Ihre Meinung zu Euroschau: Trügerische Ruhe an der Euro-Front
EZB-Präsident Draghi glaubt, bei der Eurokrise sei das Schlimmste überstanden. Angesichts der Massenarbeitslosigkeit in Südeuropa ist das eine unhaltbare These, meint Klaus-Rainer Jackisch. Und selbst die Ruhe an den Märkten ist nur trügerisch.
Wer über Jahre hin, Pleitestaaten elektronisch "Geld drucken" lässt wie die EZB, damit diese so ihr Defizit finanzieren können, weil zu den gegebenen relativ niedrigen Zinsen kein Geld aus dem Privatsektor mehr fliesst, betreibt Fiskalpolitik. Die Südperipherie wurde so über Jahre von der EZB gefördert und künstlich würde das Zinsniveau niedrig gehalten. So nebenbei mussten dafür auch noch für über 200MRD EUR SCHROTT-Staatspapiere der Südstaaten gekauft werden. Das ist ganz klar Allokationspolitik, die diese Staaten bevorteilt. Über Target 2 laufen so MRD EUR an Forderungen bei der deutschen Bundesbank auf gegenüber den Zentralbanken der Südstaaten. Das sind eben nur Forderungen, keine werthaften Papiere oder Devisenreserven. Solche Forderungen sind schnell abgeschrieben, wenn sie nicht mehr bedient werden. Darauf sitzen bleibt dann der deutsche Steuerzahler.
Halbwegs stabile Finanzpolitik wird bestraft.