David Cameron und Angela Merkel in Davos

Ihre Meinung zu Davos: Merkel und Cameron für wettbewerbsfähiges Europa

Offener Streit in Davos nach Camerons EU-Rede? Keine Spur. Zwar gab es erneut Kritik an Camerons Position, doch die Bundeskanzlerin wählte beim Weltwirtschaftsforum eine andere Strategie: Merkel ging auf den Briten zu - vor allem bei den Themen Wettbewerbsfähigkeit und Reformen.

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36 Kommentare

Kommentare

Gast
Schröder hätte wohl gepoltert - Merkel ist klüger.

Schröder hätte auf die Statements von Cameron hin wohl öffentlich laut gepoltert.
Merkel ist klüger, und schlägt diplomatische Töne an.

Gast
Eine typische Merkel...

Aussitzen, keine Konfrontation und bloss keine eigene Meinung zeigen, die angreifbar wäre. Lieber nochmal ein paar Jahre verstreichen lassen und hoffen, dass sich ein "Sieger" herauskristallisiert, dem man sich anhängen kann...

Gast

Deutschland gehört bei den Lohnstückkosten zum oberen Drittel. Die Vorwürfe der Billigarbeit sind eine Farce...

Gast
Streit? Oh nein bloß nicht das kann ja Konsequenzen haben!

Es ist schon fast sinnbildlich das diese Frau die hier die Kanzlerin gibt es auf jeden Fall vermeidet einmal wirklich eine Konfrontation mit allem drum und dran durchzufechten. Nein da wird alles schön glatt gebügelt bloß keine einzige Stimme durch klare Ansage verlieren immer alles schön weichspülen.
Der Reformstau innerhalb Deutschlands setzt sich natürlicher Weise in der EU fort und ich glaube das Premier Cameron genau aus diesem Umstand heraus versucht irgendwelche Vorteile für GB zu generieren und wenn es eine schlechte Presse für die EU ist. Ich sehe es als fahrlässig an dem entschieden entgegenzutreten. Der einzige der sich traut ist der französische Chef. Die Schildkrötentaktik ist nur bedingt geeignet die anstehenden Probleme Europas so zu lösen das nicht nur die ominösen Märkte sondern auch die Menschen endlich in Europa ankommen.

Brüderlichkeit-Freiheit und vor allem Gerechtigkeit und nicht immer das alles alternativlos ist und marktgerecht sein muß!

Observer_56
global agieren . .

>> ". . wir müssen dafür sorgen, dass wir global schlagkräftige Akteure in Europa haben. Und zwar als Unternehmen, die auch weltweit agieren können." <<

Dann wird es Herrn Cameron sicherlich freuen -und Frau Merkel wohl weniger-,
daß ein global agierendes IT-Unternehmen 2011 überwiegend von München nach Theale ausgelagert wurde, was hier leider Arbeitsplatzverluste zur Folge hatte.

Die steuersparenden aber lukrativen (doppelten) Firmenkonstrukte
Irland/Niederlande möchte ich gar nicht erst erwähnen.
Wirtschaft bedeutet auch nicht nur Finanzstandort London.

Werner40

///Merkel ging auf den Briten zu - vor allem bei den Themen Wettbewerbsfähigkeit und Reformen///

sehr klug, die Frau Merkel. Hier hat Cameron wirklich recht und liegt mit Merkel auf einer Linie.

Gast
Reformpunkt Wettbewerbsfähigkeit

Wettbewerb in einer golbalen Welt ist für den Westen ein runinöses Unterfangen, das den sozialen Frieden und die politische Stabilität mittelfristig gefährdet.
Aus dem Wettbewerb der Unternehmen und Ideen, ist weltweit ein Wettbewerb um die billigsten Löhne geworden.
Lohnabwärtsspiralen und Arbeitslosigkeit sind ein deutliches Symptom, insbesondere die Jugendarbeitslosigleit! - denn wer stellt einen teuren Europäer ein, wenn er dafür einen Chinesen, Inder oder Bengalesen für einen verschwindenden Bruchteil für sich arbeiten lassen kann? Der ausbeutende Kolonialismus funktioniert auch aus der Ferne!
Nun soll Europa wettbewerbsfähig gemacht werden-als wenn wir nicht schon längst dabei wären! Diese Ankündigung kann nur als letztes politische Hallali vor der abschließenden Jagdt auf die Löhne in Europa gemeint sein. Die Arbeitslosigkeit ist ein beliebtes Druckmittel damit Menschen gefügig gemacht werden auch für weniger als für nichts zu arbeiten, hautsache Arbeit.

