Nobelpreis EU

Ihre Meinung zu EU-Spitzen nehmen Friedensnobelpreis in Oslo entgegen

In Oslo wird der EU zur Stunde der Friedensnobelpreis verliehen. Stellvertretend für die 27 Mitliedsstaaten nehmen Ratspräsident van Rompuy, Kommissionspräsident Barroso und Parlamentspräsident Schulz die Auszeichnung entgegen, mit der die EU für ihre Leistung als Friedensstifter geehrt wird.

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32 Kommentare

Kommentare

Gast
Selbstentlarvung

Welcher Frieden nochmal?

Den Zerfallsprozess in Spanien?
Die bürgerkriegsähnlichen Zustände in Griechenland?
Den Umbruch in Italien?
Den wirtschaftlichen Niedergang Frankreichs?
Die massive Destabilisierung der Bundesrepublik Deutschland, weil amtierende Politiker am liebsten das Grundgesetz abschaffen wollen? Die einzige Opossition in Deutschland sind nur die Bürger selbst.

Insgesamt wird die wirtschaftliche Situation der EU immer dramatischer. Die Länder, die nicht in der EU sind, florieren.

Die EU ist nicht gewählt, nicht legitimiert, nicht akzeptiert und Völker lehnen sie vollumfassend ab.

Fazit:
Der "Friedensnobelpreis" hat jegliche Glaubwürdigkeit verloren.

Gast
Man muss betonen wofür der Preis verliehen wird

Vor dem Europäischen Einigungsprozess war unser Kontinent jahrhundertelang von Kriegen zerüttet. Gab es davor überhaupt schon mal über 60 Jahre lang Frieden in Deutschland?

Man sollte die Preisverleihung vor diesem Hintergrund nicht in den Schmutz ziehen weil die EU sich auch an militärischen UN-Missionen und ähnlichem beteiligt.

Und noch viel unangebrachter ist der Tenor "die EU kostet uns Deutschen den Wohlstand". In der EU leben etwas mehr als 500 Millionen Menschen. Das sind weniger als 10% der Weltbevölkerung. Diese 500 Millionnen erhalten aber mehr als 50% der weltweiten Sozialleistungen.

Sasquatch
@ Hippie

Zitat: super, frieden...dafür sind wie bald pleite...

Nee, dann schon lieber wieder Krieg und volle Kassen oder was?

Zur Erinnerung: Deutschland hat das im letzten Jahrhundert zwei Mal probiert. Das Ergebnis ist hoffentlich bekannt. Es hat uns nicht gerade reich gemacht - wie man sieht, nicht mal reich an Erfahrung.

Und ich dachte immer Hippie (ich war selbst lange genug einer) war eine Friedensbewegung. So kann man sich irren.

Gast
Gerechtfertigt?

Was immer man über Missstände in der EU denken mag, eines muss man doch anerkennen. Die europäische Einigung hat nach fast 2000 Jahren europäischer Kriegsgeschichte eine relativ stabile Friedensphase eingeleitet. Der beste Beweis dafür ist die deutsch-französische Beziehung, die Jhrhunderte einer idiotischen "Erb"feindschaft beendet hat.
Die EU ist ein fantastisches Beispiel für den Frieden, was den Nobelpreis vollkommen rechtfertigt. Andererseits sind die EU-Staaten auch Waffenlieferanten in Kriegsgebiete oder Krisenländer. Panzer für Saudi-Arabien widersprechen dem Anspruch an einen Friedensnobelpreisträger - aber Obama hat ihn ja auch bekommen.

Gast
Nun wissen wir...

...was von diesem Preis zu halten ist.

"Geehrt wird die EU für die Verbreitung von Frieden und Demokratie" - zynischer geht es kaum.

Gast
Naja

Also von Pleite kann man gar nicht reden. Wenn man mal die obersten 5% der Vermögen besteuern würde, hätte kein Land in Europa auch nur annähernd Schuldenprobleme.

Das schlimmere Problem ist, dass die EU nicht wirklich demokratisch ist. Besonders die Kommission müsste man eigentlich abschaffen.

Naja, aber wenn wir so weiter machen, und weiter Länder wie Griechenland aussaugen, dann brauchen wir uns nicht wundern, wenn das bei denen ähnliche Auswirkungen hat wie die Reparationszahlungen nach dem ersten Weltkrieg bei uns.

