Euro-Krise: Zypern

Ihre Meinung zu Mehr Zeit zum Sparen für Zypern?

Zypern bekommt offenbar mehr Zeit zur Haushaltsanierung. Der mit den internationalen Geldgebern ausgehandelte Etatüberschuss müsse nun erst 2017 erreicht werden, sagte ein Regierungssprecher. Möglicherweise werde die Frist auf 2018 verlängert. Das Sparprogramm nimmt derweil Gestalt an.

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23 Kommentare

Kommentare

Gast
und natürlich

kein wort über die vermuteten insider-infos deren auch präsident anastasiades verdächtigt wird. er soll seine vewandten frühzeitig gewarnt haben.
das ist verdammt armselig, ts. denn alle medien-spatzen pfeifen es von dächern.

Gast
Spitzensteuersatz ist viel zu niedrig

Natürlich ist der Mittelstandsbauch in der Steuertabelle ungerecht. Noch ungerechter ist der viel zu niedrige Spitzensteuersatz. Ich fordere Steuern von 0 - 98 %. Dann können die Schulen und Straßen saniert werden, die Polizei, Arbeitnehmer und Rentner ordentlich bezahlt werden. Dann brummt die Binnenkonjunktur.
Das Geld der Investoren brauchen wir nicht. Den Geldbedarf der Unternehmen können die Volks- und Raifeisenbanken übernehmen. Die EZB, die Fed und die Japanbank machen uns vor, wie einfach Gelddrucken geht.
Lediglich die asozialen Investoren, Steuerberater, Wirtschafsweisen, Politiker, allesamt Profiteure, müssten es mal mit ehrlicher Arbeit versuchen. Das wäre eine große Zumutung und Herausforderung gleichermaßen.

Gast
wie zu erwarten!

kaum fließt das Geld, wird schon um Zeitaufschub gebeten.
Dabei bleibts noch nicht mal beim Letzteren. Neues Geld muss bald wieder her und unsere Abgeordneten kriegen noch Nackenschmerzen vom vielen Abnicken!

Oberfranken KU

Und ewig grüsst das Murmeltier, und das gilt wahrlich nicht nur für Zypern. Das EURO Projekt ist gescheitert, genauso wie die Utopie eines geeinten wirtschaftlichen Europa. Auch Zypern zeigt wie ungleich die Gleichheit in Europa war und ist. Die Geschäftsmodelle der einzelnen Wirtschaften sind zu unterschiedlich.

Zypern ist klein, aber ein Paradebeispiel wie sich die Politik im Allgemeinen verhält. Auch hier sieht man wieder das der Politik die Bürger egal sind. Zypern zeigt das es der Politik europaweit nur um Vermögende, Banken, Spekulanten und Aktionäre geht. Die Arbeitnehmer sollen immer bluten und die Fehler bezahlen und enormen sozialen Abstieg hinnehmen.

Zypern könnte vielleicht doch der Anfang vom Ende des lächerlichen politischen Ausverkaufs der Länder sein bei dem nur eine bestimmte Gruppe verliert und die Lobbies der Politiker gewinnen.

Die blühenden Landschaften sind zum wiederholten Male verwelkt. Der Deutsche wählt aber "alternativlos" das Feindbild der EU Bürger.

Gast
War doch klar

Jetzt wo die Gelder zugesagt sind (ausgepresst aus den Niedriglohnempfängern der Nordländer) ist wieder alle Zeit der Welt zu "sparen"!

Ich liebe diesen Euro von dem wir profitieren:
- unsere Staatsverschuldung ist gesunken
- die Sozialabbau der letzten 20 Jahre wurde zurückgesetzt
- Schulen, Straßen und Brücken saniert
- die Reallöhne alle gestiegen
- Geburtenrate wurde erhöht
- der Wert des Geldes ist stabil
- Europa ist damit näher zusammengerückt

Wer die Ironie findet darf sie behalten!

Account gelöscht
Das kennen wir

ja alles schon von den Griechen.Scheibchen Weise kommen dann immer mehr Wahrheiten ans Licht über immer höhere Verschuldung. Und der Dumme der dann neue Rettung Pakete bezahlen darf,ist wieder einmal der deutsche Steuerzahler!

Gast
Das System hat Methode....

