Ein Bauer fährt auf dem Traktor bei Hannover im Sonnenuntergang einen Feldweg entlang.

Ihre Meinung zu EU-Minister einigen sich auf Agrarreform

Es geht um die Verteilung von Milliarden Euro bis 2020: Die EU-Landwirtschaftsminister haben sich auf eine Agrarreform verständigt. Kleinere und ökologische Betriebe sollen stärker gefördert werden. Die Zustimmung des EU-Parlaments steht jedoch noch aus.

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15 Kommentare

Kommentare

Gast

Bauern brauchen Planugssicherheit, aber wir brauchen auch eine vernünftige Produktion. Deshalb ist es zwingend notwendig, dass Massentierhaltung (also Großbetriebe) nicht mehr so viel bekommen und stattdessen die Klein- und Kleinstbetriebe mehr. Diese tun sowieso schon mehr für unsere Umwelt, denn riesige Felder mit Monokultur ohne Hecken zwischen den Feldern sind eben schlecht für die Umwelt.
.
Großbetriebe sind ausserdem diejenigen, die am ehesten Pestizide verwenden und damit für das Bienensterben verantwortlich sind.

Gast
Kleineres von beiden Uebeln

Die Loesung in der EU sieht also wieder vor, dass man sich aussuchen kann, welches Uebel man gerne haette. Anstatt die Subventionen endlich abzubauen und die Landwirtschaft nur dort zu stuetzen wo es unbedingt notwendig ist, steuern wir lieber wieder auf eine flaechendeckende Subventionierung hin. Die Gelder fehlen dann natuerlich an anderer Stelle zum Beispiel bei Bildung und Forschung (von Ausgabenkuerzungen wie in alle Mitgliedsstaaten mal ganz zu schweigen).

Gut das Deutschland sich hier gebeugt hat; es haette ja sonst eine vernuenftige Reform werden koennen...

ladycat
Es ist eine gute Entscheidung,

dass mehr für die Umwelt getan wird und Kleinbetriebe gefördert werden. Aber alles mit Maß und Ziel.
Massentierhaltungen sind völlig anormal und gehören abgeschafft. Was nützt dem Verbraucher der billigere Preis, wenn er dabei langfristig seine Gesundheit ruiniert.

COJO
@von Berliner

Subvention ist für die Stützung der Landwirtschaft ein falscher Begriff. Eher könnte man Umverteilung sagen.
Wer sich mit der Historie der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in Europa und der Welt beschäftigt, wird erkennen, das es wohl ohne eine "Umverteilung" zur Landwirtschaft nicht geht, wenn man das derzeitige Weltwirtschafts-System nicht gänzlich in Frage stellen will.

Auch die Behauptung das Großbetriebe die übleren Betriebe sind, ist schlichtweg falsch und historisch gesehen sehr einseitig betrachtet.
Abgesehen davon könnten Großbetriebe (in bestimmten Bereichen) ökologischer arbeiten, weil es eben auch in der LW Synergieeffkte giebt. Abgesehen davon ist Massentierhaltung nicht unbedingt artfremd. Frühere Ur-Rinderherden hatten auch ohne den Einfluss des Menschen mehrere hundert Individiuen.

Daher wird es ein total richtig oder falsch bei der Regulierung der LW nicht geben können.

cuners
etwas simple 'wahrheiten'

ja, sicher braucht ein großbetrieb auf 1.000 ha mehr pflanzenschutzmittel als ein 10 ha betrieb. die frage ist nur: wieviel je hektar?
sicher sterben in einem betrieb mit 1.000 ferkeln doppelt soviel tiere wie bei 250 bio-ferkeln. frage ist: wieviel prozent sind das?
sicher, bekommt eine genossenschaft im osten mit 100 angestellten maximal 300.000 € förderung und damit wesentlich mehr wie ein familienbetrieb im westen. frage ist: wieviel bekommt eine arbeitskraft?
sicher, 1000 schweine klingt viel und soll nach dem willen einiger nicht mehr sein. frage ist: wie soll man millionenstadte ernähren? logisch wäre nach grüner ideologie: städter aufs land (wie bei den roten khmer) - aber stop!!! wer wird sie dann noch wählen, wenn sie sich ihr täglich brot viele stunden hart erarbeiten müssen und es nicht reicht am schreibtisch zu philosophieren und über den bauer als tierquäler und lebensmittelvergifter herzuziehen ...
(ein landwirt, mit mehr als 3 schafen)

Gast
Subventionen

3 Grundsätze fehlen mir da
1) Kein Bauer, der Pestizide, genveränderte Pflanzen oder Insektizide verwendet darf Subventionen bekommen!
2) Großbetriebe arbeiten rationeller, benötigen also weit weniger Arbeitskräfte und Investitionen in Technik je Hektar
Ackerfläche - dort kann man je nach Größe die Subventionen mit einem Faktor <1 ansetzen im Vergleich zu kleineren Einheiten.
3) Kein Bauer, der ein bestimmtes Einkommen überschreitet darf Subventionen bekommen

Gast
Richtige Richtung

Das ist schon einmal die richtige Richtung. Kleine Firmen können den Staat weniger erpressen, können schneller Strukturwandel umsetzen, sind innovativer und schaffen in der Summe die Jobs in der jeweiligen Region, führen also zu besserer Regionalpolitik.
.
Noch besser wäre, wir bräuchten gar keine Subventionen dafür. Geld der Steuerzahler einfach nur anders zu verteilen, klingt für mich so, als wollten Behörden und Einrichtungen nur ihre Existenz verteidigen und ein gescheitertes System am Leben erhalten.

