Französische Soldaten entladen Munitionskisten aus einem Flugzeug

Ihre Meinung zu EU-Außenminister beraten über Ausbildungsmission für Mali

Die EU will heute eine Ausbildungsmission für Mali beschließen. Geplant ist, etwa 250 Berater für die malische Armee in das Land zu schicken. Einen gemeinsamen Kampfeinsatz lehnen die EU-Staaten zwar ab - doch längst wird diskutiert, was Europa tut, wenn sich die Rebellen nicht bezwingen lassen.

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21 Kommentare

Kommentare

Gast
Der Herr Cohn-Bendit muß sich gerade melden.

Die 68'er sind es doch, die Deutschland zu einem zahnlosen Papiertiger gemacht haben.Zu einem handlungsunfähigen Debattierclub dessen oberstes Ziel Deeskalation ist.

JustMe90

Ich als Soldat hätte auch keinen Bock drauf, aber richtig wäre es schon gewesen.

Zwicke
Plan B...?

Auf die hier vorgestellten Einlassungen verschiedener europäischer politischer Institutionen und einzelner Protagonisten eingehen zu wollen, wäre einfach unsinnig. Allzu lächerlich sind deren Äußerungen zur Sachlage in Mali - nach dem Motto: Bloß nicht das Maul verbrennen. Und Cohn-Bendit als bestens arrivierter Edelgrüner ganz vorne dran. Das ekelt mich an! Mal wieder "Ausbildung" örtlicher Kräfte. Das hat schon ist Aghanistan bestens funktioniert. Jedenfalls in den Statistiken der Politiker. Die paar hunder Millionen rausgeworfene Kosten zahlt doch eh der Steuerzahler - oder doch Cohn-Bendit und Co. - dann aber wovon?

Gast
Schnelles Handel!

Über Mali ist man auch schnell mal am Mittelmeer. Wie man hört sind es gut ausgebildete, ausgerüstete und organisierte Kämpfer. Da hat selbt die Fremdenlegion richtige Gegner.
Deshalb schnell raus aus Afghanistan und die wirkliche Bedrohung bekämpfen.

Gast
plan b

Der Plan B wir dann und nur dann überlebensgroße Bedeutung gewinnen, wenn man vergißt, die Nachbarn
Mauretanien und Algerien in das jetzige Vorgehen gleichbereichtigt zu integrieren.Wenn dies in Überheblichkeit und Selbstüberschätzung versäumt würde,wird wahrscheinlich der Enthusiasmus der Bevölkerung, z. B. in Timbuktu nach der Nachricht über Frankreichs Eingreifen, sehr schnell in unüberwindliche Ablehung umschlagen --
und dann geht es weiter nach sattsam bekanntem Drehbuch.

Gast
Grün

"Was tun wir, wenn es nicht funktioniert?"

Nach meiner Kenntnis, ist Frankreich vorweg gerannt oder?
Und warum sollte dies nun ein Problem der EU sein?

Aber die Grünen beweisen bei diesem Angriffskrieg mal wieder, dass sie die größten Kriegstreiber sind.
Das ist für mich mehr als krank ...

Und auch wenn ich mich nur an der Logistik beteilige, so beteilige ich mich denoch am Krieg!

Oder hat Deutschland in Mali auch wirtschaftliche Interessen?

Gast
Reden Sie bitte Tacheles!

"Bemerkenswert ist in der Tat, dass in Brüssel alle von der Gefahr für ganz Europa sprechen, die von den Rebellen in Westafrika ausgehen könnte."

Welche Gefahr genau meinen Sie? Bauen die Rebellen dann Schlachtschiffe und setzen über das Mittelmeer über? Oder verkaufen wir denen vorher die Waffen dafür?

Oder geht es eher um die Gefahr der Minen und Förderanlagen europäischer Firmen in Afrika, wie gerade jetzt in Algerien? Bitte reden Sie Klartext!

