trauer um Hugo Chavez

Ihre Meinung zu Interview: Lateinamerika nach dem Tod von Chávez

Der Tod des venezolanischen Präsidenten Chávez werde die Machtverhältnisse in Lateinamerika verändern, sagt der Politologe Bert Hoffmann im tagesschau.de-Interview. Vor allem Brasilien profitiere aufgrund seiner wirtschaftlichen Stärke zuungunsten der linksgerichteten Kräfte in der Region.

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35 Kommentare

Kommentare

Gast
Ein schwerer Verlust nicht nur für Venezuela

Chavez war einer der wichtigsten Politiker der letzten Jahrzehnte für ganz Südamarika. Er war unbestechlich und hatte klare Visionen. Welch ein Kontrast zu unseren eigenen Politikern!

Chavez hat viel bewegt und er wollte noch viel mehr erreichen für die Menschen - nicht für die Banken oder die hasserfüllte Oberschicht.

Chavez begeisterte zu Recht die Massen und brachte Millionen auf die Strasse, weil er den Menschen Wohnungen, Bildung und erstmals in der Geschichte des Landes eine auch für die Allerärmsten verfügbare medizinische Versorgung gebracht hat.

Die Ölmilliarden des Landes wurden nicht wie von den USA - hörigen Regierungen anderer Laender - an ausländische Ölkonzerne verschleudert, sondern konsequent in das Land und die Menschen investiert.

Was will man als Bürger mehr von seinen Politikern? (Detaills hierzu zum Beispiel unter amerika21.de)

Ich wünsche seinem Nachfolger allen Erfolg, um das Erbe von Hugo Chavez würdig fortzusetzen - zum Wohle der Menschen!

Azichan
Ein paar Daten zu Venezuela...

Vom Jahr 1998 bis 2009 ist die Armut in Venezuela von 50,4% auf 28,5% gesunken, die extreme Armut im gleichen Zeitraum von 20,3% auf 7,2%!

Die Arbeitslosigkeit ist von 2003 bis 2009 von 16,8% auf 7,9% gesunken.

Venezuela hatte 2009 eine Verschuldung von 18% des BIP, in Deutschland lag die Verschuldung 2009 bei etwa 75% des BSP und nach dem BIP sogar höher!

Das BIP wuchs von 2004 bis 2009 von 110 auf 294 Mrd. US-Dollar!

Die Quelle ist für alle nachlesbar die wikipedia über Venezuela!

Das sind nur ein paar Daten, in denen man das Werk von Hugo Chavez sehen kann. Man kann ihn auch kritisch sehen, so ist die Kriminalität in Caracas erschreckend hoch und die Inflation ist mit etwa 30% auch sehr hoch.

Auf jeden Fall hat dieser Mann Großes geleistet und ich denke nicht, dass sein Werk einfach so verpuffen wird, wenn man das Konzept durchzieht hat man ein wirkliches Gegenmodell zum ausbeuterischen Neoliberalismus in anderen lateinamerikanischen Staaten.

rowik
diktatorische Machtfülle- zum Nachteil des Volkes

Ja, Chavez wurde gewählt- und hat die Macht mißbraucht, um nach seiner Wahl demokratische Grundlagen zu zerstören und sich eine dikatatorische Machtfülle zu sichern. Ja, er hat einiges für einzelne getan- und andere sowie seine Kritiker verfolgen lassen bis zu Ermordungen. Viele, die ihn gewählt haben, haben dies bitter bereut. Manche haben ihn geliebt- andere gehaßt.
Dies erinnert sehr an den Diktator Mursi in Ägypten: Erst einmal gewählt, wird die Demokratie zerschlagen, mit dessen Hilfe man an die Macht kam. Erst einmal an der Kontrolle von Militär, Polizei und Medien werden Kritiker und Andersdenkene mundtot gemacht.
Weder Chavez noch Mursi haben die Situation in ihrem Land verbessert- sondern deutlich verschlechtert. Und hätte Venuzela kein Öl und Ägypten nicht den Suezkanal ginge es beiden Ländern noch deutlich schlechter.
Und beide haben die BEvölkerungen tief gespalten und haben damit alles andere als Frieden in ihren Ländern gebracht...

