Karte, Mali und Algerien

Ihre Meinung zu Interview: Einsatz in Mali ist "amateurhaft"

Die Entführung von Ausländern in Algerien und der offenbar missglückte Befreiungsversuch verkomplizieren die Lage in Mali zusätzlich. Im Interview mit tagesschau.de warnt Afrika-Experte Ulrich Delius davor, den Einsatz zu unterschätzen. Das Vorgehen der Staatengemeinschaft sei amateurhaft.

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26 Kommentare

Kommentare

Gast
Lach amateurhaft

Ei guckt euch doch auch mal die Taube Nüsschen in unseren europäischen Paramenten an und damit meine ich die einzelnen Regierungen und Oppositionen. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Amateure so weit das Auge reicht :-D
Danke für diese genialen Überschriften. Weil eigentlich wollte ich nachfragen erste Überschrift "Das Terrain zu groß, die Gegner zu professionell" ob das nicht am Ende das ? fehlt. Beim weiter klicken dann diese Überschrift "Interview: Einsatz in Mali ist "amateurhaft"" absolut keinen Zweifel mehr das ? wurde nicht vergessen. LACH

Zweitaktmotor
Endlich sagt's mal einer

Hab ich doch auch früher schon geahnt, dass da stets Amateure am Werk sind, wenn es heißt, sich in internationale Konflikte einzumischen.

Außerdem hört man immer die gleichen Argumente:

1. Es ist für eine gute Sache.
2. Es kostet nix.
3. Es ist ganz schnell vorbei.

Alle drei stellen sich meist hinterher als Lügen heraus.

Phonomatic
Ich sehe mich bestätigt

flächig große Bedrohung, nicht hinreichende Strategie, Spontaneinsatz

Gast
"Amateurhaftes Vorgehen"

Das soll also die zentrale Aussage des Interviews sein?

"Wenn niemand weiß, was das genaue Ziel ist..."

Tja, Herr Delius, es tut mir schon leid, wenn Sie nicht in den Planugsstab der französischen Armee eingebunden werden.

Was bildet sich der Mann eigentlich ein?

ophorus

1.) die frage der tagesschau nach "malischen islamisten" impliziert erneut, dass es malier gäbe, welche den islamistischen terroristen zuzuorden wären.
das ist FALSCH- die islamisten kamen aus dem ausland.

2.) delius und die GfbV wollen natürlich ihre spendengelder nicht riskieren. da wird dann das alte tuaregproblem für den westen weichgewaschen und als "wüstennomaden" romantisiert.
a) tuareg gibt es nicht nur in mali-
b) in mali sind es 2% der bevölkerung. allah bewahre uns, wenn JEDE volksgruppe einen eigenen staat beanspruchen würde....

wir sollten FROH sein, dass sich in mali (als eines der wenigen länder afrikas) ein ZUSAMMENGEHÖRIGKEITSGEFÜHL als nation entwickeln durfte.

die tuareg sind ja nicht bedroht oder so.
es sind einzig GfbV -interessen, ausgerechnet dieser volksgruppe unabhängigkeit gewähren zu wollen.

die GfbV sollte einsehen, dass das tuaregproblem "erledigt" ist, und nicht weiter rumlamentieren.

MANCHE probleme lösen sich eben auch innerafrikanisch

Ohli
Danke für das Interview

Dieses Interview bestätigt nicht nur viele Kommentatoren, welche vor einem eingreifen in diesen Konflikt gewarnt haben, es sagt auch was die USA von den Plänen Frankreichs und ECOWAS halten. "Mist".
Das Tuareg-Problem kann nicht militärisch gelöst werden. Absolut meine Rede!
Ein Kampfgebiet von der Fläche Frankreichs soll mit ein paar tausend Soldaten in "möglichst kurzer Zeit" befriedet werden. Spätestens nach dieser Aussage muss doch jeder Mensch mit Verstand den Kopf schütteln.
Die Wahrheit ist ganz offensichtlich schmerzhaft für die ganzen Möchtegern-Feldherrn, die "Hurra" geschrien haben, als die ersten Mirage-Kampfflugzeuge ihre Bomben abgeworfen haben.

Gast
@cowboy8

wenn Sie den Bericht gelesen hätten, wäre Ihnen sicher aufgefallen, dass Delius sich das nicht aus den Fingen gesaugt hat, sondern sich auf Aussagen von mit der Sache befassten Leuten stützt.

Da Sie Herrn Delius aber wegen seiner sachlichen Aussage recht unsachlich kontern mit "Was bildet sich der Mann eigentlich ein?", gehe ich mal davon aus, dass Sie mehr und damit Näheres über den Einsatzplan der frz. Armee wissen. Ich freue mich über Details...