Gast
der Nobelpreis ist auch nicht mehr das, was er mal war!

hoffentlich geben einige Nobelpreisträger, die etwas von Demokratie verstehen, jetzt aus Protest ihren Preis zurück. Das wär mal ein Zeichen.
So ist es ein Schlag ins Gesicht für alle die Freiheit liebenden Menschen, das ungewählte Rat-Pack beim Empfang zu sehen!

Gast
@ hippie: Prioritäten

.
So haben Leute eben unterschiedliche Prioritäten. Die einen wollen Frieden, die anderen sich den Bauch voll schlagen ...

Davon mal abgesehen: Dieser Friedensnobelpreis für die EU ist ein Witz. Genauso wie der für Obama.
Ich sage nur: Frontex

Gast
Frieden ist nicht selbstverständlich...

Für viele ist es heute undenkbar, dass es Krieg in Europa geben könnte. Aber diese Situation ist geschichtlich die Ausnahme. Wir vergessen gerne, dass bis vor 25 Jahren noch ein nuklearer Schlagabtausch auf deutschem Boden drohte, oder die zahlreichen und blutigen Kriege vor dem zweiten Weltkrieg. Oder dass es noch in den 80ern mitten in Europa Diktaturen und authoritäre Regime gab, heute "nur" noch direkt außerhalb der EU Grenzen.

Aufgrund dieser Beobachtung ist die EU also durchaus eine wichtige Einrichtung für den Frieden in Europa, auch wenn die einschlägigen Eurohetzer das nicht wahrhaben wollen.

Sasquatch
@ Dramaturk

Wenn ich Sie richtig verstehe, sagen Sie, dass die EU als friedenssichernde Institution unnötig ist, da die EU-Staaten ja sowieso keinen Krieg miteinander führen würden.

Könnte es nicht genau umgekehrt sein? Könnten es nicht sein, dass all die Länder, die 800 Jahre lang in jeder Generation mindestens einen Krieg miteinander hatten, gerade WEGEN der EU nun relativ friedlich miteinander leben? Ich jedenfalls bin froh und dankbar, zur ersten deutschen Generation seit acht Jahrhunderten zu gehören, die nicht entweder gegen Frankreich oder England gezogen ist.

Dass das für einige (ich nehme an jüngere) Zeitgenossen nicht mehr der Rede wert ist, unterstreicht doch nur, wie selbstverständlich der Frieden in Europa dank der Europäischen Union geworden ist.

Ich jedenfalls bin dankbar, keinen Krieg erlebt haben zu müssen!

Sasquatch
@ Hippie

"für mich ist dieser nobelpreis propaganda, genauso wie der, der an obama ging."

In dem Punkt sind wir uns einig!

"naürlich liebe ich den frieden und halte ihn für sehr wichtig"

Schön, dass wir uns auch in dem Punkt einig sind.

All die Dinge, die jemanden unzufrieden mit Europa machen können, verblassen für mich angesichts der Tatsache, dass wir sie nur deshalb so wichtig nehmen können, weil uns seit 67 Jahren keine Bombe mehr auf den Kopf gefallen ist.

Make Love, not War!

Philos
Wünschenswert ...

Hoffentlich wird die EU künftig noch stärker beachten und wahren, Frieden und Demokratie zu verbreiten.

Wünschenswert wäre dies z.B. auch
... bei der Verbreitung von Kriegswaffen in Spannungsgebieten,
... bei Anwendung und Verbreitung geheimpolizeilicher Überwachungsmethoden,
... beim Umverteilungsprozess "von unten nach oben" in den eigenen Ländern,
... bei der Offenlegung (partei-)politisch unliebsamer Fakten und Tatsacheninformationen,
... bei der Fähigkeit, massiven (Subventions-)Betrug, Parteifilz, Korruption und wuchernden Lobbyismus in Ordnung zu bringen.

Gast
Eher Mahnung als Auszeichnung....

Betrachtet man die Entwicklung in Europa seit Ende des II.WK. in toto, dann hat sich dieses Europa vom Brandherd des 18. 19. und 20. Jahrhunderts hin zu einem „Ruhepol“ in der Welt entwickelt.