Das Gleiche hätte ich gerne bei diesen "Wir müssen Frankreich unterstützen"-Parolen. Wir sind hoch verschuldet. Bekommen wir für eine Hilfe dann Anteile an den Bodenschätzen oder streicht das trotzdem Frankreich ein und wir lassen uns erneut von denen am Ring durch die Manege ziehen, wie bei Einführung des Euro oder bei den Euro-Rettungsaktionen? Reagiert Deutschland denn hier souverän?

Gast
wieso kein Einsatz unter EU Flagge?

Die deutsche Außenpolitik bleibt konstant peinlich. Man kann nicht jeden Konflikt vermeiden. Auf der anderen Seite verliert Deutschland in Afrika mehr und mehr an politischen Einfluss. Es wird Zeit, dass wir Deutschen erwachsen werden.Die EU braucht so oder so eine gemeinsame Sicherheitspolitik. Warum also kein Einsatz unter EU Flagge durch eine europäische Eingreiftruppe?

AlterSimpel
Aufklärung tut Not

Aber hier meine ich zuerst militärische Aufklärung.
Wie groß ist denn die Zahl der Rebellen, die als Drohkulisse von europäischen Politiker für allerlei Spekulationen herhalten muß?

Ich lese nur Schätzungen, die sich zwischen 5k bis 10.000 Kämpfern bewegen.
Damit lässt sich wohl kein Land von 14 Mio Einwohnern beherrschen und sollte so für die Franzosen eigentlich kein Problem sein. Selbst wenn es am Ende nur darauf hinaus läuft, die Islamisten in die bergigen Regionen im Norden zurückzudrängen.

Satellitenaufklärung und US-Drohnen könnten die "Kaltstellung" der Islamisten kontrollieren, so daß zumindest in Rest-Mali wieder geordnete Verhältnisse entstehen können und die Armee langfristig auf diese Bedrohung vorbereitet werden kann.

Den islamistischen Teufel an die Wand zu malen und nach deutschem oder europäischem Militär zu rufen ist langfristig sicher keine Lösung.

Ein starkes Mali wäre die beste Verteidigung für Europas Sicherheit.
Ob man das aber wirklich will?

AlterSimpel
@AllesSuper: unsicheres Mittelmeer ?

"Über Mali ist man auch schnell mal am Mittelmeer."

Haben wir nicht inzwischen in Nordafrika überall nur aufblühende Demokratien, in die Europa Milliarden an Aufbaugeldern investiert?
Dafür könnten wir zu Recht ein entschiedenes Vorgehen gehen Islamisten verlangen.

Das Dumme ist nur, wenn wir nicht mehr zahlen sind wohl schnell die Wahabiten aus der Golfregion zur Stelle und für die ist "Islamismus" nur in der Diplomatensprache ein Schimpfwort.
Schon heute weht in Lybien eher die Fahne des Emirs von Katar als die der EU. Und in Syrien tagen in den "befreiten" Zonen schon Sharia-Gerichte.

Ich fürchte, man muß den franz. Einsatz in Mali auch als Fingerzeig für die nordafrikanischen Länder des "arabischen Frühlings" verstehen.
Das könnte auch die einhellige Zustimmung durch die EU erklären, die man als Mahnung oder Warnung interpretieren kann, islamistische Strömungen dort nicht allzu sehr zu tolerieren

Ich glaube aber nicht daß es hilft, in deren Hinterhof eine Schlägerei anzuzetteln

Gast
Trial ad error

Umgekehrt, vom „Paulus“ zum „Saulus“ möchte man für den Wahlfranzosen Cohn-Bendit konstatieren, wenn man ihn so über eine Intensivierung der militärischen Operation in Mali räsonieren hört.

Korrekt ist, dass es auch bei diesem Einsatz von Beginn an wieder recht planlos von statten geht- es gibt keinen Plan „B“, von „C“ ganz zu schweigen, so wie sich dies immer für eine belastbare Strategie empfiehlt, wenn man erfolgreich und durchhaltefähig sein will... .