Gast

In Libyen unterstützt in Mali gekämpft.

Das Ziel ist wieder die Kontrolle über die Rohstoffe!

AlterSimpel
@cowboy8: Transparenz ist notwendig

Es mag in bestimmten Fällen Gründe geben, einzelne militärische Aktionen geheimzuhalten, aber wenn international um Hilfe, auch um aktive militärische Hilfe geworben wird, dann ist Transparenz unumänglich.

Wir leben nicht mehr in den 50ern, wo die Eliten sich an gängigen Feindbildern wie "den Russen" oder "den Langhaarigen" gewärmt haben und damit durchkamen.

Insofern ist es amateurhaft zu glauben, die Bevölkerungen der NATO-Staaten hätten noch wie damals den Glauben, "die da oben wissen schon, was sie machen".

Aus gutem Grund ist dieser Glaube der Realität gewichen und die Bürger wollen wissen, worauf sie sich einlassen, auch wenn es "nur" um innenpolitische Zustimmung zu Einsätzen geht.
Gerade was militärische Abenteuer angeht ist der Bürger leider zu oft getäuscht, ja geradezu belogen worden.

Wenn es einen Plan gibt, muß er auf den Tisch, denn er ist natürlich Gegenstand gesellschaftlicher Diskussion.

Gibt es keinen Plan, dann ist der Vorwurf der Stümperei leider zutreffend.

Phonomatic
@ 19:00 — cowboy8

also naja, Ihr Vertrauen in den französischen Generalstab möchte ich haben. Der hört im Zweifelsfall auf Hollande, und nicht umgekehrt. Der Gegner aber nicht, der marschiert notfalls auch durch Mauretanien!

Gast
Zwar ist Al-Kaida unser aller Feind ...

Zwar ist Al-Kaida unser aller Feind.
Aber dennoch können wir Europäer uns nicht immer darauf verlassen, daß wirklich alle Machteliten der USA uns wohlgesonnen sind und bloß unser Bestes wollen.
Wer historisches Hintergundwissen hat, dem fallen genug Fälle ein, in denen es den USA anscheinend insgeheim recht war, wenn europäische Länder bei Engagements in Afrika oder Asien scheiterten.
Alleine schon von daher können wir uns nicht sicher sein, ob die USA für uns wirklich ein guter Ratgeber sein werden.

Gast
19:40 — ophorus

woher wissen Sie das, dass es keine Malier gibt, die dem islamistischen Terror zuzurechnen sind? Haben Sie mit denen gesprochen und nach Ihrer Herkunft befragt?

zu 2. Wieviel Prozent der Bevölkerung es sind, spielt doch keine Rolle. Ich denke, es geht um Menschenrechte! Die sind nicht an % gebunden, sondern universal.

Sie reden vom Zusammengehörigkeitsgefühl, welches sich in Mali entwickelt habe. Gestern las ich bei TS vom Hass der Nordmalier auf die Zentralregierung. Das steht Ihrer Annahme diametral gegenüber und hier glaube ich - sorry - doch eher den seriösen Medien.

Zuletzt haben Sie Recht: es gibt Probleme, die sich innerafrikanisch lösen. Ob sich welche durch Kriege/Interventionen von außen LÖSEN lassen, ist eine große andere Frage. Im Sinne von "mission accomplished" sicher ja, das hatten wir ja schon, wir erinnern uns nur zu gut!

Gast

In Libyen unterstützt - in Mali bekämpft.

Das Ziel ist wieder die Kontrolle über die Rohstoffe!

AlterSimpel
@PO1TaylorJordan: zu Ihren Fragen

"... ist es mir ein großes Rätsel warum man Herrn Delius überhaupt Gehöhr verschafft."

Das nennt sich ausgewogene Berichterstattung.
Präsidenten, die den Einsatzbefehl geben werden verständlicherweise nicht an ihrem Tun zweifeln, und ausführende Militärs, die vom schnellen Sieg schwadronieren kennen wir aus der Vergangenheit auch zur Genüge.

Wir kennen auch die Realität, die in nahezu allen Fällen diese Aussagen widerlegt hat.

Herr Delius stellt die Frage nach einem Plan, der über die nächsten 24h hinausgeht und kritisiert die bisher vorgelegten Scheinlösungen. Dabei zitiert er die Kritik ihrer Landsleute.

Die Frage, die Sie nicht beantworten ist die: warum sollte wir dem franz. Militär und der franz. Politik mehr Glauben schenken als den US-Militärs und der US-Politik.