Gast
wer bezahlbare lebensmittel für alle....

....bevölkerungsschichten will, wird um die subventionierung von lebensmitteln nicht herumkommen.

man sollte allerdings so zweifelhafte subventionierungen wie beim tabak oder zucker (beides verursacht durch krankheiten kosten bis zum abwinken!) oder feldfrüchten zur treibstoffproduktion den geldhahn zudrehen.

man müsste dafür sorgen ,das conveniencefood produzierende betriebe nicht in den genuss dieser subventionen kommen, sondern nur die endverbraucher die grundnahrungsmittel kaufen und ihr dann gesundes essen selbst herstellen.

DAS würde ich als vernünftige subvention der landwirtschaft bezeichnen!

ladycat
@ COJO

Bei Großbetrieben mit mehreren tausend Tieren ist es doch schlichtweg unmöglich, diese artgerecht ( mit genügend Platz und Auslauf ) zu halten. Von den enormen Antibiotika- u. Medikamentengaben ganz zu schweigen. Mit den früheren Ur-Rinderherden ist dies keinesfalls vergleichbar.
@ cuners
Als Verbraucher bin ich gerne bereit, für meine Gesundheit und zum Wohl der Tiere etwas mehr zu bezahlen. Für allen möglichen Krempel haben die Leute ja auch Geld.

cuners
subventionen-re

1) Kein Bauer, der Pestizide, genveränderte Pflanzen oder Insektizide verwendet darf Subventionen bekommen!
### das heisst, dass die produktion halbiert wird, bzw. die doppelte fläche benötigt wird und der preis für getreide etc. massiv steigt. da gibt es keine flächen für umweltmassnahmen und nachwachsende rohstoffe mehr.
und, da die bezahlung auch in der eu am weltmarktpreis bei getreide ausgerichtet ist - erklären sie das mal den leuten in afrika, die dann irgendwann das doppelte für 1 kg bezahlen müssen, wenn sie derzeit schon 80% ihres einkommens für lebensmittel brauchen ...

3) Kein Bauer, der ein bestimmtes Einkommen überschreitet darf Subventionen bekommen
### heisst also, wenn ein bauer gut wirtschaftet wird er bestraft und andersrum?

Gast

Mir fällt auf,das unsere Bauern immer jammern.

Ich komm aus einer ländlichen Umgebung,schon vor 40 Jahren hatten bei uns die Bauern die dicksten Mercedes.
Letztes Jahr waren wir im bayrischen ,in der Erdinger Gegend.100erte nagelneuer oder top renovierter Gehöfte,mit nagelneuen SUVs davor,neuen Maschinen,neuen Riesentraktoren... .
Da fragt man sich schon wo das viele Geld herkommt.
Also meiner Meinung nach lügt hier irgendjemand.

cuners
verbraucher usw.

@ cuners
Als Verbraucher bin ich gerne bereit, für meine Gesundheit und zum Wohl der Tiere etwas mehr zu bezahlen. Für allen möglichen Krempel haben die Leute ja auch Geld.

### lobenswerte idee. problem: die meisten reden nur darüber. wenn leute sagen sie sind bereit, wieviel prozent tun es dann ?
schon allein wenn die leute, die die grünen wählen es wirklich tun würden, wäre der umsatz dreimal so hoch ...

ich kenn betriebe, die wieder zurück-umgestellt haben, da sie keinen absatz hatten. das hat ihnen viel geld gekostet.
landwirte können ihr einkommen eben nicht aus absichtserklärungen von gutmenschen erzielen, die in foren die welt verändern.
sie haben einen betrieb nachhaltig zu führen, ihre familie zu ernähren und so zu produzieren, das das langfristig funktioniert.

COJO
Am 26. Juni 2013 um 09:31 von ladycat

Wunschdenken scheitert immer an den Tatsachen.
Und Tatsache ist, das die Landwirtschaft ind er EU nur einen geringen wirtschaftlichen Stellen wert hat. In Deutschland sind das keine 5% vom BIP, obwohl wir alle ziemlich gut genährt sind!

Wie man es dreht oder wendet, die Wiedersprüche werden immer dasein. Schuldzuweisungen wird es immer geben und Gerechtigkeit ist Ansichtssache!
Aber in der Landwirtschaft wurde schon viel erreicht und das auch Dank der bürokratischen EU-Regeln!
(Selbst die Bananenverordnung macht Sinn, denn wer will schon mickrige unansehnliche Bananen für einen überhöhten Preis wo nur die Zwichenhändler sich dumm und dämlich verdienen?)

Gast
Ich verstehe ja...

...das Bauern finanzielle Unterstützung brauchen. Aber wenn der Bauernverband nun wieder aufschreit und meint, Kürzungen müssen unbedingt vermieden werden, dann fällt mir nur ein, daß der Präsident des Bauernverband Joachim Rukwied & Co. mit seinen x-Hektar am meisten von den Subventionen profitiert.

ladycat
@ cuners

Sie haben natürlich Recht, dass viel zu wenig Leute dazu bereit sind, für gute Haltung mehr zu bezahlen. Ein Teil der Leute kann es sich wahrscheinlich auch gar nicht leisten. Auf der anderen Seite kostet es aber auch viel Geld, wenn man aufgrund gesundheitsgefährdender Nahrung erkrankt. Nur daran denken die meisten jetzt noch nicht. Durch immer schneller und immer mehr kommen so viele Medikamente, Zusatzstoffe, Pestizide usw. zum Einsatz, welche sich früher oder später rächen.
Das Hauptproblem der Preissteigerung sind die Spekulanten. Hier muss die Politik zuerst ansetzen.