Blutkonserve

Ihre Meinung zu Dürfen Schwule bald Blut spenden?

Immer wieder wird in Deutschland um neue Blutspender geworben. Es gibt aber Gruppen, die davon generell ausgeschlossen sind: So dürfen Schwule kein Blut spenden. Dies stößt seit Jahren auf Kritik. Nun dringt die deutsche Ärzteschaft darauf, die Vorgaben zu lockern.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
46 Kommentare

Kommentare

Gast
Nach langem Können auch mal ein Dürfen

Realistisch betrachtet sind die Angaben im Fragebogen ohnehin freiwillig und kaum überprüfbar, sodass Homosexuelle faktisch seit jeher Blut spenden können. Man sollte in der Tat den diskriminierenden Fragebogen der Realität anpassen.
Interessant sind in dieser Frage ohnehin nur das Risikoverhalten der Personen und die Inkubationszeiten der sexuell und durch Blut übertragbaren Krankheiten; davon nimmt man die längste und schreibt die ins Formular (sachlich korrekt wäre: "hatten Sie oder ihre unmittelbaren Sexualpartner in den letzten x Monaten sexuelle Kontakte mit anderen als den vorgenannten Personen"; ich rechne nicht damit, diese Formulierung je zu lesen, aber darauf käme es an).
Dann findet man bei HIV-, Hepatitis- und sonstwie Positiven Antikörper und fertig (wobei promisken Personen ein Verzicht auf die Blutspende weiterhin nahegelegt werden sollte, aber eben bitte auf Basis sinnvoller Argumente statt Allgemeinplätzchen und Klischees).

Gast
Dürfen Schwule Blut spenden

Nun, unabhängig davon, dass man eine Fragebogen mit Fragen nach der sexuellen Präferenz beliebig ausfüllen kann, sollte man generell jede Blutspende auf Krankheitsbilder testen. Meines Wissens wird das auch seit mehr als 20 Jahren gemacht. Insofern ist das Verbot, Schwule Blut spenden zu lassen, Unsinn. Letztlich ist es auch so, dass HIV schon lange keine "Schwulenkrankheit" mehr ist, sondern breite Bevölkerungsschichten durchdrungen hat.

Gast

Es mag kleinkariert sein, aber irgendwie habe ich keine Lust, das Leben von Angehörigen im Krankenhaus zu gefährden, nur damit aus Gründen der political correctness jede Risikogruppe Blut spenden kann...

Gast

Schade es in der Debatte nur um Risikogruppen geht. Ich vielmehr das es einheitlich Geld geben sollte. Bin so seit 2003 zum regelmäßigen Spender geworden. Alle gewinnen dadurch! Denn eine Konserve kostet wohl 80€ im Ankauf, ich bekomme in Greifswald, Rostock oder Hamburg Ca. 20-25€. Die Uni muss dann noch testen und dann für meine Konserve Ca. 45€ ausgegeben. Das spart Kosten und rettet Menschenleben!!! Spendet Blut!!!

Gast
@Bintang

Das Problem liegt darin das man HIV nicht zu 100% in einer Blutprobe nachweisen kann, deshalb meidet man Spender aus Risikogruppen.

Und es macht absolut Sinn das Verbot so wie es ist beizubehalten.

Besser auf einige Blutkonserven verzichten als die Qualität und Sicherheit nachhaltig zu mindern.

Würden nun Menschen sterben weil es einen großen Mangel an Blutkonserven gäbe sähe die Sache anders aus, aber es geht hier in der Diskussion garnicht ums medizinisch sinnvolle, sondern nur ums Prinzip auf das Recht spenden zu dürfen.

knibbelbob
Nie wieder Blutspende!

Ich habe mich mit 17 Jahren geoutet. Ein paar Monate nach meinem Outing gab es bei uns an der Schule ein Blutspende-Angebot vom DRK. Da wusste ich noch nichts davon, zu einer "Risikogruppe" zu gehören.

Nun füllte ich gemeinsam mit dem betreuenden Arzt den allgemeinen Fragebogen aus und er sagte schon "Das sieht ja alles super aus!", bis wir zur Frage kamen, ob ich zu einer der folgenden Personengruppe gehöre, worunter auch Homosexuelle waren. Ich bejahte dies und der Kommentar vom Arzt war "Wenn Sie sich das so ausgesucht haben! Für die Blutspende sind sie ungeeignet.". Dem folgte ein Schreiben vom DRK, welches mich von jeder zukünftigen Blutspende ausschließen sollte. Das war so radikal formuliert, dass es meinen Eltern die Tränen in die Augen trieb.

