Ein Bauer fährt auf dem Traktor bei Hannover im Sonnenuntergang einen Feldweg entlang.

Ihre Meinung zu Brüssel: EU-Minister ringen um Reform der Agrarpolitk

Es geht um viel Geld: Umgerechnet zahlt jeder EU-Bürger knapp 110 Euro im Jahr für die Bauern in den Haushalt ein. Die Agrarminister werden daher heute in Brüssel hart darüber verhandeln, wie das Geld künftig verteilt wird. Streitpunkt ist auch ein neuer Umweltbeitrag.

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19 Kommentare

Kommentare

AlterSimpel
Hoher Mitgliedsbeitrag

Daß unsere Nahrungsmittel (zu) billig sind, ist schwer zu glauben, wenn jeder EU-Bürger einen "Mitgliedsbeitrag" von knapp 92 Euro pro Monat zahlen muss, um diese landwirtschaftliche Produkte überhaupt beziehen zu dürfen.

Da hilft auch kein Griff in die PR-Kiste: "Greening" klingt zwar gut, ist aber ebenso unglaubwürdig, seit jeder Geländewagen ein "green" neben dem Auspuff kleben hat.

Fakt scheint zu sein: Überkapazitäten werden künstlich aufrecht erhalten, um Preise stabil zu halten.
Für 92 Euro pro Monat weniger könnte der Preis von mir aus ruhig etwas schwanken.
Auch global hat der Mensch wenig von dieser Arbeitsplatzerhaltungsmaßnahme: Hunger gibt es nach wie vor, weil das (und eben nur das) der Markt richten soll.

Fast alle Staaten sorgen für den Notfall vor und könnten sich selbst ernähren, warum also nicht einfach den Agrarsektor komplett von der EU ausklammern und nationalstaatlich regeln?

Gast

wie kommen die 1100 zusammen? Die blanke Summe klingt unsinnig hoch.

Gast
Abschaffen, einfach nur abschaffen

dass die Bauern sich als Landschaftspfleger betätigen
Ja zahlen wir jetzt den Feuerwehrmann dafür dass er Polizeiarbeit macht - schließlich wollen wir es alle sicherer?
40 Jahre Subventionitis führten doch dazu, dass die allermeisten Subventionen als normal empfinden. Statt sie abzuschaffen, werden krude Gründe hervorgekramt, um den Wahnsinn weiter zu behalten.

"dass theoretisch ein Nachbar für die Greening-Prämie einen Bruchteil von dem bekommt, was der andere Nachbar hat."
Wetten es gibt einen "Kompromiss", und der wird noch abstruser sein, als der heutige Zustand. Vorwärts immer....

Schließlich wollen die europäischen Bürger wissen, wie die EU-Subventionen verteilt werden.
Nein wollen sie nicht. Sie wollen dass Subventionen abgeschafft werden.
Danke Fr. Schmeitzner, dass Sie uns sagen, was wir wollen.

wünscht [der Bürger] sich zum einen gesunde Lebensmittel
Darüber entscheidet der Bürger an der Kasse und nicht der €krat am Schreibtisch.

Gast

"Allzu viel Öko auf dem Acker will man aber nicht. "

Wieso das denn?
Man will die unökologische Massenwirtschaft, anders gesagt, man will alles so halten, wie es war.

Also keine Ahnung, in den Köpfen vorgeht, aber normal klingt das nicht.

COJO
Freie Martkwirtschaft?

Gibt es im Prinzip bei dem wohl wichtigsten Wirtschaftszweig einer Volkswirtschaft in der EU nicht!

Da stellt sich die Frage, warum wird dann bem Rest immer so auf den freien Markt gepocht?
Denn dieser scheint wohl nicht mal bei den notwenidigsten Grundbedürfnissen die der Mensch hat, zu funktionieren.

Die Antwort könnte lauten, das eben bei den nicht so lebenswichtigen Bedürfnissen es auch mal in die Hosen lassen gehen kann.
Nur wo ist die Trennung, wenn man dann Banken rettet und die Menschen vergisst, die sich dann kaum noch das notwenigste leisten können, wie eine gesunde Ernährung und ein gesundheitsverträglcihes Dach über dem Kopf?

Alle sprechen von Transfer und Subvention. Aber ist es Subvention wenn man einen Ausgleich schafft dessn Ungleichgewicht erst die "freie Marktwirtschaft" erzeugt?

Was uns zur Frage bringt: Was ist die Arbeitskraft eines Landwirtes, einer Reinigungskraft, und der vielen anderen Dienstleistungen wert? Und wie wertvoll sind die Regionen der EU?

