Ein kleines Mädchen mit einem Pflaster im Gesicht

Ihre Meinung zu Reportage: Die Kriegskinder von Aleppo

Ein Trümmerhaufen als Sandkasten, Patronenhülsen als Spielzeug - die Kinder in der syrischen Stadt Aleppo haben offenbar keine Furcht vor Schüssen. Täglich wird auf den Straßen gekämpft, gestorben - und gespielt. Doch manchmal sind die Kinder zur falschen Zeit am falschen Ort.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
54 Kommentare

Kommentare

Gast

"Dann, im Juli 2012, kamen die Rebellen vom Land und eroberten den Westteil Aleppos"

Was wollten die Rebellen da?
Warum sind sie in Aleppo eingedrungen?
Wollten Sie die Menschen vor etwas schützen?

Ich dachte Rebellen befreien z.B eine Stadt von Besatzern oder das Volk von Ihren Peinigern.

Aber hier sind die Ter...Rebellen wohl einfach so einmarschiert.

Gast
Warum mischt sich Europa nicht ein?

Das Mädchen zittert vor Schmerz. "Dieses Regime tötet seine Kinder", flucht Dr. Muajid.

Hochachtung vor den Menschen, die sich unter Einsatz ihres Lebens für ein besseres Syrien einsetzen. Gegen ein Regime, das keine Gnade kennt, nur Machterhalt.

"So geht das jeden Tag. Das ist unser Leben. Ihr in Europa lebt mit eurer Sicherheit, wir leben mit unserem Krieg.

Warum mischt sich Europa nicht ein? Wir sollten auf der Seite der Humanität stehen und einen Regime-Change bewirken. Der Artikel spricht eine unvoreingemommene aber deutliche Sprache. Danke für diese Offenheit.

Gast
Der Westen - konsequent gesetzestreu

Der Artikel sagt es:
Im Fall Syrien nimmt der Westen das Prinzip der Nichteinmischung so genau, dass er den notleidenden Menschen nicht einmal humanitäre Hilfe zukommen lässt.

Der Westen liefert keine Waffen, das ist konsequent nach dem Buchstaben des Völkerrechts. Russland hat formal völlig korrekt sein Veto eingelegt.

Russland liefert aber Waffen, nämlich an das syrische Regime, an die Staatsmacht, die das Volk unterdrückt. Auch das ist formal korrekt, fast brutal korrekt.

Der Westen mischt sich nicht ein und liefert nicht einmal humanitäre Güter. Das ist so treu nach Vorschrift, dass es schon fast weh tut.

Russland liefert auch keine humanitären Güter. Denn Russland hat andere Interessen in Syrien. Traurig.

Gast
@Che.

Russland liefert auch keine humanitären Güter. Denn Russland hat andere Interessen in Syrien. Traurig.

Eine falsche Aussage von ihnen. Russland liefert humanitäre Hilfsgüter. Auf dem Rückweg werden GUS- und russische Bürger evakuiert.

Silberdrache
@Che

"Wir sollten auf der Seite der Humanität stehen und einen Regime-Change bewirken."

Dem ersten Teil stimme ich voll und ganz zu. Dem zweiten nicht.
Assad IST ein brutaler Diktator und Mörder. Leider sind viele der Rebellen das auch. Ihnen zur Macht zu verhelfen, würde die Sache nicht besser machen.

Tatsächlich lässt das Völkerrecht hier keine sinnvolle Lösung zu. Und leider sagt uns unsere Moral auch nicht, was überhaupt hier eine gute Lösung wäre. Wir können das Land nicht zwingen, den Bürgerkrieg zu beenden und nach eienr friedlichen Lösung zu suchen, oder? Mit der UN einmarschieren, die Kriegsparteien trennen und eine Wahl erzwingen? Weder möglich, noch moralischer.

Was wir aber tun könnten im Rahmen des Völkerrechts wäre humanitäre Hilfe. Verbände und Medikamente helfen keiner der kriegsführenden Parteien, wohl aber den Menschen. Warum werden sie zurückgehalten?

Shantuma
@Che.

Wir unterstützen diese Rebellen bereits schon aktiv.
Wir bieten Versammlungsräume damit sie eine Planung für die spätere syrische Struktur erarbeiten könne und wir haben Verbündete die diese Rebellen sogar aktiv militärisch unterstützen.
Voll dabei ist das demokratische Land Saudi Arabien und das ebenso menschenrechtfreundliche Katar.

