55 Prozent, der Arbeitslosenanteil aber nur bei 16 Prozent.

Schön nicht wahr?
Aufgrund dieser Berechnung liegt also der Jugendanteil gegenüber der gesamtarbeitenden Bevölkerung in Griechenland bei 32%, was dann wiederum eine Jugendarbeitslosenquote von 55% ergibt.

Fakt ist es gibt EU weit 5,5 Millionen Jugendliche, reicht doch als Ergebnis, oder?

LG Coolchen

Residue
@ fahrplan

"In die Statistik geht z. B. überhaupt nicht ein, wie die gefühlte Perspektivlosigkeit ist oder die Qualität der vorhandenen Arbeitsplätze."

Das ist ja auch nicht die Aufgabe einer Statistik. Eine Statistik sollte bei der Entscheidungsfindung helfen. Und ja, die gefuehlte Wahrheit ist oftmals nicht die Wahrheit im positiven als auch im negativen Sinne.

Optimistische Gruesse,
Res

Nutzer

"In die Statistik geht z. B. überhaupt nicht ein, wie die gefühlte Perspektivlosigkeit ist oder die Qualität der vorhandenen Arbeitsplätze."
=>
>>"Das ist ja auch nicht die Aufgabe einer Statistik."
..
Nein. Oder besser: kommt drauf an - nämlich, was Sie denn statistisch untersuchen wollen. Selbstverständlich ließe sich die "gefühlte Perspektivlosigkeit" in der Statistik miterfassen. Da das nicht gewollt (oder beauftragt) ist, macht DIESE Statistik dazu keine Aussage.

Gast
@Liane8151

Leider nein, das wissen nicht alle. Ich zum Beispiel nicht. Dafür weiß ich wie man eine Statistik liest. Es macht für die Jungendlichen keinen Unterschied ob man sie arbeitslos nennt oder sie unter ABM listet. Jeder kann die Zahlen genau nachlesen, somit ist ncihts geschönt. Natürlich muss man sich "Mühe" machen.
Eine Statistik, die genau nennt, wie sie entstanden ist, ist immer richtig. Anzweifeln kann man höchstens die Aussagekraft.

Gast
Statistik!?

Ein Beispiel:
In einem Gefängnis bekommt nur ein Gefangener Hafturlaub im laufenden Jahr. Dieser kommt nicht zurück.
Also liegt für diese Anstalt ein Versagen an Hafturlaubern von 100% vor.

In einem anderem Gefängnis bekommen 100 Gefangene Urlaub im laufenden Jahr. 50 kommen nicht zurück.
Also liegt für die Anstalt ein Versagen an Hafturlaubern von nur 50% vor.

!?

Gast
Die Lage ist immer noch schlimm

Ich glaube was viele Leser nicht verstanden haben: Der Artikel will nur sagen, dass die Horrorzahl 55% mit Vorsichtig zu genießen ist - die Lage bleibt aber trotzdem noch schlimm. 16% Jugenarbeitslosigkeit ist immer noch sehr schlecht und besorgniserregend. Überleg mal, 16% der Jugendlichen sind nicht in Ausbildung, nicht im Job, hängen also einfach nur rum. Die in sie investierte Bildung kann nicht genutzt werden, das Wissen verfällt... insofern sind die EU-Programme zur Förderung der Arbeit junger Menschen extrem wichtig.
.
Und wenn es eben die Zahl 55% braucht, um Politiker und Bevölkerung von der Wichtigkeit dieser Förderungen zu überzeugen, dann solls mir recht sein...

Der MoJo

Vielen Dank an die Tagesschau für diesen klärenden Beitrag!

@Nutzer, @fahrplan
Die gefühlte Perspektivlosigkeit interessiert mich herzlich wenig. Wenn man die Deutschen bspw. nach ihrer gefühlten Armut fragen würde, wären die meisten Deutschen statistisch dem Hungertod nahe und aus Somalia würden Nahrungsmittelspenden kommen, um den armen Deutschen zu helfen. Mit solchen subjektiven Werten braucht mir keiner zu kommen. Die würden zwar der deutschen, leidgeprüften Seele schmeicheln, aber von der Tagesschau erwarte ich keine Berichterstattung auf dem Niveau der Boulevard- und Klatschpresse, sondern seriöse Berichterstattung. Und solche Klarstellungen gehören für mich mit dazu.

Bernd1
@ 22:13 von Bionier -- danke, ein sachlicher Kommentar

Sie haben Recht!
Die jetzt genannten Zahlen sind immer noch schlimm genug aber es ist trotzdem gut zu wissen dass diese Medien-Horror-Zahlen mit 55% Jugendarbeistlosigkeit endlich mal richtig gestellt werden.
*
Es ist eben wirklich ein gewaltiger Unterschied ob ein Jugendlicher tatsächlich gar keine Arbeit hat oder ob er in einer Ausbildung ist und somit faktisch NICHT arbeitslos!
Daher mein Dank auch an die Tagesschau-Redaktion dafür dass dieser Zusammenhang einmal dargestellt wurde!

fathaland slim
22:00, Sephiroth

"Eine Statistik, die genau nennt, wie sie entstanden ist, ist immer richtig. Anzweifeln kann man höchstens die Aussagekraft."
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Diesen Satz sollte sich jeder unserer Statistikpauschalanzweifler hinter die Ohren schreiben.
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Gefälschte Statistiken sind die, die nicht genau nennen, wie sie entstanden sind. Von denen gibt es wenige, denn ein Institut, das mit einer solchen erwischt wird, ist aus dem Rennen.
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Das Problem mit den Statistiken ist eher, daß sie nur oberflächlich rezipiert werden. Das ist aber nicht das Problem der Statistiker, sondern das ihres Publikums.

Gast
Dazu sollte noch was gesagt werden

Studien haben ergeben, dass ein mit Arbeitslosigkeit durchsetzter Berufsstart sich durch das ganze Leben zieht. Die verlorene Generation ist vorprogrammiert.

Deswegen war und ist die Quote richtig. Ein Jugendlicher, der seine Ausbildung abgeschlossen hat, steht in diesen Ländern mit hoher Wahrscheinlichkeit auf der Straße. Da das Geld für Sinnlosmaßnahmen, wie bei uns, fehlt stehen sie völlig zurecht in der Statistik. Und das ist auch besorgniserregend.

Das politischen Nutznießer jetzt opportunistisch daraus Kapital schlagen wollen, ist natürlich klar. Denen haben wir auch diese Quoten zu verdanken. Die sind für jede Trickserei dankbar die das ultimative Versagen verschleiert. Aber die sind nunmal nicht das Maß aller Dinge.

Gast
Verlorene Generation?

Liebe/er Nana, sind wir nicht alle, zu 99%, eine verlorene Generation? Und das schon seit tausenden von Jahren?

Warum? Weil es seit tausenden von Jahren nur ein Prozent an Menschen gibt, die von 99% am Leben erhalten werden und das sogar ohne ihr eigenes zutun.

Bis Heute hat sich da nichts geändert.
Ausser, dass die Ein% immer gieriger werden.

Phonomatic
@ 19:56 von Lefcant

phonetisch wohl nur halb, aber im Kern ist der Unterschied zwischen "Quote" und "Anteil" doch auch ehr etymologisch.