EU-Agrarminister beraten über Lösung zur Überfischung europäischer Meere

Ihre Meinung zu EU zu Fischereipolitik: "Was nützt ein Meer ohne Fische?"

Das EU-Parlament stimmt heute über eine Reform der Fischereipolitik ab. Die Neuregelung soll der Überfischung ein Ende setzen und dafür sorgen, dass sich die Bestände erholen. Zurzeit werfen die Fischer einen Großteil ihrer Fänge zurück ins Wasser - um ihre Quoten nicht zu überschreiten.

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17 Kommentare

Kommentare

Miauzi

Ich finde den Spruch "man würde nicht mehr so viel Fisch essen" schon ziemlich KOMISCH

Man gehe mal in einen durchschnittlichen deutschen Supermarkt und vergleiche mal die Angebots-Menge von Fleisch bzw. Gemüse mit dem von Fisch.

In den meisten Läden bekommt man ehe nur Dosen- oder Frost-Ware...
..nur wenige Märkte führen frischen Fisch
und
dann meisten ein sehr mageres Angebot an Auswahl und Menge

Fisch ist inzwischen ein Luxus-Gut geworden
Warum??
Weil gnadenlos seit Jahrhunderten überfischt wird und nicht erst seit wenigen Jahrzehnten!

Die technische Entwicklung in der Fischerei war wegen der permanenten Überfischung notwendig - hätte man die jeweiligen Methoden über einige Jahrzehnte gleichbehalten - wären die Netze immer leerer geworden.

Nun kann man aber nicht mehr expandieren - man kratzt die letzten Reste aus den Ozeanen.

Wenn es keine Fische mehr gibt die die Quallen fressen - dann übernehmen halt die Quallen die Rolle der im Meer dominierenden Art *ggg*

Sasquatch
@ Miauzi

"Man gehe mal in einen durchschnittlichen deutschen Supermarkt"

Genau! Die Betonung liegt auf "deutsch."

Gehen Sie mal in einen Supermarkt in Norwegen oder Japan. Ganz zu schweigen von Küstenregionen in Afrika und Südasien, in denen Fisch oft das einzig verfügbare Protein ist.

Das Problem ist nicht, dass Menschen Fisch essen. Dass das umweltfreundlich und nachhaltig möglich ist, bestätigen z.B. Fischerdörfer in Indien und in Tansania (zwei Beispiele, die ich selbst erlebt habe), die ihren Fisch seit Jahrhunderten mit der gleichen Methode fangen und ihre Bewohner damit seit Jahrhunderten vorm Verhungern schützen.

Das Problem ist wie überall die auf Maximalprofite ausgelegte Industrialisierung des Fischfangs - ohne Rücksicht auf Verluste.

Wenn wir nur Fisch fangen würden, um Menschen satt zu machen, hätten wir nirgends auf der Welt ein Problem. Der größte Teil der Fische wird aber gefangen, um Profit zu machen, und das macht die Meeresumwelt genauso kaputt wie Profitstreben an Land.

Gast
die EU wieder?!

Verbietet doch für 5 Jahre die Fischerei?
Danach darf nur mit traditionellen Methoden d.h. nucht so tief und grosse netze und moderne netze die die kleinen Baby Fische durch die maschen lassen zum Einsatz kommen?

Darüber hinaus müssen wir gründlich über unseren Fisch Konsum nachdenken.
Fisch darf man nicht infustriell oder fastfood mäßig verschwenden...

Die EU hat weder Naturschützer noch Menschen aus dem Volke. Es ist nur eine Klientel die von Industrien und Geldgebern gelenkt ist.

National wurden alle Länder bessere schnellere sichere Gesetze zum Schutze des fischbestandes auf den weg bringen.

Gast
Vorbild Norwegen

In Norwegen muss der gesamte Beifang an Land gebracht werden und wird auf die Quote der Fischer angerechnet. Und das schon seit 20 Jahren. Dort haben sich die Fischbestände erholt - 10.000 Fischer leben dort gut vom Fischfang.

Man sollte dieses Vorbild endlich übernehmen! Das wird die Fischer anfangs stören, aber auf lange Sicht sicher nur das Arbeitsplätze und Fischarten.

Man muss die Fischreilobby einfach mal IGNORIEREN - und zwar zu ihrem eigenen Nutzen. In 5-10 Jahren werden die Fischer dankbar sein. Aber wenn jetzt nichts passiert, wird alles leergefischt. Dann können auch die Fischer einpacken.

Xabbu
Lieber Werner Kuhn, ich sag ihnen mal wie's geht ...