Was sie von diesem Artikel halten ist ihr Ding.
Mich stört eine Sache, 3 Tage lang wird hier auf die Tränendrüse gedrückt und jedesmal fast darum gebettelt das man doch endlich noch mehr Bomben auf diese armen Seelen werfen soll.
Deutschland ist einen Steinwurf davon entfernt aktiv in diesen Krieg hinein gezogen zuwerden und ich glaube nicht das sich dadurch für die Menschen in Syrien irgendetwas bessert.

Die Opposition ist dort genauso inhaltslos wie in Russland, sie wollen nur Assad weg haben, aber danach?
Demokratie? Gottesstaat? Diktatur?
Keiner weiß es und darum sollte der erste Gedanke nicht Krieg gegen Syrien heißen, sondern Frieden in Syrien.

Gast
Konsequent Blockade

Wäre es nicht schon mal ein Anfang, wenn Assads Waffennachschub blockiert würde? Wenn Russland nicht freiwillig mitspielt, werden die Natoländer doch sicherlich russische Schiffe und russische Flugzeuge von Syrien fernhalten können.

Außerdem müssten Assads Geldströme konsequent zum Versiegen gebracht werden. Wenn er seine Söldner nicht weiter bezahlen kann, wird der Krieg von selbst enden. Irgend wann wird Assad sich dem Gericht in Den Haag stellen.

Gast
Westliche Unterstützung

"Wir unterstützen diese Rebellen bereits schon aktiv.
Wir bieten Versammlungsräume damit sie eine Planung für die spätere syrische Struktur erarbeiten könne und wir haben Verbündete die diese Rebellen sogar aktiv militärisch unterstützen.
Voll dabei ist das demokratische Land Saudi Arabien und das ebenso menschenrechtfreundliche Katar."

Zudem liefern wir hochwertigste Aufklärungsinformationen (Spionageschiffe) und es gibt Berichte, dass der deutsche Geheimdienst sogar schon seit Monaten Material an die Rebellen liefert.

Außerdem wird, wie man hier auch wieder blendend - im wahrsten Sinne des Wortes - sieht, kräftigst die Propagandatrommel gerührt.

Selbst der Papst hat sich gegen den westlichen Interventionismus ausgesprochen. Ethnische Minderheiten werden im Moment brutalst verfolgt.

Davor haben alle Religion friedlich zusammen gelebt!
(In SA z.B. sind Andere verboten! - Unser Partner!)

Gast

Shantuma spricht mir aus der Seele.

Danke für den Kommentar!

Gast
10. April 2013 - 17:18 — Che

Der Artikel spricht eine unvoreingemommene aber deutliche Sprache.

Der Artikel ist alles andere als unvoreingenommen, sonst würde er nicht den Anschein erwecken, dass das Regime die einzige Partei ist, der Kinder zum Opfer fallen. Wie viel Leid die Rebellen, Terroristen oder was auch immer der korrekte Begriff für im Namen der Religion mordende Aufständischen ist, wird in diesen Beiträgen gerne einfach nicht weiter erwähnt.

Die Weltgemeinschaft sollte tatsächlich nicht weiter zuschauen, sie sollte möglichst umfangreiche humanitäre leisten und die Syrer vor diesen Islamisten retten!

Gast
@Che

Hut ab vor Ihrem engagierten Plädoyer für ein humanitäres Eingreifen des Westens.

So wie sich die Lage im Moment darstellt, kann man es nur zu gut verstehen, dass sich das einfache Volk in Syrien vom Westen im Stich gelassen fühlt und sich den islamischen Brigadisten zuwendet. Das kam auch aus dem Tagesschau-Bericht von gestern gut raus.

Je länger der Aufstand dauert und je länger wir das unterdrückte syrische Volk allein lassen, desto größer wird der Einfluss der Islamisten. Und auf Dauer hat Assad gegen deren Kampfeswillen keine Chance.

Gast
10. April 2013 - 18:09 — roman²

Sind Sie für oder gegen die russischen Waffenlieferungen an den syrischen Staat?

Gast
@ 16:48 — anti-gegen-alles

das sind genau die Fragen, die man stellen muss.

Was suchten die Rebellen (jetzt wissen wir, dass auch Terroristen dabei sind) in Aleppo, wenn die Menschen ihre Ruhe wollten und sich weder Demonstrationen und erst recht nicht den Kämpfen anschlossen?

@ Che 17:18h
"Hochachtung vor den Menschen, die sich unter Einsatz ihres Lebens für ein besseres Syrien einsetzen. Gegen ein Regime, das keine Gnade kennt, nur Machterhalt."

