Flaggen EU und USA

Ihre Meinung zu EU: Weg frei für Gespräche über Freihandel mit den USA

Die Gespräche zwischen der EU und den USA über eine Freihandelszone können beginnen. Die Handelsminister der EU-Staaten einigten sich auf ein Mandat für die EU-Kommission. Allerdings mit Einschränkungen: Auf Druck Frankreichs wurde ein Bereich ausgeklammert.

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14 Kommentare

Kommentare

Gast

Ich hab die ganze Zeit nach den Haken gesucht, den ich bereits 100%ig geahnt habe:
" gegenseitige Anerkennung von Normen und Standards, zum Beispiel Vorschriften für technische Geräte. "
>
Denn ich denke, letztlich kann das mehr Dumping nach unten bedeuten, bei den Anforderungen an Geräten. Normen oder Standards. Hier fehlt eindeutig eine klarere Regelung. Die EU lässt sich hier evtl. von den Normen unterbuttern.

Kommerz

Ich bin wahrscheinlich mal wieder der einzige, der das ganze kritisch sieht.

Warum machen wir nicht gleich einen „Weltstaat“ mit „Weltregierung“ und „Weltsprache“. Offensichtlich soll ja überall alles gleich sein, wozu also überhaupt noch irgendwas beschränken oder abgrenzen.

Gast
über die Köpfe der Bürger

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Wo und wann gab es eigentlich eine breite gesellschaftliche und politische Diskussion mit den Bürgern der EU, um diese Gespräche zu legitimieren?
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Zitat:
"Der Umgang mit gentechnisch veränderten Pflanzen und dem Fleisch hormonbehandelter Tiere könnte auf beiden Seiten des Atlantiks kaum gegensätzlicher sein. Einige Experten halten es daher für besser, das Thema aus den anstehenden Verhandlungen ganz auszuklammern."
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Wieso nennt man Menschen, die unlösbare Probleme in die Zukunft verschieben wollen, eigentlich Experten?
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Und wieso kommt niemand auf die Idee, daß wir dann auch in anderen Bereichen Nachteile hinnehmen müssten, wegen Kompromissen mit den USA, die wir Europäer allein gar nicht hätten?
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Diese Freihandelszone sollte keinesfalls überhastet und ohne Risikobewußtsein beschlossen werden.
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Gruß
Hugo

NonServiam
@Kommerz - ich auch

"Ich bin wahrscheinlich mal wieder der einzige, der das ganze kritisch sieht."

+1

Jon Do
Wenn man sich anschaut, wie die USA..

... bei anderen Themen mit der EU umgeht (ACTA, NSA-Totalüberwachung, Fluggastdaten, SWIFT), dann schätze ich, daß die USA 90% der Vorteile eines solchen Abkommens für sich vereinnahmen wird, und die EU 90% der Nachteile aufgedrückt bekommt (und diese brav hörig schlucken wird). Dafür wird die in Brüssel ansässige US-Lobby schon sorgen.

marvin
China war schlauer.

Die Asiaten haben gerade auch eine Freihandelszone beschlossen.
Allerdings - im Beisein und gegen den Willen eines sehr verschnupften Obamas - ausdrücklich ohne die USA.
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Wir sehen doch überall, wie unsere Demokratien durch solche Verträge zerstört werden. An Stelle des Parlamentes treten Gerichte, an Stelle der Wahl pro Kopf die Wahl per Stammkapital, an Stelle des Parlaments die Lobby. Diskussionen finden nicht mehr statt und Ergebnisse werden nach Beschluss verkündet.
Washington ist doch ohne das schon fast für Brüssel, was Brüssel für Berlin ist...

jautaealis
Ein Schritt ganz in die falsche Richtung: ...