Bikky-kun
(ät) Azichan

Sie haben vollends Recht.

Die Leistungen dieses Mannes werden in westlichen Medien leider allzuhäufig verschwiegen... ebenso, wie die Verbrechen von US-Regierungen an Südamerika.

Der Begriff "Bananenrepublik" z.B. ist untrennbar mit der Mittel-/Südamerika-Politik der USA verbunden. Eine Bananenrepublik ist ein Land, dass auf Wunsch von United Fruit (Chiquita Banana), oder Dole, von einem Diktator von US-Gnaden regiert wird... und da gab es einige.

Dass ein Hugo Chavez, die Ausbeutung nicht mehr hinnahm und es wagte, dem venezolanischen Volk zu geben, was ihr eigen war, ist völlig richtig.

Die Schmutzkampagnen und Putschversuche durch die CIA haben ja nicht lange auf sich warten lassen.

Glücklicherweise sind Aktionen, wie in Kuba, Nicaragua, Panama und Chile heute nicht mehr so einfach möglich.

.

Wer also Chavez bewerten will, muss ihn an dem messen, was er wirklich getan hat... und der User Azichan hat entsprechende Zahlen genannt. Die Quellen lassen sich auch zurückverfolgen.

Gast

Mir scheint, du verdrehst etwas die Tatsachen. Der Putschversuch gegen Chavez war von einer massiven Medienkampagne seiner Gegner begleitet. Die Medien waren alles andere als mundtot. Seine Regierung wurde regelmäßig durch den Gewinn demokratischer Wahlen bestätigt, die (arme) Masse des Volkes stand hinter ihm.
Meiner Meinung nach ist in Venezuela die Demokratie lebendiger als bei uns, dort konkurrieren noch Weltanschauungen.

Und dass das Öl überhaupt dem Staat zu Gute kommt, ist auch nicht selbstverständlich. Vor seinem Amtsantritt flossen die Milliarden weitgehend in private Taschen.

Ich habe nichts dagegen, wenn du kein Anhänger Chavez bist/warst, aber eine etwas differenziertere Betrachtung, als du sie an den Tag legst, wäre angebracht.

Gruß

molodjez
rowik - Diktator Chavez

Was Sie schreiben erinnert mich weniger an Chavez als an den, mit Hilfe der USA, an die Macht geputschten Augusto Pinochet. Dieser Mann hat tatsächlich gewütet und mit dem hatte die Bundesrepublik weitaus weniger Berührungsängste als mit Chavez (was auch einiges über unsere eigene Regierung sagt). Man kann ja Chavez viele Fehler vorwerfen, aber im Verhältnis mit seinen sozialen Leistungen ist der eine oder andere verbotene Hetz-TV-Sender der Oligarchen-Opossition verschmerzbar.

Nadelspiel
Er hat neue Ideen entwickelt,aber um welchen Preis?

Es gibt keinen entwickelten Sozialismus,ebenso wenig wie einen guten Kapitalismus.Chavez hat Signale gesetzt,aber sie führen nicht in die Zukunft.Eine Person,die im Land überall u.a. an Straßenfassaden,Häusern sich selbst plakatiert,wirkt wie ein Produkt,der erworben werden möchte.Pressefreiheit,andere Meinungen auszusperren,helfen keiner sozialistischen Idee.Er hat in Lateinamerika arme Menschen zum träumen gebracht und ihre bitterarme Gegenwart verändert,das ist und war Chavez.Aber Menschen müssen lernen,selbst für sich zu sorgen.Nicht in maroden Hochhäusern zu leben,nicht ohne ein Bewässerungssystem in der Landwirtschaft mehr als für sich selbst zu erzeugen.Menschen sollen sich frei fühlen,aber für ihre Freiheit sollen sie selbst dazu beitragen,Chavez hat seinen Beitrag geliefert,nicht immer gut,aber er hat Armen einen Weg aufgezeigt,das weiter auszubauen,denke ich,ist eine große Aufgabe für diese stolze Volk.

