Tochter eines der Opfer der Mordserie der terroristischen Vereinigung "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) bei der Gedenkfeier

Ihre Meinung zu Interview mit Semiya Simsek: "Man möchte etwas vertuschen"

Während die juristische Aufarbeitung der rechtsextremen Taten läuft, haben die Hinterbliebenen der NSU-Opfer immer noch viele Fragen. Im Interview mit Matthias Deiß spricht Semiya Simsek über die Zeit der Ungewissheit, ihre Wut auf die Behörden, eine große Geste der Kanzlerin und einen Verdacht.

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37 Kommentare

Kommentare

Gast
Unglaublicher Skandal

Ich meine das jetzt ernst und finde es nicht übertrieben: Aber stellenweise erkennt man Strukturen und Handlungsformen, die noch immer an das "dunkle Reich" erinnern, und dabei handelte es sich um Neonazis, also wollte oder sollte man gerade gegen diese Strukturen der Menschenverachtung vorgehen.

Ich sehe auch sonst noch gewisse Strukturen, die einer geschichtverarbeitenden Gesellschaft (bzw. Obrigkeit) die Schamesröte in das Gesicht treiben müsste....

Das wird von den Betreffenden nicht gesehen. Wenn man dann Vergleiche anstellt, heisst es süffisant: Man würde den Opfern des N-S Regimes damit unrecht tun.
Derweil man ja neue Opfer schafft.

Es ist noch mehr als ein Skandal, sondern peinlich.

Gast
Es ist wirklich eine Schande, wie mit

den Familien der Opfer der Nazimörderbande, die heute so verharmlosend NSU genannt wird, umgegangen wurde und z. T. noch wird.

Hut ab vor Semia Symsek, die sich nicht in eine duldende Opferrolle drängen lässt und offensiv Aufklärung fordert.

Es ist heute doch ein offenes Geheimnis, dass man bei den damaligen "Ermittlungen" in die falsche Richtung, nicht einfach von Versehen oder Pannen sprechen kann.

Alles deutet auf eine bewusste Vertuschung der Naziverbrechen, ja sogar auf eine geheimdienstliche Unterstützung und Förderung dieser Strukturen.

Da nützen all die, vermutlich sogar ehrlich gemeinten Entschuldigungen von Merkel und Gauck überhaupt nichts, wenn man in den ihnen untergebenen Ämtern und Stellen, weiterhin die Untersuchungsausschüsse behindert, Akten Schreddert und flächendeckend an plötzlicher Amnesie leidet.

Hinter diesen Machenschaften stecken mit Sicherheit vielfach erschreckende Ziele, die unbedingt aufgedeckt werden müssen. Wenn das nicht wieder verhindert.

Oldboy
Ich bin gespannt, ...

...wann Frau Zschäpe ebenfalls "Selbstmord" begeht oder einem "tragischen Unfall" zum Opfer fällt. Bestimmt aber werden wir, wird die Öffentlichkeit NIE erfehren, wer wirklich hinter der ganzen Schweinerei steckt.
Ein Untersuchungsausschuss des Bundestages wird permanent behindert und hinters Licht geführt.
Polizeiliche Ermittlungen wurden jahrelang in eine vollkommen falsche Richtung gelenkt und Akten vernichtet.
Selbst die Hinrichtung einer Polizistin kann ums Zerplatzen nicht aufgeklärt werden.
Frau Zschäpe und deren Spießgesellen sind/waren doch nur Handlanger. Aktenvernichtung und Fehlleitung von Ermittlungen, das ist doch eine ganz andere Liga.

Wanderfalke
Sehr geehrte Frau Simsek,

Sie drücken sich noch vorsichtig aus: "Man möchte etwas vertuschen".

Ich behaupte, man hat schon vertuscht. Nur über den Umfang der Beseitigungsaktionen wird man so gut wie keine Anhaltspunkte mehr finden.

Auch der Versuch, sich über das traurige Entsetzen in Ihrer Familie und bei den anderen Hinterbliebenen ein Bild zu machen, wird niemand von außen vollständig erfassen können.

Sie dürfen sich aber gewiss sein, dass Menschen, mit einem natürlichen Gerchtigkeitsempfinden, ebenso fassungslos, entsetzt oder erbost über das Verhalten der maßgeblich beteiligten Behörden sind.

Einen Lichtblick stellt die Arbeit des Untersuchungsausschusses in Aussicht, wenngleich eine abschließende Wahrheit unter diesen Verhältnissen nicht zu erwarten ist.