Ich schenke Herrn Delius gerne Gehör, wenn die von Ihnen vorgeschlagene Alternative die ist, daß sich ganz Europa mit Hurra-Gebrüll in einen afrikanischen Krieg stürzt.

suomalainen
danke herr delius

er sagt im prinzip schon das, was ich gestern gesagt habe. frankreich wird sich militärisch gewaltig verheben in dieser aktion!

@PO1TaylorJordan:
"... ist es mir ein großes Rätsel warum man Herrn Delius überhaupt Gehöhr verschafft."

gerade sie, wo sie doch, wenn ich mich recht erinnere, aus einem land kommen, wo die freie meinungsäusserung als das non-plus-ultra gilt, sollten sich solche fragen verkneifen.

Henoch
17. Januar 2013 - 20:30 — Anti-ÖR

Das ist jetzt nicht Ihr ernst, oder?

Das Argument hätte von 20 Jahren gepasst. Wirtschaftlich haben sich inzwischen alle afrikanischen Länder (Somalia ausgenommen) für ausländische Investitionen geöffnet. Beispiel Lybien: Vor dem NATO-Einsatz hatten die Westmächte UND China einen wesentlich besseren Zugriff aufs Öl als jetzt.

Dieser Tage spielen machtpolitische Argumente die entscheidende Rolle. Nigeria, Äthiopien, Ruanda etc. sind die Tigerstaaten der nächsten 20 Jahre, wer wird Haupthandelspartner? Der Westen oder China? Wer kontrolliert das für die Stabilität im Nahen Osten so entscheidende Ägypten?

Henoch
17. Januar 2013 - 19:40 — ophorus

Zu 1) Habe ich nie so gesehen oder auch nur vermutet.

Zu 2) Kennen Sie die Situation der Tuareg? Anscheinend nicht. Es ist ein bißchen so wie mit den Kurden. Beispiele für eine Lösung für vergleichbare Konflikte gibt es zuhauf und nennen sich "autonome Selbstverwaltungszonenen" und dergleichen. Es muss nicht immer gleich ein eigenes Land sein - das wollen die nicht einmal.

Als Nomaden können sie mit festen Landesgrenzen eben so gar nichts anfangen. Anpassen müssen sich alle, aber das Wie kann man durchaus kreativ gestalten.

Gast
@fetsfets, AlterSimpel, Phonomatic

Herr Delius degradiert die französische Armee zu Amateuren, weil sie angeblich ziellos handelt.

Gäbe es ein Ziel, hätte man Herrn Delius schließlich davon in Kenntnis gesetzt. IMHO eine reichlich vermessene Haltung.

kritischer Leser
Krieg in der Sahara

bei 50 Grad im Schatten, wenn man denn Schatten hat. Die Frage wird sein, wer das länger durchhält. Die Franzosen oder die Leute aus den arabischen bwz. islamischen Ländern?
Die Bergmassive in der Zentralsahara kann man jedenfalls nicht einfach umstellen, dafür sind die zu weitläufig. Und man kann sich ja denken, wer dann dort im Schatten sitzt neben der Wasserquelle und wer unter der sengenden Sonne in der Wüste davor...

Gast
Hintergrund

Nicht, wie wir Mali gerne hätten, ist für die Lösung des mehr als vielschichtigen Konfliktes wichtig, sondern wie die Bevölkerung des Landes selbst sich weiter entwickeln kann.
Es ist erschreckend, wie wieder einmal unsere Akteure sich in Abenteuer stürzen , ohne genaue Kenntnisse der pol. Situation und, vor allem, mit schlecht kaschierter Interessenverfolgung.

Denjenigen, die sich etwas eingehender über die zivilgesellschaftlichen Bedingungen und politischen Zusammenhänge in Bevölkerung, politischen Gruppierungen und religiösen Akteuren in Mali informieren möchten, kann ich eine Analyse von Charlotte Wiedemann, der Heinrich-Böll-Stiftung empfehlen : Krise in Mali als pdf-datei
(auch in bezug auf die Tuareg)

Auch sehr informativ ein Artikel der New York Times: French Strikes in Mali

Phonomatic
@ 22:16 — cowboy8

ich denke ehr' Herr Delius sieht eine vorgeblich offensichtliche Ziellosigkeit.

Gast
@ 22:16 cowboy8

"Herr Delius degradiert die französische Armee zu Amateuren, weil sie angeblich ziellos handelt."

Herr Delius hat nicht explizit die frz. Armee zu Amateuren degradiert. Allerdings sind ja auch Armeen nicht sakrosankt und können im Sinne eines noch zu definierenden Zieles falsch agieren. Inwieweit das dann auch die Politik betrifft, ist eine zusätzliche Frage.