Im Osten liegt unser aller Zukunft! Durch ein Freihandelsabkommen mit der entgegengesetzten Himmelsrichtung lässt sich Europa nur in den Abgrund einer absteigenden Supermacht herabziehen – bzw. dazu missbrauchen, deren Niedergang bloß noch um ein paar Jährchen hinauszuzögern... Im übrigen zeigt bereits das Beispiel Schweiz, wer im Fall von Verhandlungen mit jenem Staat die Bedingungen diktiert – und wer alt dabei aussieht.......
 
Darum: Nicht mehr Kontakt welcher Art auch immer mit den USA als unbedingt nötig! Des weiteren Aufkündigen aller bestehenden Bündnisse, Freundschaften und Verträge...

Skywalker
@jautaealis

"Im Osten liegt unser aller Zukunft! Durch ein Freihandelsabkommen mit der entgegengesetzten Himmelsrichtung lässt sich Europa nur in den Abgrund einer absteigenden Supermacht herabziehen ..."

Ich weiss nicht in welcher Welt Sie leben, aber die reale ist es nicht.

Die USA sind absolut wieder auf dem aufsteigenden Ast und einer der wichtigsten Handelspartner gerade Deutschlands. Wir leben übrigens auf einer Kugel, Entfernungen spielen untergeordnete Rollen- so gesehen liegen die USA für uns im Osten UND Westen :-).

Natürlich liegt im asiatischen Raum noch mehr Potential, welches ja nicht vernachlässigt wird, sondern parallel ebenfalls ausgeschöpft. Aber ein so exportabhängiges Land wie D MUSS auf allen Hochzeiten tanzen. Eine Freihandelszone mit den USA wäre phantastisch für die deutsche Wirtschaft, eine Freihandelszone mit China aufgrund des derzeitigen Kosten-/Lohnniveaus dort (zur Zeit) eine Katastrophe.

Feidl
Erstmal doch nur Verhandlungen

Es geht doch erstmal nur um Verhandlungen. Das jetzt schon einige meinen, es sei negativ, ohne überhaupt zu wissen, was bei den Verhandlungen rauskommt, zeigt die völlig überzogene Angstreaktion und das auschließliche Negativ-sehen vieler Deutsche bei Veränderungen. Ja nie einen Schritt nach vorne gehen, man könnte ja in einen Pfütze treten.
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Das es auch nach einem Freihandelsabkommen Einschränkungen geben wird, z.B. bei landwirtschaftlichen Produkten, ist vollkommen klar. Selbst innerhalb der EU gibt es bei bestimmten Produktgruppen keinen freien Handel. Fragt mal beim Zoll nach.
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Wie jeder bestätigen kann, der auch nur ansatzweise was von Wirtschaft versteht, hat ein gut gemachtes Freihandelsabkommen für Volk und Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks überwiegend Vorteile. Negativ ist es für Unternehmen, die auf dem heimischen Markt (faktisch) Monopolstellung ausüben, indem ausländischen Unternehmen durch die Beschränkungen vom eigenen Markt fern gehalten werden.

Sasquatch
Beziehungen zum beiderseitgen Nachteil

Und wieder mal wird in der Mehrzahl der Kommentare so getan, als ob die US-Wirtschaft sich auf Kosten der armen Europäer gesund stößt.
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Dass aber z.B. die unsäglichen EU-Agrarsubventionen europäischen Gütern einen Riesenvorteil auf dem US-Markt verschaffen würden, wird dabei gerne übersehen.
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Ich lebe in Kalifornien. Und auch wenn viele glauben, hier gäbe es nichts außer Strand und Hollywood: Unser wichtigster Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft. (Wäre Kalifornien ein selbstständiges Land, wäre es der fünftgrößte Agrarproduzent der Welt).
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Was es für meine Heimatstadt bedeuten würde, wenn unser Markt plötzlich mit subventionierten spanischen Apfelsinen und holländischen Tomaten überschwemmt wird, versuche ich mir lieber nicht vorzustellen.
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Es ist zwar der Deutschen liebster Sport, sich immer als Opfer von irgendwas zu fühlen, aber dieses Abkommen - wenn es denn dazu kommen sollte - ist keine Einbahnstraße: Die Vorteile ebenso wie die Nachteile treffen beide Seiten.

