Jemand nimmt eine Euromünze aus einem Portemonnaie.

Ihre Meinung zu Eurozone: Inflation sinkt auf Drei-Jahres-Tief

Mit nur 1,2 Prozent lag die Inflation im April in der Eurozone so niedrig wie seit drei Jahren nicht mehr. Das gab die Statistikbehörde Eurostat bekannt. Grund sind demnach vor allem sinkende Benzin- und Energiepreise.

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25 Kommentare

Kommentare

Gast

Wurde mit dem Begriff "Inflation" nicht ursprünglich die Ausweitung der Geldmenge und entsprechende Abwertung der Währung bezeichnet (siehe Inflation in Deutschland der 30er, wo es Scheine mit sehr vielen Nullen gab). Die Preise steigen dann nicht, aber man braucht mehr Geld, um das gleiche zu kaufen.

Heutzutage wird anscheinend die allgemeine Teuerungsrate mit diesem Begriff "Inflation" bezeichnet.

Das ist m. E: ziemlich irreführend, denn die Deutschen haben natürlich keine historische Angst vor der Teuerungsrate, sondern der Inflation.

Wenn die EZB - wie aktuell - in den Südländern das Gelddrucken gestattet - so ist dies Inflation.

Genauso die FED in den USA.

Man nennt dies gern "frisches Geld", aber in Wirklichkeit bedeutet dies eine Ausweitung der Geldmenge.

Kann mir jemand erklären, wie es zu dieser Umetikettierung kam?

Oder liege ich da falsch?

Gast
Es ist schön, dass die Benzinpreise, ja und

auch die Ölpreise gesunken sind.

Leider sind die Preise für Lebensmittel gestiegen.
Ich freue mich schon auf die Zeitung der IHK, da habe ich eine genaue Preisaufschlüsselung.
Die statistische Inflationsrate sagt wenig für unseren Haushalt aus.

COJO
Echte Negativzinsen durch/bei der EZB

sind nur noch eine Frage der Zeit.
Beim nächsten Konjunktur-Crash (wahrscheinlich dann Ende 2014 Anfang 2015) ist es dann soweit. Und damit wird eine neue Wirtschaftsform gerade zu erzwungen werden. Ohne Risiko und ohne produktive Arbeit oder Dienstleistung für diese, kann dann niemand (prinzipiell) mehr Geld verdienen.
Eventuell kommt es sogar noch früher, wenn eine wirklich Systemrelavante Bank den Bach runterfällt.
Nicht umsonst stört sich die DB an de Niedrigzinspolitik der EZB.

Bernd1
Da bringen die 3,4% der IG Metall ja echte Reallohnerhöhungen!

Der Abschluss der IG Metall bring mit wieder einmal 3,4% im vierten jahr nacheinader echte Reallohnsteigerungen. Auch andere Tarifabschlüsse liegen in dieser Größenordnung und die positve Entwicklung der Reallöhne setzt sich fort.

Hartz-IV-Ossi
Ausweitung der Geldmenge bedeutet noch nicht Inflation

@JonasundderWal:
Wurde mit dem Begriff "Inflation" nicht ursprünglich die Ausweitung der Geldmenge und entsprechende Abwertung der Währung bezeichnet ...

.
Nein.
Eine richtig dosierte Ausweitung der Geldmenge ist bei einer wachsenden Wirtschaft normal. Eine Abwertung der Währung geht damit nicht automatisch einher.
Beide Faktoren Geldmenge und Wert einer Währung im Vergleich zu anderen Währungen stehen nicht in direktem Zusammenhang zueinander.

nova.
Hyperinflation

Was Sie meinen, ist die Hyperinflation.

Die Inflation an sich ist ein Abbild der Preissteigerung mithilfe des Preisindex' (Verbraucherwarenkörbe).

Hartz-IV-Ossi
Inflationsrate ist ein Mittelwert

@mondfee:
Die statistische Inflationsrate sagt wenig für unseren Haushalt aus.

.
Ja und nein. Die Inflationsrate ist nur ein Mittelwert. Die wenigsten Menschen liegen genau in der Mitte. Die Tagesschau kann unmöglich für jeden Leser die individuelle Inflationsrate ausrechnen. Allerdings sind die Abweichungen langfristig gesehen gering.