Erst einmal draufschlagen und schauen wie weit man kommt, ist nicht Ausdruck einer Strategie, sondern von Hilflosigkeit, der Erfolglosigkeit beschieden ist, so wie sich dies gerade in Afghanistan exemplifiziert...!

So werden jetzt die „Terroristen/Islamisten“ in die instabilen Nachbarländer „gedrängt“, die Asymmetrie nimmt zu, das Problem potenziert sich, weil mit jedem militärischen Einsatz, der Nährboden für diese Kräfte wächst, zumal Armut, Krankheit und Fremdbestimmung weiterhin diesen Kontinent prägen....!

AlterSimpel
@menges70: Einsatz unter EU-Flagge ?

"Auf der anderen Seite verliert Deutschland in Afrika mehr und mehr an politischen Einfluss."

Das mag eher an der dt. Entwicklungshilfepolitik mit ihrer Krämermentalität liegen, die unverbrämt als Wirtschaftspolitik daherkommt.
Wer in Afrika echtes win-win möchte, holt sich lieber die Chinesen ins Land, die verhalten sich meist fairer.

Und gemeinsame Sicherheitspolitik in Europa setzt eben auch eine Harmonisierung der Wirtschafts- und Außenpolitik voraus.
Das alles wird zwar seit 20 Jahren im Mund geführt, aber der franz. Alleingang zeigt deutlich, wie ängstlich und nationalstaatlich Europa noch ist, zumal wenn es um "eigene" Wirtschaftsinteressen geht.
Denken Sie auch an das desaströse Vorgehen bei Wirtschaftsflüchtlingen aus Afrika.

Eine ernsthafte Bedrohung werden wir daran erkennen können, daß es wirklich ein gemeinsames Vorgehen aller europäischen Partner gibt.
Das scheint mir aber noch ein weiter Weg, vielleicht hat Herr Cohn-Bendit den aber jetzt schon im Sinn.

wle
warum diese Angst?

Der Islam liegt, mit seiner Zeitrechnung, der gregorianischen Zeitrechnung um 622 Jahre zurück. Nun überlegen wir mal, was in Europa im 15. Jahundert, reigiös so im Gange war. Steinigungen nannte man damals "Hexenverfolgung", die Kirche hatte eine fast absolutistische Macht, wer sich dieser Macht entgegenstellte wurde, das betraf sogar deutsche Kaiser, mit einem Kirchenbann belegt. Also, was zur Zeit in der Entwicklung des Islam passiert, haben wir, hier in Europa schon hinter uns, aber, unsere Religion war genau so "grausam".

Demokratos
Kampfeinsatz in Mali

Es wird diskutiert, ob wir Frankreich zur Seite stehen müssen und/oder ob Europa hier nicht geschlossen eingreifen muß.
Wenn Frankreich oder andere Staaten in einen Konflikt Partei ergreifen, stehen oft eigene Interessen im Vordergrund.

Für mich fehlt hier eine eindeutige Legitimation. Diese kann für mich nur durch die Vereinten Nationen erfolgen. Nur durch ein eindeutiges Mandat ist ein Einsatz zu rechtfertigen.

Warum gibt es dieses Mandat nicht? Ist die UNO hierzu nicht in der Lage? Vermutlich muß sie auch reformiert werden. Mich stört schon lange das Veto-Recht der ständigen Mitglieder im Sicherheitsrat.
Auch sie schützen oft nur ihre eigenen Interessen.

Gast

Ich glaube keiner hat intern in der franz. Regierung und im Militär geglaubt, dass das ein schneller Einsatz wird. Ich glaube keiner hat das geglaubt.

Ein zweites Afghanistan wird es aber nicht werden, denke ich. Dazu ist die Lage zu unterschiedlich.

Da der Bevölkerungsrückhalt fehlt, können sich die Islamisten nur so lange halten, wie sie militärisch dazu in der Lage sind. Und je länger der Einsatz dauert, umso mehr Parteien aus Europa und Afrika werden eingreifen und umso schwerer wirds für die Islamisten.