Ich wünsche Ihnen Mut und die nötige Kraft für Ihren weiteren Weg und werde in diesem Bewusstsein auch Ihr Buch "Schmerzliche Heimat" dazu lesen.

Ihr Wanderfalke

Gast
Wann ist diese Pharse vorbei?

Nach wie vor wird hier Vertuschung betrieben.
Warum sieht man die Dinge nicht wie sie sind.
Jeder der in den 80ern aufgewachsen ist weiß, dass "Gefahr von Links" überall gesehen wurde, während "die Rechten" schon immer geschützt worden sind.
Das Ganze hat System, durch alle Reihen hindurch.
Da helfen auch vollmundige Entschuldigungen der Politik nichts. Nur eine klar auch von außen erkennbare Änderung der Ausrichtung von entsprechenden staatlichen Stellen würde das Bild ändern.
Aber so weit sind wir leider noch nicht.
Wenn Zschäpe verurteilt ist, dann ist erstmal alles gut, bis zum nächsten Mal...

larusso

Mich wundert das nicht.
Dass die "Geheimdienste"
wohl ueber 68 Jahre ihre
"Gruendungsgesinnung",
naemlich die Strukturen
der Nazi Geheimdienste zu
uebernehmen um sie im
aufkommenden Kampf
der Weltanschauungen
gegen die Kommunisten
zu benutzen,beibehalten
haben.Es ist heute bekannt,
dass Herr Gehlen alte
Kampfgenossen in den
neuen Geheimdienst holte.
Aus der Gestapo,SD,SS und
WaffenSS.Dies war das
Gruendungspersonal unseres
heutigen Geheimdienstes.
Wohl wurde von diesen
Leuten still im Verborgenen und
wohl auf hoechster Ebene ein
Fortfuhren dieser grossdeutschen,
auslaenderfeindlichen Ideologie
mit Kadergehorsam betrieben.

Brille
Schande

Wenn V-Leute des Verfassungsschutzes zu den überzeugtesten Neu-Nazis zählen, Akten geschreddert werden und beständig in die falsche Richtung ermittelt wird: Dann liegt der Verdacht nahe, dass irgendwo im Behördengemenge gezielt die Täter und ihr Umfeld geschützt werden.
Und ich habe wenig Hoffnung, dass dieser Verdacht jemals ausgeräumt wird, trotz der Arbeit des Untersuchungsausschusses.
Deshalb empfinde ich und sicher viele andere Menschen Wut, Enttäuschung und Scham.

Liebe Nazis und Gesinnungsgenossen: Ihr solltet euch nicht freuen, dass der Mord am Vater nun auch noch die Tochter vertrieben hat. Ihr solltet euch lieber schämen, soviel Schande über Deutschland zu bringen.

larusso
Eine Aufarbeitung durch eine

Eine Aufarbeitung durch
eine Bundesregierung unterblieb
bis heute. Im auswaertigen Amt
hat man erst 2009 angefangen
zu untersuchen, in wie weit
Nazis nach 1949 in diesem
Ministerium vertreten waren
und wie weit sie Einfluss
ausgeuebt haben.
Dass Gysi mit der Stasi
gesprochen haben soll,von
mir aus Mitmenschen verraten
haben soll,macht ihn nicht
sympatisch,wenn aber immer die
darauf rumhacken deren
eigene Partei hochrangige
NaziRichter zum Ministerpraesident
von BW machten,der selber AKTIV
als Richter(nicht als Anwalt)
seine Mitmenschen zu Tode verurteilte,
empfinde ich das als Doppelmoral.

tacheles007
Leider haben die Behörden

bzw. der Deutsche Staat sehr viel Dreck am Stecken! Schade, dass man das heute noch erleben muss!

Gast
Schande und Skandal

Was mich schlichtweg entsetzt ist der Umstand, dass von offizieller Seite, d.h. auch vom Bundestags-Untersuchungsausschuss, bis heute nur von Pannen, Versäumnissen und Defiziten bei der Aufklärung gesprochen wird. Ich vermisse in der Öffentlichkeit folgende überfälligen Fragen: gibt es bei den aufklärenden Behörden Sympathisanten, Mitwisser oder gar Komplizen?
Nicht mehr und nicht weniger muss hier hinterfragt werden!

Gast
Vertuschung? -> Ganz klar!

Oder was hat den Deutschland mit den Nazis gemacht?

