Ihre Meinung zu Euroschau: Billiges Geld macht schleichend ärmer

In normalen Zeiten würde eine Notenbank mit Zinssenkungen versuchen, die Konjunktur in der Eurozone anzukurbeln. Doch die Zeiten sind nicht normal. Die EZB senkte daher den Leitzins nicht weiter. Für die Bürger ist das gut, denn die Politik des billigen Geldes macht sie schleichend ärmer.

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44 Kommentare

Kommentare

flodian

inflation ist doch das ziel der konservativen!
schon immer gewesen!

denn dadurch werden die schulden ebenfalls immer weniger.

Gast
Geld verleihen......

mit ca. 12 % und ca. 0,3 % Habenzinsen ist ein künstlich gelenktes Bankenrettungsprogramm welches unweigerlich in die Inflation führt

Gast
Besten Dank für den Kommentar

Lieber Herr Jackisch,

ich möchte mich einfach nur bei Ihnen für diesen kommentar bedanken. Er ist wie so oft bei Ihnen klar verständlich, unaufgeregt, aber trotzdem nüchtern, kritisch und ohne Schönfäberei. Solche Kommentare vermisse ich in der Euro-Krise leider oft.

DerStaat
Da sagt

nur eines:

Wie in allen Phasen dieser Finanz- und Eurokrise werden die Verursacher der Probleme geschont, die Unbeteiligten geschröpft.

Dem ist nichts hinzuzufügen!
Ein allgemeingültiger Satz!

Gast
leider alles wahr

wie immer den nagel auf den kopf getroffen.

der verlierer ist wieder der kleine bürger, so offen haben das bis jetzt wenige gesagt.

hut ab.....

hoffentlich bekommt der mann keinen maulkorb verpasst!

Gast
Billiges Geld

Wie ich schon sooo oft gesagt habe ... eines Tages können sie ihr Geld fressen .....

odoaker
Am Kern vorbei

Im Bericht heisst es: "Weil die Guthaben-Zinsen für das Ersparte deutlich unter der Inflationsrate liegen, werden die Bürgerinnen und Bürger schon jetzt schleichend jeden Tag etwas ärmer. Zunehmend gerät auch ihre Altersvorsorge in Gefahr."

Nein, es ist nicht die Geldpolitik, sondern es sind in erster Linie die Schulden der Bankenzocker, die die Bürger mit ihren Steuern und Abgaben jetzt abtragen müssen. Dadurch werden sie "schleichend jeden Tag etwas ärmer".

Und es sind in zweiter Linie die trotz Produktivitätswachstums stagnierenden Löhne in Deutschland, die die anderen EU-Länder in einen ruinösen Austeritätswettbewerb treiben - immer zu Lasten der Arbeitnehmer und in der Folge zu Lasten der Rentner, aber zu Gunsten der Aktionärsgewinne - wie die wachsende Einkommensungleichheit zeigt.

Und es ist nicht zuletzt die verfehlte Rentenpolitik der jetzigen und früheren Regierungen, die blind aufs falsche Pferd gesetzt haben: auf die private Altersversorgung. Die eben nicht sicher ist.

Gast
Klasse Kommentar

der das derzeitige Geschehen hinter den Kulissen
veröffentlicht.
Leider können (oder wollen) unsere Regierenden dies
so nicht verstehen und reden weiterhin davon, daß
die Krise den Bürgern nichts kostet.
Und wer dann noch, wie unsere schwarz/gelbe Ver-
mögensvernichtungsmaschinerie den Bock zum Gärtner
(EZB) macht, interessiert dies überhaupt nicht.
Diese Herrschaften haben sich bestens versorgt.

b_m

Endlich mal ein Kommentar, der die Wirklichkeit wiederspiegelt.

Die niedrigen Zinsen sind doch der Hauptgrund dafür, daß sich die Menschen viel zu leichtsinnig verschulden.

Das Zinsniveau muß endlich wieder auf ein Maß angehoben werden, daß der Nachfrage nach Krediten entgegensteht.

