EU-Steuerkommissar Algirdas Semeta

Ihre Meinung zu Ein Hauch von Emotionen für die Finanzsteuer

Jahrelang wurde gestritten, 2014 soll sie in elf Euro-Staaten kommen: Die Finanztransaktionssteuer. Nach dem Willen der EU muss sie alle Akteure auf den Finanzmärkten treffen. Der zuständige Kommissar zeigte sich bei der Präsentation der Vorschläge so emotional wie selten.

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20 Kommentare

Kommentare

Varana
Mit Augenmaß

Gut finde ich, dass es mit einigermaßen niedrigen und angepasst unterschiedlichen Sätzen losgehen soll. Zu hohe Sätze führen zu Ausweichreaktionen. Zu niedrige Sätze können den Hochfrequenzhandel nicht bremsen.
So ist aber nun ein guter Start geplant; und von diesen Werten ausgehend kann man dann immer noch nachjustieren.

Gast
Umsatzrückgänge von 85 bis 99 % in Schweden

Als in den 1980'er Jahren in Schweden die Börsenumsatzsteuer eingeführt wurde, ga es dort Umsatzrückgänge von 85 bis 99 %.
Diese Umsätze wurden ins Ausland verlagert.
Ähnliches ist für Deutschland zu befürchten.

Gast
@ MilosFormanJack...

"Umsatzrückgänge von 85 bis 99 % in Schweden - Ähnliches ist für Deutschland zu befürchten."

Aus Fehlern kann man doch lernen. Mit der richtigen Ausgestaltung der Steuer wird das so nicht passieren. Die 11 teilnehmenden Länder - vor allem Deutschland - sind für den internationalen Kapitalmarkt wichtig.

Eine generelle Steuer weltweit wäre das Idealziel, aber so wird zumindest schon einmal ein Anfang gemacht.

don_e
Verlogen

Was die Regierung hier präsentiert ist in hohem Maße verlogen. Es geht nur und ausschließlich darum mehr Geld in die Kasse zu bekommen (kann ja ok sein, man sollte das aber ehrlich kommunizieren). Es geht nicht darum riskante Geschäfte mit hohem Risiko einzuschränken. Denn die Instrumente (Anleihen und Aktien) die werthaltig sind werden 10 mal höher besteuert als windige Instrumente mit teils extrem hohem Hebel (Zertifikate, Optionen, ETF uns sonstige Derivate die oft Null Gegenwert repräsentieren, sondern nur einen Wettpartner).
Fazit:
Es geht darum Geld zu scheffeln, keineswegs darum risikoreiche Geschäfte zu bremsen, denn dann müsste die Gestaltung anders aussehen.

Gast
Viel zu kurz gegriffen

.
Die Finanztransaktionssteuer istz eine Steuer, also eine Mitverdienoption des Staates. Dagegen ist zunächst nur einzuwenden, daß das Mitverdienen hier durchaus höher ausfallen dürfte.

Der Wunsch nach dieser Steuer war im zeitlichen "Ursprung" (unmittelbar nach den Debakeln an den Börsen) aber der, eine Bremse bei den wildesten und gefährlichsten Spekulationsgeschäften zu schaffen - zur Sicherung von Anlegern, Banken und ganzen Staaten.

Genau das wird jetzt wieder nicht gemacht.

Trotz allen Gejammers der Spekulanten wird, leider auch in der BRD, die wilde Jagd nach Seifenblasen weiter gehen.

Schade, EU. Du hattest deine Chance ...

Grüß Gott
und Glückauf
Friederich Prinz

Initiative Neue Asoziale Marktwirtschaft
Eine andere Welt ist möglich

Das globale Netzwerk ATTAC hat rund 10 Jahre nach der Gründung einen großen Sieg erringen können. Schon im Namen fordert ATTAC die Einführung eine Besteuerung der Finanzmärkte zum Wohle der Bürger. Nun setzt eine erste Gruppe von europäischen Staaten die Forderung von ATTAC um.

MyNung
@MilosFormanJack... : "Umsatzeinbrüche ... sind zu befürchten"

Genau das ist der Sinn der Sache!

Die Börse soll Investitionen da hin bringen, wo sie am meisten bringen und so auch der Volkswirtschaft dienen. Das ist bei riesigen Transaktionen wegen winziger Fluktuationen aber nicht der Fall. Sie blähen nur den Finanzhandel auf ein Vielfaches der realen Wirtschaft auf.

Und was hat D davon? Nichts. Im Gegenteil: platzt die Blase, die hinter den ganzen fiktiven Werten steht, stehen wir alle im Regen. Nur die Banker nicht, denn die haben ja ihre Rettungsschirme.

Die Transaktionssteuer bewirkt, dass Geschäfte nur ab einem bestimmten Mindestgewinn sinnvoll werden. Alle anderen Geschäfte, die nur Banker und Banken reich machen, können von mir aus auf den Mars wandern!

