Ihre Meinung zu Portugal kann auf weitere EU-Hilfe hoffen
Portugals Regierung hat nach langem Ringen dem Sparprogramm von Regierungschef Passos Coelho zugestimmt. Damit dürfte der Weg frei sein für weitere Hilfsmilliarden durch die Euro-Finanzminister. Diese beraten heute auch über Griechenland, Slowenien und Zypern.
Was sich in der Schlagzeile so positiv liest, verkehrt sich in der Empfindung der Bevölkerung ins Gegenteil, denn dort bedeutet es Steuererhöhungen und Lohn- und Rentenkürzungen.
Ganz abgesehen von dem immanenten Widerspruch, eine angebliche Schuldenkrise durch noch mehr Kredite lösen zu wollen.
Vielmehr entpuppt es sich als Bonitätskrise, und eine solche ist erstmal ein Problem der Geldgeber.
Diese aber haben "ihr" Problem umgehend zu einem Problem der Bevölkerungen der betroffenen Staaten gemacht.
Man könnte sagen, daß die institutionalisierten Geldgeber der Staaten die EU und die EZB zu einer Art vorausfinanzierendem Inkassounternehmen umfunktioniert haben.
Den europäischen Völkern dient die EU damit nur auf sehr verschlungenen Wegen in der Form: "es könnte alles noch schlimmer sein".
Je nach Höhe der Schulden und der Wahrscheinlichkeit der Rückzahlung stellt sich aber die Frage, ob es für die portugiesische Bevölkerung nicht besser wäre, kollektive Privatinsolvenz zu beantragen?