Protest in Lissabon gegen Sparpolitik

Ihre Meinung zu Massenprotest in Portugal gegen Sparpolitik

Hunderttausende Portugiesen haben gegen die Sparpolitik ihrer Regierung protestiert. In mehr als 30 Städten gab es Kundgebungen. Die Proteste richteten sich auch gegen die Sparauflagen der Troika aus EU, IWF und EZB. Die Initiative "Zum Teufel mit der Troika" hatte zu dem Protest aufgerufen.

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29 Kommentare

Kommentare

suomalainen
@Rosa L.

durchaus richtig. nur geht mir der protest noch nicht weit genug. das juckt die troika und die regierung in portugal doch nicht die bohne...leider!

StepHerm
Wer bekommt das Geld?

Für wen sollen die Portugiesen wirklich sparen? Diese Antwort bleibt die EU schuldig (s. Reportage auf ARTE am 25.2.: Staatsgeheimnis Bankenrettung).

Also, keine Geld für irgendeine Bank solange nicht ALLE begünstigten Gläubiger bennant sind! Es sind nicht "die Märkte", sondern zumeist die üblichen Verdächtigen, die mit Risikopapieren bei entsprechender Verzinsung (die ja das Risiko wiederspiegeln soll) hohe Profite erwarteten und nun durch portugisische, grieschiche, irische, spanische, französische ... Steuerzahler ihren Wetteinsatz zurückerhalten (mit Zinsen).

Liebe Portugiesen: WEHRT EUCH, auf Hilfe von außen hofft nicht.

Werner40

Über die Verhältnisse leben, 70 Milliarden Euro Hilfe von anderen EU Staaten annehmen und dann protestieren ?
Die Bevölkerung sollte lieber dankbar sein. Sonst könnte es sein, es gibt keine Hilfe mehr und dann müsste man von seiner eigenen geringen Leistungsfähigkeit leben.

Gast
Früchte der Verzweiflung

Die Austeritätspolitik Merkel’scher Prägung trägt mehr und mehr Früchte- der Sparwahn auf Kosten der Menschen, die diese um ihre Lebensleistung bringt, trägt die Früchte der Verzweiflung- drei Jahre der Rezession in Folge und eine Arbeitslosenquote von 17,6% sind eine deutliche „Sprache“!

Portugal, Spanien, Griechenland- morgen Italien (?)- wie auch immer, die Politik der Troika löst nicht die Probleme der Europäer und Euro-Staaten, sondern ist wesentlicher Teil dieser Problematik. Das, was wir jetzt erleben , ist der Anfang vom berechtigten Aufbegehren des Souveräns auf breiter Front, der von der Politik zum Zuschauer und Zahlmeister degradiert worden ist.

Wer die Menschen um ihre Zukunft und die Früchte ihrer Lebensleistung zugunsten der Kapitalmärkte bringt, darf sich nicht wundern, wenn diese nunmehr das Gesetz des Handelns an sich reißen...!

Gast

Der Staat kann aber auch nur das ausgeben was er einnimmt, denn andernfalls muss er sich zusätzlich Verschulden und dafür einen Kreditgeber finden. Jene Demonstranten sollten also schon sagen, wo der Staat seine Einnahmen erhöhen muss, um weniger sparen zu müssen.

Gast
Schmarotzer

Irgendwann ist das Land und seine Wirtschaft derart am Boden, daß es nur noch aufwärts gehen kann. Das wird uns dann als Erfolg der Sparpolitik verkauft.

Währenddessen bluten die Völker Europas für die dreisten Fehlspekulationen der Großbanken. Die Verluste der haftungsbefreiten Spekulantenclique werden verstaatlicht und dafür werden Krankenhäuser geschlossen.

Hoffentlich weiten sich die Proteste aus.

Gast

Schön, dass die Portugiesen aufwachen, nach langem Schweigen, und sich gegen die Knebelung aus Brüssel und Weltbank wenden. Schön ist auch der Name der Initiative: “Zum Teufel mit der Troika“. Wer braucht eigentlich die Troika? Ausser profitgierigen multinationalen multigierigen Unternehmen und Unternehmungen.

Juergen
2. März 2013 - 21:27 — Werner40

Ich habe mir diesen Kommentar von Ihnen abgespeichert und werde Sie daran erinnern, wenn Deutschland an der Reihe ist.