Gast
Vielfältige Nachteile

Eine Finanztransaktionsteuer würde insb. den deutschen Mittelstand und die deutsche Exportwirtschaft treffen, da sich Finanzgeschäfte zur Absicherung von Risiken (wie z.B. Zins- und Währungsrisiken) verteuern.

Dies bringt Wettbewerbsnachteile im Vergleich zu Konkurrenten aus Staaten ohne Finanztransaktionsteuer.

Ohne Absicherung müssten die Unternehmen die Risiken hingegen in den Bilanzen abbilden und so ihre Refinanzierungskosten erhöhen.

Außerdem verringert die Steuer den Wert von Aktien und Unternehmensanleihen, und wirkt sich damit negativ auf die Kapitalkosten und Eigenfinanzierung der Unternehmen aus.

Weiter wirkt sich die Steuer auch negativ auf das Eigenkapital von Kreditinstituten aus, so dass vor dem Hintergrund bereits erhöhter Eigenkapitalanforderungen die Gefahr einer Beeinträchtigung der Kreditversorgung der Wirtschaft bestünde.

"Kaskadeneffekte" verschärfen all dies noch.

Auch für die betriebliche Altersvorsorge (Betriebsrenten) würden sich Nachteile ergeben.

Antis
Unglaublich !

..."Bei sogenannten Derivaten - also für Finanzwetten auf Rohstoffpreise ... 0,01%"

da haben die Lobbyisties volle Kanne gegengehalten.
Wetten wird also bevorzugt. ;-((

Ich sehe schon die Augen der Banksters funkeln:
"Allez, die Würfel her zum Zocken"

Also mal wieder ein Dummbeutelversuch, die Europäer einzutüten.

Schlimm, schlimm,
wo ist der Hauptschalter "Server Frankfurt Börse Keller"

Ernsthaft
Euer Antis

MyNung
@MilosFormanJack: Mittelständler, Altersvorsorge, Kredite

Mittelständler: welche Mittelständler sichern denn ihre Risiken durch Spekulationen auf Subpromille-Kursunterschiede ab?!

Altersvorsorge: kann ich noch viel weniger sehen. Hier muss das Geld ohnehin auf mehr oder weniger sichere Weise und langfristig angelegt werden. Wenn nicht: siehe USA zum Thema "Börsencrash und Rente futsch".

Kreditversorgung: Sie meinen, dass Banken keine Kredite mehr vergeben können, wenn sie weniger am Kapitalmarkt zocken??? Die Forderung ist vielmehr, dass sie mit EIGENEM Geld zocken sollen, nicht mit dem der Kunden. Wenn das für die Banken ein Problem ist: auch das ist ein Ziel größerer Bankenkontrolle!

Gast
Purer Sozialismus

Allein das Wort im Titel, Finanzsteuer, dürfte doch viele sozialistisch denkende Menschen in Erregung versetzen. Man verbindet zwei akustische Leckerbissen für das sozialistische Ohr was dem sozialistischen Gehirn folgende assoziationen mitteilt: Finanz = Hochfinanz = Raffender Kapitalismus = Böse weil 68iger Lehrerin das so erzählt hat. Steuer = Staatliche = Ersatzväterliche Kontrolle = Eigene neidische Bedürfnisse befriedigen lassen = gut.

Wer von ihnen noch Geld in Deutschland hat, bringen sie es woanders hin bevor es zuspät ist.

Gast

Interessant und Unsinnig zugleich.

Die wirklich potentiell gefährlichen und gross angelegten Geschäfte trifft dies nicht, erfüllet also den vorgeschobenen Zweck nicht.

Hinzu kommt, dass diese Steuer erneut nur bei kleinen und mittleren Anlegern, sowie unbedachten und Anlegern aus dem öffentlichen Sektor zuschlagen wird.

Niemand, der in riskante Geschäfte verwickelt ist oder grosse Summen handelt, tut dies in den jeweiligen Ländern, sondern in London. Die Agenten werden dies dann jeweils direkt in London, der Wall Street oder fern Ost ins rollen bringen. Des Weiteren handelt niemand in diesem Bereich ernsthaft mit dem Euro, sondern in US Dollar und schon gar keine Finanzprodukte aus den jeweiligen 11 Ländern. So ein Unfug.

Dies trifft einzig und allein den Rentner, welcher von seiner Hausbank irgendein unsinniges lokales Finanzprodukt aufgeschwatzt bekommt.

Bernd1
Da hat Frau Merkel 2 Jahre für gekämpft!

Seit 2 Jahren kämpft die Kanzlern auf EU-Ebene (auch gegen ihren Koalitionspartner FDP) für diese Transaktionssteuer, wie im vorigen Jahr auch in einer Dokumentation des Schweizer TV berichtzet wurde.
Jetzt ist es endlich so weit und diese vernünftige Steuer kommt.
Es gab hier ja User die schon behauptet haben dass Frankreich diese Steuer schon vor Deutschland eingeführt hätte. Das war eine Falschmeldung. Sie machen es gemeinsam und nur so kann es erfolgreich sein!