Alternativ sollte man auch darüber nachdenken auf Kapitalertragssteuern zu verzichten. Das reicht zwar auch nicht um die Inflation zu bekämpfen, wäre aber solange sinnvoll, solange die Politik den ungerechten Zins der EZB unterstützt.

Durch mehr Wettbewerb am Arbeitsmarkt könnte man der Inflation ebenfalls begegnen. Flächentarife und Mindestlöhne aussetzen, solange die Inflation aus dem Ruder läuft. Es ist ohnehin nicht nachvollziehbar, wieso mit gepuschten Löhnen Arbeitsplätze vernichtet werden sollen. Solange die Arbeitslosenzahl nicht auf unter 100.000 gesunken ist, darf es keine Mindestlöhne und Flächentarife mehr geben. 4 Mio Arbeitslose sind zuviel. Aber dann wären die Gewerkschaften arbeitslos.

gera1983
flodian:

"inflation ist doch das ziel der konservativen!
schon immer gewesen!"

Das zeigt leider, dass Sie keine Ahnung von Finanzpolitik oder deren Geschichte haben. Inflation als Mittel zur Schuldenreduktion (zu Lasten der Buerger und der Kreditgeber) wurden schon seit hunderten von Jahren durch viele Regierungen vieler Laender praktiziert. Das hat absolut nichts mit der jeweiligen politischen Richtung zu tun.

goldschmiedel
in den 70ern

hatte ich Schulden für ein Haus: 11,5% - und da ging es uns gut..

Nun hab ich auf die Politik gehört und vorgesorgt. Nun bin ich wieder bei den Loosern, 1-2% Zinsen auf Guthaben das deckt noch nicht mal die Inflation..

Ein Jammer, dass Politiker von nichts eine Ahnung haben müssen und es daher auch nicht haben..

Gast
Danke, Herr Jackisch

Wieder einmal ein klarer und unverfälschter Kommentar von Herrn Jackisch. Ich würde gerne öfter etwas von Ihnen lesen.

Paul S
@odoaker

"Nein, es ist nicht die Geldpolitik, sondern es sind in erster Linie die Schulden der Bankenzocker, die die Bürger mit ihren Steuern und Abgaben jetzt abtragen müssen"

Das ist das kleinere Übel. Die diversen Rettungszahlungen und Bürgschaften die bisher zugunsten von gescheiterten Spekulanten vergeben wurden, sind bekannt. Diese wurden vom deutschen Stimmbürger mit grosser Mehrheit legitimiert, und liegen somit deutlich unter der Schmerzgrenze.

Herr Jackisch weist hier auf viel grössere Probleme hin: einerseits die schleichende Enteignung von Sparern und Anlegern, andererseits die anhaltenden Fehlentwicklungen verursacht durch billiges Geld. Dieser Schaden, der derzeit nur schwer quantifizierbar ist, wird weitaus höher ausfallen, als die paar hunderd Milliarden, die die Spekulanten bisher vom Steurzahler erhalten haben.

Dass die private Altersvorsorge nicht sicher ist, sollte jedem klar sein. Aber kennen Sie irgendeine sichere Alternative? Auch das Sparbuch ist nicht 100% sicher.

Gast
Die Exponentialkurve ...

... des Geldmengenwachstums wird nicht mehr eingeholt werden, auch nicht durch "Schuldenbremsen" oder "Wirtschaftswachstumsbeschleunigungsgesetze", die zwanghaft versuchen die Realwirtschaft schneller wachsen zu lassen um der Geldmenge hinter her zu laufen.

Das ist das alte Hase und Igel Spiel, das Geld wird immer schneller sein als die Realwirtschaft, denn die Wirtschaft (die reale) wächst nicht exponentiell, sondern linear, mit maximal 7% pro Jahr.

