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Ihre Meinung zu EU und USA verhandeln über Freihandelszone

US-Präsident Obama hatte es in seiner Rede bereits angekündigt: Die USA wollen mit der EU über eine Freihandelszone verhandeln. Nur wenige Stunden später fiel gemeinsam mit EU-Vertretern der Startschuss dafür. Die Bundesregierung freut sich über diese Entwicklung und erwartet eine möglichst schnelle Umsetzung.

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54 Kommentare

Kommentare

jautaealis
Gott behüte Europa davor, ...

... dass es zur Sanierung des US-amerikanischen Haushalts herangezogen werde – und dass im Gefolge einer Freihandelszone noch mehr minderwertige, unsinnige US-amerikanische Produkte unseren Markt überschwemmen! Mögen die Verantwortlichen hierzulande und auf dem gesamten Kontinent erkennen sowie allezeit danach handeln: Die Zukunft, auch die wirtschaftliche, liegt im Osten - in Asien - im Pazifikraum...

COJO
Wenn das Handeslsabkommen dann so läuft

wie die EU, dann wundert es mich nicht das ein Herr Rössler sich freut.(Ironie Ende)

Es wäre toll wenn wirklich nicht die Beschäftigung im Mittelpunkt stehen würde, sondern die Lebensqualität aller! Denn nimeand braucht beschäftigt zu werden, außer Kleinkinder vielleicht!

Und wenn jeder Arbeit hat, ist auch nicht gesagt das jeder die gleichen Möglichkeiten hat!

Aber mit solchen Gedanken kommt dann das Geschrei nach Gleichmacherei!
Aber sind wir nicht alle von Geburt an gleich, und hat nicht jeder die gleichen Rechte und die gleichen Pflichten?

Aber so ist es eben wenn es im kleinen Rahmen nicht so passt, dann versucht man eben im großen Rahmen die Rechte sich einzuverleiben und die Pflichten zu deligieren. Und so frohlocken dann schon wieder die Kräfte die nicht aufbauen, sondern absahnen wollen!

Ich finde solche ein Abkommen auch zukunftsweisend aber mit dieser Skepsis!

Gast
Deutschland/Europa

... jetzt müssen wir auch noch über die USA unseren Rettungsschirm spannen, was kommt wohl als nächstes?

Gast
Neues ACTA inklusive...

Wie bei ACTA sind die konkreten Inhalte und Verhandlungen auch hier schon jetzt wieder äußerst intransparent. Was aber bekannt wurde, ist dass auch Änderungen am Urheberrecht bzw. Copyright behandelt werden sollen. Uns erwartet nichts gutes, dieses Freihandelsabkommen wird der EU-Bürger noch weniger beeinflussen oder gar wie ACTA kippen können, schon aufgrund seines breiten Spektrums.

Auch Abseits davon darf man wieder gespannt sein, was uns noch mehr amerikanischer Einfluss bringen wird.

Gast
Wirtschaft wird bedient!

Ein Freihandelsabkommen mit den USA ist doch nur positiv für die Wirtschaft-Mächte!
Da wird mal wieder gegen das Wohl der Bürger Deutschlands und der EU Interessenvertretung betrieben.

Gott, bewahre uns davor!

schwarzrotgruengelblau
AmCham

...bin bloß froh, dass ich mit denen nix mehr zu tun habe. Yuppies. Humanressourcenverzehrer. Doppelter-Boden-Juristen. Deren Umgangsweise ist aus eigener Erfahrung genauso fies und hinterhältig, wie das bei LobbyPlag beschrieben wurde (darüber wurde erst gestern berichtet) oder wie man es aus "Dallas" kennt. Und nicht nur, was den Datenschutz angeht.

Ich hoffe nur, dass dieser Vertrag nie-und-nimmer zustande kommt. Ich will keinen Raubtierkapitalismus. Wenn Tiger mit scharfen Zähnen, dann bitte nur hinter ausreichend dimensionierten Gittern. Die gibt es in den USA nicht und sie würden mit einem solchen Vertrag auch in Europa fallen.

Wenn der Vertrag wirklich kommt, ist die nächste Bundestagswahl für mich persönlich spätestens dann entschieden. Da kann der Kuchen am CDU-Stand noch so gut schmecken.