Witschie
@- 21:27 — Werner40

"Über die Verhältnisse leben..."
Die EU ist mit über 80% ihres gemeinsamen BIP verschuldet. Japan mit 250% ihres BIP und die USA...von der brauchen wir nicht reden. So gesehen, leben wir alle über unsere Verhältnisse. Und trotzdem leiden Millionen von Menschen an Armut - in den Südländern sind insebsondere die jungen Menschen ohne Job.

Ihre Sicht der Dinge erscheint mir ein wenig verkürzt; zumal die herrschende Politik/Ökonomie davon profitiert, wenn wir uns gegenseitig beschuldigen, anstatt die Zusammenhänge zu erkennen ;)

zefix
Re- StepHerm

Zitat: WEHRT EUCH, auf Hilfe von außen hofft nicht.
Nein wirklich nicht. Sparen, bis der letzte noch arbeitende Steuerzahler "Wutentbrannt auf der Straße steht. - Brot und Spiele, hat schon bei den alten Römern funktioniert. Durch unsere feudale Lebensweise haben wir uns "ABHÄNGIG gemacht, was sich diese Blutsauger jetzt zunutze machen. Wir sind selbst schuld, können aber NOCH WAS TUN, bevor wir UNTERGEHEN: -- WIR SIND DAS VOLK --

Gast

Es ist die Politikadministration - nicht die die Bevölkerung, die über die Verhältnisse lebt.
Die Bevölkerung ansich hat von den 78 Milliarden gar nichts erhalten ausser Knebelung und Versklavung ...
Deswegen kann die Bevölkerung nicht dankbar sein.
Die EU Subventionen versickern in andere Kanäle ...
Das führt logischerweise zu sozialen Spannungen und oft
werden die Schuldigen woanders gesucht.
Für einen wahren Aufschwung wäre es besser für die Bevölkerung, von seiner eigenen Leistungsfähigkeit zu leben ...

Gast
@werner40

Die portugiesische Bevölkerung hat weder die Hilfe haben wollen (ebensowenig wie sich die deutsche Bevölkerung freiwillig entschieden hat, EU weit Banken zu retten), noch war die Hilfe für sie gedacht, und sie hat das Geld auch nicht bekommen.
So oder so wird man wohl gegen Maßnahmen demonstrieren dürfen, die ganz offensichtlich die versprochene Wirkung nicht haben. Es ist nicht im geringsten ein Anzeichen für neu entstehende Arbeitsplätze am Horizont, obwohl Portugal bislang klaglos und vorbildlich alle geforderten Maßnahmen erfüllt hat.

Snoopy
Auch in Deutschland wächst Geld nicht auf Bäumen

Verständlich, dass das einseitige Sparen zu Lasten der Ärmeren zu Protesten führt. Andererseits habe ich es satt, dass Deutschland halb Europa mit frischen Milliarden versorgen soll. Das fällt alles auf uns Bürger und Steuerzahler zurück, von denen auch die meisten in Deutschland nicht unter akutem Reichtum leiden.
Ist den Portugiesen klar, dass auch in Deutschland und den anderen Geberländern das Geld nicht auf den Bäumen wächst?

wiesengrund
@Werner40, 21:47 - "Die" Portugiesen

Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie glauben, die "70 Milliarden Euro Hilfe von anderen EU Staaten" sind ein Geschenk an "die" Portugiesen?

Gehe ich ebenso recht in der Annahme, dass Ihnen verborgen geblieben ist, dass die Lohnabhängigen in Portugal mittels Lohnkürzungen, Sozialabbau und Steuererhöhungen von der Staatsgewalt drakonisch verarmt werden, damit die Staatsschulden abgebaut werden und die Vermehrung des Unternehmergeldes forciert wird?

Gehe ich auch recht in der Annahme, dass Sie nicht wissen, dass in Portugal Lohnabhängige gegen ihre Regierung und die Troika demonstrieren, sondern "die" Portugiesen ungerechtfertigterweise demonstrieren sehen?

Sternenkind
nicht demonstrieren

Streiken! Monatelang! Bis das system euch frei gibt für eine glücklichere zukunft!

jautaealis
Erst liberal-konservativ wählen – ...