Bernd1
@ 12:42 von JonasundderWal

Sie schreiben:
"Wurde mit dem Begriff
Wurde mit dem Begriff "Inflation" nicht ursprünglich die Ausweitung der Geldmenge und entsprechende Abwertung der Währung bezeichnet (siehe Inflation in Deutschland der 30er, wo es Scheine mit sehr vielen Nullen gab). Die Preise steigen dann nicht, aber man braucht mehr Geld, um das gleiche zu kaufen."
!
Inflation hat zunächts mit der Geldmenge nichts zu tun.
Dass in den zwanziger Jahren aufgrund der extremen Preissteigerungen extrem viel Geld gedruckt werden musste, damit überhaupt genug Geld im Kreislauf war damit jemand etwas kaufen konnte, ist dann nur die Folge der Preissteigerung, also der Inflation!
Wenn die Preise NICHT steigen würden brauchte man auch nicht mehr Geld um das gleiche zu kaufen ;-(
Damals kostete auf dem Höhepunkt der Inflation ein Brot locker mal 2 Millionen Reichsmark, also mussten dann auch Scheine mit solchen Nennwerten gedruckt werden!

Statistikerin.
@JonasundderWal

Wurde mit dem Begriff "Inflation" nicht ursprünglich die Ausweitung der Geldmenge und entsprechende Abwertung der Währung bezeichnet

-
Ausweitung der Geldmenge bedeutet nicht Abwertung.
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(siehe Inflation in Deutschland der 30er, wo es Scheine mit sehr vielen Nullen gab). Die Preise steigen dann nicht, aber man braucht mehr Geld, um das gleiche zu kaufen.

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Das ist ein Widerspruch in sich. Wenn man mehr Geld braucht um das gleiche zu kaufen, dann steigen offenbar die Preise. Preis ist die Zahl, die auf dem Preisschild steht.

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Heutzutage wird anscheinend die allgemeine Teuerungsrate mit diesem Begriff "Inflation" bezeichnet.

-
Was sonst?
-

Wenn die EZB - wie aktuell - in den Südländern das Gelddrucken gestattet - so ist dies Inflation.

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Keinem Land ist das Gelddrucken gestattet. Die Geldmenge bestimmt nur die EZB. Dennoch ist die Inflation in den einzelnen Ländern leicht unterschiedlich.

Bernd1
@ 12:56 von mondfee

Sie schreiben:
"Es ist schön, dass die Benzinpreise, ja und
auch die Ölpreise gesunken sind.
Leider sind die Preise für Lebensmittel gestiegen.
Ich freue mich schon auf die Zeitung der IHK, da habe ich eine genaue Preisaufschlüsselung.
Die statistische Inflationsrate sagt wenig für unseren Haushalt aus."
!
Das ist so nicht richtig. Die Inflationsrate gibt die Preissteigerung für den Warenkorb eines DURCHSCHNITTLICHEN deutschen Haushaltes wieder.
Natürlich trifft das dann nicht für jeden so zu, aber genauer kann solch ein Statistikwert kaum definiert werden.

Statistikerin.
@Bernd1

Das klingt ganz nett. Aber der Anteil der nach Tarif entlohnten Arbeitnehmer sinkt ständig.

Gast
Hyperinflation war in den 1920ern

Wurde mit dem Begriff "Inflation" nicht ursprünglich die Ausweitung der Geldmenge und entsprechende Abwertung der Währung bezeichnet (siehe Inflation in Deutschland der 30er, wo es Scheine mit sehr vielen Nullen gab).

Das ist nur die Extremform der Inflation. Und die war nicht in den 1930er, sondern in den 1920er Jahren, genauer gesagt bis November 1923, und zwar immer schneller. Ein Grund für die damalige galoppierende Inflation war der sogenannte Ruhrkampf, denn das Ruhrgebiet war von Truppen der Entente besetzt.
Die Wirtschaftskrise in den 1930ern hat mit dieser Hyperinflation nichts zu tun, sondern war Folge des Börsenkrachs und wurde durch die Brüningschen Notverordnungen verschärft, der eine Deflationspolitik betrieb.

Die Preise steigen dann nicht, aber man braucht mehr Geld, um das gleiche zu kaufen.

Das ist ein innerer Widerspruch. Wenn ich mehr Geld für das Gleiche brauche als früher, liegt das an einem gestiegenen Preis.

Statistikerin.
@mondfee

Die statistische Inflationsrate sagt wenig für unseren Haushalt aus.