Gast
Der Skandal...

Wie kommt dieser Cameron dazu abstimmen zu lassen ??
Und dann auch noch das Volk !!

Unglaublich sowas.
Raus aus der EU mit denen.
Soweit kommts wohl noch. Abstimmen, wo kommen wir denn sonst noch hin...

Gast
Ja, Frau Merkel

der freie Markt wird's schon richten und die arbeitslosen spanischen Jugendlichen werden mit Überbrückungen zufrieden sein.
Wie war das jetzt noch? Darf die Bundeswehr im Inneren eingesetzt werden? Falls Polizei, Zoll, Geheimdienste, private Sicherheitsdienste, Bundespolizei, gekaufte Provokateure und Schläger usw. nicht reichen sollten??

Gast
Die Engländer haben nicht ganz Unrecht !

Sie fahren links, haben ihre eigene Währung - all das deutet darauf hin, dass sie nur eine Wirtschaftsunion wollten und sich die EU erstmal angucken wollten. Wenn das englische Volk entscheiden sollte, der EU den Rücken zu kehren, dann könne sie alles behalten. Ist dann auch okay. Wie sollte man die Regeln des Linksverkehrs mit dem Rechtsverkehr vereinbaren ? Geht nicht. Die Schweden waren schlauer als die Briten und haben das geändert. Nun, wenn sich die Briten aus Brüssel abkoppeln sollten, dann ist mir das völlig wurscht aber auch klar, weil die Entscheidungen aus Brüssel nicht immer auf Verständnis stossen. Sind diese Entscheidungen getroffen, müssen sie in nationales Recht umgesetzt werden. Dass das den Briten stinkt, kann ich nachvollziehen. Wäre dann noch abzuwarten, ob sie irgendwann mit eingeklemmter Rute wieder da sind... die nicht als Imperialmacht ? Abwarten!

Gast

Das sind Falschspieler entweder ja oder ja - oder nein und raus . Alles andere macht noch viel mehr Schaden !

Iniquitous
@ stukadent

So ein Unsinn. Bitt vorher informieren, dann Kommentar abgeben.

Gast

Selbst wenn die Marktspinner recht hätten, so würde der Wettbewerbswahn im Freihandel nur dazu führen, daß sich die Länder mit den niedrigsten Löhnen, schlechtesten Arbeitsschutz und der größten Umweltverschmutzung gegenseitig zu unterbieten versuchen würden; und man am Ende in einer verarmten und verschmutzen Welt enden würde; doch da Mächte wie China falsch spielen, so kann man sich vergeblich auf dem Wettbewerbshamsterrad abstrampeln, während China bei Zeiten seinen Unternehmen mit ausschließlichem Rohstoffzugang und gemeinen gesetzlichen Beschränkungen den heimischen Markt sichern wird, während seine Industrien die fremden Märkte überschwemmen und dann die ausgesaugten Länder mit ihrem eigenen Geld aufkaufen werden.
Es hilft also nichts: Man wird also zur Selbstgenügsamkeit zurückkehren müssen, wenn man halbwegs vernünftig wirtschaften möchte und nicht von seinem eigenen Geld aufgekauft werden möchte; und dazu gehören eben wie bei Friedrich dem Großen die Zölle und Einfuhrverbote.

Gast
Merkel in Hochform

Warten bis jemand eine exponierte und nicht ganz falsche Meinung etwas ungeschickt vertritt. Loben und ein bisschen Recht geben.

Denjenigen dann vorpreschen lassen, dabei selber keinen brüskieren, abwarten; am besten gleich 3-4 Jahre; und schauen wie sich die Meinung insgesamt entwickelt. Am Ende vom Verlierer blitzschnell absetzen oder in der ersten Reihe die gemeinsamen Erfolge feiern.