... und dann demonstrieren: Wie passt denn das zusammen? Dabei lehren doch Erfahrung und Geschichte: Wenn man seine Stimme in diese politische Richtung abgibt, kommt immer so etwas dabei heraus – darum sollte man als Wähler auch niemals Denkzettel verpassen, denn die Geister, die man dann gerufen hat, wird man nicht so schnell wieder los... Also: Selbst wenn das eher linke politische Spitzenpersonal farblos oder unfähig ist, trotzdem dafür votieren – denn nur so kommt unter dem Strich mehr Menschlichkeit heraus: wofür dann schon die einfachen Abgeordneten sorgen werden.......

Gast
@Werner40

Wenn die Portugiesen nicht ultra-effizient, turbo-leistungsfähig und mega-flexibel sein wollen, dürfen sie das nicht?
Wenn sie arm und frei sein wollen, dürfen sie das nicht?
Wenn sie Schulden angehäuft haben und ihre Misere ausbaden müssen, und jetzt sagen: unsere Schulden ausbaden ja, die Schulden der Weltbanken, Weltbank und EU-Banken und Eu-Brüssel ausbaden nein: dürfen sie das nicht?

Gast

Jawoll...Diktatur...Nennt es endlich beim Namen...

Gast
@Werweisswas

Die Portugiesen haben die Freiheit, zu tun was ihnen genehm ist. Schließlich legt die EU ihre Mitglieder nicht an Ketten. Was auch immer Portugal entscheiden, liegt in seiner eigenen Verantwortung. Nicht akzeptabel ist aber, wenn Rest-EU dafür die Rechnung begleichen soll. Immerhin wurden die Portugiesen nicht gegen ihren Willen in den Euroraum gezwungen. Und ich kann mich von meinen Portugal-Reisen auch erinnern, dass dort überall EU-finanzierte Infrastrukturprojekte zu sehen waren. Zu einer Mitgliedschaft gehören aber auch Rechte und Pflichten. Portugal kann auf eigene Richtung alles machen, was es wünscht. Leid tun mir allerdings die Portugiesen.

wiesengrund
@Snoopy, 22:59 - Eigennützige Kreditvergabe

Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihnen unbekannt ist, dass "die" Portugiesen keine Geldgeschenke bekommen, sondern (rückzahlbare und verzinste) Kredite an den portugiesischen Staatsapparat vergeben werden, damit Portugal als Markt für die Geldvermehrung der EU-Unternehmer erhalten bleibt?

Gast
Demonstration

Warum kann die ARD nicht in den Nachrichten über die Demonstrationen in Portugal so berichten wie in den Netznachrichten? "Zehntausende.." gegen "1,5 Millionen..." macht in der Wahrnehmung schon einen Unterschied, und dann soll es ja auch korrekt sein.
In jedem Fall bedeuten die Demonstrationen, dass die Portugiesen nicht die Musterschuldner sind, die sich von der Troika, Deutschland oder den Banken das Fell über die Ohren ziehen lassen.
Und wer meint, das Volk von Portugal sei selbst schuld an der Lage und müsse nun zahlen, der wird dann wohl auch die Verantwortung für die 2,5 Billionen deutscher Verschuldung übernehmen müssen. Viel Spass dabei.

Gast
Binationale Sicht der Dinge

Hallo Welt,
Um vorweg zu nehmen, ich war dabei, ich war auf einer der Protestmärsche in Beja (Alentejo), im Süden Portugals. Ich lebe hier seit 2 Jahren komme aus eine Binationalen portugiesisch-deutschen Familie. Ich versteh die Sprache soweit ganz gut und ich habe zwei Augen!
Es tut mir Leid, wenn ich manche Kommentare höre, hier im Forum oder sonst wo, das P. über die Verhältnisse gelebt hat oder das es 78 Mrd Euro erhalten will und dafür nichts tun will....
Entschuldigung, mein Herz fängt zu rasen an, mir stehen die Tränen in den Augen und gleichzeitig möchte ich mich gar nicht erst herablassen auf solch eine verkürzte Sicht der Dinge.
Ich habe 12 Semester an einer Elite-Uni in D studiert, mein letzter Job hier war in einem Cafe, knappe 2,90 die Stunde, 8 Stunden, 5 Tage die Woche..nach Abzügen 400euro. Preise für den alltäglichen Bedarf sind weitestgehend teurer als in D!!!

Sorry der Platz hier und die Zeit reicht nicht aus, da sonst die Kommentierung beendet wird, wie so oft!

Gast
Und wen gehen wir wählen?