Ich erzähle jedem Homosexuellen davon, der überlegt Blut spenden zu gehen und bei der entsprechenden Passagen zu lügen. Viele Leute konnte ich schon zur Besinnung bringen und davon überzeugen, es sein zu lassen.

Die wichtigere Frage ist eigentlich: Wollen Homosexuelle überhaupt Blut spenden, für eine Institution, die einen jahrelang mit HIV-positiven und Sexarbeitern über einen Kamm geschert hat? Meine Antwort darauf lautet ganz klar: Nein!!!

Gast
Political Correctness und Vernunft

Leider scheint die Diskussion um dieses Thema seit Jahren auf beiden Seiten stark polemisch geführt zu werden. Zum einen ist es richtig, dass homosexuelle Männer das relativ größte (feststellbare) HIV-Risiko haben. Aber HIV wird nicht per Zufall verteilt. Es kann jeden Treffen. So blöd kann man gar nicht denken. Aber sehr häufig trifft es promiskuitive homo- und bisexuelle Männer, die ohne Kondom Sex haben. Genau diese gehen aber ohnehin häufig nicht Blut spenden. Es gibt aber sehr viele homosexuelle Männer, die jahrelang gar keinen Sex haben oder nur mit ihrem festen Freund/Partner. Warum sollten die nicht spenden dürfen? Und es gibt viele Heterosexuelle, die sich noch nie testen lassen haben, alles mitnehmen, und trotzdem spenden.
.
Da ich HIV-positive Männer und Frauen kenne, die es total unerwartet getroffen hat, habe ich meine eigene Regel entwickelt: ich gehe nur dann Blut spenden, wenn ich weiß, das ich HIV-negativ bin. Das ist fair gegenüber allen - unabhängig von Orientierung.

Norm
Frage: Hepatitis A

Ich hatte mir mal vor über 10 Jahren im Urlaub eine Hepatitis A eingefangen.
In südlichen Ländern bekommt man das als Kind, und dann ist gut. Früher war es auch bei uns häufig.

Wegen der Hepatitis A wurde mir gesagt, ich dürfe kein Blut mehr spenden. Eben habe ich ein wenig gegoogelt, da mir der Grund hierfür nicht klar ist. Ich habe jedoch nichts zu Hepatitis A gefunden. Wurde das Ausschlusskriterium aufgehoben? Darf ich spenden? Wenn nein, warum nicht? Betrifft das auch Organspenden?

Zeitungsjunge

Ich denke, wenn es diese "homosexuelle Sexkultur" wie diese Clubs mit Darkrooms, dieses ungezügelte und unmoralische Auftreten in der Öffentlichkeit wie beim CSD nicht gäbe, wäre die Skepsis nicht so groß. Natürlich gibt es auch heterosexuelle mit gewissen Neigungen, aber die Infektionszahlen sprechen eine klare Sprache. Bei N24 habe ich eine Statistik von 2009 gefunden: 67% schwule Männer, 17% heterosexuelle, 11% aus dem Ausland und 3,5% drogenabhängige.

Lutz Jüncke
PC über alles

.
Selbstverständlich wird jede Blutspende auf mögliche Krankheitserreger unersucht.
Der Ausschluss von Risikogruppen - und das sind homosexuelle Männer nun mal auch politisch korrekt formuliert - dient allein einer sehr groben Vorauswahl.
Zumal hier bereits zu Recht angemerkt wurde, dass eine Selbstauskunft des Spenders allein per Fragebogen ja wohl kaum dazu angetan wäre, Patienten vor Schäden zu schützen.
.
Und ob schwul oder hetero - selbst die ehrlich abgegebene Auskunft, in den letzten Monaten/Jahren nur mit seinem Partner verkehrt zu haben sagt bei aller Liebe nichts über potenzielles Verhalten eben dieses Partners aus …
.
Ich halte diese Forderung für einen der abstrusesten political-correctness-Auswüchse seit langem.
Und angesichts der Tatsache, dass es bei uns im Normalfall keinerlei Mangel an Blutkonserven gibt, ist es wohl eher egomanische Selbstdarstellung als echtes solidarisches Interesse am Gemeinwohl.