Bereits heute könnten wir 35% mehr Autos produzieren, auf einem Schlag, aber es gibt keine Abnehmer dafür. Wer soll denn all diese Autos fahren? Die die kein Geld haben? Warum eigentlich nicht? =)

Damit wird deutlich, es ist nicht so das uns die Ressourcen für eine sichere Versorgung der Menschen fehlen würden.

Was uns fehlt ist ein Wirtschaftssystem das von dem im Sterben liegendem Geldsystem abgekoppelt wird. Dann klappt es auch wieder mit dem sozialen Frieden.

Wir brauchen ein neues Geldsystem, nichts anderes.

Snoopy
Fakten, die die Politik nicht hören will

Die Politik wird vermutlich so lange auf dem alternativlos-Weg weitermachen, bis sich die negativen Folgen nicht mehr weglächeln oder abstreiten lassen. Dann ist aber auch bereits der Zeitpunkt gekommen, an dem wir von allem Negativen was unter den Teppich gekehrt wurde, überrollt werden.

Gast
Herbst 2008

wurde mir alles klar und daraufhin meine Zahlungen zu sämtlichen Direkt- und Lebensversicherungen eingestellt. Kassiere zur Zeit die Zinsen für die nächsten Jahre und was war es. Mir war bei dem Aktiencrash bewußt, das die Blase eines Tages platzen wird und das richtig heftig. Nun 4 Jahre später hat es die Tagesschau auch gemerkt. Bravo, Daumen hoch.

Gast
Die Kritik ist absolut berechtigt

Die in dem Artikel "Billiges Geld macht schleichend ärmer" enthaltene Kritik ist absolut berechtigt.

Allerdings fürchte ich, daß die Kritik, so zutreffend sie auch ist, nichts ändern wird.

Denn ich habe den Eindruck, daß (abgesehen von den Piraten, den Freien Wählern, und dem Bund der Steuerzahler) kaum jemand diese Kritik hören will.

Weder CDU, noch CSU, noch FDP, noch SPD, noch Grüne, noch Linke, noch die Bundesregierung, noch der Bundesrat, noch die Landesregierungen, noch die Deutsche Bank, noch die Bundesbank, noch unsere Landesbanken, noch die europäische Kommission, noch der Ministerrat, noch die Eurogruppe, noch die europäische Zentralbank, noch die US-Regierung, noch die amerikanische Federal Reserve, noch die Börse in Frankfurt, noch die Börse in London, noch die Börse der Wallstreet, noch der IWF, noch die Weltbank, wollen diese Kritik hören.

Gewerkschaften, Kirchen und andere Organsisationen interessierts auch nicht.

Der Normalbürger hat anscheinend leider keine Lobby.

Gast
Das Problem ist doch nicht der niedrige Zins,

sondern die Banken, die diesen nicht durchreichen.

Es gibt durchaus Lockvogelangebote, die mit 1,5 oder 2 % Finanzierungszins werben. Aber die Voraussetzungen dafür wird niemand erfüllen und erfüllen können,weil es diese nicht gibt.

Egal, wie gut das Rating ist, der Finanzierungszins wird bei besten Voraussetzungen irgendwo um die 4,65 % aufwärts liegen.

Da liegt unter anderem der Hase im Pfeffer.

Gast
Bemerkenswerter Kommentar

Endlich mal ein Kommentar, der die Herzen der Pessimisten und Euro-Skeptiker höher schlagen lässt. Alle, die es immer schon gewusst haben, sind in ihrem Element. Gut gemacht Herr Jackisch.

Gast
Danke Tagesschau,

dass Sie so offen und freiherzig die Tatsachen endlich mal auf den Tisch gelegt haben.

Ihr Artikel ist großartig! Würdig für den Pulitzer Preis. Leider wird der aber, soweit ich unterrichtet bin, nur an US-Bürger verliehen.

Auch wenn so mancher den Inhalt "noch" nicht ganz umgesetzt hat, so zeigen die bisherigen Kommentare doch bereits eine gerade Linie auf.

Nochmals Danke.

Deutschtürke
@hut - Darlehenskonditionen

Zitat: Egal, wie gut das Rating ist, der Finanzierungszins wird bei besten Voraussetzungen irgendwo um die 4,65 % aufwärts liegen.