CDU und SPD! Was anderes traut man sich nicht und wäre viel zu gewagt! Lieber gewiss in den Abgrund als irgendwas Ungewisses. Nur nicht sowas, wie in Italien!!!

Gast

Menschen sind systemrelevant, Banken nicht!

Gast
@ Snoopy 22:59

"Verständlich, dass das einseitige Sparen zu Lasten der Ärmeren zu Protesten führt. Andererseits habe ich es satt, dass Deutschland halb Europa mit frischen Milliarden versorgen soll. Das fällt alles auf uns Bürger und Steuerzahler zurück, von denen auch die meisten in Deutschland nicht unter akutem Reichtum leiden."

So langsam sollte es eigentlich jeder gemerkt haben, dass wir nicht Ländern helfen, sondern Forderungen von internationalen Geldgebern begleichen. Investoren, die mit ihren Geschäften Schiffbruch erlitten haben und jetzt nach dem Staat rufen. Der Steuerzahler trägt das Risiko von Finanzkonzernen. Damit muss Schluss sein. Die Politik muss die Interessen der Menschen vertreten und nicht für Fehlinvestitionen von geldgeilen Schmarotzern aufkommen. Wie lange wird es noch dauern, bis die menschenverachtenden Knebelungen auch bei uns ankommen. Gemach werden einige sagen. Stimmt, vor uns sind noch Italien, Frankreich und andere dran. Und wenn bei denen nichts mehr zu holen ist?

Gast
Wann hört das endlich auf?

Allen obrigkeitsgläubigen Mitmenschen sei die Reportage "Staatsgeheimnis Bankenrettung" in der arte Mediathek empfohlen. Manchem wird da die Spucke wegbleiben, wenn man sieht, wie die Politik die Bürger verar... Und niemand der Damen und Herren Politiker soll dann später behaupten, dass man das nicht gewusst habe.

wiesengrund
@Beatbotaniker, 1:25 - Systemrelevanz

Verrückterweise ist in der Marktwirtschaft nicht der Mensch, sondern die Vermehrung des Unternehmergeldes systemrelevant. Darüber sich zu empören, ist der erste Schritt zur Kritik dieses Wirtschaftssystems, das überwunden werden muss, damit der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht als "Humankapital" verschlissen wird.

Gast
Die Portugiesen leben am Minimum

Die Portugiesen werden von den internationalistischen Globalisierern ausgebeutet. Die sich in internationalen Händen befindlichen Supermärkte und Discounter (auch deutsche)sind in Portugal wesentlich teurer als hier, die Gehälter wesentlich niedriger als hier. Diese Information sollte die ARD bringen und würde viele Kommentare erübrigen.
Die Portugiesen sehen es selbst, es ist ein revolutionärer Systemwandel nötig, wie in vielen EU-Ländern.
Neuwahlen? Da unterliegt Portugal ganz genau dem links-rechts Schemadenken wie hier oder in den anderen EU-Ländern: z.B. nach CDU kommt SPD, danach wieder CDU usw., ewiges gewolltes Wechselspiel, das Volk wird nur verdummt, die Hoffnung betrogen.
Leider hat nicht jedes Land seinen Grillo wie Bella Italia!
Dazu kommt in Portugal die Überfremdung mit Afrikanern, Brasilianern und Osteuropäern, die sich noch mehr ausbeuten lassen.
Daß Lissabon heute zu einer 3-Weltstadt in einem 3-Weltland herabgesunken ist, wird von der ARD leider auch nicht gebracht.

Gast
@ dummschnacker ..und ist längst hinfällig

sehe ich ähnlich bzw. ist wohl fakt, diese Kritik ist jedoch längst hinfällig und nicht nur auf die Marktwirtschaft beschränkt. Ausbeutung ist weitreichender und historisch gesehn ein Dauerzustand und hatte schon immer keine Grenzen. Abgesehn davon haben wir paradiesische Zustände für die Unternehmer, Mächtigen,.. na, die da oben eben.. Sklaverei wurde durch Gier ersetzt, was wohl der Grund ist das wir nach Arbeit suchen, wo es doch so viel zu tun gibt.

Vielleicht sagen wir besser:
Der Mensch ist in einem anderen - immernoch fiktiven - System relevanter als eine Bank und muss deshalb im Zweifelsfall bevorzugt werden. Am besten wäre ein System ohne Bank um den Zweifelsfalle von vornherein auszuschliessen!

Wir sollten uns neu Erfinden.!!?