Gast
@ Zeitungsjunge

"Subkulturen" gibt es in allen Bevölkerungsschichten. Heterosexuelle gehen in "Swinger-Clubs" oder in den "Puff". Wo ist da der graduelle Unterschied zur schwulen Subkultur? Also bitte keine einseitige Diskriminierung und nicht irgendwelche Statistiken, von denen man nicht die genaue Fragestellung sowie Quelle kennt, zitieren.

Gast
Aufklärung

1. Jeder ordentliche Blutspendedienst überprüft jede Blut(bestandteil)spende auf Erreger und Blutwerte, deswegen wird als erstes auch immer ein kleines Beutelchen Blut abgezapft.

2. Nicht immer lassen sich Erreger feststellen. ZB. ist der Test auf HIV ein Test auf die Antikörper die vom Körper dagegen produziert werden. Insbesondere bei frischen Infektionen kann man so schon ansteckend sein, ohne aber positiv getestet zu werden. Deswegen steht auch für gewöhnlich die Frage, ob man in den letzten 4 Monaten ungeschützen Verkehr hatte auf den Bögen.

3. Ist die aktuelle Risikogruppe für HIV, Hep. etc. die promiskuitive Gruppe der 12 bis 20 Jährigen aller couleur. Da sie nicht mehr mit dem Bewusstsein aufgewachsen sind das AIDS tötet.

4. Haben wir in Deutschland einen enormen Dauermangel an Blut(bestandteil)spenden. Deswegen mein Appell, wer etwas bewegen will, bitte spenden!

Gast
@hawk, @ Lutz Jüncke

Es hängt ein wenig davon ab, wo man spendet. Im Hamburger UKE und im Münster UKM ist die Frage:

"Für Männer: Sind Sie Homosexuell?"

Auf jeden Fall drauf und schließt auch aus, genauso wie entferntere Außenlandsaufenthalte, Gefängnisaufhalte, Drogenkonsum, Besuche in England als dort MKS wütete (in den 90gern), Besuchen von Prostituierten, häufig wechselnde Geschlechtspartner, neue Geschlechtspartner, Geschlechtspartner die einer Riskogruppe (s.o.) angehören, Krankheiten in den letzten 2 Wochen (bereits Erkältung und Durchfall genügen) oder Krebs aus.
------------------------
Herr Jüncke, aus welchem Krankenhaus haben Sie diese Information? Das muss ein sehr glückliches Krankenhaus sein. Im UKE reichen die Vorräte an Blutkonserven nur für kurze Zeit, Blutbestandteile sogar nur für wenige Tage. Das geht sogar so weit, dass die Leitung infomiert wird, wenn mehr als 2 Spender am Tag nicht erscheinen. Aus anderen Krankenhäusern habe ich Vergleichbares gehört.

Hagen

Ich denke eher, dass Schwule tendenziell bewusster und offener mit dem Thema HIV umgehen. Wie hoch ist der Anteil der Heterosexuellen, die schon einmal einen HIV-Test gemacht haben, im Gegensatz zu dem Anteil bei den Schwulen?

Es ist richtig, Risikogruppen auszuschließen. Aber die Kriterien sollten andere sein.

Unabhängig von der sexuellen Orientierung gibt es immer Idioten, die sich selbst und andere gefährden. Leute, die glauben, sie seien immer im Recht. Ich glaube nicht, dass diese Leute einen Fragebogen bei der Blutspende wirklich ehrlich beantworten - egal, wie man die Risikogruppen definiert.

miss_verstaendnis
offene Diskriminierung

Gehören Sie selbst zu einer infektionsgefährdeten Risikogruppe (heterosexuelle Personen mit
Risikoverhalten, z.B. mit wechselnden lntimpartnern; Männer, die Sexualverkehr mit Männern haben; männliche und weibliche Prostituierte)?

Fragebogen Blutspendedienst Hamburg
.
Wenn Sie eine der nachfolgenden Fragen mit „ja“ beantworten müssen, dürfen Sie nicht Blut spenden.
► Hatten Sie in den letzten 4 Monaten ungeschützten Intimkontakt (vaginal, oral oder anal ohne Kondom) mit einer neuen Partnerin / einem neuen Partner?
► Für Männer: Hatten Sie schon einmal Intimkontakt mit einem anderen Mann?

