Akropolis

Ihre Meinung zu Erste Deflation in Griechenland seit 45 Jahren

In Griechenland haben die Preise im März erstmals seit Jahrzehnten unter denen des Vorjahresmonats gelegen. Die Deflation betrug 0,2 Prozent. Doch das ist für das von einer Rezession geplagte Land nur auf den ersten Blick eine gute Nachricht - in Wirklichkeit drohen der Wirtschaft neue Gefahren.

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37 Kommentare

Kommentare

Gast
Deflation

Für alle, die in der EU so panische Angst vor Inflation haben und den statistischen Ämtern geschönte Inflationsraten vorwerfen, muss die Deflation ja Balsam sein. Aber Vorsicht, Deflation kann gefährlich sein. Eine gemütliche Inflation ist meist der Begleitumstand vernünftigen Wachstums.

Bikky-kun
Deflation kaum erforscht

Da Deflation sehr selten vorkommt und auch nie lange anhält, gibt es auch keine schlüssigen Forschungsergebnisse.

Selbst Japan, das gern genannte Beispiel, lässt sich nicht in die "sicheren Erkenntnisse" der Wirtschaftsforschung zum Thema Deflation hinein pressen.

Lutz Jüncke
Ist ja brandeilig ...

.
"Eine Abwärtsspirale mit sinkenden Preisen auf breiter Front gilt allerdings als gefährlich"
"Japan etwa kommt seit fast zwei Jahrzehnten nicht aus der Deflation heraus."

Tja, so gefährlich ist eine moderate Deflation von 0,2 % dann wohl doch nicht ...

Nun lassst den Griechen mal die 20 Jahre, die die Japaner ja auch ganz gut überstanden haben - das Staatsdefizit beider Länder ist ohnehin ähnlich absurd hoch.

Schalk01
Normal

War doch abzusehen. Wenn immer mehr Leute immer weniger Geld in der Tasche haben, werden Dienstleistungen und vor Ort hergestellte Waren immer billiger oder werden nicht verkauft.
Da Preise und Löhne aber in den Jahren seit der €-Einführung explodiert sind sollte das doch verkraftbar sein. Außerdem kurbelt es den Tourismus wieder an.

Gast
Endlich Deflation!

Dadurch kommen die Griechen schneller wieder zu konkurrenzfähigen Preisen. Das ist die einzig *nachhaltige* Lösung. Allerdings werden sie das mindestens 5-10 Jahre durchhalten müssen.

Was mich immer wieder bei Kommentaren fasziniert ist, dass der Einbruch des BIP als negativ angesehen wird. Dieser Einbruch ist ein Indikator dafür, dass die Wirtschaft sich auf ein angemessenes Maß zurecht schrumpft. Griechenland (hauptsächlich der Staat) muss sparen, damit Einnahmen und Ausgaben einigermaßen übereinstimmen. Da vorher auf Pump gelebt wurde, war die Wirtschaft künstlich aufgebläht.

Gast
Seit wann ist Deflation 'gut'?

Inflation und Deflation können beides Wege in den Abgrund sein. In Deutschland ist uns natürlich die Inflation besonders in Erinnerung. Andernorts, z.B. in den USA, ist es die Deflation.

Deflation kann verschiedene Ursachen haben. In Griechenland ist eine Verschiebung des Angebot-Nachfrage-Verhältnisses wegen des massiven Einbruchs der Kaufkraft der Bevölkerung (genannt 'Verarmung') sicher ein wichtiger Faktor. Wer kein Geld hat, kann nichts kaufen, und die Regale bleiben dann eben so lange voll, bis sich die Preise nach unten angepasst haben.

LukeSkywalker
Endlich der gewuenschte Effekt

Die De/Inflationszahlen saemtlicher Eurolaender sind derzeit indirekt proportional zur Konkurenzfaehigkeit d.h. die Konkurenzfaehigkeit gleicht sich aus. Auch die TARGET2 Salden sind seit 8/12 wieder auf Ausgleichskurs.

Die Taktik geht also doch auf, es hat nur gedauert. Jetzt heist es durchhalten und nicht panisch/populistisch zurueckrudern und dann die Besserung der Lage auf das Zurueckrudern zu schieben.