Ungeachtet dessen erleben wir aber seit Einführung der gemeinsamen Währung einen Rückschritt eines vormals auf friedliche Koexistenz, Vielfalt der Kulturen, der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Besonderheiten fokussierten Europas, dass nunmehr von gegenseitigen Misstrauen, Vorteilsnahme, Gleichmacherei, Verwaltung der Bürger unter Umgehung parlamentarischer Beteiligung und Kontrollen durch den Souverän geprägt ist.

Darüber hinaus verfolgen Teile Europas eine Interventionspolitik, einschließlich einer aggressiven Rüstungspolitik, die sich deutlich vom Frieden stiften entfernt.

Ich sehe den Preis nicht als eine „gerechte Auszeichnung für eine Leistung“, sondern eher als Mahnung, den sozialen Frieden Europas nicht aufs Spiel zu setzen und die Interventionspolitik einzuschränken...!

Gast
Unerträglich

Man kann die Geschichte um Europa auch anders interpretieren.

60 Jahre hat es gedauert, bis die Folgen des letzten großen Krieges mental so weit bereinigt waren, dass man wieder an Krieg denken konnte.
Heute, wo kaum noch kritische Massen aus dem 2. WK leben, lässt sich die Kriegstrommel wieder rühren. Daher auch der Preis der Kommission, denke ich.

Mit Blick auf französisch-englische Ambitionen im Nahen und -Mittleren Osten und Afrika mit Blick auf deutsche Großmannssucht im Allgemeinen und auch Afrika, kann dieser Preis nur als Warnung verstanden werden, die Finger vom Krieg zu lassen und sich der wirtschaftlich-sozialen Entwicklung, die hier in Europa stattfinden muss, zu stellen.

Wir wissen, dass wir wieder an der Schwelle eine Großkrieges stehen. Was allerdings unsere sogenannten Vertreter aus EU & anderen Mafia-Paten da rumsabbeln, ist einfach nur zum Fremd schämen.

Gast
Denen ist niochts mehr eingefallen, in der Kommission ...

.
Die Friedensnobelpreise der letzten 15 Jahren waren fast durchgehen mehr als nur fragwürdig. Ich habe persönlich den Eindruck, die Kommissionsmitglieder sind ratlos und politisch in so viele Klüngel verstrickt, daß ihnen nur noch solche Dummheiten wie Gore und die EU (beide beispielhaft) einfallen.

Was den Frieden IN Europa angeht, war der Subkontinent noch nie so zerstritten, wie er es heute ist. Man macht aber keinen Krieg mehr auf "eigenem" Boden.

Dafür beteiligen sich die europäischen Staaten (sind das als ehemaliger Kolonialmächte nicht anders gewöhnt) massiv und freudig an völkerrechtswidrigen Angriffskriegen, erlaubt seinen Verbündeten die Folter und so ziemlich jedes Menschenrecht zu verletzen, das jemals aufgeschrieben wurde.

Friedensnobelpreis - Ruhe in Frieden.

Alfred Nobel tut es wahrscheinlich nicht.

Grüß Gott
und Glückauf
Friederich Prinz

Gast
Nobel-Komitee

Der Vorsitzende des Nobelkomitees, Thorbjørn Jagland, ist erklärter EU-Befürworter und Mitglied des Europarates. 1994 initiierte er ein Referendum in Norwegen um das Land in die EU zu bekommen. Eine knappe Mehrheit hat damals sich dagegen entschieden. Ungeachtet dessen ob die EU den Preis verdient oder nicht, mir scheint es als ob Herr Jagland auf biegen und brechen versucht Norwegen an die EU anzubinden. Ob man das als Vorsitzender des Nobelkomitees so gestalten sollte, bezweifle ich.

Sasquatch
@ Dramaturk

Was die Schwächen der EU angeht, sind wir uns so ziemlich einig. Ich dachte einfach nur, dass wir all das was uns an der EU nicht gefällt, mal für eine Stunde vergessen können und dankbar dafür sein können, dass uns diese Gemeinschaft - bei all Ihren Schattenseiten - seit drei Generationen einen relativ sicheren europäischen Frieden gebracht hat.

