ESM

Ihre Meinung zu ESM muss fürs Geldleihen erstmals Zinsen zahlen

Einen Monat nach seiner Premiere auf den Kapitalmärkten hat der Euro-Rettungsschirm ESM erneut knapp zwei Milliarden Euro eingesammelt. Dabei musste er die Anleger diesmal mit einer Mini-Verzinsung locken. Im Januar hatten die Investoren dem ESM noch eine Prämie dafür gezahlt, dass sie ihm Geld leihen durften.

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20 Kommentare

Kommentare

Gast
Klasse!

Ich hoffe ich verstehe das jetzt richtig:

Der ESM zahlt nun also Zinsen am Kapitalmarkt um den Euro zu stützen. Also quasi die Währung, welche eigentlich durch die Mitgliedsstaaten des ESM selbst ausgegeben und an den Kapitalmarkt (Banken) zu etwa 0 Prozent verliehen wird.

Sie borgen sich also ihr eigenes Geld zurück und zahlen dafür an die, denen sie mit hunderten von Milliarden Steuergeldern den "Arsch" gerettet haben Zinsen?

Wie viel krasser geht es eigentlich noch?

Wahrscheinlich liegt später auch ein Solidaritätscent auf jedem Liter des Zukünftig Privatisiertem Wassers in Europa, für die verarmten Banken und ihre Anteilseigner. Na klar, geht ja gar nicht anders...

Gast
@ SchlandLaender

Die Doktrin des Leistungslosen Einkommens muss auch in Zukunft zementiert bleiben. Um nichts anderes geht es hier.

Don-Corleone
ESM muß fürs Geldleihen erstmals Z.

Schlandlaender :

Das ist falsch .

Der ESM gibt Schuldverschreibungen respektive anleihen aus,

die ensprechend , minimal , verzinst werden ..

Das hat m.d. euro nichts zu tun .

Der ESM ist eine Sicherheits/Rücklagen/Fond .

Im Bedarfsfalle kann d. EU darauf zurückgreifen, um größere
Schieflagen im EU-Raum abzumildern, notfalls auch d. Euro .

Unterm Strich ein ganz normaler Vorgang .

Gast

Vergesst nicht die Inflation. Praktisch zahlt der ESM Zinsen von -1.985%

Gast
@Son Goku

Was soll denn die Doktrin des leistungslosen Einkommens sein? Es ist doch nicht leistungslos, wenn ich jemandem Geld leihe.

Gast
@SchlandLaender

Ich hoffe ich verstehe das jetzt richtig: ...

Sorry, die Erklärung die dann kommt ist in meinen Augen weitgehend falsch. Der ESM hat ja nur ein kleines Grundkapital und leiht sich Geld von Anlegern. Das ist eigentlich alles. Vielleicht sehen Sie sich den Bericht noch einmal an.

Gast
@Son Goku

Wenn Sie diese "Doktrin des Leistungslosen Einkommens" kritisieren, dann müsste Ihnen die jetzige Situation, dass die Anleger der deutschen Bundesbank oder dem ESM Geld praktisch zinslos leihen, ja eigentlich sehr entgegen kommen. Oder?
Können Sie das ein wenig näher erläutern?

Gast
Hartzer und Alkoholiker: Leistungslose Einkommen

Da sie beide nach dem Verständnis der "leistungslosen Einkommen" fragen, will ich Ihnen das gerne erläutern:

In unserer Gesellschaft arbeiten noch sehr wenige, man sagt, dass es sich um die 30 Prozent handelt, die tatsächlich noch wirtschaftliche Werte schaffen. Andere sind in Rente, arbeitslos, Hausfrau oder erleben noch die eigene Kindheit.

Dann gibt es welche, die zwar arbeiten, aber eigentlich nur irgend etwas verwalten und damit auch keine Werte schaffen, z.B. Beamte in der Arbeitsagentur oder Steuerberater. Diese bringen zwar eine Leistung, aber schaffen keine wirtschaftlichen Werte, nichts das man essen oder exportieren könnte.