Hatten wir ein Interesse alle damaligen Verbrechen aufzuklären bzw. die Menschen zu verurteilen? Hatten wir Prozesse bis heute in denen alle Kriegsverbrecher zur Rechenschaft gezogen wurden?

Und ich meine jetzt nicht die Nürnberger Show-Prozesse.

Da wurde alles Vertuscht und vergessen. Die Hintermänner der Nazis konnten genauso in ruhe ihre Rente genießen wie die Hintermänner der NSU Affäre.

Pol
Unwürdig

... wie hier die linken Verschwoerungstheoritiker Halbwahrheiten praesentieren ... wohl noch zu sehr von der Stasi vereinnahmt ? - Schade, dass die Opfer das ueber sich ergehen lassen muessen

Gast
@BesorgterBürger

es geht ja auch nicht um "den Staat" genausowenig wie es nie um "die Türken" oder "die Juden" gehen darf, aber ich schweife ab...
Fakt ist: der Verfassungsschutz(!) hat ein massives Glaubwürdigkeitsproblem was den Kampf gegen Rechtsextremismus, da durch das Handeln vieler seiner Mitarbeiter der Eindruck entsteht man sympathisiere mit REchtsradikalen.

Gast
kurze Zwischenfrage: Wer war

kurze Zwischenfrage:
Wer war es denn nun? Ist schon was bewiesen? Besteht (bestand) die sog. "NSU" tatsächlich nur 2 Männern (tot) und einer Frau Zschäpe (im Knast)?
Welche Akten sind denn "geshreddert" worden - belastende oder entlastende?
Was weiß man bei all der täglichen Aufregung seit November 2011 DEFINITIV und ÜBERHAUPT?
Oder irren gar alle erneut und man muß am Ende wieder zurückrudern, ggf. sogar den Entschuldigungsmarathon reexerzieren?
Wie wäre es mit ein wenig mehr faktischer Substanz in der Berichterstattung. Es ist auch einer Frau Simsek nicht geholfen, wenn hysterisch erst dem einen und dann dem anderen Gespenst nachgejagt wird.

Phonomatic
Meinen Dank an Frau Semiya Simsek und die Redaktion

ich wünsche mir von Herzen, dass Sie uns als Kämpferin erhalten bleiben Frau Simsek. Gerade auch nach dem Zschäpe Prozess. Wenn es zu den politischen Fragen kommt...

Wir müssen davon berichten, wie das war, als man von Staatswegen die Rechten hat machen lassen. Als die Grenzen zwischen Szene und Behörde bröckelte.

Vor allem aber müssen wir verhindern, dass es Nazis gelingt unter Jugendlichen einen solchen Anpassungsdruck zu erzeugen wie damls in Jena, als sich diese Typen ihre dumme, kranke und menschenverachtende Theorie zurechtlegten.

Und dass solche Extremisten von Militär und Geheimdiensten noch ausgebildet werden. Im schießen, bombenbauen und untertauchen.

... das meiste bleibt eh ungesagt Frau Simsek. Ich ringe für diese wenigen Zeilen seit 2 Stunden mit der Fassung.

auch ein Dankeschön an die Redaktion.

Gast
Eher nicht hilfreich

Natürlich gibt es immer wieder Menschen, die begierig jede Verschwörungstheorie aufgreifen und Deutsche, die in ihrem Selbsthass jede auch noch so abwegige Beschuldigung mit Wonne zelebrieren.
Sehr zweifelhaft, ob man damit den Opfern gerecht wird und ob es dem Verhältnis von Deutschen und Deutschtürken dient.

Gast
Schande

Sehr geehrte Fr. Simsek,
mit gesenktem Kopf stehe ich vor Ihnen und schäme mich.
Leider bin ich deutscher Staatsbürger. Leider gibt es im Land der Täter keine Pflicht (durch die Schulen) nach Ausschwitz zu gehen. Wer will schon dieses Trauma an sich heranlassen. Für mich ist dies der Nährboden der zu dem Unrecht führt das sie erleiden müssen. Im dunkeln gibt es zum Glück auch immer Licht. Ich wünsche das sie dieses eines Tages sehen können.

laaspher
@ malocherdoc

Zitat:
"Welche Akten sind denn "geshreddert" worden - belastende oder entlastende?"
Zitat Ende

