Euro-Symbol mit Flaggen von EU-Staaten

Ihre Meinung zu EU-Gipfel diskutiert über Wege aus der Krise

Die 27 EU-Staats- und Regierungschefs beraten über Wege aus der Wirtschaftskrise in Europa. Beschlüsse sollen aber weder über ein mögliches Zypern-Hilfspaket noch Reformmaßnahmen einzelner Länder fallen. Dafür werden Zehntausende Menschen zu Protesten erwartet.

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10 Kommentare

Kommentare

AlterSimpel
Gradmesser des Erfolgs ?

Wer entscheidet denn, ob ein Land erfolgreich der Krise begegnet?
Sind das nicht nach wie vor die Ratingagenturen?

Es sind auf jeden Fall nicht die Menschen, die in Spanien oder Gr. gegen diese Politik demonstrieren, und es sind offenbar auch nicht die Arbeitslosenzahlen, die dort ständig steigen und auch nicht die Zahlen zur Wirtschaftsentwicklung, die verheerend sind.

Ungeachtet der bisherigen Verschärfung der Krise in jenen Ländern, verspricht man durch die üblichen Reformen (also hauptsächlich Kürzungen) eine rosige Entwicklung irgendwann in der Zukunft.
Ob das auch eintritt, hängt allein von den Rahmenbedingungen ab, also wieder von privaten Investoren und somit vom Wohlwollen der Märkte.

Alles nach der Formel: Geld für die Bürger ausgeben = schlecht, auf Steuereinnahmen von Konzernen verzichten = gut.
Ist das das Konzept für die Zukunft, eine staatlich organisierte Umverteilung durch erzwungenes und als vernünftig und alternativlos bezeichnetes Lohn- und Sozialdumping?
Bravo?

Gast
das Beispiel Zypern zeigt, dass ...

es keine gemeinsame Währung geben kann, ohne dass alle Länder entweder pleite gehen oder in einer kommunistischen Diktatur à la Brüssel enden.
17 Milliaren für Zypern? wären 2 Billionen für Deutschland!
Wir können nur hoffen, dass andere Länder wie Italien oder Spanien, die zum einen zu groß sind und noch eine Streik-Kultur besitzen, aus dem Euro austreten und durch den sofort einsetzenden wirtschaftlichen Aufschwung Beispiel für die anderen Pleite-Länder sind.

Gast
alberne Austeritaet

Wenn die Menschen einmal anfingen zu verstehen wie Geld funktioniert, liesse sich gewiss auch eine breitere Mehrheit gegen die voellig kontraproduktive Austeritaet finden. Aber solange die Politk den Weg einer ehrlichen Krisendiagnose scheut, und den Menschen lieber, die zwar einfach zu erklaerende, aber eben komplett falsche Diagnose die Staatsverschuldung sei alles Uebel, unterjubelt, wird sich wohl leider nix aendern....

Gast
Strukturreformen

Neben den üblichen Worthülsen von Sparen, wobei man Kürzungen meint, und dem religiös beschworenem Wachstum, las ich eine interessante Vokabel: Strukturreformen.

Letzteres klingt spannend, wurde aber überhaupt nicht weiter ausgeführt. Welche Strukturen sollen denn reformiert werden?

Im Grunde gibt es nur einen einzigen Weg: Märkte müssen wieder funktionieren, um Wettbewerb zu maximieren. Dazu müssen sie transparent sein, wenn nicht mehr und mehr verschleierte Angebote oder Eintrittsbarrieren entstehen sollen. Sie müssen viele (nicht systemrelevante) Marktteilnehmer haben, also gehören große Banken oder Energieunternehmen zerschlagen. Und sie dürfen keinen Einfluss bei der Gestaltung der Spielregeln haben (Bekämpfung von Lobbyismus und Korruption).

Zum Schluss müssen wir über das Geldsystem reden.

Solange diese Dinge nicht angegangen werden, ist so ein Treffen schlichtweg Verbrennung von Steuergeldern. Man beschäftigt sich mit sich selbst.

Gast
Gesättigte Märkte / Produktionsgüterrückstand / zu harter Euro

Um MIT der VIEL ZU HARTEN Euro-Währung überhaupt konkurrenzfähig zu sein – bei gesätigten Märkten(!!!) – müssten im Süden

A: hunderte / tausende Milliarden in moderne Produktionsgüter investiert werden.

Die Trendgüter, die wir ins Nicht-EU-Ausland exportieren sind hochtechnisch. Um sie herstellen zu können, bedarf es eingespielter, hochqualifizierter und erfahrener Teams!