Und dann gibt es die Kapitalbesitzer, die weder in der Verwaltung arbeiten, noch irgend welche Produkte anbieten, sondern einfach nur ihr Geld "für sich arbeiten lassen". Sie erbringen in dieser Periode keine Leistung, keine Werte, möchten aber ein Einkommen dafür, das die 30 Prozent durch Verzicht erwirtschaften müssen.

Gast
@Hartzer und Alkoholiker: Leistung die Zweite

Falls es immer noch Fragen zum leistungslosen Einkommen gibt:

Leistung wird u.a. so in der Wirtschaft definiert: "...das (gelungene) Ergebnis eines betrieblichen Erzeugungsprozesses."

Und in der Physik ist es eine Maßzahl, die für Energie pro Zeiteinheit steht.

Nur bei Juristen habe ich einmal gelesen, dass jede Form von Vermögensvermehrung als Leistung definiert wurde.

Da steht also nur die Frage, auf welche Definition und welche Seite man sich stellen mag. Die Mehrheit der Bürger wird wohl im Umgangssprachlichen Leistung mit einer periodischen Arbeit gleichsetzen, bei der meistens auch ein Ergebnis entsteht. Zumindest wäre das volkswirtschaftlich sinnvoll, auch wenn Sport oder Kunst ebenfalls eine Leistung darstellen kann (verbrauchte Energie pro Zeiteinheit).

Geld auf einem Konto liegen lassen passt aber recht schlecht in dieses Konzept und wir müssen uns ganz schön verbiegen, das anders darzustellen.

Gast
Geld leihen muss Geld kosten.

Ansonsten ist da was im Ungleichgewicht.
Und das was wir erleben ist Augenwischerei.

Wenn die Zinsen weiter künstlich auf so einem
niedrigen Niveau gehalten werden, ist Geld bzw.
jede Währung langfristig keine Anlage mehr und
damit als Ware oder Sicherheit das wert (oder
wertgeschätzt) was es kostet.

Nichts.

Gast
@Erich Erpel: Recht haben Sie

Sie haben damit Recht. Es ist eigentlich zu viel Geld unterwegs in der westlichen Welt, weit mehr, als die Wirtschaft haben will. Daher sucht es dringend neue Anlagemöglichkeiten. Wenn diese ausbleiben, muss automatisch in einem gesunden Markt der Zins fallen, da ja niemand das Geld will, zumindest nicht zu irgend welchen Kosten.

Die Ausnahme spielt die Hoffnung, z.B. auf dem Aktienmarkt, wo man dann wenigstens glaubt, mit etwas Glück doch noch eine Rendite zu erwirtschaften, nämlich wenn die anderen die gleiche Hoffnung tragen und später einsteigen.

Deswegen boomt der Aktienmarkt und bläht sich zu einer Blase auf, die in absehbarer Zeit platzt. Die Folgen könnten dramatisch sein.

Gast
@Trecker

Verstehe ich es richtig, dass Arbeit, die keine Werte schafft, die man essen oder exportieren kann, unnötig ist? Sie nennen ausdrücklich Hausfrauen und Beamte. Möglicherweise könnte man noch Ärzte, Lehrer, Rundfunkredakteure und kaufmännische Angestellte hinzu fügen. In meinen Augen zeigt das nur, wie wenig Sie von den Gesetzen einer komplexen Wirtschaft verstanden haben.

Wenn Sie einen Kredit brauchen, können Sie der Bank ja erklären, dass es nicht nötig ist Zinsen zu zahlen, da der Verleih von Geld ja "leistungslos" ist. Viel Erfolg!

Gast

Ich finde es bedenklich, dass Sie Hausfrauen nicht zum produktiven Teil der Bevölkerung rechnen. Darauf, dass Sie nur Dinge, die man essen oder exportieren kann als produktiv einstufen, will ich jetzt nicht näher eingehen.

Bei Ihrer Bank werden Sie vermutlich die Beobachtung machen, dass man Ihnen kein Geld leiht, wenn Sie keine Zinsen zahlen möchten. Ich wüsste auch nicht, warum die Bank das umsonst tun sollte.

Gast
@Trecker

Deswegen boomt der Aktienmarkt und bläht sich zu einer Blase auf, die in absehbarer Zeit platzt. Die Folgen könnten dramatisch sein.