Ich bekomme langsam einen dicken Hals, wenn ich solche Fragen lese! Einerseits wird immer und immer wieder das Schreckgespenst des Überwachungsstaates an die Wand gemalt, wenn dann aber die von den Datenschutzapologeten geforderten Gesetze umgesetzt und nach Ablauf der Aufbewahrungszeit Akten vernichtet werden, ist es auch wieder nicht recht. Die oben zitierte Frage kann eben schon deswegen nicht mehr beantwortet werden, weil die geltenden Datenschutzbestimmungen angewendet und umgesetzt worden sind. Daraus jetzt den Behörden einen Strick zu drehen, läuft schon logisch quer.
Wenn man bösartig wäre, könnte man die Frage stellen: wer sollte mit diesen Datenschutzbestimmungen gedeckt werden? Aber auch das wäre bestenfalls eine Verschwörungstheorie, denn sicherlich hat keiner der o.g. Datenschutzapologeten mit seinen Aktivitäten das Verdecken von Straftaten im Sinn gehabt.

Gast
Erinnert mich an "Operation Gladio"!

Damals hat man doch auch von staatlicher Seite Terroristen(Nach heutiger Definition) "geschützt".
Über ein Forschungsprojekt an der ETH Zürich zu diesem Thema hält Daniel Ganser folgendes zu den Stay-behind-Organisationen fest:
"In einigen Ländern, aber nicht in allen, mutierten die Sicherheitsnetze jedoch auch zu Terrorzellen..."

Wer jetzt also an Verschwöhrungstheorien denkt!
In Ländern wie Frankreich und Italien wurden diese Stay-behind-Netzwerke ÖFFENTLICH aufgelöst.

Vielleicht wären wir besser beraten gewesen, dies nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion auch zu tun. Das hat man aber nicht.Und wenn es da einen Zusammenhang geben sollte, werden alle die "Warum" Fragen unbeantwortet bleiben. Denn dann müsste man erklären gegen welchen Feind man diese Organisationen fortbestehen lies. Glaubte man wir Ossis überlegen es uns nochmal anders?Oder hatte man angst, das die Rote Armee nur so getan hat als würde sie abziehen? Für Schuldige ist 1000mal Warum besser als eine konkrete Frage!

Gast

Liebe Nazis und Gesinnungsgenossen:...

Es müsste "Sympathisamten" heißen. Als Gesinnungsgenosse von Nazis ist man zwangsläufig selbst einer. Abgesehen davon sind Nazis normalerweise nicht lieb.

Ihr solltet euch nicht freuen, dass der Mord am Vater nun auch noch die Tochter vertrieben hat. Ihr solltet euch lieber schämen, soviel Schande über Deutschland zu bringen.

Der Appell wird wohl wirkungslos bleiben. Scham über mit der eigenen Ideologie konformes Verhalten ist wohl eher nicht zu erwarten.

maori
ist der Prozess schon vorbei?

Vielleicht irre ich mich ja. Aber eine Beweisaufnahme, Zeugenaussagen usw während eines Gerichtsverfahrens, stehen doch noch aus, oder? Bisher gibt es lediglich Gerüchte, unbestätigte Vorgänge, unklare Annahmen usw. Das Gericht muss letztlich entscheiden, ob das alles zur eindeutigen Klärung der Schuldfrage und für eine Verurteilung ausreicht.

zopf
@ 11:17 — BesorgterBürger: Gratulation

Werter user,Sie haben es geschafft.

Auch wenn sich hier im thread noch weitere "Verharmloser", oder sollte ich sagen Gesinnungsgenossen tummeln, glaube ich kaum, daß es jemand schafft Ihren Beitrag zu toppen.

Einer 26 jährigen Frau, deren Vater vor 13 Jahren, von kranken deutschen Geistern ermordet wurde, dem deutsche Behörden dann den Kontakt zur Drogenmafia unterstellten, und die auch nach all dieser Zeit keine klaren Antworten, oder gar verurteilte Täter präsentieren können und die Hinterbliebenen dadurch aufs Neue zu Opfern machen, empfehlen Sie (Zitat):

"Vielleicht sollte sich die Autorin um den Umgang des türkischen Staates mit dem Genozid an den Armeniern bemühen und dann den Vergleich ziehen."

Sie soll sich, mit Verbrechen zu befassen, die 1915-16, also vor fast 100 Jahren stattfanden und den Vergleich ziehen zum Leid, das sie selbst erfahren mußte???

Fassungslos gratuliere ich ihnen zum abgeschmacktesten, menschenverachtendsten Kommentar im thread.

Ganz ohne Gruß, zopf

Gast
Buch

Ich denke die junge Dame will nur ihr Buch verkaufen, das ist einfach schamlos!