Ein Vorschlag haette ich noch: Die Bundesbank soll Assets kaufen um den Mangel an Kreditvergabe auszugleichen. Dadurch koennte sie geziehlt den TARGET2-Saldo neutralisieren. DE haette dann anstadt zweifelhafter TARGET2 Kredite echte Assets in den Buechern stehen. Desweiteren wuerde es zu einer gest. Liquiditaet an den Finanzmaerkten fuehren, (auch ohne dass die Kernkapitalquote gesenkt wird) was die Kreditzinsen senken wuerde und zu einer leichten Inflation fuehren - Wovon alle Euro-Staaten im Angesicht ihrer Schulden profitieren weurden.

http://www.querschuesse.de/target2-salden

meinungsquirl
Deflation mit Schulden ist teuer

Wohl dem, der in der Deflation größere Geldmengen verfügbar hat. Der Griechische Staat ist aber hoffnungslos verschuldet, da ist eine Deflation eine teure Angelegenheit, weil sie den Wert der Schulden im Vergleich zum Markt vergrößert.

Mit diesen Perspektiven werden wir noch sehr lange damit beschäftigt sein, unser Geld mit neuen Anleihen zur Bezahlung unserer alten Anleihen ein mal durch Griechenland zu schleifen. Hängen bleibt da ja eh nichts, nur inzwischen sind es nicht mehr die privaten Gläubiger sondern die Steuerzahler, die von diesem Hütchenspiel abhängig sind um den Wert ihrer alten Anleihen nicht zu verlieren.

Fairfax

Die Deflation muss zwangsweise kommen. Die Lohn-und Gehaltshöhen von vor der Krise wird Grichenland auf Jahre, wahrscheinlich Jahrzehnte nicht erreichen. Ohne eine Deflation würden sich die Leute ja auf Jahre nichts leisten können.

Was Grichenland jetzt erlebt ist eine Anpassung von Preisen/ Gehältern auf ein angemessenes Niveau der Wirtschaftsleistung im Gegensatz zu den Preis/Gehaltsspiralen in der Vergangenheit die nicht auf BIP-Wachstum sondern aufgrund günstiger Auslandskredite basierten.

KLEARCHOS
Naja

volkswirtschaftlich ist Deflation auf jeden Fall Mist. Und bei der Inflation kommt es auf die Zinssätze an, d.h. für Länder wie Deutschland z.B. ist nicht die derzeitige Inflationsrate das Problem, sondern die pervers niedrigen Zinsen, jedenfalls aus Sicht der Sparer.
Deflation ist zwar für den Sparer erstmal gut, Volkswirtschaften können dadurch aber in einen Abwärtsstrudel geraten. Natürlich kann man von einem „gesundschrumpfen“ sprechen, die Schuldenstandsquote Griechenlands wird dann aber weiter ansteigen. Verantwortlich dürfte dabei eben auch sein, daß das Land letztlich die falsche, weil zu wertvolle Währung hat, welche die Leute dann zusammenhalten oder außer Landes schaffen. Damit aber sinkt auch das Investitionsklima weiter.

KLEARCHOS
@meinungsquirl

Sehr richtig!!!!

Gast
Was erwartet man denn?

Wenn die Einkommenssituation der Bevölkerung drastisch verschlechtert wird sollen gleichzeitig Preise steigen und der Konsum trotzdem anhalten? Auf so abwegige Ideen können auch nur "Wirtschaftsexperten" kommen.

Wenn die Menschen auf breiter Linie weniger Geld haben, sinkt der Konsum und im Wettbewerb müssen in der Folge die Preise fallen. Ob das letztendlich die Situation noch nennenswert verschlimmern kann, ist angesichts des EU Binnenmarkts und der Wertstabilität des Euros zu bezweifeln. Würde man in Griechenland plötzlich "zu billig" würde man aus anderen Eurostaaten Waren aus Griechenland ordern.