.
Aus dem Beitrag:
>>Trotzdem, sagt der CDU-Abgeordnete Werner Kuhn: Wer die Vorgaben nicht erfüllt, dem müsse man Beihilfen streichen.<<

Ja genau, straft sie indem es keine Sahne mehr auf den Kuchen gibt !

Lieber Werner Kuhn, ich sag ihnen mal wies geht : Wer die Vorgaben nicht erfüllt, dem wird die Fanglizenz entzogen und er wandert in den Knast ! Was halten sie davon ?

Hört sich das nicht besser an als : Wer die Vorgaben nicht erfüllt bekommt keine Sprühsahne mehr auf die Torte ?

Aber sie haben auch Recht.
ZITAT:
>>Und Kontrollen müssten auch sein.<<

In der Tat ... und man fragt sich warum die eigendlich nie stattfanden ...

Sasquatch
@ Dr.Kawasaki

Sehr gutes Beispiel Norwegen!

Die Norweger hatten ihre Gründe, der EU nicht beizutreten. Hauptgrund war sicher das Bestreben, die Einnahmen aus dem Nordseegas nicht in EU-Schutzschirme stecken zu müssen und auch das Walfangverbot der EU spielte sicher eine Rolle. Aber eine ebenso große Rolle spielte bestimmt die völlig verbürokratisierte und an den Problemen vorbei orientierte Fischereipolitik der EU.

Recht haben sie, die Norweger!

styxxx

"National wurden alle Länder bessere schnellere sichere Gesetze zum Schutze des fischbestandes auf den weg bringen."

Nein, würden sie nicht. Sonst hätten sie das irgendwann mal getan. Gerade sowas wie Fischerei (aber auch Vorgehen gegen große Kartelle oder Konzerne, siehe zb Microsoft) klappt nicht auf nationaler Ebene. Das geht nur, wenn ein mächtiger Verbund an einem Strang zieht und nicht mehr nur nationale Interessen im Vordergrund stehen. Deutschland würde sich kaum Quoten auferlegen, wenn die Niederländer und Dänen fleißig fischen ;)
Hier wird es übrigens auch noch Probleme geben, vor allem eben mit benachbarten Nicht-EU-Staaten eine Lösung zu finden.

Gast
@Schummel

....mehrere KM lange Netze...smile. Chinesische und japanische High tech Flotten arbeiten im gestreckten Konvoi. Dabei kommen bis zu 100km lange und 20 km breite Bodenschleppnetze von bis zu 1000m Hoehe zum Einsatz. Da ist dann ALLES drin. Mitlaufende Fabrikschiffe verarbeiten tausende Tonnen im Accord. No Klaeger, no Richter, ja nicht mal Zuschauer.

ManiMurmel
Siegelei !?

... Auch hier gibt es jede Menge "GreenWashing". Zudem ist die Vielfalt an Produkten mit Siegeln in den Regalen bisher nicht wirklich groß. ... Wenn doch erlebt man dann schonmal, daß auf der einzigen Packung mit Siegel auch mit Abstand die meisten E-Stoffe gelistet sind. ... Da faßt man doch gleich Vertrauen! Oder?

Der hier gebrauchten Satz, daß der Beifang zurückgeworfen wird, nur weil der sich nicht gewinnbringend verkaufen läßt, muß man sich eigentlich mal durch den Kopf gehen lassen! ... Ich will nicht wirklich wissen wieviel Tonnen Beifang beim Fang von Hering gedacht zur späteren Weiterverarbeitung als Fischmehl wieder über Bord geht. Selbst wenn dieses später als Kraftfutter für Tiere endet.

Ganz ehrlich! Ich glaub nicht daran, daß wir in der Lage sein werden diesen Wahnsinn zu stoppen! Selbst wenn dies für Europa beschlossen würde, stünde dies in einem Satz mit den Tot der Fischbestände vor den Küsten Afrikas. Fabriken werden deswegen nicht stillstehen!

Gast
Nationale Strafrechtsnormen zügig erweitern

Die Gefahren für das Überleben des Ökosystems Meer erfordern über die europäischen Maßnahmen hinaus eine zügige Erweiterung der nationalen Strafrechtsnormen zur Fischwilderei um die Tatbestandsmerkmale der genannten zerstörerischen Fischereimehtoden. In Deutschland ist die Fischwilderei nach § 293 des Strafgesetzbuches (www.gesetze-im-internet.de/Gesetze und Verordnungen/S/StGB) mit bis zu zwei Jahren Haft sanktioniert. Notwendig ist es ausserdem, die Vorschrift des § 294 zu streichen, wonach die Tat nur auf Antrag des Verletzten verfolgt wird, "wenn sie von einem Angehörigen an einem Ort begangen worden ist, wo der Täter die Jagd oder die Fischerei in beschränktem Umfang ausüben durfte."