Gast
Zwei Gesichter

Der Familie von Hugo Chavez gilt mein Beileid. Er hat für das Volk in Venezuela wirklich großes geleistet, ganz ohne Zweifel.
Allerdings scheint mir die Verklärung der Person Chavez etwas voreilig. Immerhin hat Chavez immer engen Kontakt zu Diktatoren gesucht. Es mag zwar einigen gefallen, dass er den USA mit Kritik begegnet ist, aber im Gegenzug menschenverachtende Diktatoren wie Gaddafi, Assat oder einen Ahmadinechad zu umgarnen, halte ich doch für etwas abstrus. Insofern hat Chavez außenpolitisch sehr fragwürdig agiert. Zu dem Bild von Chavez gehören daher zwei Gesichter. Das eine ohne das andere ist nicht vollständig.

Badman
@6. März 2013 - 17:11 — Azichan

Die Zahlen sehen auf den ersten Blick ueberwaeltigend aus aber man sollte einmal einen zweiten Blick darauf werfen. Die Senkung der Armut ist relativ zu sehen. Im Vergleich zu 1998 hat sich die Lage fuer die Armen tatsaechlich gebessert. Setzt man als Bemessungsmassstab aber den der EU an, dann sind diese Leute immer noch arm. Absolut gesehen, wurde die Not etwas gelindert aber nicht beseitigt, das bringt uebrigens auch die hohe Kriminalitaetsrate zum Ausdruck. Die Arbeitslosigkeit wurde auf 7.9% gesenkt bei gleichzeitiger Verdreifachung des BIP aber die Inflation liegt bei 30%. Wenn man das im Zusammenhang sieht, dann kann man zum Schluss kommen, dass dort Arbeitsplaetze durch Subventionierung geschaffen wurden, was auf Dauer gesehen nicht funktionieren kann (siehe die ehemaligen sozialistischen Staaten in Europa). Ob und was der Mann Grosses geleistet hat, wird sich in den naechsten Jahren herausstellen. Das sein "Konzept" auf Dauer funktioniert, das wage ich zu bezweifeln.

DeHahn
Falsche Brille

In einem Chaos braucht es eine feste Hand. Gerade wenn ein kleiner Kreis von Leuten das Geld, die Medien und die Beziehungen hat, wie will man die "freiwillig" dazu bewegen, etwas mehr für´s Volk übrig zu lassen?

Eine liberale Gesellschaft kann schließlich nur existieren, wenn es a) einen gewissen Wohlstand, b) aufgeklärte Menschen und c) von allen akzeptierte Spielregeln gibt. Um diese drei Faktoren zu entwickeln, muss man eine gewisse Macht anwenden. Die USA wenden ja auch eine gewisse Macht auf, um Afghanistan, den Irak und andere Länder der Demokratie zuzführen, oder etwa nicht?

Nein, die statistischen Daten sprechen dafür, dass der Chavez ein ehrlicher Anwalt seines entmündigten Volkes war. Dass nun alle, die etwas gestutzt wurden, aufschreien, darf nicht verwirren. Gäbe es nur mehr solche Anwälte des Volkes, würde das Elend weiter abgebaut werden. Solche Menschen sind leider viel zu selten! Und diejenigen, die sich abfällig äußern, schauen durch unsere Wohlstandsbrille.

Gast
Hier gibt es keine "Verschwörungstheorien".

Das ging ja fix. Kaum ist Chavez tot, schon treten neoliberalen Einflüsterer auf den Plan und verkünden ihre Wunschvorstellungen als "wissenschaftliche Erkenntnisse" und verdrehen die Historie.
Wunsch 1: ein Gegensatz zwischen Brasilien und Venezuela. Klar, Gegensätze unter ihren Gegnern sind für Neoliberale immer eine schöne Vorstellung, und wenn es sie nicht gibt, versuchen sie alles, sie herbeizuführen, zumindest herbeizureden. Wirklichkeit war und ist allerdings, dass es so einen Gegensatz weder gab noch geben wird, denn Brasilien ist ein global Player, Venezuela allein schon wegen seiner geringen Größe eine Regionalmacht.
Wunsch 2: das Verhältnis zu den USA könnte sich entspannen, will sagen, der US-Einfluss wird größer. Das anzunehmen besteht kein Anlass, jedenfalls nicht, solange der kompromissunfähige Hardliner Obama regiert.
Schön auch: "Da hat man den Erzfeind beschimpft, dessen Geld für Öl aber gern genommen"; passender wäre gewesen: "... sein Öl für Geld aber gern gekauft".