Kenner
Deflation ohne eigene Währung brandgefährlich

Es klang schon in einigen Kommentaren an: Eine Deflation eines einzelnen Landes innerhalb des Euros ist sehr gefährlich. Die Währung kann nicht durch Abwertung auf das Sinken der Preise reagieren. Das führt erstens wie bereits gesagt wurde zu einem steigenden Schuldenstand, außerdem kann die Deflation nicht durch Währungspolitische Massnahmen (siehe Bank of Japan dieser Tage) unter Kontrolle gehalten werden. Importprodukte werden gleichsam unerschwinglich. Griechenland droht zum Armenhaus Europas zu werden ohne das sie aus der Schuldenfalle entfliehen können. Der Euro hängt dem Land wie ein Klotz am Bein. Auf diese Weise sehe ich sehe keine Zukunftsaussichten.

Gast
Deflation ist der Tod im Topf

Für alle, die in der EU so panische Angst vor Inflation haben ..., muss die Deflation ja Balsam sein.

Deflation ist niemals Balsam, sie ist der Tod im Topf. Vermutlich ist Inflationsangst wegen der Erfahrung von 1923 etwas typisch Deutsches. Allerdings führte erst die Deflation anfangs der 1930er Jahre zu Massenarbeitslosigkeit und dem daraus resultierenden Massenelend.
Deflation bremst die Wirtschaft aus, sorgt dafür, dass die Leute auf ihrem Geld sitzen. Und dazu ist es definitiv nicht da.

Gast
Ist doch super

Eine Deflation bedeutet sinkende Preise. Dies bedeutet eine Reduzierung des BIP-Deflators und setzt im allgemeinen Fall eine vorherige Reduktion der Lohnstückkosten voraus. Ende vom Lied?
Griechenland wird Wettbewerbsfähiger, da die Preis sinken. Ausländer werden vermehrt griechische Waren konsumieren. Der Urlaub in Griechenland wird billiger, mehr Touristen kommen. Waren- und Dienstleistungsexport steigen dem Land geht es besser.

Gast
Auch in Deutschland führte Deflation in den Abgrund

Inflation und Deflation können beides Wege in den Abgrund sein. In Deutschland ist uns natürlich die Inflation besonders in Erinnerung.

Natürlich. Wer kennt die Bilder nicht, von Kinderwagen voller Geldscheine, bei denen, wenn man nicht aufpasste, der Wagen geklaut wurde und das Geld noch da war?
Man kennt aber auch die Szenen von Massenarbeitslosigkeit und Massenelend, unterernährten Kindern etc., alles Faktoren, von denen letztlich die NSDAP profitiert hat - und die gehören nun gerade nicht zur Inflation, sondern zur Deflation infolge der Weltwirtschaftskrise, die in Deutschland noch durch die Brüningschen Notverordnungen verschäft wurde.

Gast

Nur wenn es Griechenland gelingt seine Verbrauchsgüter wieder im eigenen Land herstellen zu können und beim dann noch notwendigen Außenhandel zumindest nicht mehr auszugeben wie einzunehmen, wird das Land langfristig eine Zukunft haben können; denn mittels Privatisierungen saniert man weder den Staatshaushalt noch bringt man damit seine Volkswirtschaft in Ordnung, außer die Privatleute würden erheblich besser zu wirtschaften verstehen wie der liebe Staat und die Überschüsse entsprechend zu steigern vermögen.
Ansonsten bezahlt Griechenland nun den Preis für die schlechte Nutzung der EU-Hilfsgelder, welche zur Aufblähung der Staatsverwaltung und öffentliche Wohltaten, anstatt wirklichen Investitionen, vergeudet worden sind und nicht zuletzt für seine Schuldenmacherei, denn gerade in solchen Lagen bräuchte der Staat nun seinen Schatz, um helfend der Wirtschaft beistehen zu können; und so einträglich der Fremdenverkehr auch sein mag, ein zehn Millionen Volk vermag davon nicht zu leben.

