
Ihre Meinung zu Vatikan: Die Sehnsucht nach dem Umbruch
Die katholische Kirche hat einen neuen Papst: Der 76 Jahre alte Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio, wird als Franziskus Oberhaupt von 1,2 Milliarden Gläubigen. Die Wahl Bergoglios ist eine faustdicke Überraschung. Und sie zeigt die Sehnsucht nach einem Umbruch, meint Tilmann Kleinjung.
Man wünschte sich einen jüngeren Papst, niemanden, der übergeht zum nächsten. Dies ist freilich misslungen.
Aber in seiner Art ist dieser Papst vielleicht ein Volltreffer, ein zurückhaltender, devoter Geistlicher, der für die Armen und Verlohrenen steht, ein echter Asket.
Aber wie steht es mit der Idee der Veränderung, des Umbruchs, gegenüber Frauen im Priesteramt, gegenüber Homosexuellen, gegenüber Pille und Kondom?
Darüber muss der Papst erst noch Zeugnis ablegen,
er könnte es schaffen, die Kirche zu reformieren und sie wieder näher an uns Menschen zu bringen.
Kardinal Ratzinger hatte diese Chance verpasst und sich den menschenfremden Lehren verschrieben, möge es Franziskus besser verstehen, den Vatikan näher an die Menschen zu bringen.