Badman
@6. März 2013 - 18:22 — DeHahn

Statistiken kann man frisieren (siehe Armutsbericht in Deutschland). Bevor man Herrn Chavez als "ehrlichen Anwalt des Volkes" bezeichnet, sollte man nicht vergessen, dass er die Verfassung Venezuelas hat aendern lassen, um seinen Regierungszeitraum zu verlaengern, sprich, seine Macht zu erhalten. So etwas zeugt nicht von einem "Anwalt des Volkes" sondern von diktatorischen Zuegen. Ausserdem gibt es noch mehr solche "Anwaelte des Volkes", z.B. Ahmadschinedad, Assad, Ghaddafi und zu denen hatte Chavez ja bekanntlich ein bruederliches Verhaeltnis.

Gast
Vorsicht

2001 haben sich schon einmal unsere Medien in die Nesseln gesetzt, als sie quasi "einen drohenden Sturz des Diktators durch sein Volk" verkündeten.

Als die Opposition von einer weit größeren Mehrheit in seine Schranken verwiesen wurde, war das Bild ruiniert.

Ich weiß, in Venezuela gilt es eine Menge zu gewinnen für uns. Aber auch nach dem Tod von Chavez werden die Menschen nicht das vergessen was sie an Chavez hatten, und was unsere Medien (wenn auch nicht direkt) verteufeln: Eine verstaatlichte Ölindustrie und ein Verbot der Privatisierung der sozialen Sicherungssysteme.

Gast
Treibende Kraft

"Dem ALBA-Bündnis, das Chávez und Fidel Castro einst aus der Taufe gehoben haben und dem eine Reihe links regierter Staaten Lateinamerikas beigetreten sind, geht mit Chávez' Tod seine treibende Kraft verloren und dürfte an Einfluss verlieren, ohne ganz zu verschwinden."

Wieso sollte der Einfluss schwinden? Im Gegenteil, mehr als zuvor wird sich das ALBA-Bündnis von einzelnen Führungskräften emanzipieren und gestärkt und zukunftsfähiger denn je daraus hervor gehen.

Und auch in anderen Staaten Lateinamerikas wie Bolivien, Nicaragua und selbst Cuba wird man daran arbeiten, die erreichten Umwälzungen von einzelnen Führungskräften unabhängig zu machen und auf ein solides, langfristiges Fundament zu stellen.

Dies schulden sie Chavez, und es ist wohl auch das einzig Gute, was diesem traurigen Verlust abzugewinnen ist.

Badman
@6. März 2013 - 18:25 — Rotkäppchen

"Schön auch: "Da hat man den Erzfeind beschimpft, dessen Geld für Öl aber gern genommen"; passender wäre gewesen: "... sein Öl für Geld aber gern gekauft"."

Nein, so, wie es im Tagesschau-Kommentar geschrieben wurde, ist es richtig herum. Ohne die Oelverkaeufe an die USA haette Chavez niemals solche tollen Zahlen hinsichtlich BIP, Armutsbekaempfung und Senkung der Arbeitslosigkeit vorweisen koennen. Venezuela ist auf die Oelgeschaefte mit den USA angewiesen. Ohne sie waere Herr Chavez evtl. nicht als amtierender Praesident verstorben und wuerde auch nicht auf so verklaerte art und Weise angehimmelt werden.

german-canadian
Der Wirtschaftliche...