Gast
Griechenland/Deflation

...........ich freue mich immer wieder, hier im Blog die
'anerkannten' Finanzstrategen zu lesen.
Ob Inflation oder Deflation, was soll's. Wenn die Menschen kein Geld mehr haben um notwendige Produkte zu kaufen, dann sinken halt die Preise !! Wenn dadurch der sog. Markt stabilisiert werden soll, ist das einerseits ja ganz schön, nur wenn die gültige Währung der EURO ist. sieht das Ganze dann schon etwas anders aus !! Es helfen keine Milliarden, die nur an die Banken und dann zurück nach - D - , GB , - F - oder sonstwo gehen.
Es wurde schon, ich erinnere mich, vor gut zwei Jahren davon gesprochen, den Griechen direkte Mittel zu Verfügung zu stellen, aber nein, die Banken mußten ja zuerst gerettet werden. Und wo das hinführt,sieht man heute. Das Volk hat kein Geld, die Banken sind saniert,die Gewinne sind wieder verteilt - und wer ist als Nächstes/es dran ???
Mir wird übel, wenn ich an das Gerede von "Griechlandrettung" denke, macht endlich mal was Vernünftiges !!!
mfG
froschlurch

Visitor²
Und wieviele Milliarden sollen die Deutschen jetzt wieder . . .

in den Haushalt der Griechen rein stecken, damit Sie aus diesem (selbstverschuldeten) Unglück wieder raus kommen ?

Wie ist das Rentenalter noch einmal in Griechenland ??
Ach so bisher gab es ja keine Regelung, es reichte, wenn man 35 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hatte...
(Bei uns 45 Jahre)

Aber das ist ja auch nicht weiter schlimm ! Viel schlimmer ist es das jetzt die wenigen Beamten in Griechenland ständig wegen irgend welchen Dingen ständig streiken und damit wieder einmal die sehr seltenen Einnahmen für ihren Staat noch weiter kürzen.

Das Griechenland als Tourismus Land immer unattraktiver wurde, ist den Griechen gar nicht erst aufgefallen, denn Sie konnten Ihre Preise ständig erhöhen ohne das es jemanden interessiert hätte.
Jetzt wo die Touristen fehlen, fällt es halt auch den Griechen auf, das Sie Ihre Preise überteuert haben, also ist eine Anpassung nach unten sicherlich nicht schlimm, sondern nur eine Anpassung an die Marktwirtschaft.

Gast
Du grüne Neune

"Die Verbraucher setzen darauf, dass die Waren immer günstiger werden und halten sich mit ihren Ausgaben zurück."

Nein, das kann nicht mit der Kapitalflucht (Rettungsgelder verbleiben ja nicht mal Sekunden in Athen) und mangelnden Investitionen zusammenhängen. Der Durchschnittsgrieche will seinen Zaster lieber zu hause auftürmen, weil er dadurch noch an Wert erlangt.

Wer ist eigentlich für so einen Mist verantwortlich?

Das Japan eine Deflation hat ist toll, und weiter? Deutschland hatte zur Zeit der Weltwirtschaftskrise ebenfalls eine Deflation, und nun?

Eine deflationäre Entwicklung war abzusehen, und keinesfalls zu begrüßen. Das bedeutet, dass notwendige Investitionen ausbleiben. Da hilft auch nicht der Verweis auf Japan, die immerhin eine eigene Zentralbank haben.

Es wird Zeit, dass die Berichterstattung sich wieder der Realität anpasst. Die deutsche Urangst vor Inflation ist durch nichts gerechtfertigt.

jautaealis
@Visitor²

Wir haben es – also können wir es auch geben! Punkt!!! Und die Griechen verdienen es, wie alle anderen Notleidenden, sehr wohl.......

hawi71
Es ist eigentlich ein Trauerspiel

Es hatte sogut angefangen mit der Einführung
des EURO. Viele Bürger der Eurozone haben sich wirtschaftlich verschlechtert. Auch ich spüre die Belastungen, seit Einführung des Euro: kam ich mit
300 DM recht gut durch die Woche (alles inclusive)
so reichen jetzt sogar 200 Euro kaum.
Da hätte ich gerne meine DM im Urlaub in Pesetas
oder Drachmen weiterhin getauscht.
Wenn die Bürger das Gefühl bekommen, durch EUROPA
und den Verwaltungs-und Beamten-Moloch in Brüssel gehe es immer schlechter, dann
sehe ich schwarz für die Gemeinschaft. Jeder erhoffte sich doch irgendwie eine Verbesserung durch die-an sich- großartige Idee einer gemeinsamen Euro-Währung.
Aber das Gegenteil ist eingetreten-auch in sozialer
Hinsicht.
Viele werden mir das bestätigen-nicht nur Griechen, Spanier oder Portugiesen..
Leider !