Über die ökonomischen Probleme können wir reden, wenn die Ökonomie auf der Tagesordnung steht. Heute stand der Frieden auf der Tagesordnung. Schade, dass das hier so kaputtgeredet wird.

Tut mir leid, aber wer, wenn das Thema Frieden angesagt ist, nicht beim Thema bleiben kann, drückt damit in meinen Augen aus, dass ihm das Thema Frieden nicht besonders wichtig ist. Offensichtlich ist der volle Bauch für manch einen wirklich wichtiger, als die heile Haut. Wie schrieb Brecht schon vor 70 Jahren: "Erst kommt das Fressen, dann die Moral."

In diesem Sinne: Thema verfehlt, Fünf, setzen.

Gast
buemo_3: Türkei in Europa?????????

geographisch: liegen 3% der Landmasse der Türkei in Europa.
politisch: die Nato ist ein europäisches Bündnis? O.k., wenn Sie die USA zu Europa rechnen, dann können Sie das natürlich auch mit der Türkei machen.

Phonomatic
@ 5:51 — Sasquatch

ja das dachten viele, die Dokumentation "Das Netz" von 2003 macht jedoch ganz gut deutlich dass ein Teil dieser Hippie-Bewegung einen militärischen Hintergrund hatte, und ein anderer Teil nicht ganz unschuldig ist an unserer kalten kybernetisch modellierten Welt.

Phonomatic
@ 9:57 — fprinz

"Was den Frieden IN Europa angeht, war der Subkontinent noch nie so zerstritten, wie er es heute ist."

- Das ist eine glatte Lüge und Fehldarstellung. So zerstritten wie die europäischen Herrscherhäuser der Hohenzollern ist Europa noch lange nicht. Und ob man nun bis zu Friedrich dem Großen zurückgeht, oder gar bis in die Zeit der griechischen Stadtstaaten - Krieg hat diesen Kontinent geformt.

"Dafür beteiligen sich die europäischen Staaten (...) massiv und freudig an völkerrechtswidrigen Angriffskriegen, erlaubt seinen Verbündeten die Folter ... "

- Es ist ein Unterschied, ob man etwas erlaubt oder einfach nicht verhindern kann. Völkerrechtswidrige Angriffskriege, wie zB wo?

Ganz ehrlich, es passt doch einfach nicht in Ihre politische Agenda das der Friedenscharackter der EU betont wird.

Halb Europa hat das Joch sozialistischer und kommunistischer Traumtänzerei abgestoßen, das Hunger und Unterdrückung bedeutete, und näher zueinander gefunden denn je.

LiNe
Nobelpreis für die EU?

Wenn man so wenig wirklich bereits in der Realtität verdiente Anwärter für den Preis findet, dass man ihn schon rein prophylaktisch wie an Obama oder die EU verleihen muss, dann sollte man sich wirklich Gedanken darüber machen, ob dieser Preis noch Sinn macht.

Schließlich verleiht man auch keine Literaturpreise an Leute, die irgendwann mal ein Buch schreiben wollen.

Koenigswasser
EU-Spitzen

Der ist gut. Allein das sind schon "3", der klägliche Rest ein ressourcenverheizende, entscheidungshemmende, mit pseudo-promovierten Blendern angereicherte flache, aber dafür sehr extrem breite Pers.-Spitzen-Pyramide. Demnächst auch wieder unter der Mafia-Flagge nach allen Seiten vertreten.

Wir brauchen keinen 21.12.2012, wir haben die EU !

Gast
Hilflosigkeitspreis

Gehen der Menschheit die Mutter Theresas aus?
Die Friedensnobelpreise an Obama und die EU sind Zeichen der Hilflosigkeit. Ich denke, dass es Personen - sicherlich Frauen - in den radikalislamischen Staaten und im Gebiet Israel/Palästinenser gibt, die heldenhaft die Menschlichkeit fordern oder verteidigen.

Gast
@LiNe

Nein, begabte Autoren bekommen hin und wieder Stipendien, da man sich darüber im Klaren ist, dass das Stipendium eine gute Investition in diese Person sein kann. Man handelt hier also auch vorausschauend.