Gast

Selbst wenn die Marktspinner recht hätten, so würde der Wettbewerbswahn im Freihandel nur dazu führen, daß sich die Länder mit den niedrigsten Löhnen, schlechtesten Arbeitsschutz und der größten Umweltverschmutzung gegenseitig zu unterbieten versuchen würden; und man am Ende in einer verarmten und verschmutzen Welt enden würde; doch da Mächte wie China falsch spielen, so kann man sich vergeblich auf dem Wettbewerbshamsterrad abstrampeln, während China bei Zeiten seinen Unternehmen mit ausschließlichem Rohstoffzugang und gemeinen gesetzlichen Beschränkungen den heimischen Markt sichern wird, während seine Industrien die fremden Märkte überschwemmen und dann die ausgesaugten Länder mit ihrem eigenen Geld aufkaufen werden.
Es hilft also nichts: Man wird also zur Selbstgenügsamkeit zurückkehren müssen, wenn man halbwegs vernünftig wirtschaften möchte und nicht von seinem eigenen Geld aufgekauft werden möchte; und dazu gehören eben wie bei Friedrich dem Großen die Zölle und Einfuhrverbote.

Gast
Wer will das denn???

hallo?? Wer will sowas denn?

Gast

So schnell kann es gehen, wenn das Interesse der Lobbyisten geweckt ist.

Von solchen Globalisierungen profitieren im Grunde große Unternehmen, also solche, die ihre Lobbyisten überall in Stellung haben.

Aber mal realistisch betrachtet: In einem großen transparenten Markt gewinnt am Ende der mit den besten Lohnstückkosten, also die, die mit hoher Produktivität billig produzieren. Höhere Produktivität bedeutet aber immer, dass man weniger Personal für das gleiche Ergebnis braucht.

Auf diese Weise würde gerade in einem globalisierten Raum immer mehr Personal freigesetzt, insbesondere in den Ländern, wo die Lohnstückkosten am höchsten sind. Hätte man unendliche Absatzmärkte, wäre das egal, man könnte einfach mehr produzieren und mehr verkaufen. Das sind aber häufig die unrealistischen Annahmen einiger wirtschaftlicher Modelle.

Wenn wir also nicht mit einem Grundeinkommen gegensteuern, wird die soziale Lage ohne gezielte regionale Produktion dramatisch.

Gast
Keine Schnellschüsse!

Bis jetzt sind alle Abkommen dieser Art immer zu Ungunsten der BRD gewesen. Nun wieder Holter diPolter. Westerwelle und Rösler vorne weg. Zwei Husaren, die keine Ahnung haben wohin die Reise geht. Das kann was werden. Der Ausverkauf Europas fängt nun an.

Bei einem Billigland wie die USA sollte amn tunlichst vorsichtig sein.

Preise sind dort wie auf dem Jahrmarkt üblich nur Makulatur.
Obama hat ja angekündigt, dass nur die USA davon profitieren sollte. Nun bezahlen wir für die USA.

Erst die Immobilienblase, dann die Finanzzocker nun bezahlen wir für den desolaten Arbeitsmarkt der USA.

Danke Obama.

Gruselhut

An sich eine gute Sache, aber so, wie derzeit alles läuft, steht zu befürchten, dass sich der seit dem Zusammenbruch der Systemkonkurrenz im Osten immer schneller wachsende Trend zur Abkehr von sozialer Marktwirtschaft hin zu neoliberaler Abzockerwirtschaft noch weiter verschärft. Also weiter runter mit dem Lebensstandard der Arbeitenden und rauf mit dem Reichtum der Besitzenden. Der Grundsatz "Eigentum verpflichtet" war schon immer ein Dorn im Auge der (meisten) Eigentümer und wird von diesen erfolgreich bekämpft.

Und unsere Politiker, die wir eigentlich dafür wählen, uns und unser System zu schützen, haben dem nichts entgegenzusetzen. Im Gegenteil, sie glauben inzwischen selber fest an die große Lüge, dass das alles so sein muss, sonst wandern Arbeitsplätze ab usw. - gerade so als handele es sich um ein Naturgesetz.

Ist es aber nicht, sondern nur die Folge von fehlendem Willen (oder Stärke) unserer Politiker, ihr Volk anständig zu verteidigen.

Hugomauser
@ jautaealis

Sie brauchen ja keine amerikanischen Waren kaufen. Kaufen Sie doch weiterhin "hochwertigste" Güter aus Asien!

Gast
@14:23 — jautaealis

"Gott behüte Europa davor, dass (...) im Gefolge einer Freihandelszone noch mehr minderwertige, unsinnige US-amerikanische Produkte unseren Markt überschwemmen!"

Was meinen Sie eigentlich mit "noch mehr"? Sind wir selbst nicht mündig genug zu entscheiden, was wir kaufen und was nicht. Bezüglich der Anforderungen an ein Produkt (Sicherheit, zugelassene Inhaltsstoffe) gibt es Verordnungen und Prüfsiegel.

Muss ich mir durch Zölle vorschreiben lassen, was ein "unsinniges" Produkt ist?