Schlando
Deflation kann Gefährlich sein

Es kommt darauf an ob die Wirtschaft Devise ins Land schaffen kann b.z.w Arbeitsplätze schaffen kann.

Ich selbst habe Griechenland als Tourismus-Land in Erinnerung, Tourismus hat aber seine Limits an Nachfrage und Kapazitäten viel Wachstum in dieser Branche ist unwahrscheinlich dort.

Wir in D haben Hauptsächlich unsere Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe, dessen Produkte Exportiert werden, da diese Arbeitsintensiv sind ergeben sich sehr viele dieser Arbeitsplätze.

Griechenland hat dagegen Gold , Erdöl, Erd-Gas was sich ziemlich Wertvoll anhört aber auch sehr schnell erschlossen ist z.b 12x Öl-Plattformen sind ca 1500 Arbeiter, das gibt zwar noch einen komplette Supermarkt noch mal zusätzlich Arbeit u.s.w.

Wenn man sich das zu ende überlegt sieht man warum Länder wie Griechenland, Italien, u.s.w den Weg früher über die Inflation gegangen sind, deren Wirtschaftssystem ist zu unseren "Inkompatibel", daher ist eine Gemeinsame Währung Selbstmörderisch für alle beteiligten Seiten

Gast
Immer das Gleiche...

1. In den griechischen Haushalt fließt gar nichts, Griechenland hat inzwischen sogar einen Primärüberschuss, muss aber massiv Zinsen zahlen. Die gewährten Kredite dienen nur der EZB und deutschen und französischen Banken. Deutschland verdient damit übrigens recht gut.

2. Das Rentenalter in Griechenland beträgt jetzt 67. Das wird in Deutschland erst in ein paar Jahren soweit sein.

3. Der einzige Punkt in dem ich zustimme ist, dass die Streiks die Lage verschlimmern.

4. Der Tourismus soll in Griechenland dieses Jahr höher sein denn je. Lief übrigens auch die letzten Jahre sehr gut, wenn man die deutschen Touristen ausklammert...

Im Übrigen ist die ganze Euro-Krise größtenteils durch das Merkelsche Spardiktat verursacht worden, dass nicht nur (wie von der Bild befohlen) Griechenland getroffen hat, sondern inzwischen ganz (Süd-)Europa. So sehen es praktisch alle internationalen Ökonomen.

Gast
Irgendwas ist ja immer....

Anstatt zu jubeln, kommt nur wieder der erhobene Zeigefinger. Als bei uns die Neuwagen subventioniert wurden, wurde hier auch nur gewarnt. Den Bürger hat es nicht interessiert, sondern er hat konsumiert. Das war auch der Sinn der Übung.

Residue

Allgemein sagt man ja, dass eine schwache Inflation gut für den Markt ist. Aber auch eine schwache Deflation ist ein Zeichen, dass Griechenland auf dem richtigen Weg ist.
Ich hoffe, dass sich bald zeigt, dass die EU die richtigen Entscheidungen getroffen hat und sich die Sparmaßnahmen, wenn auch kurzfristig schmerzvoll, mittel- und langfristig zu einer gesunderen Situation beitragen. Ich hoffe auch, dass sich die Kritiker die vom "Kaputtsparen" soviel geunkt haben auch eines besseren belehren lassen können. Für alle, die sich ein bisschen für Geschichte und Wirtschaft interessieren kann ich nur "The Ascent of Money" (deutsch: Der Aufstieg des Geldes) von Niall Ferguson empfehlen. Es gibt auf Youtube auch die englische Fernsehversion davon.

Amelia
Fluch oder Chance?

Wenn die Preise runter gehen, kaufen die Leute nix, weil sie hoffen, die Preise gehen noch mehr runter? Bestimmte Dinge muss doch jeder kaufen, wenn er überleben will. Also ist es gut, wenn die Sachen billiger werden. Ist eine Deflation in diesem Fall nicht auch zu vergleichen mit einer eigenen Währung, die man, um die Wirtschaft anzukurbeln, abwertet? Eigentlich müssten doch die Touristen in Scharen kommen, wenn es in Griechenland endlich wieder billiger ist als bei uns.