Besiegen kann man sie vllt. nicht, das ist am Ende heutzutage nicht mehr möglich, es wird immer Extremisten geben, aber man kann sie zumindest immer mehr aus Afrika vertreiben und dann jene Staaten isolieren und unter Druck setzen, die sie aufnehmen. Ich denke es werden noch einige mehr von diesen Einsätzen gefahren werden. Es macht politisch und wirtschaftlich Sinn.

DeHahn
Wir haben es schon immer gewusst!

Bildung ist die beste Methode, um Fanatismus und Krieg zu vermeiden. Und so beraten - in Worten: B E R A T E N - die EU-Außenminister über die Ausbildung des Militärs in Mali. Gemäß 5-Jahresplan des ZK wird die malische Armee 2018 voll zur Gegenoffensive bereit sein, juhu!

Gast
@wle: Darum diese Angst

nur weil die Zeitrechnung 600 Jahre zurückliegt, ist trotzdem die gleiche Zeit vergangen...
Übrigens kam der Islam damals viel fortschrittlicher daher. Wenn Sie Ihr Argument also weiterdenken, hätte man sich im Orient durch die Religion zurück entwickelt - wie gut dass dort kaum Bäume stehen, sonst würde eine gute Millairde Gläubiger in weiteren 600 Jahren evtl. von Ast zu Ast schwingen ?!

B.Conny
Plan B ist derzeit nicht notwendig, da F einem

funktionierenden, real existierenden Staat durch ein bilaterales Militärabkommen hilft (s. Meldung Tagesschau v. 16.1.13). Auch ist der Einsatz durch die UN gestützt. Ein Plan B, wie Danny ihn anspricht, wäre nur nötig, wenn Mali als Staat zu existieren aufhören würde oder in vollständiger Regierungslosigkeit untergehen würde (ähnlich Somalia). Davon kann derzeit aber noch keine Rede sein. Selbst wenn die Extremisten den Kampf in Mali für sich entscheiden würden, so würden sie entweder eine zentrale Regierung bilden (ähnlich der ehem. Talibanregierung), die dann international mit entsprechenden Sanktionen (wie Iran) belegt würde, oder das Gebiet Malis würde in Clangebiete aufgeteilt werden (wie Somalia) und Mali als Ganzes vorerst nicht mehr existieren (mit entsprechenden Reaktionen der Weltgemeinschaft). Fakt ist: sollte Mali fallen, so wäre der Plan B Krieg in einem der Nachbarstaaten usw. bis der Ring um Europa geschlossen ist - und dann würde es richtig knallen! Mal daran gedacht?

Gast

Ja, ja, was man so alles als Angriffskrieg sehen kann-
hat eigentlich Frankreich Mali überfallen und die Bevölkerung terrorisiert? Sind die Hundertausenden Malinesen im Norden schon vor Ankunft der Franzosen vor dem von ihnen zu erwartenden Terror geflüchtet?

Gast

es wäre hilfreich, nicht nur die Medien hier als Quelle zu nützen, sondern BBC und verschiedene Quellen in USA etc , die seh bewegende Dokus über die Situation der Terrorisierung der Bevölkerung durch eine straffe Gruppe
senden. Widerlich, so zu tun als wäre es hier ein antikolonialer Befreiungskrieg im Norden gewesen, der dem Westen nicht passt.

tomcat

"Auf der anderen Seite verliert Deutschland in Afrika mehr und mehr an politischen Einfluss."

Das soll jetzt der Grund für MILITÄReinsätze werden? Einflussvergrößerung?

"Es wird Zeit, dass wir Deutschen erwachsen werden."

So wie Sie etwa? Ich finde es schon recht beängstigend, wie leichtfertig manche Leute dabei sind, andere in den Krieg zu schicken, ohne fundiert zu wissen, ob dadurch irgendeine erstrebenswerte Zukunftsperspektive möglich wird, die sonst nicht möglich wäre.