Gast
hier kann man sparen...........

in brüssel sollte man mal anfangen, den posten agrar einzudämmen. fast die hälfte des eu - haushalts geht für die agrarlobby raus. dabei bekommen firmen und königshäuser geld ohne ende in den rachen geschmissen, obwohl sie mit der landwirtschaft ohnehin gewinne einstecken. unfug !

Gast
also 92 euro im monat extra fuer nahrungsmittel

ist eine ganz schoene summe.

andererseits wenn man es auf die eu buerger hochrechnet sind es 554 mrd. euro. wofuer eigentlich?

und dann wird ueber gurken und tomaten noch mit buldozern gefahren und die milch weggekippt, der preise wegen.

die eu agrarpolitik ist dermassen verfahren und verkrustet das es schon ueberfaellig ist diese zu reformieren.

und das groesste verbrechen ist der anbau von biodiesel. dieses gehoert generel verboten.

aber was will man als einzelner machen. im grunde genommen muessten alle verbraucher mal 14 tage keine landwirtschaftlichen produkte mehr kaufen und den markt boykottieren. mal sehen wie schnell dann das kabinet zusammenkommt um wieder ordentliche zustaende herzustellen.

Gast
@ HartAberWahr

1. Der Unterschied zwischen der Arbeit eines Bauern und der eines Landwirtschaftspflegers ist: gar keiner! Der Bauer muss sein Land pflegen, will er nicht zugrunde gehen. Nur die Konzerne denken, sie müssten es nicht: Ist die Ressource Agrarboden an einem Ort ausgeschöpft, wird anderswo neuer Agrarboden erschlossen. Bloß: Irgendwann gibt es keinen Agrarboden mehr, der nicht schon ausgeschöpft worden ist.

2. "Nein wollen sie nicht. Sie wollen dass Subventionen abgeschafft werden.
Danke Fr. Schmeitzner, dass Sie uns sagen, was wir wollen."

Fr. Schmeitzner ist in der Tat nicht der Mund der EU-Bürger. Sie sind es aber genauso wenig! Gegen Subventionen, die einer gesunden Ernährung dienen, habe ich beispielsweise rein gar nichts.

Gast
Subventionen abbauen

Die EU sollte endlich anfangen Agrarsubventionen abzubauen. Durch die Übermäßige Förderung der Bauern schaffen wir es seit vielen Jahrzehnten den Weltmarkt zu verzerren. Das Ergebnis ist sehr preiswertes Essen für uns, und viele Kleinbauern in Drittweltländern sind nicht Konkurrenz Fähig gegen die deutschen Überflüsse, die ja irgendwohin müssen wenn man sie nicht verbrennen will. Mit dem Geld könnte man so manchen Staat sanieren.

Gast
@ 9:13 — Abaladar

Der Unterschied zwischen der Arbeit eines Bauern und der eines Landwirtschaftspflegers ist: gar keiner! Der Bauer muss sein Land pflegen, will er nicht zugrunde gehen. Nur die Konzerne denken, sie müssten es nicht.
Ich halte von "Konzernen" in der Landwirtschaft auch wenig. Aber das ist etwas platt.

Fr. Schmeitzner ist in der Tat nicht der Mund der EU-Bürger. Sie sind es aber genauso wenig!
Da haben Sie Recht. Ich habe falsch formuliert.

Gegen Subventionen, die einer gesunden Ernährung dienen, habe ich beispielsweise rein gar nichts.
40 Jahre Subventionitis beweisen, dass das nichts mit "gesunder Ernährung" zu tun hat.
Provokant gefragt: Warum sollen andere dafür zahlen, dass Sie glauben sich gesund zu ernähren?
Bio-Etiketten gibt es in großer Zahl. Wählen Sie im Laden, was Sie möchten, und entrichten damit die Subvention, die zu zahlen Sie bereit sind. Andere ungefragt in die Pflicht zu nehmen ist nicht korrekt.

Gast
@Uebermorgen - BioDiesel

Sie beschweren sich, dass wir zu viel produzieren, wollen gelichzeitig aber die Produktion von Treibstoff aus Nahrungsmitteln verbieten?
Man kann über Monokulturen, etc. streiten. Man sollte aber nicht die Überproduktion verdammen und gleichzeitig den Verbrauch senken wollen!

Gast
@Sephiroth

ja richtig, die produktion von bio diesel auf einheimischen aeckern hat verboten zu werden.

ich beschwere mich nicht ueber ueberproduktion sondern finde das diese nicht noch durch eu mittel gefoerdert oder gar vernichtet werden soll.

dann sollen die bauern eben andere dinge anbauen und mehr wechseln oder das angebaute eben billiger verkaufen.
aber nahrungsmittel zu vernichten um preise zu halten ist unwirtschaftlich und schizophren.

und im ernst wenn ein anbau sich nicht mehr lohnt dann sollte der bauer sich selbst fragen ob sein job noch gewuenscht wird oder sollte sich einen neuen beruf suchen.

stattdessen kann man ja dann die nicht genutzten flaechen mit wald aufforsten.

der moeglichkeiten gibt es viele wenn man nur will und sich nicht den lobbyisten verkauft.