"Die Zukunft, auch die wirtschaftliche, liegt im Osten - in Asien - im Pazifikraum..."

Ach - und da kommen keine minderwertigen Produkte her? (Stichwort: Weichmacher und PAK)

Gast
Quick and dirty

Eine möglichst schnelle Umsetzung, wie immer über die Köpfe der Bevölkerung hinweg. Ich bezweifle das dies eine gute Sache für die Europäer ist aber wen interessiert das schon in Berlin und Brüssel.

Gast
@Walter Meingott

Es geht um ein Freihandelsabkommen mit den USA. China gehört nicht zu den USA.

"...und dazu gehören eben wie bei Friedrich dem Großen die Zölle und Einfuhrverbote."

Wir leben aber heute nicht mehr zur Zeit des Alten Fritz. Die Welt entwickelt sich weiter, die Rahmenbedingungen ändern sich.

Sinn war einzig und allein der Schutz der eigenen Wirtschaft im Bereich Grundversorgung. Die Produkte, um die es ging, waren beliebig austauschbar. Daher wurden unterschiedliche Preise durch Zölle kompensiert. Marken spielten in der Grundversorgung keine Rolle.

Heute ist das anders. Eine Hose, ein Auto, eine Kamera sind NICHT beliebig austauschbar. Das Modell der Schutzzölle ist daher antiquiert und nutzt nur der Staatskasse.

Einfuhrverbote sind heute sowieso nur aus gesundheitlichen oder ideellen Gründen (z.B. Artenschutz) möglich. Beides spielte für den Alten Fritz keine Rolle.

Gast
Beiderseitiger Vorteil

Es ist bemerkenswert wie viele Leute beim Thema USA reflexartig in Abwehrstellung gehen.

Im Gegensatz zu den meisten Kommentatoren sehe ich in einem Freihandelsabkommen eher eine Chance als ein Problem. Vordergründig soll so ein Abkommen den Ex- und Import von Waren zwischen beiden Regionen vereinfachen.

Und Deutschland als Exportland wird sicherlich auch etwas davon haben, da nun Waren ohne Zölle und Beschränkungen in die USA geliefert bzw. Rohstoffe ebenfalls preisgünstiger aus den USA bezogen werden können.

Mit einem Verlagern oder Veräußern der Folgen der Finanzkrise (die im Übrigen durch die Gier und Dummheit EUROPÄISCHER Banken in die EU getragen wurde) hat das nichts zu tun.

Gast

Dieses Abkommen sorgt wohl für Konjunktur auch in EU. Doch daneben steht zu fürchten, dass die Werte einseitig ausgetauscht werden.

Das heisst, nicht etwa Erhöhung der echten Werte in USA, sondern Erniedrigung dessen, worauf wir vor 30 Jahren mal stolz drauf waren. Wir sind mutlos geworden, weil das Geld schon alle Werte aufgefressen hat.

Sprich: Noch mehr Niedriglohnsektor, noch mehr Dumping.
Und Spitzenpreise für Billigwaren.

Konzerne, grüß Gott.

Gast
Klarer Vorteil

Auch ich sehe in der Sache einen Vorteil.

Betreffend Deutschland liegt es auf der Hand: wir importieren v.a. Rohstoffe aus den USA und sind bekannterweise ein Exportland.Die USA sind ein riesengroßer Markt-beide der genannten Aspekte sind Argumente für das Abkommen.

Für Euroländer wie Italien oder Spanien bietet das Abkommen eine Chance das Außenhandelsdefizit zu reduzieren-auch ein Vorteil, oder nicht?

Weiterhin wird ja den Chinesen und anderen asiatischen Ländern dadurch auch einiges erschwert.Es wird doch ständig gejammert dass die unsere Technik kopieren und dadurch bei uns Arbeitsplätze flöten gehen.Wieso fällt das keinem der unzähligen,kategorischen Meckerer auf?

Gast
@14:50 — Kaloptikos

"Der "american way of life" ist das Allerletzte, was ein intelligenter Mensch zu all unseren Problemen hier in unserem Land noch haben möchte."

Literatur, Filme, Mode. Wir konsumieren eine Menge amerikanischer Produkte oder Ableger von solchen. In 2011 verbuchte McDonalds nur in Deutschland 3,2 Mrd € Umsatz.

Aber egal. Der sog. "american way of life" hat nichts mit dem bloßen Konsum amerikanischer Produkte zu tun, erst recht nichts mit Intelligenz.

Residue
@ neDanke

Wozu braucht man ihrer Meinung nach die Stimme des Volkes bei dieser Entscheidung?
Ueberhaupt verstehe ich die Bedenken vieler Blogger nicht.