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Das kommt narürlich darauf an. Wenn Sie ein sehr ungewöhnliches Konsumverhalten haben, dann weicht Ihre Inflationsrate möglicherweise stark vom Mittelwert ab.
Wenn Sie vom Großteil Ihres Gehaltes Goldschmuck kaufen, dann war in den vergangenen Jahren ihre individuelle Infalationsrate teilweise deutlich über 10%, weil Gold deutlich teurer wurde. Im Moment fällt der Goldpreis und Ihre individuelle Inflationsrate wäre negativ. Sie können sich vermutlich im nächsten Monat mehr leisten als jetzt.
In die offizielle Inflationsrate werden alle Güter und Dienstleistungen aber so stark eingerechnet, wie wir sie auch im Durchschnitt verbrauchen. Gold geht also nur ganz wenig in die Rechnung ein.
-
Ich würde mal behaupten, es gibt keine Verbraucher, deren Inflation dauerhaft über mehrere Jahre über 3% liegt. Wer das behauptet, schummelt.

Gast
Inflation und Deflation

Eine richtig dosierte Ausweitung der Geldmenge ist bei einer wachsenden Wirtschaft normal. Eine Abwertung der Währung geht damit nicht automatisch einher.

Allerdings ist auch eine (nicht zu schnelle) Abwertung der Währung gut für die Wirtschaft, denn das fördert den Konsum - schließlich kann man Geld sparen, wenn man etwas heute kauft, das morgen schon teurer wird.
Deflation hingegen verführt eher zum Zögern bei Anschaffungen. Schließlich kann man da Geld sparen, indem man wartet.
Daher würgt unbedachtes Drauflossparen die Wirtschaft ab.

Bei elektronischen Produkten herrscht übrigens im Prinzip Dauerdeflation (bezogen auf ein ganz bestimmtes Produkt, wohl bemerkt, nicht bezogen auf das jeweils Neueste).

mathification
"... auf dem Rückmarsch"

Nur nebenbei:
In irgendeiner Presseagentur scheint jemand beharrlich "auf dem Vormarsch" und "auf dem Rückzug" zu "auf dem Rückmarsch" zu verschmelzen.

Sucht man bei Google nämlich nach dieser Kombination, findet man viele aktuelle Presseartikel, bei denen es wiederum häufig um Inflation geht.

Vielleicht setzt sich so eine Wendung ja irgendwann durch, wenn man sie nur häufig genug verbreitet?

Frei-Geist
Interessant wäre eine Aufteilung des Warenkorbs

in Bedarf- und Bedürfnissgüter. Also ein Korb mit nur Nahrung, Energie, Mieten, Wasser,... Grundbedarf eben. Und ein 2ter mit Bedürfnissgütern (TV´s, Smartphones, usw.)
Ich denke das traut sich aber keiner zu veröffentlichen, da wir dann ganz andere Raten schätze Richtung 10% p.a. sehen würden. Durch die Anpassungen am Warenkorb kann man jede "gewünschte" % Zahl bekommen.
Das Volk muss nur ruhig gehalten werden damit unser (Geld-)System nicht zusammenbricht. Auf die Art kann man schöm langsam die riesigen Schuldenberge in Europa weginfaltionieren.
Die eigentliche Infaltion(aufblähen der Geldmenge) liegt im 2 stelligen Bereich. Dieses Geld kommt nur im Moment (noch)nicht in der Wirschaft an, sondern versickert im Aktienmarkt und in der Refinanzierung der Staaten. Gab es alles schonmal in unserer Geschichte. Die Gründe waren andere
(z.B. Reparationszahlungen) aber das Ergebnis ist immer das gleiche. Ich hoffe nur das es dieses mal friedlich ausgeht. Grüße!

Nny
@ Frei-Geist

Doch, das gibt es. Nennt sich Kerninflation.

Gast
re Frei-Geist

Ihren Vorschlag zur Trennung des Warenkorbs in Grundbedarf und Bedürfnisgütern kann ich nur unterstützen.
Ebenso halte ich Ihre Schlussfolgerung, dass sich das kein Verantwortlicher traut, für plausibel.

Wenn überhaupt, die breite Öffentlichkeit, die sich keine der stets neuen techn. Errungenschaften leisten kann, hätte an einem Warenkorb für den Grundbedarf schon eher Interesse.

Bernd1
@ 14:27 von Statistikerin

Sie schreiben:
"Das klingt ganz nett. Aber der Anteil der nach Tarif entlohnten Arbeitnehmer sinkt ständig."
!
Na ja, nach Angaben des DGB sind immer noch ca. 65% aller Unternehmen und damit über 70% aller Arbeitnehmer (weil ja die großen alle dabei sind) tariflich gebunden.
Insofern haben die Tarifabschlüsse schon große Auswirkungne auf die Durchschnittseinkommen.
Und dazu kommen ja auch für einige Branchen neue Mindestlöhne wie z.B. bei der Leiharbeit, den Wachdiensten oder demnächst bei den Friseuren, so dass auch dort bei den Unternehmen bzw. Arbeitnehmern ohne Tarife die Einkommen gestiegen sind, bzw,. steigen!
Das führt dazu dass laut Statistischem Bundesamt für den Durchschnitt aller Arbeitnehmer in den letzten Jahren Reallohnsteigerungen erfolgt sind.
Also sind die Einkommen stärker gewachsen als de Inflation!