Was bringen empathische Äusserungen für den Arzt, der seinen Job tut und hoffentlich auch Verletzte der anderen Seite behandeln würde? Mit Gnade hat das wenig zu tun, da ist Bürgerkrieg - haben Rebellen Gnade? Was soll die Wortwahl?

und im Kommentar 17:25 wissen Sie sogar, was Russland nicht an Syrien schickt. Haben Sie in die Kisten reingeschaut?

Leider kann man hier oft beobachten, wie das Leid der Menschen instrumentalisiert wird. Das Leid findet im Bürgerkrieg allseits statt und legitimiert nicht die Taten des einen, während es die des anderen dämonisiert.

KalterKopf
Das ist Tagesschau von vor ein paar Jahren gewesen!

Danke! Danke an die Redaktion! Sie kann es noch! Wenn sie jetzt noch in der Lage ist, auch im nationalen Alltag von Alltag und Not und Elend und von Reich und Arm so unbefangen und unparteiisch zu berichten. Ja dann!

Deliciabc

Die Leute in Aleppo wollten also gar keinen Aufstand veranstalten, warum auch immer war ihre legitime Entscheidung - und dann kamen die Rebellen von aussen und nahmen Stadtviertel als Geiseln und Schutzschilde - und daran soll jetzt "der Westen" schuld sein? Wie schon jemand vor mir sagte, Assad mag ein Diktator sein, aber was passiert wenn die "Rebellen" gewinnen?
Zitat von gestern: "Was dann geschieht? Dann werden wir den Alawiten die Köpfe abschneiden, weil sie Ungläubige sind. Und dann machen wir unseren islamischen Staat."
Wer nicht gewinnen kann, sind die Leute von Aleppo. Man sollte ueber Wege zur humanitaeren Hilfe nachdenken, und zur Not auch mit Assad darueber verhandeln, vielleicht koennen die "demokratischen" Kraefte dabei helfen, statt sich von den Islamisten und Saudis ausbooten zu lassen?

Juergen
Die reiche Stadt mit … um den Aufstand zu wagen.

Kann es sein, dass der Herr Durm da einem kleinen Fehler macht mit dieser Aussage, dass Aleppo den Aufstand nicht gewagt hat?

Er schreibt doch selbst, dass die Rebellen, ein anderer Ausdruck für diese Sorte Mensch wäre treffender, die von Ihnen besetzten Teile erobert haben. Also nicht befreit, sondern EROBERT.

Also ich würde daraus folgern, dass die meisten Einwohner von Aleppo keinen Grund sahen, diesen Aufstand zu machen – ihnen ging es ja gut, sagt Herr Durm selbst.

Da bei Ausbruch der Kämpfe die meisten Bürger Aleppo verließen, sind die Zurückgebliebenen fanatische Gegner der syrischen Regierung und Menschen, die keine Rücksicht auf ihre Kinder nehmen – sonst wären sie auch gegangen.

An den JohnMC-Clane: Streichen Sie mal den Sold für die Rebellen – mal sehen wie viele dann noch kämpfen.

Gast
10. April 2013 - 19:13 — fetsfets

Was suchten die Rebellen (jetzt wissen wir, dass auch Terroristen dabei sind) in Aleppo, wenn die Menschen ihre Ruhe wollten und sich weder Demonstrationen und erst recht nicht den Kämpfen anschlossen?

Immer mehr Menschen in Aleppo und anderswo sind vom Westen enttäuscht, weil er sich neutral verhält. Wenn man den Artikel von gestern gelesen hat, dann hat man ganz klar gesehen, das viele hilflos den Bomben der Armee ausgelieferte Zivilisten sich unter den Schutz der Nusra-Kämpfer stellen. Sie glauben, dass nur noch die Islamisten bereit sind, etwas für sie zu tun. Humanitär und militärisch. Die Nusra-Brigadisten gelten offenbar als tapfere Kämpfer gegen den Willkür-Herrscher aus Damaskus.

BravoNovember
Hallo Im Fall Syrien nimmt

Hallo

Im Fall Syrien nimmt der Westen das Prinzip der Nichteinmischung so genau, dass er den notleidenden Menschen nicht einmal humanitäre Hilfe zukommen lässt.

Nocheinmal gaaaanz langsam und in Druckbuchstaben:

Der Westen hat sich ganz massiv in Syrien eingemischt !
Die "Rebellen" bekamen und bekommen Geld, Ausbildung, Nachschub, Waffen, Propagnada, usw.