Allerdings ist Delius ja auch in (diesbezgl.) bester Gesellschaft: Kritik am Einsatz kam auch vom amerikanischen Oberkommandierenden für Afrika.

tagtest
GfbV für militärische Intervention in Mali.

Das ist der Kern des Interviews:

"Was den neuen Konflikt der Islamisten angeht, muss man sicherlich mit aller Deutlichkeit dagegen vorgehen. Und es gibt wohl keine andere Möglichkeit, als mit militärischen Mitteln dagegen vorzugehen."

Dass darüber hinaus Herr Delius auch sehr differenziert z.B. über den "zweiten" Konflikt mit den Tuareg spricht und den (zumindest scheinbar) derzeitigen Mangel an mittelfristiger Planung moniert, ist sicher kein Fehler.

Sollte "die Planung" tatsächlich doch schon sinnvoll existieren - dann ist Delius Mahnung allenfalls irrelevant. Sollte sie hingegen noch unausgegoren sein, und das hört man doch von verschiedener Seite, dann ist es gut, darauf hinzuweisen.

Phonomatic
@ cowboy8 Nachtrag

Frankreich stochert mit diesem Einsatz an dem Problmen nur herum, entsprechend hoch ist das Risiko.

Und dieser Krieg ist bisher auch keine Verbesserung, sondern ein erschreckend schneller Ablauf von Eskalationen, vor ein paar tagen war man sich noch eines kurzen Einsatzes von maximal wenigen Wochen sicher ... Hollandes Rhetorik hat nur wenige Tage bestand - im Krieg kein gutes Zeichen.

Und die Franzosen haben auch ganz schnell wieder alles eingepackt, man sollte sich auch immer erstmal fragen wie ernst die selbst ihr Engagement sehen ... Da war zu Kriegsbeginn von den besagten wenigen Wochen die Rede ...

Gast
der Bericht macht mich nur noch Traurig...

Als erstes bin ich über den Begriff ISLAMIST gestolpert... der ISLAMIST ist genauso wenig Verbrecher oder Extrem wie DER CHRIST, DER Jude und so weiter...

Zweitens....
JA es geht hauptsächlich mal wieder um Rohstoffe, im Norden Mailis befinden sich große URAN vorkommen udn französiche Firmen verdienen gut damit, zumal es auch Frankreichs URANQuelle ist! Auch weitere Rohstoffe gibt es dort, die vorwiegend von französichen Unternehmen abgebaut werden.
Drittens... es sollte endlich mal HINTERFRAGT werden, warum erhalten RECHTSEXTREMISCTISCHE Gruppen in aller Welt und in alen Glaubensrichtungen so einen großen Zuspruch: Ist es nicht so dass immer mehr Menschen für immer mehr REICHTUM von ein paar wenigen bis zum Umfallen schuften und selbst eher an Hunger sterben als eines NATÜRLICHEN TODES!
Verteilt man den REICHTUM unsere ERDE gerecht, wurde es kein oder nur einen sehr sehr kleinen Extremismus geben... aber ich befürchte, dass diees Weiheit für MACHTVERLIEBTE Personen zu simpel ist.

fischer Jüürgen
@Genau das selbe wie Napoleon Sarkozy es mit Lybien abzog,

>>"- 19:18 — OHNEworte
und es wiederholt sich...Dummheit ,Unterschaetzung und Sicherheit durch die NATO."<<

So soll's scheinen, ist's aber nicht!

Nun, die NATO als "Flug-Sicherheit-Zonen Garant" fällt als Sicherheit-Feuerwalze in Mali wegen der Überinterpretation solcher Sicherheits-Garantien in Lybien aus, ebenso wie in Syrien es ja versucht wird.

Auch bietet sich die derzeitig nicht demokratisch gewählte Regierung wohl als Basis von Hilferuf an die UNO an, aber ob UNO+der Sicherheitsrat die vermutlich größten Uran und Ölvorkommen in den "Rund um Mali Gebieten" über das Eingreifen der Fr(als einer der damaligen Kolonialherren dieser"ARABISCHER FRÜHLINGSLÄNDER")mit einer "Flugverbotszone" "absichern", die dann wieder von der NATO abzusichern ist, das bezweifle ich.

In diesem komplexen Geschehen kann D nur eines richtig machen und das ist das, was es in Lybien machte:

Auf polit. Regelung durch Beistand zur Selbsthilfe Malis ohne mil. Gewalt v außen bestehen ./. Mainstream