Gast
@Roody77

Bei einem Billigland wie der USA, das Artikel mit bis zu 60% Abschlag verkauft, können Sie doch auch keinen Vorteil für Europa sehen? oder sind Sie selber Amerikaner?
Dann mag das gut für Sie sein. Die Finanzkrise wurde nachweislich von unseren Freunden aus der USA ausgelöst. Die sogenannten Bankenweisen aus der EU, denen wir die Auflösung der Gewährsträgerhaftung und die hirnlose Privatisierung im Finanzsektor sowie wahnwitzige Finanzprodukte zu verdanken haben gehören allesamt der Goldmann Sachs Investment Group an.
Die USA sitzt schon über die Think Tank Gruppe stärker als wir wollen in der EU drin und versuchen mit allen Mitteln Ihre billigen Waren ohne Zulassung in Europa zu vermarkten. Dies wäre dann der dritte Schritt nach der Freihandelszone, die Aufweichung von technischen- und Gütesiegeln, die die Verbraucher schützen. In USA gibt es das nicht bei keinem Produkt.
Für den Produktverkauf in die USA ist die Marge denkbar gering und rentiert sich kaum.

MyNung
Agrar aussparen ?!

"Die Kammer empfahl, die Landwirtschaft von vornherein auszuklammern."

Na prima - noch bevor über freien Handel diskutiert wird, werden schon die ersten Einschränkungen verlangt... So wird nicht mehr als heisse Luft dabei herauskommen!

Gast
Chance fuer Regeln?

Ich frage mich, ob dieses Abkommen die Chance bietet, auch Regeln einzufuehren und zum Beispiel nur die Einfuhr von Produkten zulassen zu koennen, die unter einem Mindestmass an Sozial-und Umweltstandards hergestellt wurden. Wenn schon die ganze Gentechnologie per se ausgeschlossen wird, dann koennen doch fuer alle zollfreien Produkte bestimmte Regeln gelten. Das wuerde uns sogar besser stellen, als mit der Ueberschwemmung der ganzen Produkte aus Asien.

Jon Do
Gerade noch gigantischer Lobbyismus der USA bei..

.... der europäischen Datenschutzreform, und jetzt.. eine Freihandelszone.

Wieso glaube ich, daß hier europäische Interessen abgrundtief ausverkauft werden?

Tagesscheu
Argument dagegen ?

Gibt es irgendwelche harten Argumente dagegen, ausser "die böse USA...mimimimi.." ?

Für Deutschland als Exportvize ist ein Freihandelsabkommen doch Gold wert,
Amerika ist ein riesiger Markt.

Viel wahrscheinlicher als alle Verschwörungen ist doch, dass es um eine Allianz geht, denn man ist ohnehin voneinander abhängig. Fallen die Zölle, wird das noch deutlicher.

alpinium
Wenn Amerika unsere Umweltstandards

und Industrienormen übernimmt gerne, sonst Finger weg!

Wer hier zu sehr unbedacht auf's Tempo drückt verliert.

Jederman
Wem nützt das ???

Die USA wie die EU, verfügen ja nicht unbedingt über große Resourcen an Rohstoffen wie, Trinkwasser, Erze.
Bei Fossilen Brennstoffen, sieht es nicht ganz so düster aus, wenn man die Vorkommen berücksichtigt die durch Fracking gewonnen werden können.
Beide Landwirtschaften sind Subventioniert und werden wohl von vornherein ausgeklammert.

Am Ende bleiben dann Wirtschaftsgüter die weniger für den Endverbraucher bestimmt sind und die billigst Arbeitskraft in Ost Europa für die USA interessant.

Für die EU sehe ich nicht viele Vorteile, es besteht die Gefahr, das durch amerikanisches Kapital, was über den Atlantik kommt, die Entscheidungsfreiheit der Europäer eingeschränkt wird.

Das Wachstums Potential auf beiden Seiten ist gering,
für Europa würde es mehr Sinn machen mit Staaten der BIR Gruppe zu kooperieren.

Insgesamt gesehen nicht von Vorteil für Europa.
Wenn die USA dann niesen, haben wir Grippe.

Gast
Na endlich...