B: Es fehlt an Erfahrung und Kompetenz im hochtechnischen Segment

Tourismusprodukte und relativ einfach, zunehmend vergleichsweise ineffizient produzierte Güter sind bei zu hartem Euro schlichtweg zu teuer und nicht konkurrenzfähig.

Dass die Türkei boomt, Griechenland jedoch nicht (bei vergleichbaren Gütern/Tourismusprodukten) liegt daran, dass die türkische Lira, der Wirtschaftsleistung entspricht: sie ist weich! Dieser Umstand ermöglicht überhaupt erst billige Exporte und Tourismusprodukte!

Der Euro ist und bleibt eine Zumutung für die Menschen und für den gesunden Menschenverstand! Sparen ändert da nichts!

Gast
Die EU trifft sich - und die Probleme werden ignoriert

Ich überlege mir gerade, was ich davon halten soll.

Wird es ein "Friede-Freude-Eierkuchen-Gipfel, weil man so kurz vor der Bundestagswahl auf Einigkeit bedacht ist oder haben die Eurokraten einfach Langeweile und finden, sie könnten ja mal wieder Einigkeit demonstrieren.

Es wird Zeit, dass die Geburtsfehler des Euros behoben werden, die Banken an die Kandarre genommen werden, damit die Menschen und nicht die Märkte wieder Vertrauen gewinnen.
Gerade weil in D. bald Bundestagswahlen sind.
Meine unschvorstellung wäre, dass die Wahlbeteiligung so hoch wie nie zuvor ist und dass die Alternative für Deutschland zur Bundestagswahl antritt. Auf das Wahlergebnis wäre ich gespannt. Mal sehen wie hoch der Anteil der Eurobefürworter in der Bevölkerung wirklich ist.
Ein weiter so nach Merkelart ist nicht mehr möglich.

Q1
Solange der Euro in dieser Form noch Bestand hat,...

...solange das Wohlergehen der Menschen vom Wirtschaftswachstum abhängt, solange der Mensch der Wirtschaft dienen "muss" und nicht die Wirtschaft dem Menschen - ja, solange wird es eine Krise nach der anderen geben - bis zum großen Finale des kompletten zuerst sozialen, dann wirtschaftlichen Zusammenbruchs.

Wenn überhaupt eine Handlung jenseits der Wurschtelei irgendwie Sinn machen soll, dass wäre dies ein Paradigmenwechsel. Aber ich fürchte, diese Einsicht wird erst nach den Zusammenbruch kommen.

Gast
die menschen...

sind selbst schuld...gewaltfrei hat man gegen das geld noch nie etwas erreicht...über friedliche demos lacht die wirtschaft und die politik...
noch nie wurden groß veränderungen gewaltfrei erreicht...

calyx
Deutschland sollte austreten

Das Vernünftigste wäre Deutschland, eventuell mit Finnland, den Niederlanden und Österreich würden aus dem Euro austreten. In der Folge würde der Euro abwerten, der Wettbewerbsdruck von den übrigen Ländern genommen. Die neue deutsche Währung würde aufwerten, was deutsche Produkte im Ausland teurer machen würde und Importe billiger. Deutschlands Export würde zunächst etwas heruntergefahren, der Import an Gütern eher steigen, was wiederum gut für die übrigen wirtschaftlich schwächeren europäischen Länder sein sollte. Deutschland kann eine starke Währung verkraften und war auch mit der DM schon Export-Welt oder Vizemeister. Der Titel allein bringt aber nichts wenn die Zahlungen für die Güter die wir wie jetzt nach Europa liefern am Ende nicht gedeckt sind. Eine härtere Währung hätte den Vorteil das man wieder mehr für sein Geld bekommt. Spritpreise, Urlaubsreisen, Heizkosten und vieles mehr würden günstiger, Auslandskredite/Forderungen in Euro könnten um 20-25% günstiger getilgt werden.

Gast
@calyx

Über Ihren Vorschlag habe ich auch schon des öfteren nachgedacht. Alles was Sie schreiben stimmt.

Nur das Problem ist a) Würden uns die anderen Euroländer so ohne weiteres aus dem Euro lassen?
Ohne die finanzstarken Länder, die am Ende alles bezahlen ist der Euro praktisch tot.
b) Was passiert mit den "armen" Ländern, die im Euro verbleiben würden?
Klar, der Euro würde abwerten (ins bodenlose), aber unter den im Euro verbleibenden Ländern ist der Unterschied auch zu groß. Ich denke, dass diese Länder dann auch zu ihrer Landeswährung zurückkehren sollten.
c) Was passiert mit den Schulden und den target2-Salden, die in € lauten?

So oder so, es muss eine Lösung her.