Da sind Sie schlecht informiert.
Mein Baudarlehen: Absicherung mit erstrangiger Grundschuld, Beleihung bis 2/3 des Immobilienwertes, 1% anfängliche Tilgung, 10 Jahre Zinsbindung bei 2,25% p.a. Vor rund zwei Monaten abgeschlossen.

Gast
wenn...

doch die inflation schnell voran ginge...könnte ich meine schulden bezahlen und das sehr günstig...für die meisten bürger wäre das gut...

Deutschtürke
@Obergefreiter - pessimistischer Herr Jackisch

Zitat: Alle, die es immer schon gewusst haben, sind in ihrem Element.

Das trifft es. Herr Jackisch gibt in meinen Augen lediglich alt bekannte Positionen der Euro-Pessimisten wieder. Alle, die sich unterschwellig von den Politikern immer schon übers Ohr gehauen vorkamen, dürfen sich hier bestätigt fühlen. Diffuse Ängste vor der Zukunft werden geschürt.

Was wir wirklich brauchen ist nicht der ängstliche Blick zurück, sondern der mutige nach vorne. Der wird uns aber mit Herrn Jackisch nicht gelingen.

Deutschtürke
@ferromel - welcher Preis?

Zitat: Ihr Artikel ist großartig! Würdig für den Pulitzer Preis. Leider wird der aber, soweit ich unterrichtet bin, nur an US-Bürger verliehen.

Vor allem wird er nur an mutige und nach vorne gerichtete Artikel vergeben. Das ist hier nicht unbedingt der Fall. Es ist nicht Aufgabe der Tagesschau der Zukunftsangst eine Heimstatt zu bieten.

b_m

Die Inflation enteignet vor allem Arbeitnehmer. Was nützen Gehaltserhöhungen, wenn der Schaden der dadurch angerichtet wird größer ist als der Nutzen. Ersparnisse und Altersvorsorge für die man Jahrzehntelang gespart hat sind mehr Wert als ein paar Prozent Gehaltserhöhungen.

Am meißten verbittert mich aber die Tatsache, daß es schon Leute gibt, die sich über Inflation entschulden wollen. Schuldner die auf Inflation setzen sind genau so verachtenswert, wie verantwortungslose Bänker.

Was ist eine Gesellschaft noch Wert, in der es nur noch darum geht sich auf Kosten anderer zu bereichern. Dem, der für seine Ersparnisse gearbeitet, gönnt man es nicht, aber die, die von fremdem Geld leben, wollen sich über Inflation entschulden. Und wenn sich die Häuslebauer verzocken, dann wollen sie auch noch ein Insolvenzverfahren. Würde man das Insolvenzverfahren abschaffen und die Leute bis ans Lebensende zahlen lassen, hätte der Staat weniger Schulden.

Gast
@Deutschtürke - Schluss mit den "Euro-Träumereien"!!!

Zitat:
"Was wir wirklich brauchen ist nicht der ängstliche Blick zurück, sondern der mutige nach vorne. Der wird uns aber mit Herrn Jackisch nicht gelingen."

FALSCH!!!

Was wir WIRKLICH brauchen, ist ein REALITISCHER Blick auf die desaströse und ruinöse Eurokrise, die nun auch mehr und mehr in Deutschland ankommt und die für uns alle, werden wir weiterhin für die Schulden der vielen hochverschuldeten bzw. bankrotten EU-Staaten (z.B. PLEITE-Griechenland etc.) zahlen, schon sehr bald SEHR TEUER wird.

Herr Jackisch ist ein Journalist der klar, deutlich und ehrlich die verheerenden Folgen dieser Eurokrise auch für Deutschland beschreibt und nicht mit der roasroten "Pro-Euro-Brille" herumläuft, wie leider noch viel zu viele Journalisten, Politiker und Bürger in unserem Land!