Na, das wird aber auch Zeit! Endlich kommen die Europäer in den Genuß us-amerikanischer Produkte. Insbesondere die Lebensmittel wie Fleisch oder Maisprodukte sind dort viel günstiger. Das Lebensmittelrecht hierzulande ist sowieso viel zu streng - wozu gibt es denn die Genforschung? Und vielleicht kann dann endlich in einem Rutsch auch das deutsche Garantie- und Gewährleistungsrecht endlich konsumfreudiger gestaltet werden und am amerikanischen Markt angepaßt werden - die Garantiezeit z.B. hier ist viel zu lang. Zudem muß dann auch schleunigst der "Wassermarkt" in Deutschland dereguliert werden, weil sonst ja kein fairer Wettbewerb möglich wäre. Langfristig sollten sich dann auch die deutsche Kranken- und Sozialversicherungen an das us-amerikanische System angleichen, damit in Deutschland die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den Amerikanern erhalten bleibt.
Ja, da kommen herrliche Zeiten auf uns zu!

Zwicke
Transatlantischer Schierlingsbecher.

Gemäß der "historischen" transatlantischen Freundschaft zwischen den USA und (zumindest West-)Europa - oder umgekehrt - erscheint auf den ersten Blick ein Freihandelsabkommen als logische Entwicklung. Auf den zweiten Blick aber werden die Probleme und Nachteile, weniger für die USA als für Europa, deutlich. Denn die USA behalten global alle Optionen, während Europa zunehmend "amerikanisiert" wird, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Freizügigkeit Europas (wirtschaftlich und politisch) gegenüber Staaten und den Märkten in Russland, Asien und Afrika. So entsteht - mit Hilfe Europas - wirtschaftlich eine US-amerikanische Zangenbewegung, den atlantischen und pazifischen Raum umdassend.

Am Ende könnte die "europäische Idee" im Schierlingsbecher enden.

Koray
große Bedenken

Diese Ankündigung stößt, zu Recht, bei der Bevölkerung auf große Bedenken. Auch die Befürchtung, dass sich die europäischen Politiker übervorteilen lassen und auf amerikanischen Druck hin alles abnicken, ist nicht einfach so von der Hand zu weisen. Wir sind des Weiteren ausreichend mit der Synchronisierung des europäischen Marktes beschäftigt. Muss das noch sein? Das Billiglohnland USA wird sicher Arbeitsplätze in ihrem Land dadurch schaffen können mit ihren kaum vorhandenen Umweltschutzrichtlinien. Weiterhin werden amerikanische Produkte Europa überschwemmen und hier Arbeitsplätze kosten... Mir schwant übles!!!

Gast
R. Wiggum: Vorteil für Spanien und Italien?

"Für Euroländer wie Italien oder Spanien bietet das Abkommen eine Chance das Außenhandelsdefizit zu reduzieren-auch ein Vorteil, oder nicht?"

Weshalb sollte das passieren? Fangen diese Länder dann auf magische Weise an, mehr zu exportieren als zu importieren?

Nehmen wir an, Sie hätten Recht und die EU profitiert, weil sie auf einmal ganz viel in den, wie sie sagten "riesigen Markt" Amerika exportieren, und zwar mehr, als sie von da importieren, dann würden sie in der Tat Außenhandelsdefizit reduzieren oder in einen Überschuss umwandeln.

Das geht aber nur, wenn Amerika mehr importiert als exportiert und genau das ist ja nicht der Plan. Der Plan der USA ist es, ihr eigenes Defizit verschwinden zu lassen und Jobs in den USA zu schaffen. Sie wollen also, dass wir mehr von ihnen kaufen als wir an sie verkaufen, sonst würde der Plan wohl schlecht aufgehen. Wir können nicht alle positive Handelsüberschüsse haben. Dann müssten wir an Aliens verkaufen.

spetzki
@ rodonic

"Da wird mal wieder gegen das Wohl der Bürger Deutschlands und der EU Interessenvertretung betrieben."

Ach so, Handel ist NUR für die Unternehmen gut, und NUR schlecht für die Menschen?

So ein Käse.

Wie kann das denn bitte funktionieren? Bisher zahlt jeder Deutsche für jedes amerikanische Produkt Einfuhrzölle und jeder amerikanische auf jedes deutsche Produkt.

Wieso ist ein Wegfall solcher Handelshemmnisse gegen das Wohl der Bürger?

Wie viele Jobs gerade in Deutschland gibts denn aufgrund unserer Exportstärke? In der Produktion, im Kaufmännischen,...? Wenn wir jetzt mehr exportierten müssen die armen Bürger mehr arbeiten oder warum ist das schlecht?

Selten so einen unsachlichen Kommentar gelesen...

Gast
Freihandel hilft allen ?

Auch ich sehe
Freihandel führt zu Abbau von
- Sozialstandards und Löhnen
- Umweltschutz
- Arbeitsschutz

Kein Marktradikaler CDUSPDFDPGRÜ
konnte mir bisher erklären,
wie es anders sein soll.

Wer es nicht versteht,
merkt es trotzdem:
Seit fast 20 Jahren
gibts unten immer weniger
und oben immer mehr.