Gast
Doktor_Fettleb

Deflation bei uns ???
Also ich sehe nur steigende Preise,von Lebensmittel bis zum Benzin.
Auch die bekanntgegebenen Inflations % sind alle ueber 2%.
Kannst Du mir bitte Link's geben,wo ich es nachlesen kann?

Gast
@ LukeSkywalker

"Ein Vorschlag haette ich noch: Die Bundesbank soll Assets kaufen um den Mangel an Kreditvergabe auszugleichen. Dadurch koennte sie geziehlt den TARGET2-Saldo neutralisieren. DE haette dann anstadt zweifelhafter TARGET2 Kredite echte Assets in den Buechern stehen."

Das hört sich im Prinzip gut an, aber wie werden das die Griechen sehen und was für Assets könnte die Bundesbank erwerben? Vor allem die Frage: darf die Bundesbank Assets erwerben? Gehört ja nicht gerade zu den üblichen Aufgaben der Bundesbank.

Insgesamt aber ein interessanter Vorschlag.

Gast
Die Politik in Griechenland

wollte den EURO. Die haben sich reingemogelt.

Die Euro-kraten haben ihre Amt-Kompetenz damit
eindrucksvoll belegt. Gegenrechnen....simple Plausabiltäts Prüfungen?
Vermeintlich Pfiffige Volksvertreter meets vermeintlich
kompetenten Beamtenapparat.
Demokratisch gewählte auf allen Seiten.
Irgendwann hat das folgen. Tragisch: Für andere!

Jetzt hat das Griechen Volk den Klotz am Bein.
Eine Zeitlang können anderen die noch halten...

Vielleicht hat es mit GR und Euro auch etwas gutes.
Ein Stabilitätstest für den Kontinent Europa. In Echt Zeit.
Und übergeordnet....Währungs vor Politsicher Union.
Der Fehler wird uns auch noch einholen.
Vieleicht hat es auch was gutes....Echte Demokratien
kann nicht mal ein Kardinalsfehler umhauen.
Den test ...den Unions Test.
Kriege kannste vom Zaun brechen, Frieden ist lange und dauerhafte Arbeit.
Gute Systeme führen einen permamenten Selbsttest durch.
Systemtest "Die Gier".... Menschen sind halt nicht
perfekt....dauert halt noch.
END.

Gast

Der Euro ist gescheitert. Alles, was jetzt passiert, ist nur Geldvernichtung. Oder glaubt wirklich jemand, dass wir auch nur EINEN Cent von z. B. Griechenland zurückbekommen????

Gast
Deflation

Jeder verkauft so billig er kann und legt unter Umständen noch drauf um an Geld zu kommen. Die Menschen haben Angst und zu wenig Perspektive.Ist wohl eher ein anzeichen das niedergangs und weniger erholung der Wirtschaft. Na die kleinen Leute werden es schon verstehen da braucht es wohl keine Wirtschaftsweisen für diese Katastrophe die uns diese EU gebracht hat.

Gast
@Doktor_Fettleb - Auch in Griechenland...

...Ist eher die Inflation von einer negativen Konnotation begleitet. Nicht nur aufgrund des Krieges, sondern auch aufgrund der 80er Jahren, als die Ursachen der heutigen Situation erst entstanden waren. Dagegen sind Perioden niedriger Inflation/ moderater Deflation mit Zeiten wirtschaftlicher Stabilität, stabiler Währung und Aufschwung verbunden. 1968 genoss man in Griechenland schon die Früchte 15jährigen 2stelligen Aufschwungs und der Markezinischen Politik von 1953. 1968 bis 1973 konnte die Mehrheit der Griechen über die eigene Immobilie, das eigene Auto und die sichere Anlage freuen, selbst die ärmsten. Die Energiekrise Inflation von 1973 und der von 1979 bereiten den gefährlichen Terrain vor für die katastrophale Politik der 80er, die auch das endgültige Ende der von 1953 bis 1983 stabilen Drachme mit sich brachte. Diese Inflation bleibt allen Griechen sehr negativ in Erinerrung.