Dicke Bretter bohren ist nicht einfach aber irgendwann erfolgreich!

Gast
Gehts's noch??? Sollen jetzt alle mit Optionen zocken?

Ich besitze ein riesiges Aktienpaket im Wert von ca 650€. Damit würde ich mich mal eher als Kleinanleger betrachten. Und wie werde ich nun geschont? Ich lese nur, dass ich bei jeder Transaktion 0,1% zusätzlich verliere. Meine vermögenswirksamen Leistungen gehen in einen Aktienfonds. Da wird sich das wohl noch viel heftiger auswirken da dort oft gekauft/verkauft wird.

Geschont werden offensichtlich die Leute und Institutionen, die mit Derivaten handeln. Für die Casinoprodukte mit großem Hebel wird nur ein Zehntel fällig. War nicht die Rede davon gerade den Handel mit diesen Produkten einzudämmen um Kurssschwankungen zu reduzieren?
Das ist ja nun das genaue Gegenteil. Optionsscheine und andere Derivate werden gegenüber den klassischen Aktien attraktiver.
OK, dann zocke ich in Zukunft halt auch mit lustigen Derivaten. Vielleicht sollte man auch noch ein Riestermodell mit Optionsscheinen eiführen... -.-

Gast
Populistische Unvernunft Mit

Populistische Unvernunft
Mit wie wenig Verstand Politik gemacht werden kann! Bar jeder Vernunft! Aus dem Beispiel Schweden lernen: zu anstrengend!

schaunwamal
Aber eins verstehe ich nicht warum sollen die ,die in die..

Realwirtschaft investieren 0,1% bezahlen während die Zocker nur 0,01% bezahlen.
Also die die mit finanziellen Massenvernichtungswaffen spielen bezahlen nur einen zehntel.
Wobei man bedenken muss das die wetten um ein vielfaches höher sind als das was real dahinter steht und diese somit in der lage sind die realwirtschaft kaputt zu spekulieren.

Das zocken muss teurer werden und die Hebel gesenkt werden.
Es muss ausgeschlossen werden das die Realwirtschaft darunter leidet.
Ferner muss eine mindesthaltung von zockerpapieren zb.ab 10 minuten vorgeschrieben werden.

Gast

Die prozentuale Belastung ist ein schlechter Scherz, solange die Brötchen-Transaktionssteuer bei 7% uns die Klopapier-Transaktionssteuer bei 16% liegt.
Aber besser ein mikroskopisch kleiner Anfang als gar keiner.

Gast

Einmal ganz davon abgesehen, daß die lieben Banken die Steuern auf ihre Geschäfte schlicht und ergreifend an ihre Kunden weiter geben und diesen folglich die Preise erhöhen werden, womit diese einmal mehr für das Treiben der Banken aufkommen werden, weil deren Verluste seit geraumer Zeit ja der Staat zu tragen hat, dank dem unseligen Wirken der Parteiengecken; derselben Parteiengecken übrigens, die nun versuchen als Bankenschrecken hausieren zugehen. So sollte man nicht vergessen, daß die Banken ihre Geschäfte beliebig verlagern können und überhaupt eine Besteuerung von Geldbewegungen ohnehin schwer möglich ist; denn wenn 11 Länder Steuern erheben, 16 andere aber nicht, obwohl ein gemeinsamer Wirtschaftsraum besteht, so ist dies eine ziemlich unsinnige Maßnahme. Aber im wesentlich dürften nur die Gebühren und Preise auf Bankgeschäfte steigen und die erzielten Steuermehreinnahmen werden schon bald neue Bankenverluste abdecken müssen, denn die Banken wirtschaften ja weiter wie eh und je.

Gast
@MilosFormanJack... u.a

Dass die längst fällige Steuer vor allem den Mittelstand trifft, der so einen Wettbewerbsnachteil im internationalen Vergleich erleidet, ist populistischer Unsinn.
1. Selbst wenn im Mittelstand Derivate zur Absicherung von Währungs- oder Zinsschwankungen abgeschlossen werden, so dürfte das Volumen, welches gehandelt wird, doch einigermaßen überschaubar sein. Und 0,01% auf diese Umsätze dürfte wohl kaum einen Wettbewerbsnachteil ausmachen. Wenn diese 0,01% Mehrbelastung auf diese Produkte eine Gesellschaft in Schieflage bringen sollte, dann hat die entsprechende Gesellschaft ganz andere Probleme...

Zum Thema, der kleine Mann wird wieder einmal getroffen, wenn er seine Ersparnisse in Finanzprodukte (Direktinvestitionen in Aktien, Anleihen, etc.)sei gesagt, es sollte doch noch einmal der Text gelesen werden. Privatpersonen sind nämlich ausgenommen von dieser Steuer. Uns sparer dürfte dies lediglich treffen, wenn in Aktienfonds, Hedgefonds etc. investiert wird.