Frau Merkel ist die Inkarnation des Opportunismus.

Gast
Richtig - Das sind Falschspieler

Vor ein paar Tagen noch hat Merkel in der Presse erklärt, wie gut das sei, dass wir wettbewerbsfähiger sind als die anderen und was wir alles dafür machen müssen, damit das so bleibe. Und hier auf dem Gipfel in Davos heuchelt sie, die Wettbewerbsfähigkeit der anderen Länder verbessern zu wollen. Da beisst sich die Katze in den Schwanz. Das eine schliesst das andere zumindest teilweise aus. Da ist der englische Premier David Cameron zumindest glaubwürdiger mit seinen deutlichen Worten, dass vieles in dieser EU völlig falsch läuft. Ob seine Konzepte besser sind für die ganze EU oder nur seinen Briten nützen, vermag ich nicht zu beurteilen.

Gast
Merkel vermeidet Streit mit Cameron

Ohne vernünftige Argumente bleibt Ihr auch nichts anderes übrig.

Cameron hat über weite Strecken recht.

Mir fehlen die Stimmen, die einen Krieg prophezeien, wenn England komplett aus der EU austritt.
Jedenfalls haben die einen Krieg gesehen, wenn Deutschland nur aus dem EURO austritt.

Nny

"Überschüsse in der deutschen Leistungsbilanz verteidigte Merkel."

Ja, aber wenn Südeuropa seine Leistungsbilanzdefizite ausgleichen soll, dann kann das logischerweise nur dann geschehen, wenn Deutschland seinen Überschuss verliert, Frau Merkel.

Phonomatic
@ Nana (Diskussion vorgängerthread)

das waren mir ein bisschen viele Allgemeinplätze aus dem Linksbaukasten.

Ihre geschichtliche Analyse und Projektion finde ich aber besonders mißlungen. Statt sich gegenseitig agressiv niederzuwirtschaften ist die EU heutzutage das genaue Gegenteil.

Das ist Geschichtsverbrämung, hätte es soetwas wie die EU vor hundert Jahren gegeben, wäre nicht 2 Jahre später der erste Weltkrieg ausgebrochen.

schaunwamal
Ja die Angie hat gut lachen sie ist die grösste gewinnerin ...

der krise.
Wenn man der europäische chinese in europa seit mehr als 10 jahren ist dank sPD schröder und Co. verfeinert von der cDU.Und sich dem Mindestlohn verweigert ja dann ist man super wettbewerbsfähig im augenblick.
Das man die rechnung später bezahlt in form von Rettungsschirmen erzählt man uns nicht.
Auch nicht dass man die massenhaften minirenten, aus prekärer arbeit,leiharbeit dumpinglöhne grundsichern muss erzählt man uns auch nicht,denn da ist die angie längst in pension.
Die löhne müssten hier gemessen an der wirtschaftkreft mindestens 30% höher sein.Und die importierten waren 20% niedriger.
Nur wenn jeder nach seiner wirtschaftskraft löhne bezahlt kann man überschüsse reduzieren zum wohle der anderen denn die wollen auch was verkaufen und können dass nur über den preis.
Durch den Euro sind den schwächelden ländern die hände gebunden können nicht abwerten weil sie keine eigene währung haben.
Ein mindestlohn von 10€ muss her alles andere ist Augenwischerei.

Phonomatic
@ 18:19 — tollschock

" Der Reformstau innerhalb Deutschlands setzt sich natürlicher Weise in der EU fort "
-> das ist ja wirklich ein "tollschock", können Sie mir diese "natürliche" Verbindung mal erklären? Und welchen Reformstau meinen Sie?