Ich hoffe, Sie haben Ihren Fehler selbst gesehen. Wenn es stimmen würde, dass es zu viel Geld gibt (wie Sie weiter oben hehaupten), dann wäre das Platzen der Blase ja genau das Richtige.

Gast
@anonymer Alkoholiker 20:20

Dem ist nichts hinzu zufügen.
Knapp und klar.

Gast
@Alkoholiker: Gesetze komplexer Wirtschaft

Doch, im Gegensatz zu Ihrer Behauptung, habe ich die Wirtschaft halbwegs verstanden, da ich das studiert habe und als Statistiker lange genug mit wirtschaftlichen Daten gearbeitet habe.

Was Sie scheinbar noch nicht verinnerlicht haben ist: Jede (nicht wertschaffende) Dienstleistung kann sich nur um eine wertschaffende Industrie ansiedeln. Wenn aber diese wertschaffende Basis nicht ordentlich bewertet und geschätzt wird, brechen früher oder später die darauf aufbauenden Verwaltungsbeamte, Ärzte oder Rundfunkredakteure zusammen. Denn die alle müssen von den Wertschaffern bezahlt werden (z.B. durch Steuergelder oder Kassenbeiträgen). Schaffen Sie die Wertschaffung ab und Sie verlieren auch ihre so verteidigten Sekundärdienstleister.

Daher können wir diese "Leistungserbringer" nicht hoch genug schätzen. Das Gegenteil ist leider der Fall, wie ich auch hier gerade feststellen muss.

Gast
@Trecker

Darf ich Sie in aller Bescheidenheit daran erinnern, dass Hausfrauen, Ärzte, ja sogar Bankangestellte auch Steuern zahlen? Und diese Steuern sind nicht weniger wert, als die Steuern von Maurern oder Elektrikern. Aber vielleicht sind letztere ja auch nicht primär produktiv, da sie die Steine bzw. Kabel, die sie verbauen, nicht selbst herstellen.

Wozu sage ich das? Diese Hierarchie der Produktivität, die Sie aufmachen wollen, die Unterscheidung zwischen produktiv und "leistungslos", die gibt es einfach nicht. In der realen Wirtschaft hat sie keinen Sinn.

Gast
Es ist an der Zeit, grundsätzlichere Fragen zu stellen...

Äußerst lesenswert ist in diesem Zusammenhang dieser Artikel von Jens Berger: http://www.nachdenkseiten.de/?p=16091.

"Das Dogma der Alternativlosigkeit ist offenbar nicht nur ein politisches und mediales, sondern auch ein gesellschaftliches Phänomen. Uns ist die Fähigkeit, nach- und querzudenken, abhanden gekommen."

Gast
@Alkoholiker: Steuerliches Perpetuum Mobile

"...dass Hausfrauen, Ärzte, ja sogar Bankangestellte auch Steuern zahlen?"

Wenn z.B. ein Verwaltungsbeamter, der aus Steuern bezahlt wird, selber Steuern zahlt, z.B. beim Einkaufen von Nahrung, dann heißt das noch lange nicht, dass er sich selbst finanziert. Das wäre ein steuerliches perpetuum mobile. Er gibt lediglich einen kleinen Anteil zurück.

Schlussendlich muss dieser Dienstleistende trotzdem von Werteschaffenden finanziert werden, von Bauern ernährt und Schneidern bekleidet werden, um es mal ganz einfach auszudrücken.

Sie können nicht nur mit Dienstleistungen eine Wirtschaft am Laufen halten. Dienstleistungen sind nämlich exakt, was der Name sagt, ein Dienst, der oft weniger notwendig aber hilfreich ist. Und er dient gewöhnlich dem Wertschaffungsprozess, aber schafft nicht selber. Er kann vielleicht unterstützen oder Bequemlichkeit liefern. Aber er existiert nur, weil die Grundbedürfnisse durch Wertschaffende gestillt wurden und sogar etwas übrig blieb.

Gast

AUSFERTUNGSDATUM ESTG: 16.10.1934!!!!!!!!!!!!!!!!!

mal drüber nachdenken...