Fragebogen Uniklinik Freiburg

Lutz Jüncke
@ 15:04 -- Schlechtgelaunt

.
4. Haben wir in Deutschland einen enormen Dauermangel an Blut(bestandteil)spenden.
.
Mit Verlaub, aber dem ist nicht so.
.
Zitat aus der Folgemeldung hier auf ts:
"In Deutschland ist die Versorgung mit Blutkonserven also vergleichsweise gut."
.
Auch meiner Frau ist als Internistin im Krankenhaus noch nie ein Problem aufgefallen, Konserven zu bekommen.
.
Also bleiben Sie 'Gutgelaunt' ...

Gast

Es gibt hier keine "einseitige Diskriminierung". Ich spende seit Jahren regelmäßig beim Blutspendezentrum in Wuppertal und dort wird in dem entsprechenden Fragebogen auch gefragt, ob man Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern hat. Dieser Aspekt wird also durchaus berücksichtigt.

Arcadio
Doppelmoral

Bei den hier abgegebenen Kommentaren wird mal wieder die Doppelmoral vieler Leute deutlich. Blut von Schwulen für ihre Angehörige wollen sie nicht aber ein lebensrettendes Organ würde man schon nehmen. Ich habe aus Protest meinen Organspendeausweis bereits vor ein paar Jahren weggeworfen. Solange Homosexuelle beim Blutspenden ausgegrenzt werden, verweigere ich mich auch der Organspende. Das ist doch nur konsequent.

Gast
Statistiken bitte richtig wieder geben

So wie sie die Statistik wiedergeben glaubt man dass 67% aller schwulen Männer HIV positiv sind. Es ist aber so, dass 67% aller HIV positiven schwul sind, das ist ein kleiner Unterschied. Ich lebe seit 5 Jahren mit meinem Freund zusammen, habe noch nie ungeschützen Geschlechtsverkehr mit einem unbekannten gehabt. Seit ich mit meinem Freund zusammen bin, haben wir 6 Monate gewartet, einen HIV Test gemacht, und als das Ergebnis negativ war, haben wir auf Kondome verzichtet. Seither werde ich oft auf der Straße zu Blutspenden aufgefordert. Es nervt mich, und ich lehne dankend ab mit dem Verweis auf meine Homosexualtität, die mich zu einem sexwütigen, unvernünftigen Kranken abstempelt, der ich nicht bin.

Emile
Politisch nicht richtige Darstellung

Die im Artikel gewählte Darstellung, dass vor allem die Grünen dem Anliegen Nachdruck verleihen, ist so nicht ganz richtig. Der erste Landtag, an den ein entsprechender Antrag gerichtet wurde, war der NRW-Landtag. Das Anliegen wurde dort zuerst von der SPD aufgegriffen und dann gemeinsam mit den Grünen ein Antrag eingebracht. Die Grünen-Fraktionen der anderen genannten Bundesländer haben den Antragstext, der ursprünglich auf einen Antrag eines Unterbezirks der SPD-Nachwuchsorganisation Jusos zurückgeht, aufgegriffen. Es ist sprachlich leicht erkennbar, dass allen Anträgen die gleiche Vorlage zugrundeliegt, und die kommt von Sozialdemokraten. Das wird leider so nie dargestellt (nicht nur auf dieser Seite). Schade!

horisontområde

Als Blutspender hat man ein kostengünstigen Bluttest, die Krankenkasse ist außen vor. Gerade deshalb wird dies jetzt schon von Personen die "Risikogefährdet" genutzt! Zum Beispiel eben auch Verheiratete die regelmäßig Fremdgehen und sich nicht ihren Hausarzt anvertrauen können und wollen! Von mir aus in Zukunft also Verbot aufheben und Blut genauer testen! Personen sollten besonders wenn diese Risikogefährdet sind jedoch mehr Verantwortung zeigen.

Nina1980
Legitime Lüge???!!!