... Irrsinn des Hugo Chavez hat so einiges in Venezuela verschlimmbessert. Wenn man Benzin weit unter Herstellungskosten an den Tankstellen anbietet, Öl nach Kuba verschenkt und kein Geld in die Infrastruktur von Ölförderanlagen steckt und deshalb die Förderquote ständig abnimmt dann muss das System kollabieren.
Fast 20.000 Fachleute der Ölindustrie wurden entlassen oder verliessen das Land und wurden durch ahnungslose Chavistas ersetzt.
Durch mehrere berufliche Reisen nach Venezuela konnte ich mir ein Bild vom Verfall der Industrie machen.

Auch das Venezuela eine der höchsten Kriminalitätsraten der Welt hat ist kein Ruhmesblatt.

PS: Die Gesundheits- und Bildungsprogramme an sich sind positiv zu bewerten.

Azichan
Entwicklung Venezuelas im Vergleich zu Brasilien

Das der Kommentator Bert Hoffmann Brasilien als die kommende Regionalmacht sieht ist doch kein Kunststück, Brasilien hat 192 Millionen Einwohner dagegen Venezuela nur 30 Millionen. Brasilien hat selbst ein größeres BIP als so entwickelte Länder wie Spanien oder Italien. Die hohen Einwohnerzahlen tragen eben massiv zur Wirtschaft eines Staates bei, China ist auch sozusagen mächtiger als Deutschland, wobei der durchschnittliche Chinese vom Wohlstand eines Deutschen nicht mal zu träumen vermag.

Venzuela hat massiv in seine Zukunft investiert, in Bildung, in Technologien und in den sozialen Wohlstand der breiten Masse, die wirtschaftliche Ernte wird Venzuela erst in 20 oder 30 Jahren einfahren.

Ja und ob es viele glauben oder nicht, in Venezuela herrscht Demokratie und die Medien sind nicht gleichgeschaltet. Es sind nur 375 Unternehmen verstaatlicht worden, eine sehr geringe Zahl und meist nur in Schlüsselindustrien und im Infrastrukturbereich. Ja und es gibt noch Reiche in Venezuela!

Juergen
6. März 2013 - 18:18 — Badman

Toller Vorschlag von Ihnen, diese Zahlen mit den Zahlen der EU zu vergleichen.

Wenn sie jetzt noch die Zahlen der EU zur Zeit der ersten Wahl von Hugo Chavez in Relation zur damaligen Lage in Venezuela setzen und dann diese Zahlen der EU, die nun aktuell gelten mit den aktuellen Zahlen von Venezuela vergleichen - das dürfte auch Ihnen die Augen aufmachen zu den Leistungen des Herrn Chavez.

Damit sage ich nicht, dass er fehlerfrei agiert hat - ich kenne keinen fehlerfreien Menschen.

Gott wird seiner Seele aber bestimmt gnädig sein, denn er hat sich wahrlich bemüht, dem Volk in Venezuala als auch in anderen ländern redlich zu dienen und helfen.

Gast
Hebelwirkung des Ölpreises

Auch Venezuela hat Förderkosten. Wenn in Normalzeiten 50% Gewinn abfallen und der Ölpreis um 50% steigt verdoppeln sich die Überschüsse. Damit konnte Chavez Barfusslehrer in die Dörfer schicken, das BIP stieg noch kräftiger. Das erklärt das Wachstum 2003-2008 vollständig. Chavez´ Biografie liest sich als permanenter Machtkampf mit harten Bandagen, zahlreichen fragwürdigen Äußerungen und Freunden wie Lukaschenko. Wäre das Bürgertum Lateinamerikas nicht so erzreaktionär, die Polizisten teilweise Verbrecher, hätte ein Spinner wie Chavez nicht Präsident werden können.

Juergen
6. März 2013 - 18:46 — Badman

Sind Sie mal auf die Idee gekommen, dass es auch andere Abnehmer für Erdöl gibt, die wohl genauso gut wie die USA zahlen? Die Transportkosten wären wohl höher.

Ich glaube, Rotkäppchen hat es genauer getroffen mit ihrer Aussage.

Juergen
6. März 2013 - 18:17 — ms1963

Zitat:
"... aber im Gegenzug menschenverachtende Diktatoren wie Gaddafi, Assat oder einen Ahmadinechad zu umgarnen, halte ich doch für etwas abstrus."