Gast
@gero42 - Zeit der Korrekturen schon vorbei

Alle nötigen Maßnahmen wurden schon getroffen und berechnet. Es dauert noch nicht lange bis sich wieder Wachstum kommt. Der Planung nach muss es ja auch, denn der Staat rechnet mit mehr Steuergeld. Jede Verzögerung danach ist dann eher der schlechten Marktpsychologie zuzuschreiben. Aber auch wenn das breite Volk noch nichts spürt und alles schwarz sieht, ist schon vorerst eine Stabilisierung zu spüren, selbst mittelständische Unternehmer berichten von soetwas. Erste Positive Zeichen gibt es schon, zum ersten mal seit der Krise sind ja im vergangenen Monat mehr Einstellungen als Entlassungen, bekannte Weltkonzerne wählen als Produktionsstandort oder Niederlassungssitz Griechenland und benutzen als Tor in und aus Europa griechische Häfen, für die Privatisierungen gibt es mehrere Interessenten, die Handelsbilanzdefizite werden immer wieder und rasch verschmolzen, es gibt also erste Zeichen einer Normalisierung. Dazu zählt auch die Deflation, die mehr Kaufkraft einräumt, ergo mehr Produkt

Gast
@Doktor_Fettleb - Nicht nur Verarmung...

...sondern auch eher Konsolidierung. Und zwar in allen Bereichen. Eine solche Krise ist mehr oder weniger wie ein Krieg, was innerhalb der Gesellschaft eine mehr ideologische, ja fast militante Einstellung und Selbstbewusstsein auslöst. Und zwar fast horizontal. Die ganze Gesellschaft adoptiert eine defensive Haltung. Selbst wenn man keine Einkommenseinbrüche hat (diese "Verarmung" ist viel weniger dramatisch als man in D glaubt und als etliche Medien es immer wieder berichten - Extreme Armut gab es auch früher und gibt es selbst in den reichsten Ländern) achtet man mehr darauf, kauft gezielt mehr Griechisch, sucht die laufend immer neue Angebote der Lebensmittelkonzerne und -Ketten aus, wählt das günstigste oder das beste in Relation Nachhaltigkeit/Qualität/Marke/Preis. Mehr als denn je. Das führt die Konzerne auch daran mehr Angebote zu machen, wo man zB mehrere Artikeln in einem Angebot verbindet. So fallen die Preise und der Grieche wird als Konsument bewusster und vorsichtiger.

Gast
@Residue

"Ich hoffe auch, dass sich die Kritiker die vom "Kaputtsparen" soviel geunkt haben auch eines besseren belehren lassen können."

Bitte was? Griechenland erlebt die schlimmste Rezession der jüngeren Geschichte. Nur Ideologen sehen Silberstreifen am Horizont.

Wenn Sie sich für faktenbasierte Wirtschaftsgeschichte interessieren, kann ich von Ideologen wie Ferguson nur abraten. Googeln sie mal nach Wirtschaftsprognosen bzgl Griechenland aus dem Jahre 2010 oder 2011 für die kommenden Jahre. Sie werden eine gewaltigen Unterschied zwischen Wunschträumen von Modellweltökonomen und Realität feststellen.

Darüber hinaus gibt es noch weitere historische Beispiele des kaputtsparens. Deutschland anfang der 30er hatte ebenfalls eine Wirtschaftskrise mit Deflation, und reagierte darauf - Sie ahnen es - mit Austerität ("Sparen"). Die sich daraufhin verschärfende Krise trieb immer mehr Menschen in Armut. Das Ende ist bekannt.

Gast
@Kezzer

In diesem Falle können die fallende Preise die Wirtschaft stimulieren, denn fallende Preise bedeuten einerseits im inneren im Moment und unter den konkreten Umständen mehr Kaufkraft, was zu mehr Nachfrage und ergo mehr Produktion führen kann, andererseits außenwirtschaftspolitisch mehr Konkurrenzfähigkeit, was zu Aufträgen und Exporte führen könnte.