Aber ich verstehe auch die Liberalisierer:
Wer seinen Ricardo kennt,
kann viel Kohle machen.

Gast

Summa summarum wird ein Freihandelsabkommen den Unternehmen und deren Eignern zugutekommen.

Natürlich könnten die Unternehmen die Kostensenkungen an die Konsumenten weitergeben, was natürlich mehr als fragwürdig ist. Ebenfalls ist das Argument eine Lageverbesserung für die deutschen Unternehmen führt automatisch zu einer Lageverbesserung der Angestellten bzw. Deutschland nicht haltbar. Betrachtet man die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und der Vermögen und vergleicht diese mit dem Wachstum des Bruttosozialproduktes wird man feststellen, dass das Wachstum nahezu vollständig an der breiten Masse der Bevölkerung vorbeigegangen ist.

Man sollte sich langsam aber sicher von der Illusion freimachen, dass die Politik zugunsten der Bevölkerung arbeitet. Der Kapitalismus zwingt über kurz oder lang den Großteil der Bevölkerung in unmündige Abhängigkeitsverhältnisse, mit oder ohne Freihandelsabkommen.

Gast
@16:31 — Rosenberg

"...Aufweichung von technischen- und Gütesiegeln, die die Verbraucher schützen. In USA gibt es das nicht bei keinem Produkt."

Das stimmt einfach nicht. Selbstverständlich gibt es in den USA Gütesiegel. Helme und sonst. Schutzkleidung sind nur 2 Produktgruppen, die mir da auf Anhieb einfallen. Selbst wenn nicht, es liegt in der Verantwortung der Verbraucher, auf Gütesiegel zu achten.

HamburgerHumanist

"Ob die Unternehmen ihre Einsparungen aber tatsächlich an die Verbraucher weitergeben oder ob sie nur ihre Gewinne steigern, bleibt ihnen selbst überlassen"

Also Preise senken oder Gewinne erhöhen.
Ich hab da ja so eine ganz vage Vermutung, für was sich die Unternehmen entscheiden werden....
Von diesem Abkommen hat der Verbraucher gar nichts. Es dient mal wieder nur den Wirtschaftsunternehmen. Und wenn sich Stadtards angleichen, dann heißt das doch, daß die Hohen auf das Niveau der Niedrigen abgesenkt werden, und nicht umgekehrt.
Für den Verbraucher heißt das also schlechtere Produkte, für den gleichen Preis. Super Deal! Wie war das nochmal mit dem Amtseid? Zum Wohle des Volkes?

Gast
@Rosenberg

"Bei einem Billigland wie der USA, das Artikel mit bis zu 60% Abschlag verkauft, können Sie doch auch keinen Vorteil für Europa sehen?"

Seit wann verkaufen denn "die USA" irgendwas? Genau wie in jeder Marktwirtschaft verkaufen da private Unternehemen zu einem Preis, der einen Gewinn verspricht.

Gast
Gute Nacht Europa

es heisst zB, Medikamente die in den USA zugelassen werden, werden dann auch gleichzeitig in den EU gültig sein

Sicherheitsstandards werden in Europa nach unten korrigiert.

Man kann sich ausmalen, was passiert: Europa geht bergab.
Die Konzerne gewinnen ja, aber bislang war das für uns SCHLECHT! Es wird noch schlechter alles.

Gast

Wer das amerikanische System von Hire und Fire kennt der wird es nicht gutheissen, dass es zu einer AmerEur-Freihandelszone kommt, weil es dann für die "schwächsten" im Bunde dann ganz schnell eng wird.

Gast
Grenzenloses Wachstum.....

„Wirtschaftsverbände versprechen den Kunden günstigere Preise durch sinkende Kosten. Ob die Unternehmen ihre Einsparungen aber tatsächlich an die Verbraucher weitergeben oder ob sie nur ihre Gewinne steigern, bleibt ihnen selbst überlassen.“[Aus Hintergrundinformation-Fragen und Antworten]

Letztendlich geht es doch darum Geschwindigkeit, Richtung und Drall für die [amerikanische] Wirtschaft zu erhöhen- alles größer, schneller, komfortabler, gewinnträchtiger und konkurrenzfester zu machen- da bleibt für den Verbraucher wenig Platz, der hat zu konsumieren und zu zahlen, damit die Drehzahl erhalten bleibt...
Im wahrsten Wortsinn grenzenloses Wachstum als Potenzmittel unschlagbarer Wirtschaftskraft?!

Für mich ein Strohfeuer ohne Nachhaltigkeit, dass den systemischen Kollaps befeuert, statt davor zu schützen.....!