Schade finde ich, dass man nicht fragt: "Hatten Sie in den letzten Monaten wechselnde sexuelle Kontakte....?" Unabhängig von der sexuellen Orientierung des Spenders. Ich lebe seit Jahren homosexuell und hatte zwei Partnerinnen in dieser Zeit. Viele meiner heterosexuellen Bekannten hatten viel mehr wechselnde Bekanntschaften, tragen somit ein viel größeres Risiko in sich, als ich....Immer dieses pauschale Schubladendenken, das macht mich sehr traurig. Prinzipiell würde ich sehr gerne Blut spenden gehen, um Menschen zu helfen. Ich bin jung und gesund und könnte Menschen mit meinem Blut Gutes tun. Da man mein Blut aber nicht möchte, kann ich auch nicht helfen. Schade!!!! Heißt das jetzt also für mich, dass ich erst wieder mit einem Mann schlafen muss, um in die richtige Schublade zu gehören, denn dann könnte ich ja guten Gewissens das Kreuz an die richtige Stelle setzen... Oder soll ich einfach lügen, um zu helfen??? Ist dann die Lüge legitim?? In welch einer Welt leben wir eigentlich??

Lutz Jüncke
@ 15:15 -- Schlechtgelaunt

.
Herr Jüncke, aus welchem Krankenhaus haben Sie diese Information?
.
Bürgerspital Einbeck.
Das Prinzip ist überall gleich: Wie sie richtig schreiben, reichen die Vorräte an Blutkonserven nur für kurze Zeit - aber eben nur die Vorräte direkt vor Ort! Der Nachschub kommt aus logistischen Gründen aus zentraleren Lagern.
.
Zitat aus der Folgemeldung hier auf ts:
"In Deutschland ist die Versorgung mit Blutkonserven also vergleichsweise gut."
.
„Die Bundesärztekammer begründet das Verbot für homosexuelle Männer damit, dass HIV-Neuinfektionen bei ihnen im Vergleich zu Heterosexuellen 100-fach häufiger seien“.
Es muss sich niemand diskriminiert fühlen, wenn er einer Gruppe mit bestimmten Risikofaktoren angehört und deshalb für manche Dinge definitiv weniger geeignet ist.
Letzten Endes geht’s um den Schutz des höchsten Gutes, um Gesundheit und Leben.
Da jetzt partout mit „Ich will aber gleich behandelt werden“ zu argumentieren ist - ich lass mal die Eloquenz kurz weg - trotzig.

Digitaler Fußabdruck

Homosexualität ist keine Krankheit. Ein pauschaler Ausschluss ist daher kaum nachvollziehbar und außerdem diskriminierend.

Gast
@ DuncanIdaho80 um 16:04Uhr

ja das ist korrekt, man geht bei HIV sogar davon aus, dass erst nach 11 Wochen ein sicherer Nachweis auf Antikörper geführt werden kann.

Aber was soll uns Ihr Kommentar eigentlich sagen? Ganz auf Blutkonservern zu verzichten? Das kann's doch auch nicht sein.

Ein Restrisiko besteht immer. Mir kann auch draußen auf der Straße ein Dachziegel auf den Kopf fallen, oder nicht?

In diesem ARD-Artikel geht es doch mehr darum, ob Schwule auch weiterhin ausgegrenzt werden sollen. Meines Erachtens wird es so sein, solange die Durchseuchungsrate mit HIV nicht alle Bevölkerungsschichten erreicht hat. Letzteres zeichnet sich m.W. bereits ab. Während die Ansteckungsrate, ich spreche hier von NEU-Ansteckungen(!), unter Schwulen allein in 2002 gegenüber 2001 um ca. 25% zurückgegangen ist, steigt sie unter Bisexuellen und Heterosexuellen an.

Gast
Billig

Erschreckend das so ein Thema heute noch aktuell ist !

Jeder Blutspender ist erwünscht ! Ob das Blut hinterher
zu gebrauchen ist, wird sowieso erst die Untersuchung zeigen !

Die Frage " Dürfen Schwule bald Blut spenden? "
ist schon billig !

Bildzeitung läst grüssen

Gast
als Dauerspender

kann ich sagen, dass die Zahl der Dauerspender (nicht mal 2% der Bevölkerung) viel zu niedrig ist und die Reserven hier in Hamburg NICHT ausreichen und somit zugekauft werden muss.

Da jede Spende genau kontrolliert wird, bevor sie freigegebn wird, spielt es KEINE Rolle,
ob sie nun von einem homosexuellen, einer Lesbierin, oder einem "Normalen" kommt!

Diese Diskriminierungen sind mit nichts
zu erklären, denn ein "Betthopper" ist oftmals riskanter, als andere.

Geht Blut, und/oder Blutplasma spenden!