DeHahn
Na, das wird uns rausreißen, oder?

Wir wissen ja, was auf uns wartet: Genmais und Hormonfleisch schiffsladungsweise. Dafür verkaufen wir ein paar Autos mehr, oder was?
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Ich kann nicht sehen, was es uns bringen soll, denen Zutritt zu unserem Haus zu geben. Wenn die erst mal nen Fuß in der Tür haben, gehört denen bald die ganze Bude.
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Danke, liebe Rating-Agenturen, dass ihr euren Auftrag so treulich ausgeführt habt, Europa für dieses "Abkommen" sturmreif zu schießen. Das war nämlich der tiefere Sinn der ganzen Aktion und hat schon Billionen verschlungen. Nun sollen wir für unser gutes Geld wenigstens lila Maischips in Plastikeimern bekommen!

Feidl
@Sasquatch

Dass aber z.B. die unsäglichen EU-Agrarsubventionen europäischen Gütern einen Riesenvorteil auf dem US-Markt verschaffen würden, wird dabei gerne übersehen.
Auch die USA haben wie praktisch jedes Industrieland hohe Agrarsubventionen.
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Angst vor US-Produkten, die den Markt überschwemmen, braucht man nicht zu haben. Ein Freihandelsabkommen verändert nämlich nicht die Ansprüche deutscher und europäischer Verbraucher.

Antidot
Wozu?

Wir liefern Autos ohne Ende in die USA, wobei viele Autos mittlerweile in den USA gefertigt werden. Wozu?
Die amerikanische Landwirtschaft wird doch ähnlich gepushed wie unsere, hinzu kommt, dass Monsanto sich sicherlich schon die Hände reint. Wozu?
Die Vergabe öffentlicher Aufträge in ganz Europa hat uns ja unheimlich nach vorn gebracht. Jetzt bauen Firmen aus Spanien und dem früheren Ostblock bei uns, demnächst auch noch amerikanische Firmen. Wozu?
Wir sind so stark exportorientiert, dass wir um unsere Absatzmärkte kämpfen müssen. Dass der Binnenkonsum daniederliegt interessiert weniger. Klar, Geldimporte wandern in die Tschen weniger, Konsumimporte würden Wohlstand für viele bedeuten. Also mehr Export. Wozu?
Wo ist die Mehrheit, die eine sinnvolle Politik wählen würde? Stattdessen lässt sich der Michel wieder durch Angst regieren! Und die Linke sieht dieses Potential nicht, sondern umschwärmt lieber Hartz4-Bezieher, die tendenziell eh nicht wählen gehen.

AlterSimpel
"Wirtschaftsverbände versprechen ..."

"Wirtschaftsverbände versprechen den Kunden günstigere Preise durch sinkende Kosten. Ob die Unternehmen ihre Einsparungen aber tatsächlich an die Verbraucher weitergeben oder ob sie nur ihre Gewinne steigern, bleibt ihnen selbst überlassen. "
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Und jetzt raten wir mal, mit welchen Argumenten die Industrie uns überzeugen will, daß leider von den Einsparungen nichts bei den Kunden ankommen darf ... genau: der globale Wettbewerb.
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Es gibt zwar billige Produkte, aber die werden nahezu komplett in Asien produziert und die entsprechenden Industrien sind (deshalb) in Europa oder den USA fast vollständig untergegangen.
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Der billige Konsum wird also u.U. mit dem Verlust des eigenen Arbeitsplatzes erkauft, was für ein ein Fortschritt soll das bitte sein.
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Dieses Abkommen dient allein der Statistik des Wirtschaftswachstums und der Rendite der Unternehmen, wegfallende Zölle sind aber auch Mindereinnahmen des Staates, und der holt sich dann das Geld wieder bei wem .. Sie ahnen es schon.