Gast

freihandel kann in der tat vorteile bringen, allerdings sind dabei viele sachen zu beachten. das wichtigste thema sind wohl subventionen. und da kann man noch so lange ueber gen mais reden. landwirtschaftssubventionen auf beiden seiten sind in einer freihandelszone ein echter killer fuer die gesamtoekonomie!

das gleiche trifft wohl auf stahl, energie, und aehniches zu.
bin mal gespannt, was da noch uebrig bleibt.

ene mene muh
Für eine differenziertere Sicht

Sicherheitsstandards werden in Europa nach unten korrigiert.

Vielleicht aber auch nach oben.

Man kann sich ausmalen, was passiert: Europa geht bergab.

Oder möglicherweise bergauf.
Mir leuchtet die simple Schwarz-Weiß-Sicht nicht ein. Ist alles in Europa so toll und in den USA alles so schlecht? Oder drehen wir uns nur wieder um unsere eigenen Vorurteile?

ene mene muh
@teasy

Mir ist ein System, in dem Leistung und Kreativität zum Erfolg führen können allemal lieber, als ein System, in dem sozialistische Bevormundung nur zu Mittelmaß und Misserfolg aller taugen.

ene mene muh
@Trecker

Ziel ist es nicht, dass jeder einen Handelsbilanzüberschuss erwirtschaftet. Ziel ist es, unsinnige Hürden und Hemmnisse für den beiderseitigen Handel auszuräumen. Handel ist vorangig kein Gegeneinander sondern ein Miteinander.

ene mene muh
Sinn der Kleinstaaterei?

@rodonic:
Da wird mal wieder gegen das Wohl der Bürger Deutschlands und der EU Interessenvertretung betrieben.

Kleinstaaterei liegt nicht automatisch im Interesse der Bürger, höchstens im Interesse der Schildbürger.

Kommerz

Da sieht man das Problem: Damit die individualistische Konsumgesellschaft ihren verschwenderischen Lebensstil und -standard auch bei insgesamt kaum mehr wachsender Bevölkerung aufrecht erhalten kann, muss immer mehr expandiert werden. Und dazu muss dann noch fusioniert, standardisiert, zentralisiert, automatisiert und marktbereinigt werden, und erst dann sind Politiker und Konzernbosse zufrieden. Verlierer sind die Umwelt (ökologisch wie auch sozial) und die Menschen, die in und von ihr leben, sei es durch Lohndumping oder immer weitere Wege, die sie zurücklegen müssen und damit von Heimat und Familie getrennt sind.

Gier siegt mal wieder über Vernunft – traurig.

Jederman
@ene mene muh

"Handel ist vorangig kein Gegeneinander sondern ein Miteinander."
Was gibt es in den USA was Europa nicht auch von anderswo bekommen kann, auf kürzeren Transportwegen??
Die so großartige US Wirtschaft ist auch Nährboden des großen Finanzdesasters.
Soll dem jetzt hier Tür und Tor geöffnet werden ???
zB ist Deutschland auch ohne Freihandel Exportweltmeister, die paar Vorteile werden von viel mehr Nachteilen überschattet.
Eine Python umklammert ein Kaninchen nicht aus Liebe, sondern um es zu vernichten.

Gast
@ene mene muh

Sehr geehrter Muh,
ich bin Westdeutscher,
kenne und unterstütze
Leistungshonorierung früherer Zeit.
Im Moment übersteigen gewisse Einkommen
lediglich meine Phantasie,
andere erschrecken mich.

Wer wird wohl für die Billiglöhner
im Alter aufkommen ?
Kreative sparen ja auch kreativ Steuern,
und wer viel hat,
soll ja auch nicht noch mehr besteuert werden.

P.S.: Ich verdiene 2000,-€ netto, meine älteren Kollegen 2,800,- €.
Wir alle sind unkreative Akademiker
im Job der wohl gebraucht wird
- gesellschaftlich.

Gast
Endlich

Es wurde aber auch langsam Zeit die Zölle weiter ab zu bauen.
Ja der ein oder andere Betrieb wird leiden, aber dass nennt man Strukturwandel.
Langfristig werden alle stark davon profitieren, und die Bürger wollen doch, dass die Politik wieder langfristig denkt, und nicht bis zur Wahl ein paar Arbeitsplätze künstlich am Leben hält.

Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass auch die Doha-Runde zu einem guten Ende kommt und endlich auch Zölle zum Rest der Welt verringert werden, vor allem zu Ländern der dritten Welt, es ist einfach ein Unding, dass auf gerösteten Kaffe immer noch viel mehr Zoll erhoben wird, als auf Rohkaffe, sodass die Röstereien alle in Deutschland sind, und wir den Erzeuger-Ländern zwar gütig Entwicklungshilfe zahlen, sie aber behindern wo wir nur können.