Im gestrigen "Syrien Artikel" konnte man hier zum erstenmal lesen was für Leute der Westen da unterstützt.
Die "Rebellen" sind Terroristen der übelsten Sorte.

Das Netz ist voll mit selbsgedrehten Videos in denen sie zeigen was sie mit der Unterstützung anfangen.

Gast
@ 20:19 — Che

Sie verkennen in Ihrer Replik ganz offensichtlich die Lage.

Wir haben doch beide den selben Bericht gelesen, aus dem klar hervorgeht, dass die Menschen in Aleppo friedlich als Zivilisten ohne Aufstand und Kämpfe gelebt haben, bis die "Befreiungs"kämpfer anrückten. Damit begann der bewaffnete Konflikt auch in der Metropole Aleppo.

Dass die Menschen im Bürgerkrieg unter Beschuss der jeweils anderen Seite stehen, ist furchtbar, aber zwangsläufige Tatsache, sonst wäre es kein Bürgerkrieg.

Gestern wurde schon kommentiert, dass die Menschen, die mit Autobomben durch die andere Seite konfrontiert werden, sicher ein anderes Statement als die abgeben würden, die Sie hier zitieren, ebenso zwangsläufig.

Bitte seien Sie nicht einseitig und versuchen den Konflikt in der ganzen Tragweite zu betrachten. Nur so wird man der Realität gerecht.

Gast
10. April 2013 - 20:40 — BravoNovember

Der Westen hat sich ganz massiv in Syrien eingemischt !
Die "Rebellen" bekamen und bekommen Geld, Ausbildung, Nachschub, Waffen, Propagnada, usw.

Nein, das ist falsch. Es geht klar aus den Artikeln von Herrn Durm von gestern und heute hervor. Waffen hat der Westen bestimmt nicht geliefert und leider auch keine oder kaum humanitäre Hilfe.
Und Propaganda? Warum sollte der Westen Propaganda machen?

Gast
10. April 2013 - 20:40 — BravoNovember

Die "Rebellen" sind Terroristen der übelsten Sorte.

Das empfinden Sie vielleicht so.
Aber die hilflosen Menschen vor Ort, die von der Armee mit Artillerie und Scud-Raketen terrorisiert werden, die sehen das anders. Sie setzten anscheinend ihre Hoffnungen auf die Nursa-Brigadisten. Für sie sind es tapfere Kämpfer.

Gast
10. April 2013 - 21:06 — fetsfets

Ich weiß nicht, was moralisch gesehen schlimmer ist, die Autobomben der Terroristen oder das Artilleriefeuer und die blinden Treffer mit Mittelstreckenraketen(!). Beides ist einfach nackter Terror.

Ob die Nusra-Brigaden, die sich in Aleppo auch sozial um die Menschen kümmern und die nach den Aussagen aus dem Radiobericht als tapfere Kämpfer gelten, solche Autobomben-Anschläge verüben, weiß ich nicht.

karwandler
re che

"Es geht klar aus den Artikeln von Herrn Durm von gestern und heute hervor. Waffen hat der Westen bestimmt nicht geliefert"

Herr Durm wird wohl kaum den Anspruch erheben, die Waffenarsenale der Rebellen inspiziert und auf Herkunft untersucht zu haben.

Unterstellen Sie ihm bitte nicht Aussagen, die er gar nicht gemacht und auch nicht intendiert hat.

suomalainen
@Che

"Waffen hat der Westen bestimmt nicht geliefert und leider auch keine oder kaum humanitäre Hilfe."

da haben sie aber so einiges entweder nicht mitbekommen oder sie ignorieren bewusst fakten!

waffen aus saudi arabien und katar (die beide keine waffen herstellen, sondern ihre waffen aus dem westen beziehen), mörsergranaten aus nato-beständen etc.
alles belegt von westlichen medien!

Gast
10. April 2013 - 21:43 — karwandler

Ja ok, meine Behauptung war etwas vorschnell.

Gast
10. April 2013 - 21:44 — suomalainen

Über Waffen aus Saudi-Arabien und Katar bin ich jetzt nicht informiert. Aber die beiden Länder habe ich dabei auch nicht zum Westen gerechnet.