Gast
Volksabstimmung oder Referendum

Es ist in der Tat richtig was der britische Premier Cameron da versucht zu installieren und was für ganz Europa eine wichtige Frage sein sollte, daß die Bürger in diesem Zusammenhang von Europa integrit werden und nicht die Politik den weg bestimmt, was dann zu einem Fiasco füren wird. Die Euro Kriese ist eine Krise der Banken und der Politik, deren sich die Leute in den Ländern wehren und es nur noch einen funken bedarf der das System zum Zusammenbruch führt und dieser Funke wird in Spanien, Portugal und Griechenland gezündet. Der dann zum Fiasco ich Deutschland und Frankreich führen wird, da hier ein kommpletter wirtschaftlicher Zusammenbruch die Konzequens ist, deren sich die großen Industrien ins Ausland absetzen und der Ran auch die Politik sowie der Justiz / Polizei sein folgen haben wird. Amerika hatte den Bürgerkrieg Europa den Weltkrieg und nur weil die deutsche Politik es nicht begreift.

bertell-me
@stukadent und das Paradoxon

Wenn sie 1 Million € auf den Konto haben und zwei Obdachlose 0 €, wieviel Geld haben die Obdachlosen in statistisch gesehen auf den Konto, wenn nur sie drei erfasst werden. Ich hoffe sie verstehen was ich sagen will.

Zum Artikel: Merkel hat von sich gegeben, dass wir (wer wir ist sagt sie nie - achten sie mal drauf manchmal spricht sie auch von den Bürgern) nur halten können, wenn weiter Reformen (flexibilisierung des Arbeitsmarktes) angegangen werden und Europa somit Wettbewerbsfähig bleibt angegangen werden.
Klingt für den geneigten Bildzeitungsleser ganz toll - denkt er um Gottes willen mal weiter nach, heißt internationale Wettbewerbsfähigkeit schwache Gewerkschaften, geringe Löhne, kaum Kündigungsschutz und arbeiten bis zur Urne.

Also hat sie ein gesellschaftlich beschränktes Paradoxon von sich gegeben.

fathaland slim
24. Januar 2013 - 19:05 — Tiefstapler

"Wie kommt dieser Cameron dazu abstimmen zu lassen ??
Und dann auch noch das Volk !!

Unglaublich sowas.
Raus aus der EU mit denen.
Soweit kommts wohl noch. Abstimmen, wo kommen wir denn sonst noch hin..."

Komisch, ansonsten ist mir Herr Cameron noch gar nicht als Freund der direkten Demokratie aufgefallen.....

Hab ich da was verpasst? Die britischen Tories in vorderster Front, wenn es um Basisdemokratie geht?

Wär ja schön, wenn's denn so wäre.

Snoopy
Harmlose Formulierung, knallharte Intention

Mit dem was unsere Frau Merkel so harmlos als "wettbewerbsfähig" formuliert ist tatsächlich die weitere Umverteilung von unten nach oben gemeint. Der Weg zu weiterem Lohndumping und die Aushöhlung der Bürgerrechte.

Für die Verteidiger der Plutokratie wird Deutschland oder Europa NIEMALS wettbewerbsfähig genug sein. Man wird immer noch weiter drücken und fordern.

Gast
@JensC

"Hier fordern ja einige indirekt das sich Deutschland im Außenhandel freiwillig einschränkt nur damit die anderen aufholen können. Was ist denn das für eine verrückte Logik?"

Es geht um Außenhandelsüberschüsse die schädlich für die Wirtschaft sind nicht um den Export an sich.

So verrückt ist die Logik bezogen auf den Euroraum garnicht. Durch den gemeinsamen Euro bringt der "Wettlauf" nichts. Beim Sport gewinnen nur die ersten drei eine Medallie der Rest geht leer aus. Wenn wir also in den Euro-Raum mehr Exportieren als Importieren braucht man sich nicht wundern das wir Exportweltmeister und die anderen Pleite sind.
Wenn die Politik nicht bald mal Visionen verfolgt und konkrete Konzepte bringt sondern nur immer Phrasen drischt sehe ich schwarz.

Gast
Wettbewerb?