Und ja, natürlich kann man den Friedensnobelpreis "prophylaktisch" verleihen. Das sagt auch aus, dass sich da Leute Gedanken machen und vielleicht mehr sehen, als es die Allgemeinheit zu tun pflegt.

Ein sehr bezeichnender Prozess, nicht nur innerhalb der EU, ist die Tatsache, dass es wohl kaum noch einen aktiven Politiker gibt, der den Zweiten Weltkrieg miterlebt hat.

Psychologisch hat das ungeheure Wirkung.

Gast
Den Friedensnobelpreis,

kann man angesichts der Tatsache, dass er sowieso nur noch aus politischem Opportunismus vergeben wird, unter Ulk verbuchen.

Beste und jüngste Beispiele sind eben, die Auszeichnungen des Kriegspräsidenten Obama und der weltweit intervenierenden, hochrüstenden und kriegführenden EU.

Es gibt doch kaum noch einen Krisenherd in der Welt, in dem die EU nicht mit mischt und die Lage auch noch verschärft, indem sie Waffen liefert und scheinheilig einseitig unterstützt, nur um ihre sog. vitalen Interessen zu sichern und durch zu setzen.

Ich bin gespannt, wann endlich die USA und die NATO an der Reihe sind, um diese Farce abzurunden.

Wie schlecht ist es doch um diese Welt bestellt, wenn ausgerechnet die größten Kriegstreiber und internationalen Störenfriede als die friedlichsten und friedensbewahrendsten ausgezeichnet werden.

Gast
Wie traurig,,,

Ich bin tief bestürzt über die Europafeindliche Stimmung hier und wohl offenbar auch sonst im Land. Für mich bedeutet eine gemeinsame europäische politische und wirtschaftliche Union, mit pluralistischen und föderalistischen Anteilen, den Zielpunkt eines Traumes von Menschlichkeit und Frieden der Völker untereinander. Und wir sind weit gekommen auf diesem Weg, beinahe hätten wir es geschafft... Nun kehrt sich alles wieder um, plötzlich brauchen wir wieder eine "Identität der Völker" und nationale Interessen, die aus irgendeinem Grund für mich wichtiger sein sollen als die Interessen der Menschlichkeit und des friedlichen Umgangs miteinander. Volker Pispers hat mal so schön gesagt: "Ich bin mit meinem Bisschen Menschsein schon so gefordert, zum Deutschsein komme ich ganz selten".
Dieser Friedensnobelpreis ist ein klug gewähltes Zeichen in einer krisenhaften Zeit: er soll uns daran erinnern, was wir schon geschafft haben und uns mahnen, dies nicht wieder aufs Spiel zu setzen.

Gast
@ Polterer 5:48 Uhr Wofür den Nobelpreis?

Zitat:

"Vor dem Europäischen Einigungsprozess war unser Kontinent jahrhundertelang von Kriegen zerüttet. Gab es davor überhaupt schon mal über 60 Jahre lang Frieden in Deutschland"?

Es stimmt, vor der europäischen Einigung konnten sich die Kapitalisten noch nicht mal auf einem Kontinent, geschweige denn in der Welt über die Aufteilung ihrer Einflusssphären einigen.

Seither sind sie schlauer geworden und die Globalisierung schreitet fort.

Aber Frieden in Mitteleuropa oder gar in Deutschland heißt doch nur, der Krieg wurde immer schön in andere Gegenden exportiert.

Den ersten Krieg in Europa, mit europäischer und deutscher Beteiligung nach dem Ende des kalten Krieges, hatten wir in Jugoslawien, dann im Irak und Afghanistan. Jetzt bahnt sich schon ein neuer an, indem Deutschland sich ohne Not im Nahen Osten als Kriegspartei einmischt, anstatt seine Stellung als unbeteiligter Vermittler zu stärken und für Frieden zu sorgen.

Es ist eine Lüge zu behaupten wir hätten 60 Jahre Frieden!

Gast
Frieden und Demokratie in die Welt tragen

Ja, Europa hilft, Frieden und Demokratie in die Welt zu tragen, mit Waffen z.B. in Libyen, Irak, Syrien, vielleicht auch bald im Iran. Das machen sie sehr uneigennützig, ein paar Ölförderlizenzen wie in Libyen oder Anteile am "Wiederaufbau" genügen vollkommen.