Gast
Rebellen unerwünscht im Lande

Wenn ich mir das Video zu dem Beitrag anschau, hört sich das gar nicht so danach an das die Bevölkerung von den Rebellen begeistert sind, als "Befreier von Assad"
Im Video wünscht sich ein Mädchen das sich die Rebellen sich zurück ziehen damit das aufhört, begeisterung klingt anders.

Gast
@21:42 — Che

Sie antworten auf meinen Kommentar von 21:06h, in welchem ich die Situation der Stadt Aleppo vor dem Anrücken der Rebellen als friedlich wiedergebe und mich argumentativ auf den Beitrag beziehe mit folgender Einleitung:

"Ich weiß nicht..."
und enden 2 Sätze später mit
"... weiß ich nicht".

Ich finde das etwas dünn als Replik und bitte doch darum, wenn Sie mir schon öffentlich antworten, auch mal ein Argument in Ihren Kommentar zu packen. Ein höfliches Danke!

suomalainen
@Che

"Ob die Nusra-Brigaden, die sich in Aleppo auch sozial um die Menschen kümmern und die nach den Aussagen aus dem Radiobericht als tapfere Kämpfer gelten, solche Autobomben-Anschläge verüben, weiß ich nicht."

sie könnens drehen und wenden wie sie wollen, aber das sind terroristen und keine sozial engagierten "tapferen kämpfer".

tagtest
@Che 17:25, Die Buchstaben des Völkerrechts...

"...Der Westen liefert keine Waffen, das ist konsequent nach dem Buchstaben des Völkerrechts...."

Modernes Völkerrecht hat sich, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Genozids in Ruanda und des Krieges in Jugoslawien (mit dem Massaker von Srebrenica - einer UNO-Schutzzone! - als traurigem Höhepunkt) über die russisch-chinesische Lesart der "Nichteinmischung" weiterentwickelt und insistiert auf der Responsibility to Protect. Und dabei darf auch eingegriffen werden - ohne UN-Mandat. So geschehen übrigens im Kosovo 1999.

Insofern sind all die Forderungen nach z.B. Flugverbotszonen über Syrien etc. völkerrechtlich nicht nur abgedeckt sondern überfällig.

Die Intervention in Libyen zeigt den Unterschied: Das Ausmass des momentanen syrischen Elends ist um DIMENSIONEN grösser als die momentanen libyschen Probleme. Kein VERGLEICH! (Auch wenn einige Foristen aus durchsichtigen Motiven nicht müde werden, das Gegenteil zu suggerieren - ohne sich aber jemals zum VERGLEICH zu äussern...)

Gast
@tagtest

„Insofern sind all die Forderungen nach z.B. Flugverbotszonen über Syrien etc. völkerrechtlich nicht nur abgedeckt sondern überfällig.“

Hier liegen Sie leider falsch, denn die von Ihnen geforderte Flugverbotszone verstößt gegen das Völkerrecht genauso wie die Unterstützung der bewaffneten Opposition durch den Westen und seine Alliierten. Das ist alles Völkerrechtswidrig weil eine unerlaubte Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates.

Gast
10. April 2013 - 22:07 — fetsfets

Ich finde das etwas dünn als Replik ...

Das waren meine Eindrücke und meine Einschätzung zu den anschaulich aufbereiteten Informationen, die man durch die Reportagen erhält.

henry.berlin
@Che

"Der Westen mischt sich nicht ein und liefert nicht einmal humanitäre Güter. Das ist so treu nach Vorschrift, dass es schon fast weh tut."

Das stimmt nicht. Die USA tut das ganz offen. Sie liefern komplette Ausrüstung, halten sich aber angeblich bei Waffen zurück. Dafür gibt es aber Zwischenhändler. Wo sollten die "Rebellen" ihre Waffen eigentlich herhaben? Die regelmäßigen Anschläge und Kämpfe sind keine Konflikte, bei denen eine gut bewaffnete Staatsmacht gegen leicht bewaffnete Kriminelle kämpfen. Die "Rebellen" gehen derart brutal vor, riskieren das Leben vieler Zivilisten und werden dabei medial in der westlichen Welt unterstützt, indem der syrische Staat für die Gewalt verantwortlich gemacht wird. Permanent wird Assads Status als Diktator benannt, wobei die Darstellung bei den "Rebellen" auf eine genaue Beschreibung weitgehendst verzichtet. Es werden vielfach Opfer gezeigt und "Rebellen" dazu interwivt. Dabei handelt es sich keinesfalls um Freiheitskämpfer in unserem Sinne.