Wir brauchen mehr kritische und realitätsnahe Journalisten wie Herrn Jackisch in unserem Land und keine "Pro-Euro-Träumer", die in ihrer Naivität noch immer glauben, man könne das bankrotte Griechenland retten!

Gast
Wohliger Pessimismus

Die Euro-pessimistische Replik des Herrn Jackisch wirkt wie ein beschauliches Rückzugsgebiet auf alle, die immer schon davon überzeugt waren, dass der Euro uns schadet und dass ein unbekanntes und undurchschaubares Europa unser Untergang ist. Adventliche Stimmung für Euroskeptiker und Mekka der diffusen Ängste.

Aber brauchen tun wir solche Kommentare in meinen Augen nicht. Sie bringen uns jedenfalls nicht weiter, sie bestätigen uns nur im gedanklichen Stillstand. Tut mir Leid Herr Jackisch.

Gast
Deutschtürke: Mutiger Blick nach vorne

"Was wir wirklich brauchen ist nicht der ängstliche Blick zurück, sondern der mutige nach vorne. Der wird uns aber mit Herrn Jackisch nicht gelingen."

Das ist richtig, aber mit dem mutigen Blick nach vorne werden Sie weder die Schulden eindampfen, noch werden Sie damit die Differenz von Zins und Inflation verändern, die ihre Sparanlagen entwertet. Was genau soll die Floskel bedeuten?

Wenn Sie damit anregen wollen, konstruktive Vorschläge zu machen, dann gab und gibt es davon genug, hier mal einige Beispiele:

- Dezentralisierung (z.B. bei Stromerzeugung)
- Zerschlagung riesiger (systemrelevanter) Banken
- Transaktionssteuer
- Vermögenssteuer
- neues Geldsystem
- Grundeinkommen
- Bodenreform
- Pressereform
- mehr Demokratie

Suchen Sie sich etwas aus, und informieren Sie sich bitte näher dazu! Dann erkennen Sie, dass diese "Pessimisten" eigentlich den Blick sehr gut nach vorne gerichtet haben, in eine viel gerechtere Zukunft in Wohlstand und Frieden.

Nny

Sparen kann man eben nur, wenn das Geld auf der anderen Seite abgehoben und investiert wird.
Bei schlechten wirtschaftlichen Aussichten wird aber nicht investiert, d.h. es kann auch nichts gespart werden.
Wer also fordert man solle den Leitzins erhöhen, um Sparern höhere Zinsen zu verschaffen, hat diesen grundlegenden Zusammenhang nicht verstanden.

Gast
@LuckyLuke2303, guter Kommentar

Sehr guter Link, welcher u. a. die Problematik der Lohnstückkosten sehr gut aufzeigt.

Allerdings ist das ebenfalls nur ein Teilbereich der ganzen Problematik, welcher zeigt das die Lohnkosten in Deutschland viel zu gering gestiegen sind.

Gast
Was wir alle wissen.

Dieser Artikel ist gut, jedoch sollte das eigentlich zumindest jeder, der sich Gedanken um sein Geld macht, wissen.
Für mich ist im Moment diese Situation mehr oder weniger gut... ich habe zwar durch die Inflation höhere Ausgaben, jedoch hat mein Studienkredit im Moment einen günstigen Zinssatz... in Summe kommt bei mir ungefähr plus/minus Null heraus.
Gerade für jene, deren Einkommen nicht vom Zinssatz sondern von festen Verträgen abhängig sind, ist das eigentlich katastrophal. Einen wirklichen Nutzen zieht aber glaub ich keiner aus dieser Zinspolitik der EZB.
Naja, wenn ich mir kein Brot mehr leisten kann, ess ich eben Kuchen.

Gruß, Doomhammer

PS: Nicht zu vergessen die zusätzlichen Verteuerungen durch idiotische Gesetze, die nochmal auf die Inflation draufgesetzt werden.

Gast
Sehr geehrter Herr Jackisch.

Ein super Kommentar!