Gast
@zopf 15:39

Danke, dass Du genau das schreibst was ich denke.

fathaland slim
8. März 2013 - 15:15 — maori

" Bisher gibt es lediglich Gerüchte, unbestätigte Vorgänge, unklare Annahmen usw. "

Es gibt Ermittlungsergebnisse der Polizei. Die Ermittlungen wurden überaus sorgfältig geführt, wohl wegen der katastrophalen "Pannen" im Vorfeld. Wer sich einigermaßen mit dem Thema beschäftigt hat, weiß, daß die Beweislage, was die Morde angeht, mehr als eindeutig ist. Hier von Gerüchten u.ä. zu sprechen ist eine Verdrehung der Tatsachen und ein Schlag ins Gesicht der Opfer.

Der Prozess hat noch nicht stattgefunden, da haben Sie Recht. Was Sie beschreiben ist das normale rechtsstaatliche Procedere. jeder überführte Mörder steht rechtlich unter der Unschuldsvermutung bis zum Abschluß des Verfahrens, was nichts daran ändert daß er des Mordes überführt ist. Dieser Zusammenhang scheint Sie offensichtlich zu verwirren, oder sind Sie der Strafverteidiger von Frau Zschäpe?

fathaland slim
@Zopf an "Besorgter Bürger"

"Fassungslos gratuliere ich ihnen zum abgeschmacktesten, menschenverachtendsten Kommentar im thread."

Ich schließe mich an und schicke keine Blumen. Danke, lieber Zopf, für diese klare Ansage und danke an die Redaktion, daß Sie den Kommentar freigeschaltet hat.

fathaland slim
8. März 2013 - 15:43 — Lollek

"Ich denke die junge Dame will nur ihr Buch verkaufen, das ist einfach schamlos!"

Kleiner Tipp: Versuchen Sie doch einfach mal, sich in das Schicksal der Dame hineinzuversetzen. Wenn ich Ihren Satz lese, dann kommt mir allerdings der Verdacht daß Sie dazu nicht in der Lage sind, weil Ihnen offensichtlich eine der Eigenschaften fehlt, die den Menschen erst zum Menschen machen, nämlich die Empathie. Ich nehme an, daß Sie nicht wissen, was das ist, darum: einfach mal googeln!

Gast
Wenn relevant darf auch nach fünf Jhren nicht vernichtet werden!

Hier werden von einigen merkwürdigen Zeitgenossen Fakten verdreht, verharmlost, verbogen und sogar Opfer beleidigt. Was für eine dreckige braune Gesinnung!

Klarstellung zur Akten/Beweis Vernichtung:
Wenn eine Akte für ein laufendes Verfahren relevant sein könnte, darf sie nicht vernichtet werden. Dies soll durch eine Sichtung vor der Vernichtung gesichert werden.

Wenn also Akten zu diesen Serienmorden geschreddert wurden, so geschah dies bewußt!

Gast
Nicht schamlos, sondern legitim

@Lollek
Ich denke die junge Dame will nur ihr Buch verkaufen, das ist einfach schamlos!

Es ist nicht schamlos, es ist völlig legitim. Niemandem, der ein Buch schreibt, wird es zum Vorwurf gemacht, wenn er für dieses Buch natürlich auch Werbung macht.
Warum sollten Menschen, die direkt oder indirekt Opfer eines Verbrechens wurden, dieses Recht nicht haben?
Warum neiden manche Zeitgenossen ausgerechnet solchen Menschen jeden Erfolg? Ein schöner Charakterzug ist das nicht.

Wanderfalke
>@Lollek - 15:43

Es gibt Kommentare, die sind so selbstredend und entlarvend, dass man sie einfach so stehen lassen sollte.

Ihrer ist einer davon.

Camaro
@Oldboy

Ich bin gespannt, wann Frau Zschäpe ebenfalls "Selbstmord" begeht oder einem "tragischen Unfall" zum Opfer fällt. Bestimmt aber werden wir, wird die Öffentlichkeit NIE erfahren, wer wirklich hinter der ganzen Schweinerei steckt.

Ich fürchte, dass dieses Szenario realitätnäher ist, als die meisten denken.
Wer sich einmal die Todesumstände von Böhnhardt und Mundlos näher anschaut, wird da ebenfalls in Grübeln kommen.
Da wurden unter anderem Hinweise und Zeugenaussagen unterschlagen,
die eine Hinrichtung der beiden durch eine dritte Person nahelegen.
Daß Semiya Simsek in der Angelegenheit von bewusster Vertuschung spricht,
ist daher keineswegs abwegig.