Gast
10. April 2013 - 22:13 — suomalainen

sie könnens drehen und wenden wie sie wollen, aber das sind terroristen und keine sozial engagierten "tapferen kämpfer".

Das ist Ihre Sicht.
In der Reportage kam eine Frau aus Aleppo zu Wort, die das genau anders gesehen hat.

Gast
10. April 2013 - 22:26 — Karsten.Laurisch

Ich weiß nicht. Sie haben gestern angedeutet, die Tagesschau solle einmal aus der Sicht des syrischen Machthabers Assads berichten und nicht aus einer journalistisch unvoreingenommenen Sicht. Deshalb bin ich jetzt en wenig vorsichtig geworden.

Gast
@ 22:24 — tagtest

sorry, aber Sie vergleichen Äpfel mit Birnen, wenn Sie sagen:
" Das Ausmass des momentanen syrischen Elends ist um DIMENSIONEN grösser als die momentanen libyschen Probleme."

Sie können aber, wenn Sie wollten, die Probleme der Syrer vor dem Rebellenaufstand (an dem Terroristen beteiligt sind, wie TS berichtet), mit den Problemen, die die Syrer jetzt haben, vergleichen.

Dann kämen auch Sie vielleicht zu einer anderen Bewertung.

Gast
@Karsten Laurisch

Hier liegen Sie leider falsch, denn die von Ihnen geforderte Flugverbotszone verstößt gegen das Völkerrecht genauso wie die Unterstützung der bewaffneten Opposition durch den Westen

1) Wie kommen Sie darauf, dass eine Flugverbotszone gegen das Völkerrecht verstößt? In Libyen haben sich solche Maßnahmen doch auch bewährt.

2) Ob es deutsche Waffenlieferungen an die Rebellen gibt, ist ja eher zu bezweifeln. Aber sind die russischen Waffenlieferungen an Assad (die es sicherlich gibt) im Einklang mit dem Völkerrecht?

Gast
@22:47 — Linker.

es geht hier aber nicht darum, wie Assad an die Macht kam, das wäre Thema vor 13 Jahren gewesen.

Wenn Ihnen das wichtig erscheint, bitte ich auch zu erklären, auf welchem demokratischen Wege die Führer der Al Nusra-Front an "die Macht" kamen.

Nein, hier gehts darum, was durch den Bürgerkrieg angerichtet wird.

Gast
@henry.berlin

... indem der syrische Staat für die Gewalt verantwortlich gemacht wird.

Assad ist für die Gewalt verantwortlich. Das wird sich wohl schwer leugnen lassen.

Permanent wird Assads Status als Diktator benannt, ...

Ich finde einen Diktator sollte man auch Diktator nennen dürfen. Hier in Deutschland kann er das nicht verhindern. So weit reicht der Arm seiner Zensur nicht.

... Es werden vielfach Opfer gezeigt und "Rebellen" dazu interwivt. Dabei handelt es sich keinesfalls um Freiheitskämpfer in unserem Sinne.

Ich finde, das sollte das syrische Volk entscheiden. Ihre Position scheint mir etwas einseitig gegen die Opposition in Syrien gerichtet zu sein.

Gast
@henry.berlin

"Dafür gibt es aber Zwischenhändler. Wo sollten die "Rebellen" ihre Waffen eigentlich herhaben?"

Die Rebellen beziehen ihre Waffen seriösen Berichten von Israel eng verbundenen Medien zufolge von Überläufern, die nicht auf ihre eigene Bevölkerung schießen wollen.

Anderslautende Berichte wie die im Spiegel sind sicher nur Assad-Propaganda.

Gast
@Oberleutnant im MfS

„1) Wie kommen Sie darauf, dass eine Flugverbotszone gegen das Völkerrecht verstößt? In Libyen haben sich solche Maßnahmen doch auch bewährt.“

Der Sicherheitsratsbeschluss zu Libyen erlaubte „alle Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung“ allerdings hat er einen gewaltsamen Regimechange verboten. Er hat auch den Einsatz von Bodentruppen verboten. Er hat auch das töten von Gaddafi verboten.
Punkt eins: die Regierung wurde gewaltsam gestürzt. Der erste Punkt des Verstoßes.
Punkt zwei: Gaddafi wurde ermordet ohne Gerichtsverfahren obwohl der Sicherheitsratsbeschluss dies ausdrücklich verboten hat. Damit Völkerrechtswidrig.

Punkt drei: Katar hat zugegeben dass es 6000 Soldaten in Libyen am Boden im Einsatz hatte. Damit völkerrechtswidrig.