Gast
Begriffsklärung

"Die Preise steigen dann nicht, aber man braucht mehr Geld, um das gleiche zu kaufen."
Das ist doch ein Widerspruch in sich, oder?

Die Inflation berechnet sich aus der allgemeinen Teuerungsrate, d.h. aus dem verallgemeinerten Warenkorb.
Die Geldmenge, die im Umlauf ist, kann zwar, muss aber nicht eine Inflation beeinflussen.
Inflation bezeichnet ja den Verfall des Geldwertes und das lässt sich nunmal nur an den Preisen festmachen.
--> Wie viel Ware kriege ich für mein Geld?

Statistikerin.
Neutrale Inflation

@Frei-Geist:
Interessant wäre eine Aufteilung des Warenkorbs in Bedarf- und Bedürfnissgüter. Also ein Korb mit nur Nahrung, Energie, Mieten, Wasser,... Grundbedarf eben. Und ein 2ter mit Bedürfnissgütern (TV´s, Smartphones, usw.)

.
Wozu? Sollen wir den Verbrauchern vorschreiben, was wie wichtig ist? Die Statistiker sind hier neutral. Es geht einfach alles so stark gewichtet in die Rechnung ein, wie wir es durchschnittlich auch verbrauchen. Das ist dann ein faires Maß für die Teuerung.

Statistikerin.
@Bernd1

Also sind die Einkommen stärker gewachsen als de Inflation!

.
Dem habe ich nicht widersprochen. Dennoch sinkt die Zahl der Tariflohnbeschäftigten. Aktuell tritt z.B. Karstadt aus der Tarifbindung aus. Andere Unternehmen (z.B Daimler) vergeben Bereiche an Subunternehmen mit Werkverträgen. Dort verdienen die Arbeitnehmer bei weitem unter Tarif.

Bernd1
@ Statistikerin.

Sie haben Recht in Bezug auf die leider negative Tendenz der Abkopplung von Tarifbindungen.
Wobei man auch bei den Meldungen in den Medien immer wieder mal genauer hinschauen muss. Bei dem Thema der Werkverträge bei Daimler gibt es auf Druck durch den Betriebsrat inzwischen wieder eine Umkehr.
Bei BMW hat diese Umkehr bereits stattgefunden und sehr viele der bisher als Zeitarbeiter beschäftigten Mitarbeiter wurden zu normalen Tarifgehältern fest eingestellt.
Wie auch (ebenfalls auf Druck des Betriebsrates) bei Siemens!

Gast
Infla... dingsbums: Die Korken dürfen drauf bleiben

Aussagen wie "Die Inflation sinkt" sind kein Grund zum Jubeln. Die Korken dürfen also auf den Sektflaschen bleiben.

Die Inflationsrate sagt ja nur, wieviel größer das Loch im Boot jährlich wird, durch das Wasser eindringt. Beträgt die Inflation also 0%, dann ist man eben NICHT gerettet.

0% heißt nur: Das Boot läuft nicht noch schneller voll, als es bisher der Fall war. Wie man das als Erfolgsmeldung beweihräuchern kann, ist mir ein Rätsel.

Gast
@Ha4Ossi: "Wachsen der Geldmenge normal"

Eine richtig dosierte Ausweitung der Geldmenge ist bei einer wachsenden Wirtschaft normal.

Dachte ich auch mal.

Der Denkfehler im Satz ist die "wachsende Wirtschaft".

Nehmen wir an, ein Dorf hätte eine Dorfwährung mit 100 Münzen. Und jetzt wird dieses Geld mit 10% verzinst. Im nächsten Jahr müssten die Dörfler folglich schon 110 Münzen haben, im Jahr darauf bereits 121 Münzen und nach 10 Jahren satte 200 Münzen.

Entweder Sie schlagen nun diese 200 Münzen - und halbieren damit deren Wert.
Oder sie lassen es bei den 100 Münzen - und müssen einsehen, dass Sie in den letzten 10 Jahren einen Haufen Luftbuchungen mit nicht vorhandenem Geld vollführt haben.

Wenn Sie das verstanden haben, kennen Sie auch den Kern unserer Banken- und Finanzkrise: Hier sind via Zinssystem Geldforderungen aufgelaufen, die niemals begleichbar waren.

Unser Planet ist aber nunmal nicht exponierbar. Und das BSP auch nicht.