Gast
@Lutz Jüncke

"Vergleichsweise gut" bedeutet nur, dass es mehr Länder gibt bei denen es noch schlimmer ist. Wenn Sie schon den anderen Tagesschau Artikel zitieren, dann zitieren Sie doch bitte auch den Satz danach:
"Nach Angaben des DRK-Blutspendedienstes spenden rund drei Prozent der Bevölkerung Blut. Um den flächendeckenden Bedarf das ganze Jahr über decken zu können, müssten es nach Schätzungen aber bis zu fünf Prozent sein."

-

Soll heißen wir sind Blut Importeur, weil wir doppelt so viele Blutspender bräuchten. Und die von denen wir importieren, geht es vermutlich vergleichsweise schlechter. Und das schon bevor wir das Blut von deren "Markt" abziehen. Für mich stellt ein permanenter Zustand bei dem man zu wenig einer Resource hat und diese deswegen anderen wegnimmt die noch weniger haben einen Dauermangel dar. Blutspenden ändert das.
-
Wenn Sie anderer Meinung sind freue ich mich über Ihre Argumentation.

Gast
Die Diskriminierungskeule...

Es ist wirklich dermaßen daneben hier von Diskriminierung, Doppelmoral oder "Homosexualität als Krankheit" zu sprechen.
.
Es geht hier um die Einteilung in Risikogruppen, das macht bei Massenabfertigungen durchaus Sinn und entscheiden sollen das bitte einzig und alleine Mediziner - und keine Möchtegern-Political-Correctness-Weltverbesserer...
.
Für die aktuelle Handhabe gibt es ja scheinbar durchaus Argumente und Zahlen.
.
Überhaupt, ist es mittlerweile ein Grundrecht Blut zu spenden? "Und wenn es das Risiko auf Krankheitsübertragung STATISTISCH steigert, aber ICH habe Blut gespendet"???
.
Also bitte, es gibt Menschen die sich mit dem Thema auskennen, diese sollen bitte entscheiden wen sie annehmen wollen und wen nicht und sie sollen sich bitte von keinen Laien da rein reden oder zu Entscheidungen drängen lassen - wenn das gewährleistet ist, habe ich das beste Gefühl falls ich einmal solches Blut benötigen würde... alles andere klingt unvernünftig!

Gast
Um was geht es hier eigentlich......

Es ist mir egal von wem das Spenderblut stammt, es muß nur objektiv getestet werden. Ist der Bluttest HIV-positiv, dann das Blut vernichten, ist es negativ dann ein zweiter Test zur bestätigung.

Vorrang hat die Gesundheit der Patienten während der Behandling im Krankenhaus!!

Gast
Verbieten, weil...

Klar, alle über einen Kamm zu scheren ist, doof - und auch ich habe beim ersten und einzigen Versuch Blut zu spenden, aufgrund der Tatsache das ich Schwul bin, eine Abfuhr vom Krankenhaus bekommen. Aber (!!!), solange es Individuen unter den Homos gibt die Bug-Chasing machen, oder Blank-Cruisen oder was auch immer - sorry, geht gar nicht! Ich bin immerhin (wenn es mal mit mir soweit ist) Organspender. Da wird durchgetestet, weil man auch in den meisten Fällen mehr Zeit hat, abzuwarten bis eventuell vorhandene T-Zellen nachweisbar sind. Blutspende für uns Schwule? Mhhh - eher nicht.

Gast
@ curacion:

Sorry, aber so viel schwule Selbstverachtung habe ich von einem Schwulen nicht erwartet.

"Bugchasing" und "Blank-Cruisen" gibt es genauso unter Heterosexuellen. Wenn Sie mal in den thailändichen Touristenorten Pattaya oder in Bangkok waren, dann wissen Sie, dass dort die heterosexuellen oft mit sehr vielen thai Mädchen ins Bett gehen und häufig Kondom-frei Sex haben. Aber dafür muss man gar nicht nach Thailand fahren; fragen Sie mal in den Eros-Centern bei den Prostituierten nach, dann werden Sie feststellen, das Sex ohne Kondom sehr gefragt ist.

Also bitte mehr Sachlichkeit, Aufgeklärtheit und Neutralität.

Friedrich Spee
@makidi: ja, es ist kleinkariert..

denn in der tat ist jeder kubikzentimeter blut, der in irgendeine vene gespritzt wird nach allen regeln gegenwaertigen wissens auf krankheiten untersucht worden.

das verbot der blutspende bei homosexuellen ist also ein relikt vergangener zeiten und sollte auch in der rumpelkammer der vergangenheit verbleiben!