Wenn Seat oder auch ein Chinese nun ein Auto herstellt, welches genauso gut ist wie ein Porsche, ähnlich aussieht und vielleicht sogar noch viel weniger kostet. Wie viel % derer, die es sich leisten können, würden wohl den Porsche kaufen? Image kann man nicht mit Wettbewerbsfähigkeit kaufen.
Man muss auch keine Wirtschaftswissenschaften studieren, um zu erkennen, dass nicht alle Länder auf der Welt mehr herstellen können, als sie selber brauchen. Uns geht es nur so lange gut, wie es genug gibt, denen es schlechter geht. Wir sind doch die Profiteure der globalisierten Welt - und da schließe ich alle Arbeitnehmer und Transferleistungsempfänger (noch) mit ein.
Mal sehen was da noch alles auf uns zukommt. Das schüren von Ressentiments, was in Europa gerade populär ist, bringt uns sicher nicht weiter.

Dark Chaos
Warum auch?

Warum mit Cameron streiten? Ist das gute Recht der Briten gegebenenfalls aus der EU auszutreten. Und zu sagen, das die EU reformiert werden muss, ist grundsätzlich auch überhaupt kein Punkt, über den man diskutieren kann. Natürlich muss die EU demokratischer werden, auch wenn es lächerlich, dass ausgerechnet GB, eine Monarchie, das fordert. Und die EU muss auch viel schlanker werden und sich nicht in die nationalen Belange der Mitgliedsstaaten einmischen. Und man muss diese Umverteilung beenden, dafür ist die EU nicht da und langfristig wird das Bündnis dadurch auch nicht stabiler, sondern auseinanderbrechen.

Gast
ich erinnere mich an 1968_

damals gab es auf den lokalen märkten nur lokales, mitten im sommer dicke bohnen, aber kein bohnenkraut, das wars, kartoffeln, na ja, man war noch nicht in der europäischen gemeinschaft. an irgendeinem kiosk gab es rohrzucker, unter dem ladentisch, aus dem commenwealth, wie schön. geheizt wurde mit kohle aus heimischem abbau, riesen brocken. ich hab das damals sehr genossen, damals als kind, weils so anders war. was die insel heute aus eigener kraft kann weiss ich gar nicht, aber, wer weiss das schon? die walisischen freunde gibt es immer noch, die würden sich aber auch unkucken müssen, denk ich mal, weiss ich:-)_so long_pu_

Gast

Unglaublich, ein einflussreicher Politiker der die Zeichen der Zeit erkennt? Der das ausspricht, was getan wird und was uns verschwiegen wird?

Ich bin sehr gespannt wie die Sache weiter geht.

odoaker
Klartext

Eine Rede vor Politikern, Wissenschaftlern und vor allem vor Unternehmern aus aller Welt in Davos ist natürlich etwas anderes als eine Neujahrsansprache vor heimischem Püblikum. Da kann man nicht einfach um den heißen Brei herumreden.

Und insoweit ist sehr aufschlussreich, was Merkel in Davos sagte.

Wenn man davon ausgeht, dass dieser (übrigens schon der zweite) Beitrag der Tagesschau zu Merkels Rede in Davos deren Inhalt (jetzt) korrekt wiedergibt, dann warb Merkel dort "dafür, den Strukturreformen in Europa drei, vier Jahre Zeit zu geben, um richtig greifen zu können. Bis sie richtig wirkten, müsse man dafür sorgen, dass die politische Situation nicht eskaliert und instabil wird."

Das heisst doch wohl im Klartext:

- Die Austeritätspolitik wird frühestens in 4 Jahren "richtig" (für wen wohl?) wirken.

- Und bis dahin gilt es, die betroffenen Menschen trotz erheblicher Wohlstandsrückschritte RUHIG zu halten. Auch in Deutschland.

Das erklärt vieles ...

Gast

Deskalation und konstruktive Gespäche sind gefragt. GB ist einer der Gründungsmitglieder der EU und sollte dementsprechen mit diplomatischer Vernunft behandelt werden. Ich finde die Briten haben gute Gründe dafür, denen zumindest mal zuzuhören.

messingsound
19:50 — Walter Meingott


Es hilft also nichts: Man wird also zur Selbstgenügsamkeit zurückkehren müssen, wenn man halbwegs vernünftig wirtschaften möchte und nicht von seinem eigenen Geld aufgekauft werden möchte; und dazu gehören eben wie bei Friedrich dem Großen die Zölle und Einfuhrverbote.