Gast
Herzzerreißend

Ich finde die Fotos der Kinder hier herzzerreißend.

Kann denn nicht irgendjemand mal was dagegen tun?

Israel könnte da bestimmt helfen.

Gast
10. April 2013 - 23:08 — fetsfets

Ein anderer User hat Assad als legitimen Präsidenten Syriens bezeichnet. Da wird man doch widersprechen dürfen.

Gast
@Oberleutnant im MfS

„Libyen haben sich solche Maßnahmen doch auch bewährt.
2) Ob es deutsche Waffenlieferungen an die Rebellen gibt, ist ja eher zu bezweifeln. Aber sind die russischen Waffenlieferungen an Assad (die es sicherlich gibt) im Einklang mit dem Völkerrecht?“

• Ich habe nie behauptet dass es direkte Waffenlieferungen aus Deutschland an die Terroristen gab. Bitte drehen Sie mir nicht das Wort im Mund um. Allerdings habe gesagt und bewiesen dass der Westen und seine Verbündeten, das heißt die USA, Großbritannien, Frankreich, die Türkei, Saudi Arabien und Katar in die völkerrechtswidrige Bewaffnung der Terroristen verwickelt ist.

Gast
10. April 2013 - 23:14 — Karsten.Laurisch

Punkt drei: Katar hat zugegeben dass es 6000 Soldaten in Libyen am Boden im Einsatz hatte. Damit völkerrechtswidrig.

Warum glauben Sie, dass das völkerrechtswidrig ist? Das Völkerrecht sagt dazu gar nichts aus.

Gast
@23:14 — Bandolero

wird der Kommentarblog hier jetzt bespamt?

Entschuldigen Sie den heftigen Ausdruck, aber Behaptungen aufzustellen, die LÄNGST widerlegt sind, lenken von den Fakten ab. Die Behauptung, die Waffen der Rebellen kämen nur von Überläufern sind längst widerlegt.

Kommentator tagtest hat die Reihe mit dem Vergleich aufgemacht, bitte vergleichen Sie:
Syrien VOR dem Rebellenaufmarsch und
Syrien jetzt.

Das ist relevant!

Und der herzzerreißenden Kinderbilder wegen wird Israel sicher nicht eingreifen, so wie Sie das als Bestimmung bezeichnen. Israel ist sicher in sehr großer Sorge, dass Syrien nicht ein islamistischer Gottesstaat wird (und damit ein unkalkulierbarer Todfeind), hat man sich doch mit Assad auf eine ungeliebte, aber +/- konfliktfreie Nachbarschaft arrangiert.

Gast
10. April 2013 - 23:19 — Karsten.Laurisch

Allerdings habe gesagt und bewiesen dass der Westen und seine Verbündeten, das heißt die USA, Großbritannien, Frankreich, die Türkei, Saudi Arabien und Katar in die völkerrechtswidrige Bewaffnung der Terroristen verwickelt ist.

Nein, das haben Sie nicht bewiesen und ich zweifle auch sehr daran, dass das beweisbar ist.
Aber wie dem auch sei. Eine Bewaffnung von Rebellen in einem Konflikt wäre nicht gegen das Völkerrecht. Auch darüber trifft das Völkerrecht keine Aussage.
Aus dem gleichen Grund sind auch Russlands Waffenlieferungen an Syrien nicht gegen das Völkerrecht.

Gast
@ 23:18 — Oberleutnant im MfS

ja, natürlich dürfen Sie widersprechen. Sie dürfen Assad einen Diktator nennen, und ich habe das überhaupt niemandem abzusprechen. Aber wenn Sie das heutige Unglück und den Status Assads kausal miteinander verbinden, greift das eben nicht.

In Syrien ist nicht Krieg, WEIL Assad das Amt vor 13 Jahren nicht nach westeuropäischen Maßstäben angetreten hat. Dann wäre viel mehr Krieg in der Welt. Sondern weil es Gruppen gibt, die einen Regimechange mit Waffen erzwingen wollen. Das sagt primär nicht mal was gegen einen solchen Umsturzversuch aus.

Aber der Verlauf zeigt mittlerweile ein katatrophales Bild auf, so dass sich wohl einige wünschten, man hätte das nie soweit getrieben!

tagtest
@K. Laurisch 22:36, Russisch-chinesische Interpretation.

"die von Ihnen geforderte Flugverbotszone verstößt gegen das Völkerrecht genauso wie die Unterstützung der bewaffneten Opposition durch den Westen und seine Alliierten. Das ist alles Völkerrechtswidrig weil eine unerlaubte Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates."