Gast
@Bintang ""Bugchasing" und

@Bintang
""Bugchasing" und "Blank-Cruisen" gibt es genauso unter Heterosexuellen."
.
Darum geht es nicht, es geht hier um Risikoeinschätzung und Wahrscheinlichkeit - und alle Zahlen die ich bisher gefunden habe sprechen für ein wesentlich höheres Infektionsrisiko, das hat nichts mit Verachtung zu tun, sondern mit Zahlenauswertung!
.
AUCH WENN ES DAS AUCH BEI HETEROSEXUELLEN GIBT!! Aber laut keiner Zahl auch nur annähernd so oft! Sorry...

Gast
Nein, das tue ich nicht! ;-)

woof - wem bin ich denn da auf den Schlips getreten. Tschuldigung! Blank-Cruisen vielleicht nicht als Cruisen sondern als "Dienstleistung" - klar das gibt es bei Heten. Aber Bug-Chasing? Hab' ich ehrlich noch nie von gehört. Ohne bei Wiki nachgesehen zu haben bezweifle ich, das es hierzu Studien gibt. Btw: Sachlich bin ich meist, Aufgeklärt wie man es als Schwuler sein sollte und Neutral bin ich nie. Ich bezweifle das man seine Sozialisierung abstreifen kann - denn nur so wäre man wirklich neutral. Und: Meinung (hier geht es ja um Meinung) ist nie Neutral.
PS: Nein, ich laufe jetzt nicht in ein Eros-Center und frag' da mal nach... ;-)

Gast
@ Norm

Nach vollstängiger Ausheilung einer Hepatitis A dürfen sie normalerweise nach 4 Monaten wieder Blut spenden.
Ist allerdings nicht vollständig Dokumentiert daß ess tatsächlich die A-Variante war wird es ggf. als "Hepatitis unklarer Ursache" eingeordnet, was ein dauerhaftes Ausschlußkriterium wäre.

spetzki
@ knibbelbob

krasse Geschichte! Hätte ich in D. nicht für möglich gehalten. Gibt mir zu denken.
.
"mit Sexarbeitern über einen Kamm geschert"

Mal abgesehen von allen Klischees und Vorurteilen, die ich in aller Deutlichkeit verurteile gibt es dafür medizinische und "geschichtliche" Fakten.

1. Das Risiko einer HIV-Infektion ist bei Analverkehr um ein vielfaches höher als bei einvernehmlichen vaginalem. Allein das setzt Schwule einem höherem Infektionsrisiko aus und macht sie also theoretisch zu einer "Risikogruppe".

2. hat sich dieses Virus, bevor man es richtig kannte und entsprechende Aufklärungskampagnen gestartet hat, in der amerikanischen Schwulenszene extrem schnell verbreitet. Wenn man das als praktischen Beweis für die Theorie von 1.) sieht steht die Einstufung als Gruppe mit erhöhem Risiko auf einem soliden Fundament. Wie weit erhöht dieses Risiko heute ist, da gibts wohl n paar Daten, aber da kann man gewiss streiten.
.
HIV ist im Blut bis heute nicht sicher auszuschließen...

Gast

Bei Blutspenden zeigt sich in der Tat wie vorurteilsbelastet unsere Gesellschaft gegenüber Schwulen ist. Nur weil die sexuell ausgerichtete Schwulenszene oft in den Medien vertreten ist nehmen viele an, dass alle Schwule wild in Gebüschen und auf Klos rumpimpern ohne jeden Schutz und sonstwas.
.
In Zeiten der Homo-Ehe sollte jedoch auch dem letzten klar sein, dass auch Schwule, und zwar sicher die Mehrheit, feste Beziehungen führen und auf ihre Gesundheit mehr bedacht sind als auf schnellen oder gar schnellen ungeschützten Sex.
.
Bedenken muss man dabei dass in den 80ern halt grade die Schwulen mit sexueller Leichtigkeit sich öffentlich geoutet haben, wodurch ein Zerrbild entstannt. Denn die, ich sag mal, "sexuell konventionelleren" Schwulen haben sich eher versteckt.