Dieser Preis ist Ironie pur. Ich schäme mich immer wieder, Europäer zu sein.

Wenn wir es wirklich mit dem Frieden ernst nehmen würden, würden wir aus der NATO austreten, ein europäisches Verteidigungsbündis aufbauen und freundschaftliche Beziehungen in den Osten aufbauen. Der Iran wäre dann genauso unser Handelspartner wie Russland, das uns mit Öl beliefern kann. Neokoloniale Angriffskriege mit erfundenen Massenvernichtungswaffen als Grund wären dann Geschichte und ich bräuchte mir keine Sorgen machen, dass meine Kinder unsere Kriegstreiberei in der Zukunft ausbaden müssten, wenn Deutschland wegen der Alterstruktur an politischer Macht verloren hat.

Gast
@ Sasquatch 8:29 Uhr

Zitate:

>>>"Ich jedenfalls bin froh und dankbar, zur ersten deutschen Generation seit acht Jahrhunderten zu gehören, die nicht entweder gegen Frankreich oder England gezogen ist.

"Ich jedenfalls bin dankbar, keinen Krieg erlebt haben zu müssen"!<<<

Ich bin auch froh, einer Generation angehören zu dürfen, die in keinem Krieg verheizt wurde.

Aber ist dir eigentlich bewusst, dass unsere Kinder und Enkel schon wieder auf den Marsch gegen andere Völker gehetzt werden?

Nur weil in Deutschland kein Haus bombardiert wird oder keine Panzer rollen, haben wir doch noch lange keinen Frieden.

Deutschland bombardiert dafür in aller Welt Städte und die deutschen Soldaten, Panzer und Tornados, sind wieder in allen nur möglichen Kriegen im Einsatz.

Ich bezeichne es als Blindheit für die Realität und reinen Egoismus, wenn du hier scheinheilig behauptest dankbar zu sein, "keinen Krieg" erlebt zu haben.

Das ist nichts als das "St.Florians-Prinzip", "verschone mein Haus, stecke andre an".

Gast
Augen zu machen, dann wird man nicht gesehen?

@Phonomatic

"Völkerrechtswidrige Angriffskriege, wie zB wo?"

Korea, Vietnam. Irak I, Irak II, Afghanistan ...

Habe ich etwas vergessen?

Die USA haben seit dem WK II NUR völkerrechtswidrige Angriffskriege geführt, immer vor dem Hintergrund innenpolitischen Machterhaltes und persönlicher Bereicherung der Präsidenten und Ministerriege.

Augen zuhalten und leugnen macht davon nichts ungeschehen; auch nicht unterschiedlichen europäischen Beteiligungen (!)

Wofür bekommt jetzt der weltgrößte Waffenexporteuer den Friedensnobelpreis? Vielleicht dafür, daß wir glauben, etwas länger in Frieden untereinander leben zu können, wenn wir Futter- und Energiekonkurrenten
gemeinsam umbringen, klein machen und halten ud in die Steinzeit zurück bomben?

Grüß Gott
und Glückauf
Friederich Prinz

Kommerz
@Helena_333

„Für mich bedeutet eine gemeinsame europäische politische und wirtschaftliche Union, mit pluralistischen und föderalistischen Anteilen, den Zielpunkt eines Traumes von Menschlichkeit und Frieden der Völker untereinander.“

Du bist also auch schon auf die politisch motivierten Lügenmärchen von “Menschlichkeit und Frieden unter den Völkern” reingefallen? Darum ging es beim Projekt „EU“ niemals, es ging von Anfang an primär um wirtschaftliche Interessen (Stichwort: „Montanunion“). Klar, der zweite Weltkrieg steckte in den 40er & 50er Jahren noch allen in den Knochen, aber die Argumente, mit denen heute die EU dem Volk begründet wird, sind scheinheilig.

Wo ist der von dir genannte „Pluralismus“, wenn jedes europäische Land kulturell wie wirtschaftlich gleichgemacht wird? Wo sind „die Völker“, wenn es nur noch eins gibt und jegliche Vielfalt und alle Unterschiede zum reinen Klischee verkommen? Wie schon jemand sagte: allein die wirtschaftliche Abhängigkeit sorgt für Frieden, nicht die EU.