Die bevorstehenden, meist auch öffendlichen Diskussionen (u.a. auf den Internetseiten der Partein) zu den Entwürfen der Programme der Partein zur Wahl des 18. Deutschen Bundestages sind eine gute Gelegenheit, solche Themen aufzugreifen, auch durch Anträge der Parrteigliederungen.

Gast
@Dr.Kawasaki

Ich habe den Bericht gestern über den Fischfang in Norwegen auch gesehen. Es klang zumindest gut und wäre daher ein guter Weg auch für die EU.

Ich denke aber, dass es vor allem deshalb in Norwegen funktioniert, weil Norwegen eine Fischfangnation ist. In der EU gibt es viele Länder, die mit Fischerei so gar nichts am Hut haben. Und in vielen anderen Ländern wie auch in Deutschland, spielt der Fischfang eine eher untergeordnete Rolle. Demnach ist der Eigennutzen dieser Länder einfach viel kleiner als in Norwegen. Das macht eine höhere Priorität des Themas einfach unrealistisch. In Kontinentaleuropa geht es eher darum, Bauern mit Subventionen zu mästen, da spielen "die paar Fische" keine wirkliche Rolle. Leider.

Der Handlungsdruck ist einfach nicht groß genug.

Gast
Na und

Also ich bin auch gegen die Überfischung.

Allerdings, die Japaner und Chinesen sind doch völlig unvernünftig und denken viel zu kurzfristig.
Lasst sie die Meere nur Leerfischen, irgendwann sind die Bestände alle weg, dann werden sie herumjammern. Dann wirds kein Fisch mehr zu Essen geben.
Ich sage mal selber schuld, der Mensch wird für seine Frevel an der Natur hart bestraft und das zu Recht.

Wenn die Menschheit ausgestorben ist, das wäre für die Natur echt besser, wird die sich irgendwann erholen, es wird ein paar Tausend Jahre dauern, aber das ist egal.

Alternativ könnte man diese Länder superhart sanktionieren (boykottieren), vorallem wirtschaftlich, aber dabei müssten alle Anderen mitmachen, nur so gehts und da immer ein paar Ausscheren klappt das nicht.
Also muß es so kommen, das alles den Bach runter geht,
leider.

karwandler
re sasquatch

"und auch das Walfangverbot der EU spielte sicher eine Rolle."

Das Walfangverbot hat nun mal gar nichts mit der EU zu tun. Da geht es um die International Whaling Commission.

Gast
Meeres - Schutzgebiete in denen für eine gewisse Zeit nicht

gefischt werden darf sind erfolgreich hinsichtlich der Erholung der Fischbestände und damit sogar einer Vermeerung der Fangquoten.

Haitu
Die Meere sind international

Ich esse gerne Fisch, aber aus diesen Gründen schon einige Jahre nicht mehr.
Ich bin sehr für die Reduzierung bzw. strengere Regulierung des Fischfanges durch die EU, sehe aber die Gefahr, dass der Fisch den die EU schützen will dann von anderen Länder gefangen wird.
Trotzdem sollte die EU streng mit sich selber sein, auch wenn es am Ende nur dem guten Gewissen dienen würde.
Ohne flankierende Maßnahmen, die unter Umständen auch Einfuhrverbote beinhalten könnten, denke ich, wird der Wille zu großen Teilen verpuffen.
Ich beneide die Politiker und Politikerinnen, die hier zwischen den Wellen lancieren müssen, um ihre Aufgabe nicht.
Wenn aus 100% Willen dann evtl. auch nur 20% Ergebnis herauskommen ist es besser als gar nichts.

Gast
Wo es keine Fische mehr gibt

stoert es auch nicht, wenn mal eine Oelquelle auslaeuft.

Da kann man dann auch unbegrenzt radioaktive Abfaelle versenken, und Guelle einleiten.

Gast
(Menschen)Wachstum oder „das More-More-Prinzip“

@ ich sehe alles:
Genau. Wachstum bedeutet in den Köpfen der meisten Machthaber vor Allem menschliches Wachstum. Es wollen schließlich Wähler und Konsumenten verar… äh - regiert werden.
Lasst uns doch weiter ärmeren Ländern alles wegfressen, das bisschen Quecksilber, das in den Fischen angereichert ist und das bisschen schädliche Chemikalien durch unverrottbare Plastikpartikelchen in den Meeren schadet doch nüscht, ist doch alles Peanuts.
Und wenn wir damit nicht zurechtkommen sollten, finden die Gentechnologen doch immer noch einen Weg, das zu regeln…