Wie nennen Sie dann Politik, bzw. Politiker z.B. der EU, welche die zwei Erstgenannten jahrelang "umgarnt" haben?

Gast
@badman

"Venezuela ist auf die Oelgeschaefte mit den USA angewiesen. Ohne sie waere Herr Chavez evtl. nicht als amtierender Praesident verstorben und wuerde auch nicht auf so verklaerte art und Weise angehimmelt werden."

Und genau deswegen sind seine markigen Sprueche auch von den USA nie wirklich ernstgenommen worden, und es blieb ihm der Status des heldenhaften David gegen den US-Goliath, mit dem er sich so gern schmuecken wollte, versagt. Aussenpolitisch war er immer nur ein Poseur.

Gast
Millionen trauern ...

... in Venezuela, Lateinamerika und der gesamten Welt!

Gast
@Juergen Diese Politiker

@Juergen
Diese Politiker haben ihre Interessen vor die Menschenrechte gestellt. Allerdings fand Chavez die Politik der Diktatoren gut geheissen. Das hat die EU eben nicht.

Gast
Endlich ist er weg!

Es ist praktisch nur rowik, der hier die Situation Venezuelas korrekt beschreibt. Alle anderen käuen realitätsferne rote Propaganda wieder.
Ich lebe seit langem in Venezuela und bin gerade zu Besuch in Deutschland. Ich schäme mich für meine Landsleute, dass sie einen Milliardendieb und Ausbeuter zum Helden stilisieren, unter dem Millionen von Menschen 14 Jahre lang gelitten haben. Hier ein Kommentar aus einem anderen Forum, der es auf den Punkt bringt:

"Die Idee, für die Chávez stand war: Alles Geld im Land zu mir, alle Macht im Land zu mir. Seine Frauen hat er geschlagen, seine Minister mit Schuhen beworfen. Der Mittelstand ist unter ihm verarmt, die Armen sind noch Ärmer geworden. Das war der wahre Hugo Chávez Frias, wie er dem Volk in Erinnerung bleiben wird."

Die aller meisten Venezolaner sind glücklich, dass er weg ist, trotz der ungewissen und keineswegs rosigen Zukunftsaussichten.

Gast
@Caboclo

Die nächsten Wahlen werden zeigen, ob Ihre Interpretation der Verhältnisse in Venezuela zutreffend ist!

Gast
Diktator

Zu erst einmal, Ruhe in Frieden Hugo Chavez, auch wenn ich persönlich nicht von ihm überzeugt war.
Ich selbst kenne Südamerika und die Mentalität der Menschen dort. Chavez war ein Diktator und hat Venezuela heruntergewirtschaftet. Außerdem sollte man Wikipedia nicht gerade als Maßstab nehmen. Dazu kommt, daß Statistiken zu den größten Lügen überhaupt zählen!
Er hat die teils schlechte Bildung der armen Bevölkerung für seinen Vorteil ausgenutzt um immer wiedergewählt zu werden, aber leider ging es der Bevölkerung durch viele Embargos immer schlechter. Caracas gehört mittlerweile zu einer der gefährlichsten Städte der Welt.
Und wer genau recherschiert wird herausfinden, daß die Familie von Herrn Chavez in Saus und Braus gelebt hat, wie in jedem Sozialismus.
Warum wird eigentlich immer noch gedacht, daß Widerstand gegen die westlichen Staaten etwas edles ist, die, die leiden müssen sind immer die Kleinen.

Gast
Dr.Sokolov

Sie werden so ausgehen,wie sie in D auch ausgehen !!!
Ihr regt euch ueber eure Regierung auf ( siehe Bericht zur Armut ) und waehlt die Gleichen wieder.
Nicht diese Wahl wird was aendern, sondern die Naechste ( vielleicht schon zwischen durch ).

Gast
Der BÖSE Sozialist (@confianza)

"Chavez war ein Diktator"

Chavez war genauso demokratisch gewählt wie Angela Merkel. Ist Merkel also eine Diktatorin? Wohl kaum. Im Gegensatz zu Merkel hat Chavez die Situation der Armen verbessert, nicht verschlechtert (geschönter Armutsbericht heute).