Sie vertreten hier die russisch-chinesische Interpretation des "klassischen" Völkerrechts (und diese Länder wisse natürlich aufgrund ihrer eigenen innerstaatlichen Probleme - u.a. Tibet, Tschetschenien - warum sie so sehr sich gegen "Einmischung!" verwahren).
Modernes Völkerrecht hat sich allerdings in dem von mir beschriebenen Sinne (u.a. Responsibility to Protect) und erwähnten Erfahrungen weiterentwickelt.
Modernes Völkerrecht muss im Interesse Syriens entsprechend dringend zur Anwendung kommen.

tagtest
@fetsfets 22:58, Die Verbrechen des Assad-Regimes.

"Sie können aber, wenn Sie wollten, die Probleme der Syrer vor dem Rebellenaufstand (an dem Terroristen beteiligt sind, wie TS berichtet), mit den Problemen, die die Syrer jetzt haben, vergleichen. Dann kämen auch Sie vielleicht zu einer anderen Bewertung."

In Ihren Ausführungen fehlt jeglicher Hinweis auf die Verbrechen des Assad-Terror-Regimes. Entsprechend regen Ihre Äusserungen auch nicht zu Gedanken über andere Bewertungen an.

Gast
@word4free

„Nein, das haben Sie nicht bewiesen und ich zweifle auch sehr daran, dass das beweisbar ist.
Aber wie dem auch sei. Eine Bewaffnung von Rebellen in einem Konflikt wäre nicht gegen das Völkerrecht. Auch darüber trifft das Völkerrecht keine Aussage.
Aus dem gleichen Grund sind auch Russlands Waffenlieferungen an Syrien nicht gegen das Völkerrecht“
Waffenlieferungen an einen souveränen Staat verstoßen nicht gegen das Völkerrecht. Nach Ihrer Definition würden also deutsche Waffenlieferungen an Saudi Arabien gegen das Völkerrecht verstoßen. Hier muss ich Sie darüber Informieren Deutsche Waffenlieferungen an Saudi Arabien sind vom Völkerrecht gedeckt. Obwohl ich sie missbillige.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-cia-hilft-saudi-arabien-be…

http://tinyurl.com/c7g6soq

http://www.n-tv.de/politik/Saudi-Arabien-schickt-Waffen-article5790526…

http://tinyurl.com/bw2erj6

http://tinyurl.com/brc926c

tagtest
Einmal mehr: Die Verbrechen des Assad-Regimes.

Leider gibt es hier immer wieder etliche Kommentare, die die Verbrechen des Assad-Regimes verharmlosen oder in extremen Fällen sogar komplett in Abrede stellen.
Deshalb hier zur Erinnerung einige Hinweise schon allein nur zu den Anfängen des Syrien-Krieges, die ganz klar die verbrecherische Dimension dieses Regimes unterstreichen:

Hier eine Chronologie zu Syrien bei der International Crisis Group
crisisgroup.org/en/publication-type/crisiswatch/crisiswatch-database.aspx?CountryIDs=%7b1341CC4D-F195-4B82-A9B9-0411818FDB03%7d#results
bzw.
http://tinyurl.com/d8822k2

oder natürlich auch bei prominenten Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International

amnesty.org/en/region/syria?page=24

oder Human Rights Watch

hrw.org/news-all/238?page=13

und natürlich liefert auch jedes seriöse Presseorgan vernünftige Ergebnisse zum Anfang des Syrien-Krieges:

spiegel.de/politik/ausland/blutiger-freitag-syrien-setzt-scharfschuetzen-auf-demonstranten-an-a-755972.html

Gast

Es sollten sich an dieser Stelle alle an diesem Konflikt beteiligten einmal Bilder wie diese, sowie die Bilder, die man ja alltäglich im Kampfgebiet sehen kann zu Gemüte ziehen und sich anschliessend alle miteinander gehörig schämen.

Legt die Waffen nieder und sprecht miteinander, findet Kompromisse oder seit Mannes genug in den sauren Apfel zu beissen, und gebt auf. Tut es für eure eigenen Kinder. Denn was ihr dort macht ist erbärmlich.

An dieser Stelle gibt es keine guten oder Bösen mehr, ihr seits alle miteinander Verbrecher.

Man sollte sich auch Fragen, weshalb der Westen dies so lange mit ansieht. Verstehen kann ich das nicht.