Gast
1100 pro Bürger pro Jahr für die Bauern?

Und wieso bekommt Müller-Milch mehr als 70 Millionen Euro? Ist das auch ein bäuerlicher Familienbetrieb?

Gast
Ackerbau und Viehzucht ...

... haben seltsamerweise ohne Bürokraten tausende Jahre lang ziemlich perfekt funktioniert.
Das war aber, BEVOR jemand auf die Idee kam, dass Äpfel eine ganz bestimmte Farbe und Gurken einen bestimmten Biegungsgrad haben müssen.

Gast

wenn alle Betriebe ökologisch arbeiten würden, also ohne Pestizide und so weiter, wären diese "Ökopreise" genauso beschaffen, wie die heutigen Nichtökoprodukte. Das ist klar.

Gast
@HartAberWahr - andersherum wird ein Schuh draus

Provokant gefragt: Warum sollen andere dafür zahlen, dass Sie glauben sich gesund zu ernähren?
Bio-Etiketten gibt es in großer Zahl. Wählen Sie im Laden, was Sie möchten, und entrichten damit die Subvention, die zu zahlen Sie bereit sind. Andere ungefragt in die Pflicht zu nehmen ist nicht korrekt.

Man könnte die Frage aber auch genau andersherum stellen: Warum sollten andere dafür zahlen, dass Sie(und/oder andere) nicht bereit sind für ökologisch nachaltig produzierte Lebensmittel einen angemessen Preis zu bezahlen. Für die Folgeschäden, die durch industrialisierte, nicht nachhaltig produzierende Landwirschaft entstehen muss letztendlich doch die Allgemeinheit aufkommen. Diese Art, andere ungefragt in die Pflicht zu nehmen, halte ich auch nicht für besonders korrekt...

Gast
@11:26 — MrAngryBates

Für die Folgeschäden, die durch industrialisierte, nicht nachhaltig produzierende Landwirschaft entstehen muss letztendlich doch die Allgemeinheit aufkommen. Diese Art, andere ungefragt in die Pflicht zu nehmen, halte ich auch nicht für besonders korrekt.

Wer bestimmt, welche Folgeschäden das sind, und wie sie zu bewerten sind?

Die Schäden, die "industrielle Landwirtschaft" in Europa anrichtet(e), für die die Allgemeinheit zahlen muss, sind schwerlich zu erkennen.
Hier wird m.E. von ökologistischer Seite ein nicht vorhandenes Problem kreiert, um einer Gesellschaft ein Verhaltensmuster aufzudrücken.

Die letzte Aussage gilt ausdrücklich nicht für verabscheuenswürdige Massentierhaltung. Aber auch hier liegt es zuallererst am Individuum mit seiner Kaufentscheidung ein Zeichen zu setzen.
Auf staatl. Bevormundung sollten mündige Bürger dankend verzichten.

odoaker
Effizienz und Effektivität

Im Beitrag heisst es; "Die Agrarminister werden daher heute in Brüssel hart darüber verhandeln, wie das Geld künftig verteilt wird."

Hart ...

Wobei mit "das Geld" knapp 100€ je EU-Bürger und Monat gemeint sind.
Und womit unsere Nahrungsmittel also gar nicht SO billig sind, wie manchmal der Eindruck erweckt wird ...

Landwirte, die solche Agrarminister haben, brauchen eigentlich keine zusätzliche Lobby mehr.

Denn eigentlich sollten die Agrarminister im Interesse ALLER Bürger nicht darüber verhandeln, WIE das GELD VERTEILT wird, sondern darüber, welche Ziele zwingend erreicht werden müssen (Effektivität), um eine gute Ernährung zu sichern, und wie man das mit möglichst wenig Steuergeldern gewährleisten kann (Effizienz).

Gast
@Uebermorgen

Schauen Sie beim Einkauf wie die meisten Deustchen nach dem Preis oder achten Sie besonders auf Qualität. Wenn man, wie Sie vorschlagen, die Subventionen weglässt und "wenn ein anbau sich nicht mehr lohnt dann sollte der bauer sich selbst fragen ob sein job noch gewuenscht wird " dann wird es fast nur noch Ökobauern und Lebensmittel aus China geben.

Ihre Haltung ist nebenbei ziemlich egoistisch. Außerdem hilft der Biosprit das CO2 Problem zu reduzieren. In Ihren Augen wird es hierbei aber gar kein Problem geben, oder haben Sie andere Lösungsvorschläge?

Immer nur zu fordern, dass die anderen zahlen und das tun sollen, was man möchte, reicht nicht.