Da werden zunächst ganz harte Maßnahmen zur Restrukturierung des Staates, die im Wesentlichen immer aus Ausgabenkürzungen vor allem im sozialen Bereich und Personalkürzungen im öffentlichen Dienst bestehen, Maßnahmen zur Privatisierung des „Tafelsilbers“ des Staates und vieles mehr angekündigt und damit das Ergebnis schöngerechnet.

Ein ums andere Mal erfährt dann der so gebeutelte Bürger, dass die Prognosen dann doch nicht wie gewünscht, respektive prophezeit, eintreten und man wiederum das Ganze zeitlich strecken muss, um wenigstens theoretisch sich den Vorgaben annähern zu können...!

Und so geht das Perpetuum mobile der insolventen Staaten weiter und weiter, weil durch frisches Geld die physikalischen Reibungsverluste auf null gesetzt werden, obwohl für Zypern ebenfalls eine tiefgreifende Rezession befürchtet wird, und man meint mit Kosmetik den Staat neu strukturiert und wiedergeboren zu haben...!

Gast
Zypern ist das Paradebeispiel...

...für ein sterbendes System. Wir müssen der Realität endlich ins Auge sehen. Die Politiker machen nur Kosmetik, es ist einfach nichts zu machen. Sie belügen uns nur und reisen von einem Brand zum nächsten. Unsere Finanzwirtschaft ist 2008 endgültig zusammengebrochen, nachdem sie 1990 eigentlich schon am Ende war. Zypern ist nur ein Opfer der Entwicklung.

In dem Artikel Endstation Zypern ist beschrieben, warum das so ist:

http://www.heise.de/tp/artikel/38/38847/1.html

Pessimist
Umverteilung

Ich bin ja wirklich kein Freund von linken Auffassungen und Einstellungen, aber wenn ich sehe, wie viel Geld da, pro Einwohner, reingeschossen wird und was damit passiert, da wäre es mir lieber gewesen, man hätte die Banken pleite gehen lassen und das Geld zu gleichen Teilen auf die Einwohner verteilt.

Das hätte dem Land und seiner Wirtschaft nämlich wirklich geholfen.

Gast
Ohne Moos ist nur der Schuldenteufel los

Wie immer geht es nicht um mehr Zeit, sondern um mehr Geld, weil in der Zeit gar keine Schulden abgetragen werden können.

Deshalb macht man die Spielchen mit der Nettoneuverschuldung und Etatverbesserungem die aber die Gesamtstaatschuld wenig beeinflussen.

Ein Wirtschaftseinbruch von -9% ist bei gleicher Besteuerungsbais auf das BIP ein Einnahmeeinbruch von 9%, der mit ein paar seichten Steueranhebungen und Kundeenteignungen (deren Ausländer und zyprische Eliten ohnehin gewarnt rechtzeitig verschwanden) nach staatlicher Übernahme der Bankverluste zusätzlich zu den 142% Staatsschulden zum BIP eben keien rettung darstellen kann.

Im Grunde wieder das gleiche hilflose Bild: Umschuldung mit noch mehr Fremdgeld bei Wirtschaftseinbruch und Sinken der Schuldentragfähigkeit bis zum nächsten Umschuldungstermin unter deutscher Ausfallbürgschaft.

Die Angst vor dem globalen Schock aus der Eurozone mag diese ständigen Rettungsrituale rechtfertigen. Eine Lösung = Geld haben alle Weisen nicht.

Deutscher Offizier
@Flow-Texer

Zypern ist keineswegs ein Beispiel für ein sterbendes System. Im Gegenteil. Langfristig wird meiner Meinung nach der Wirtschaftsmotor der EU vom Norden in die Mittelmeerregion wandern. Hoffentlich vergessen die Menschen dort unsere jetzige Hilfe nicht und denken an uns.

Sie zitieren einen Artikel, der in meinen Augen nicht sonderlich fundiert ist und die Wirtschaft sehr vordergründig betrachtet. Das braucht man nicht.

Dark Chaos
Hat ja lange gedauert

Yeah, die typisch weiche Europapolitik ist zurück. Bei der Zypernrettung konnte man glatt glauben, die Eurogruppe, speziell Deutschland (also Merkel) hätte sowas wie Rückgrat. War dann aber wohl doch nur sowas wie ne kurzlebige Verspannung, jetzt ist wieder alles locker und flockig. Überhaupt über eine Fristverlängerung zu reden, bevor das Land überhaupt seinen Teil der Rettung umgesetzt hat, ist mal wieder total dreist. Aber mit uns kann man es ja machen.