Spricht sich da etwa jemand für regionale Märkte aus? Das geht ja wohl gar nicht. Das ist doch kein Business, höchstes lokale Wirtschaft, schmutzig, selbst gemacht, nicht herausgegeben, sorry meinte outgesourced, vielleicht sogar Nachhaltig? Ihh, Bah, Pfui!

Wovon sollen da die ganzen Banken leben? die Spediteure? Wo krieg ich mein Vitell her? Stellt Euch vor, wir wären gesund! Dann bräuchte man nicht mal die Pharmaindustrie.

Eigentlich ne gute Idee. sollte man mal drüber nachdenken.

Phonomatic
par excellence

Das hat Sie schon gut gemacht, mit Bravour! Die Ruhe bewahrt, vor allem offen und zugänglich geblieben.

Das Thema Wettbewerbsfähigkeit aufzugreifen, und als Ziel darzustellen, dass eine europäische Kommission in spezifischen Verträgen mit den Ländern ganz konkrete Wettbewerbsnachteile dieser Länder aufgreift und zu verbessern sucht ... wird mit verweis auf den Indikator Lohnstückkosten natürlich zu einem doppelschneidigen Schwert für die Briten - wie ernst ist es ihnen denn mit der Wettbewerbsfähigkeit, und warum auf die anderen zeigen?!

Gast
Warum der Aufschrei?

Cameron handelt höchst demokratisch. Das Konstrukt "Europa" ist seit anbeginn ein sehr undurchsichtiges Projekt einiger Eliten und Lobbys gewesen - immer schon. Mit Demokratie haben Kommissionen und deren Entscheidungen nur ganz ganz ganz bedingt etwas zu tun, um es vorsichtig auszudrücken.

Die Bürger, für die diese Brüsseler Eurokraten ja angeblich Regieren, wurden und werden zu fast garnichts befragt oder gar vorab gefragt. Es wird höchst "europäisch" Beschlossen und Verkündet. Ob es uns oder Dänen, Italienern oder Iren gefällt. Es sei Beschlossen und verkündet. Ob Schengen, Euro, Schulden, Verfassung, ja selbst "Energiesparlampen" -> Lobbyarbeit für einige wenige - verkauft und verbramst, massenmedial gehyped als irgendwie europäische Idee. Man will ja schließlich ein "guter Europäer sein"...

Aber was für ein Europa ist denn gemeint? Das weiß niemand in Brüssel, Berlin, Paris, Rom oder eben London. Cameron hat Recht, wenn er Demokratie fordert und einfordert.

Gast

Ob die Briten wirklich die EU verlassen werden, steht noch in den Sternen. Nachzuvollziehen wäre es, denn politisch und kulturell steht diese EU längst dem eisernen Regiment der Kommunistischen Partei in China näher, als dem Wesen einer westlichen Demokratie. Dementsprechend groß ist nun der Ärger darüber, dass David Cameron tatsächlich das eigene Volk über die EU-Mitgliedschaft entscheiden lassen will. Ein Skandal aus Sicht Brüsseler Kommissare. Wer braucht schon Demokratie, wenn er so etwas „Gutes“ wie die EU haben kann?

AlterSimpel
@Walter Meingott: chinesische Falschspielerei

Volle Zustimmung, vor allem was die vermutete chinesische Reaktion sein wird, wenn erst einmal der Wissenstransfer aus Europa und Deutschland im speziellen abgeschlossen ist.

Zu glauben, die Chinesen würden ewig in ihrem rießigen Heimatmarkt ausländische Konkurrenten zulassen ist naiv, aber vermutlich werden dann die meisten deutschen Qualitätsmarken schon chinesische Besitzer haben.

Ebenso treffend die Erwähnung von Zöllen und Einfuhrverboten, aber das Zeitfenster dafür schließt sich zusehends, denn bald werden sich die wenigsten noch eine Bohrmaschine von Bosch leisten können und sind auf die 100% Billigkopien der chinesischen Raubkopierer angewiesen.

Macht aber eigentlich auch nichts mehr, denn dann sind wesentliche Teile des Volksvermögens schon an die Ölscheichs und an die chinesischen Billigproduzenten überwiesen und dann werden hierzulande eh keine dicken Bretter mehr gebohrt ...