Gast
Oops, das kommt jetzt aber plötzlich...

... ich kann die große Furcht vor dem Sozialabbau allerdings jetzt nicht so recht teilen. Ist ja nicht so, als würden schlechte Arbeitsbedingungen in den USA derzeit mit Strafzöllen belegt. Und als würden alle unsere Leiharbeiter derzeit Spitzenlöhne bekommen.
Aber ich frage mich schon, woher auf einmal dieser plötzliche Wunsch nach einer Freihandelszone kommt, nachdem Obama doch bislang verkündet hat, daß ihm Europa völlig egal ist und er vor allem nach Asien schauen will. Vermutlich wollen beide Wirtschaftsräume ein stärkeres Gegengewicht zu China bilden und natürlich auch gemeinsam entsprechend stärker entgegenwirken. Ein Handelskrieg zwischen USA/ Europa und China ist sehr viel effektiver als zwischen USA oder Europa allein. Fraglich ist, ob die EU und die USA wirklich die gleichen Ziele haben.
Ich mag die USA und ihre Politik nicht sonderlich, aber besser als China sind sie allemal.

Moderation
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Sehr geehrte User,

um die Vielzahl Ihrer Kommentare zum Thema "EU und USA verhandeln über Freihandelszone" besser bündeln zu können, haben wir uns entschlossen, die Kommentarfunktion in diesem Artikel zu schließen.

Die Hauptmeldung "EU nennt Details zu Freihandelszone mit USA" bleibt für Sie weiterhin kommentierbar. Diese finden Sie hier: http://www.tagesschau.de/wirtschaft
/freihandelszone102.html

Viele Grüße
Die Moderation

Gast
@absalom

Sie scheinen nicht auf dem laufenden zu sein. Die USA verkauft für die Unternehmen der USA im Ausland. Ohne politische Rückendeckung läuft nichts im Ausland. Schließlich will die Regierung ja wissen, wo denn das Geld verdient wird.
Wir haben in den letzten dreizehn Jahren 60 US Firmen in Europa geholfen Produkte zu vermarkten. Dies ging nur mit Hilfe von politischen Kontakten.

Stuzig machte uns eigentlich die absurde Preispolitik. Der preisliche Unterschied zwischen Warenkäufen hier und in den USA ist enorm zu unseren Ungunsten.
Wenn hier über eine Freihandelszone verhandelt wird, dann in solte das entweder alle Länder betreffen oder keine. Die USA alleine wird in diesem Abkommen nur die USA Interessen zulassen.
Die BRD, die bis heute keine eigene Verfassung hat, kann nur zustimmen oder den Mund halten.

Gast
Zölle sind das wenigste.

Zölle können dann abgeschafft werden, wenn in den jeweiligen Ländern nachhaltig und zu existenzsichernden Löhnen produziert wird. Vorher nicht.

90% der Zolleinnahmen gehen übrigens an die EU - ich nehme nicht an, daß sich diese eine Einnahmenkürzung verordnet, sondern sich das Geld an anderer Stelle holt. Viel markanter und kostenintensiver im Außenhandel sind für die Unternehmen dagegen die mit der 9/11-Begründung eingeführten "sicheren Lieferketten", denen sich alle anderen Länder ebenfalls zu unterwerfen haben. Da ich an Abschaffung nicht glaube, werden die USA den gesamten Prozeß für sich transparent gestalten (siehe Fluggastdaten).

Das ganze dürfte daraus hinauslaufen, daß sich die USA über die in solchen Abkommen üblichen Klauseln verstärkt Einfluß auf den Welthandel sichern wird. Und selbstverständlich wird man unter dem Schlagwort Vereinheitlichung die Durchsetzung US-amerikanischer Standards betreiben. Demokratische Abwahl nicht möglich, denn "Vertrag ist Vertrag".

Denkerist
Die Reichen werden profitieren, die Bürger zahlen drauf

Da kommen sie die amerikanischen Verhältnisse. Schneller als befürchtet. Billige Arbeitskräfte in einem den USA-angepassten Arbeitsmarkt -> alles zum Wohle der Reichen, sorry, der Wirtschaft!

Für die Bürger wird es nur Nachteile geben, die Vermögensschere wird noch weiter aufgehen, die Standards noch weiter abgesenkt.
Klar, dass die neoliberalen Chaoten jubeln!

Wenn sich die Bürger das noch gefallen lassen, haben sie es nicht besser verdient!
Wahltag ist Zahltag! Es gibt auch Parteien, die die Interessen der Bürger vertreten!