@Pessimist: Also man lässt die Banken pleite gehen, die Sparer verlieren alles und dann gibt man ihnen Geld? Nein, das wäre wohl kaum die beste Lösung.

Juergen
2. April 2013 - 8:59 — schiebaer45

Zitat:
"Und der Dumme der dann neue Rettung Pakete bezahlen darf,ist wieder einmal der deutsche Steuerzahler!"

Das klingt ja fast wie Selbstmitleid.

Dies ist aber zu früh, die Gelegenheit dazu wird noch kommen, wenn Sie mal den deutschen Schuldenberg ansehen und registrieren, dass deutsches Know How und auch die Produktion ins Ausland verschoben werden und Zukunftstechnologien, die nicht den Großkonzernen direkten Nutzen bringen, nicht ausreichend gefördert werden.

Und - wie vorher in Griechenland und jetzt in Zypern werden diejenigen, welche die Krisen verursachen, ihr Geld längst anderweitig in Sicherheit gebracht haben.

Snoopy
Real sind einzig die Zahlungen der Geberländer

Ich glaube auch noch nicht, dass für Vermögen ab 100.000 Euro am Ende wirklich hohe Abgaben gezahlt werden müssen. Das wird wieder ein großer Eiertanz werden. Die Völker der Geberländer sollen beruhigt werden und Zypern wird man fast jede weitere Unverschämtheit und Taktiererei durchgehen lassen.

Auch hier ist unser Geld weg und Reiche und Banken haben gewonnen. Sie wissen schon ... alternativlos.

ladycat
Es war und ist ein Unding,

Länder wie Zypern und Griechenland im Euro zu halten. Das Spiel "mehr Zeit, mehr Geld" wird ewig so weitergehen, bis der Retter Deutschland selbst zusammenbricht.
Ich frage mich die ganze Zeit, was denn die Zyprer vor dem Euro gemacht haben. Da haben sie doch auch gelebt. Für viele hat sich durch den Euro das Wohlstandsniveau erhöht, dass sie nun unbedingt behalten wollen. Das ist zwar verständlich, geht aber nicht. Damit müssen sich die Leute abfinden.

Gast
Alles wie gehabt

Zitat: "Den ursprünglichen Zeitrahmen hatte der überschuldete Inselstaat zunächst akzeptiert."

Natürlich - was auch sonst?! Das ist das gleiche Erpressungs - Schnittmuster wie in Griechenland. "Machst Du nicht, was wir vorschreiben, kriegst Du kein Geld!"

Danach wird durch Sparvorgaben die Wirtschaft stranguliert, statt sie zu fördern, denn woher sollen denn die Steuereinnahmen kommen?

Der Karren, der Jahrzehnte in den Dreck gefahren wurde, kann nun nicht in 3 Jahren heraus gezogen werden.

Welche Unsummen sind nach Griechenland geflossen. Und was ist daraus entstanden? Eine Verelendung der Bevölkerung.

Wohl dem, der ohne solche "Freunde" wie die Europäer und ihre Troika auskommt

Gast
Flow-Texer: Vollgeld und Journalismus

Danke für den sehr lesenswerten Link. Ich war überrascht, was für fundierte Artikel auf Heise veröffentlicht werden. Im Gegensatz zu einem Offizier sehe ich sehr deutlich, dass der Artikel eine Menge Querverweise und Links enthält und Autoren nennt und damit eine hohe journalistische Qualität hat, fast schon einem wissenschaftlichen Artikel gleicht.

Der Artikel zeigt auch, dass immer mehr konservative Medien diese Gedanken aufgreifen. Früher oder später kommt man an dem Thema nicht vorbei, da die "Detonationen" häufiger werden und immer näher kommen.

Warum das so ist, wurde ja gut erklärt, besser noch, wenn man die dort verlinkten Artikel ebenfalls liest.

Gast
@deutscheroffizier

warum ist zypern kein beispiel für ein sterbendes system?
weil nicht sein kann, was nicht sein darf?