Gast
Ein wenig erschrocken...

In den Kommentaren zeigt sich mal wieder äußerst deutlich, alles was nicht links ist, ist automatisch rechts... schlimm genug.

Zum Interview/Buch/wie auch immer...

Ich kann voll und ganz nachvollziehen, dass ein Opfer einer Gewalttat Antworten auf seine offene Fragen haben möchte und auch das Erlebte verarbeiten muß. ABER, und dieses aber finde ich schon sehr wichtig, ABER ein Buch veröffentlichen, zumal noch VOR Prozessbeginn?! Für meine Begriffe hat dies a) nichts, absolut gar nichts mit Trauerbewältigung zu tun und b) erweckt es für mich eher den Eindruck, dass hier (mal wieder) nur bezweckt werden soll, eine bestimmte Meinung zu propagieren. Vom finanziellen Aspekt mal ganz abgesehen.

Abschliessend möchte ich noch sagen, dass ich grundsätzliche solcherlei Bücher nicht für gut heisse. Seine Gedanken aufschreiben ok, veröffentlichen nein.

Gast
Frau Simsek steht eindeutig auf der Opferseite

@Besorgter Bürger
Vielleicht sollte sich die Autorin um den Umgang des türkischen Staates mit dem Genozid an den Armeniern bemühen .... Vielleicht stellt Sie auch als Hinterbliebene eines Opfers fest, dass sich der deutsche Staat im Vergleich hierzu sehr um die Hinterbliebenen bemüht.

Mit dem Kommentar haben Sie sich eher als sorgloser Bürger geoutet. Wenn Sie jemandem, der Unrecht erlebt hat, den Vergleich mit einem Genozid nahelegen, klingt das, auch wenn es anders gemeint ist, ein wenig wie "stell dich nicht so an, Genozid XY war schlimmer", was schon schlimm genug ist und die Opfer des Genozids instrumentalisiert.
Hätten Sie wenigstens das Dritte Reich als Vergleich angeführt (die Täter waren ja Nazis), um den Unterschied zur Bundesrepublik zu betonen!
So, wie er da steht, kommt Ihr Vergleich auch noch zusätzlich als nationale Sippenhaftung für die Türkin Simsek herüber, die nun wirklich nichts mit dem Genozid an den Armeniern zu tun hat.

HAQH

Damit meine Familienangehörigen nicht die nächsten sind, wandern wir aus.

SydB
Buch ist geschmacklos

Nun rächt es sich wie wir seit Jahrzehnten mit unseren türkischen Freunden umgehen.
Es ist richtig so. Die Türkin hat mein volles Verständnis.

Aber das Buch finde ich geschmacklos

fathaland slim
8. März 2013 - 17:20 — OhM

"In den Kommentaren zeigt sich mal wieder äußerst deutlich, alles was nicht links ist, ist automatisch rechts... schlimm genug."

Ich habe keinen Kommentar gelesen, in dem es um links oder rechts ging. Ihre Ausführungen zum Buch oder besser gesagt zu Frau Simseks Recht ein solches zu schreiben sind bestenfalls konfus. Was maßen Sie sich an, dieser Frau Vorschriften zu machen wie sie mit dem, was sie erlebt hat, umzugehen hat?

Es geht hier nicht um links oder rechts, es geht einfach nur um grundlegenden Anstand. Der fehlt hier einigen.

zopf
@ 17:20 — OhM: Zustimmung

Zitat: "Seine Gedanken aufschreiben ok, veröffentlichen nein."

Um Peinlichkeiten zu vermeiden sollten Sie diesen Satz in Zukunft beherzigen.

Zitat: "ABER ein Buch veröffentlichen, zumal noch VOR Prozessbeginn?!"

Der Prozeß beginnt 13 Jahre nach der Tat ja auch recht zeitnah.

Zitat: "Für meine Begriffe hat dies a) nichts, absolut gar nichts mit Trauerbewältigung zu tun und b) erweckt es für mich eher den Eindruck, dass hier (mal wieder) nur bezweckt werden soll, eine bestimmte Meinung zu propagieren."

Zu a.): Das zeigt, daß Sie nichts von Trauerarbeit verstehen.

Zu b.): Wer hätte eher das Recht, seine Meinung zu propagieren, als das 13 jährige Mädchen, dessen Vater von Faschisten ermordet wurde?

Sie hat sich immerhin genug Zeit gelassen um genau über die Vorfälle nachzudenken.

Gruß, zopf.