Lutz Jüncke
@ 17:46 -- Schlechtgelaunt

.
… Dauermangel … Blutspenden ändert das.
-
Wenn Sie anderer Meinung sind freue ich mich über Ihre Argumentation.

.
Sie haben Recht.
.
Wiki:
„Für gemeinnützige Organisationen ist die freiwillige Spende eine starke Quelle hoher Erträge.“
.
Das nun wieder finde ich unsympathisch. Aber man wird dort argumentieren, dass die Einnahmen anderen Zwecken zugute kommen …
.
„3–4 Prozent der Deutschen spenden Blut. Der Anteil der Blutspender schwankt regional sehr, teilweise liegt er bei über 12 %.“.
.
Wo kommt das fehlende Blut eigentlich her? Ich habe nichts darüber herausgefunden auf die Schnelle.
.
Durch das Hochwasser soll es ja zu vorübergehenden Engpässen gekommen sein; das spräche eher gegen Import.
.
Es wird jetzt aber zwar nicht off-, aber para-topic, deshalb zurück:
Wenn die Sicherheit 100%ig gewährleistet ist, warum dann kein Schwulenblut oder das von Gepiercten.
Wenn nicht, handelt es nicht um Diskriminierung, sondern um sachlich gerechtfertigte Ausschlusskriterien.

Elvenpath
Vollkommen sinnlos

Die bisherige Regelung ist eh vollkommen sinnlos.
Wenn ein Schwuler nicht verrät, dass er schwul ist (ja, den meisten sieht man es NICHT an!), was dann?

Gast

Sie haben aber hoffentlich auch ebensowenig lust darauf, dass ihre Angehörigen verbluten, weil es keine passenden Spenden mehr gibt, obwohl willige Spender von der Spende abgehalten werden.

Soweit ich weiss herrschte in Köln im Frühjahr Blutmangel, wie das im gesamten Bundesgebiet ist, kann ich natürlich nicht sagen, aber wenn ein Mensch Blut spenden will sollte er das auch dürfen.

Gast

Bei der Blutspende geht es nicht um das DRK oder die Ärzte, es geht um Menschen die eine Bluttransfusion zum überleben benötigen, und dafür sollte man wohl den eigenen Stolz herunterschlucken können.

Gast
Banales Spiel

Oh, mein Gott, werde ich dann im Nottfall auch schwul? Scherz beiseite, die Homophobie in Deutschland ist immer noch deutlich sichtbar. Jetzt wird uns bestimmt wieder vorgeworfen, dass wir immer wieder die gleichen Rechte wie die Heten einfordern. Erst Gleichstellung der Homoehe, dann das Recht auf Adoption und jetzt fordern wir auch noch dreisterweise das Recht auf Blutspende. Ja mei, soll den Deutschland noch weiter verkommen? Grins!

Gast
Interessant

scheint ja doch langsam dringend zu werden mit dem Blut.

Wenn mich jemand auf Blutspenden anspricht, geh ich immer rein, fuell den Fragebogen aus, und bin dann wieder draussen.
Kostet (mich) nix und geht schnell.

Schaun mer mal, ob ich nach 30 oder 40 Jahren Pause mal wieder etwas Blut spenden darf.

knibbelbob
@ spetzki

Ja, die Geschichte ist wirklich unter aller Sau, auch wenn ich bisher noch nichts Vergleichbares gehört habe - zum Glück. Ich möchte auch in keiner Weise bezweifeln, dass die Wahrscheinlichkeit größer ist HIV-positive Männer unter Schwulen zu finden, wenn man einfach mal blind mehrere hetero- und homosexuelle Männer testet und hinterher vergleicht in welcher Gruppe es prozentual mehr Infektionen gibt. Das ist leider ein trauriger Fakt. Ich unterstütze Homosexuelle nicht nach ihrem Wunsch, in dem Punkt genauso behandelt zu werden wie Heterosexuelle

Gast
Es gibt noch andere interessante Verbote

In Hong Kong ist man ausgeschlossen, wenn man mal in England war.

In England ist man ausgeschlossen, wenn man mal in Asien war.

Also wenn man alle Verbote mal zusammen nimmt, darf am Ende wohl niemand spenden.

Im Zweifelsfall wird man eh abwaegen, ob man lieber innerhalb der naechsten Stunde an Blutverlust stirbt, oder innerhalb der naechsten 20 Jahre an irgendeiner uebertragbaren Krankheit.