Chavez hat verstaatlicht, in Deutschland wird privatisiert. Was ist wohl besser? Für die Bürger ist eine Verstaatlichung besser. Für die Megabosse sind Privatisierungen besser. Ich bin kein Boss, ich bin Bürger - wie die meisten Menschen.

Wo die Schere zwische arm und reich immer weiter auseinander geht, hat Chavez gegengesteuert. Das ist doch gut!

In (West)Deutschland ist "Sozialismus" immer noch das Böse und Kapitalismus das Gute. Das stammt aus der Zeit, wo die US-amerikanische Mentalität auf Deutschland abgefärbt hat. Davon halte ich wenig.

Koray
ein trauriger Abschied

Mit Chavez geht ein großer Staatsmann. Ruhe in Frieden!

Gast
@confianza heruntergewirtscha

@confianza

heruntergewirtschaftet... so so. Ja vor ihm war der bip höher aber verteilt auf...?

Gast
Was soll dieser Bericht?

.
Das sieht nach Meinungsmache oder Wunschtraum aus.
Es bleibt doch erst einmal abzuwarten wer der neue Staatschef wird.

Und dann braucht es noch Zeit um zu sehen welche Richtung die Staatsführung einschlägt.

Gast
Die Einschätzungen des Politologen Hoffmann,

die ganzen Umwälzungen, die die Chavezregierung eingeleitet hat, werden nun nach seinem Tod wieder rückgängig gemacht werden, bzw immer weiter abflachen, ist wohl eher seinem Wunschdenken geschuldet.

Es ist kaum anzunehmen, dass sich ein Volk, dass einmal an der Freiheit und an einem besseren Leben gerochen hat, einfach diese Errungenschaften wieder her gibt.

Dazu sind die bösen Zustände aus der "Vorchavez-Zeit" bei der Mehrheit des Volkes, allen armen Menschen, noch in zu guter Erinnerung.

Anscheinend steht ja auch die Armee - in Südamerika ein wichtiger machtpolitischer Faktor - auf Seiten der Chavistas.

Sicher wird die Lage für die neue Regierung mit noch mehr inneren und äußeren Schwierigkeiten belastet werden, weil sich die internationale Bourgeoisie auf das kleine Volk, das es wagt aus der Reihe zu tanzen, eingeschossen hat.

Man wird ihr keine Ruhe gönnen, weil sie ein Zeichen gesetzt hat, dass es auch ohne Ausbeuter geht. Das ist ein Sakrileg in der kapitalistischen Welt.

Gast
@ Badman 18:46 Uhr Ölgeschäfte?

Zitat: "Ohne die Oelverkaeufe an die USA haette Chavez niemals solche tollen Zahlen hinsichtlich BIP, Armutsbekaempfung und Senkung der Arbeitslosigkeit vorweisen koennen. Venezuela ist auf die Oelgeschaefte mit den USA angewiesen".

Das ist absoluter Blödsinn.
Venezuela hätte sein Erdöl mit Sicherheit auch an China, Indien oder andere Kunden verkaufen können.
Die sind auf die US-Amis nicht angewiesen.
Chavez war ein anerkannt, demokratisch gewählter Präsident.

Aber die US-Amis, wollten immer noch einen Fuß in der Tür haben, um eventuell noch Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung nehmen zu können.
Mit US-amerikanischem Altruismus hat das mit Sicherheit nichts zu tun.

Es zeugt von wenig Wissen und Verständnis der Zusammenhänge, wenn man wie du, die Erfolge der Regierung Chavez, mit dem angeblichen Wohlwollen der Todfeinde in Washington in Zusammenhang bringt.

Die würden, wenn sie könnten wie sie wollen, Venezuela lieber heute als morgen wieder unter ihre Knute bringen.

Gast
Bericht reine Meinungsmache - so hätten sie es gern..

@ freedom - so seh ich es auch..Neoliberaler Wunschtraum..