Gast
@ Dark Chaos : Bankenpleite, Sparer, Staatsschulden

Man lässt Banken nicht pleite gehen, um die Sparer zu retten. Deren Ersparnisse sind doch schon weg, wenn die Pleite der Bank aus Verlusten der Geldanlagen der Aktionäre, denen das Unternehmen "Bank" gehört, bereits existent ist und das Eigenkapital zur Deckung nicht ausreicht.

Es gibt nirgendwo eine effektive Staatsgarantie für alle Erparnisse (s. Zypern und auch DE kann 4,8 Bio. €) nicht aus dem Steuerhaushalt eretzen) und auch die Einlagensicherungsfonds der deutschen Privatbanken decken die Bankverluste, nicht die der Sparer, die zweitrangig sind.

Ersparnisse (Unternehmen + Bürger) sind Teil der Geldzirkulation, Investitionsgrundlage und Anleihe- bis (pervertiert) Enteignungsreserve für klamme Regierungen.
Wer die vernichtet vernichtet die Investitionen in die Wirtschaft und richtet verheerende Rezession und wachsenden Schulden an. Die primäre Vernichtung findet durch die Banken statt (Pleite), während die Privatwirtschaft + Regierung die Staatsschulden erzeugt.
S.Euroland.

Gast
Mehr Zeit = mehr Probleme

War alles schon mal da: Man denke nur an "Mehr Zeit für Griechenland", "Mehr Zeit für Irland", "Mehr Zeit für Irland", "Mehr Zeit für Portugal" und "Mehr Zeit für Spanien".

Was hat es gebracht? Not, Elend und Belastungen für den europäischen/deutschen Steuerzahler auf der einen Seite und gemästete, von Risiken verschont gebliebene Gläubiger auf der anderen Seite.

Ist irgendein Kernproblem auch nur angesprochen worden? Nein. Von Problemlösung wagt man nicht einmal zu träumen. Statt dessen wird die teure, nebenwirkungsreiche und sowohl der Theorie nach als auch in der Praxis erwiesenermaßen nutzlose Therapie bei Zypern wiederholt.

Dirk Müller muss folglich Recht haben: Europa soll in zielstrebig die Knie gezwungen und ausgeplündert werden werden. Es wird so langsam schwer, den alltäglichen Wahnsinn anders zu erklären. Eines wird jedoch klar: EU, € und die 'Retter' sind sicher keine Freunde Europas!

Gast
@Deutscher Offizier

Sehr geehrter Deutscher Offizier,

wenn Ihnen dieser Artikel nicht gefällt, dann können Sie es gerne wissenschaftlicher haben zum Beispiel lesen Sie das Buch "Monetäre Modernisierung" von Prof. Huber oder Bernd Senf "Nebel ums Geld". Der Heiseartikel ist für Menschen geschrieben, die die Problematik der Multiplen Geldschöpfung (das fraktionale Mindestreservensystem), die Diskussion Banking vs. Currency School etc. nicht einmal annähernd verstehen. Da muss man sich tief mit Rechnungswesen, Bilanzierung, Buchungssätzen und Geldkreisläufen (Zentralbanken und Geschäftsbanken) sowie Reserven, Mindestreserven, Geldmengenbegriffe etc. befassen. Historisch kann man auch die Bücher von Fisher (100% Money) lesen oder Prof. Ruhland. Bitte lesen Sie erst diese Dinge, studieren Sie Wirtschaft (WVL und externes Rechnungswesen) und dann urteilen Sie nochmals über den Heiseartikel aber bitte fundiert! Vorher kann ich Ihren Kommentar nicht ernst nehmen.
Viele Grüße,
ein Wirtschaftswissenschaftler

Dark Chaos
@vanPaten

Ich hab nicht behauptet, dass man die Banken WEGEN der Sparer rettet, sondern nur auf die Behauptung geantwortet, das Geld einfach zu verteilen, wäre besser für Land und Leute gewesen. Mir ist die Bedeutung bzw Notwendigkeit eines Bankensystems durchaus bewusst (was im Übrigen aber nicht heißt, dass man einzelne Banken nicht pleite gehen lassen kann). Aber selbst wenn man die Banken nicht bräuchte, den Sparer würde es bei einer Pleite immer hart treffen, auch wenn uns das bei einigen Anlegern an zyprischen Banken eher freuen würde.

Gast

Man kann es auch anders sagen "Wir sind nicht in der Lage die Probleme in der EU zu lösen"! Gruss