Zitat:
"Obwohl es langsam angebracht wäre, das Zinsniveau wieder zu straffen, werden die Währungshüter es kaum wagen, die Leitzinsen anzuheben. Denn sofort würden die Finanzmärkte verrückt spielen…. Schon gar nicht vor Weihnachten."

Ich denke das wird der notwendige Schritt sein, das Zinsniveau wieder zu straffen und zwar nach dem Weihnachtsgeschäft!
Die Banker werden jetzt noch Ihre Kunden gerade wegen dem niedrigen Leitzins einen Kredit verpassen der sich (vario) nach den Leitzins richtet, verkaufen damit billiges Geld und bekommen nach der Leitzinserhöhung teures Geld wieder zurück. Somit landet der schwarze Peter bei den Kreditnehmern die das bezahlen sollen.

Ob dann die Finanzmärkte verrückt spielen, glaube ich weniger oder ist egal.
Wenn Sie den Braten jetzt schon riechen, dann die Finanzmärkte auch und die sind darauf vorbereitet und verrückt sowieso.

LG Coolchen

pepper
Was will uns der Author sagen?

"Jahrelang wurde vor allem den Deutschen gepredigt, sie müssten sich privat für die Zukunft absichern."

Richtig, von den Banken und den mit ihnen verfilzten Politikern. Jeder Fachmann hat dagegen darauf hingewiesen, dass eine Abhaengigkeit vom Markt einen ja nicht sicherer macht, und eine Privatrente fuer die vielen Millionen Geringverdiener eh nichts bringt, weil diese ja gar kein Geld uebrig haben.

Schroeder und Merkel haben die Rente (und die KV) systematisch kaputt gemacht und alle haben gejubelt. Damit wollte man den Banken Kapital zuspielen, an einen Crash hat man nicht gedacht.

odoaker
@Paul S - 5. Dezember 2012 - 20:58

"schleichende Enteignung von Sparern und Anlegern"
-> Dies würde eine wirkliche Inflation voraussetzen. Aber wo soll die derzeit stattfinden? In Deutschland jedenfalls nicht.

"Fehlentwicklungen verursacht durch billiges Geld"
-> Das trifft zu. Aber das Geld ist vor allem deshalb so "billig", weil es zu viel davon insbesondere in Händen von Spekulanten gibt, die es zur Mehrung ihres Vermögens "arbeiten" lassen wollen, aber nicht mehr genügend Abnehmer finden. Markt eben.

"Dass die private Altersvorsorge nicht sicher ist, sollte jedem klar sein. Aber kennen Sie irgendeine sichere Alternative?"
-> JA, die gesetzliche Rentenversicherung im seit Jahrzehnten bewährten Generationenvertrag. Am besten mit einer zusätzlichen Absicherung im GG, dass Politiker darauf NIEMALS zugreifen dürfen (vgl. hierzu auch den heutigen Aufsatz von Bofinger).

Hartz-IV-Ossi
Sehr geehrter Herr Jackisch,

dieser Kommentar ist wirklich kein Hussarenstück. Eher ein ängstlich defensiver Blick aus tiestem Europessimismus. Auf Weitblick oder Denkanstöße müssen wir leider vergebens warten. Was soll der Balsam auf die Seelen all derer, die Europa nur als Sackgasse sehen können?

Gast
Und die Niedrigzinspolitik verhindert eine Katastrophe

Das wird dann mal eben beiseite geschoben. Wenn man Rendite will muss man schon woanders ansetzen, Herr Jackisch.

Die Konsequenz aus ihrer Sicht, wäre eine kurze Zeit der Rendite gefolgt vom Totalverlusten der Anleger. Eine Frage: Macht dies die Anleger nicht noch ärmer?

Und wann begreifen unsere Ökonomen (zumindest die aus dem deutschen Mainstream), dass ein Währungsraum kein Süßwarenladen ist, wo man sich bedienen kann wie man will und die Verantwortung immer nur woanders verortet?

Wäre es nicht mal an der Zeit der eigenen Ideologie einen Realitätscheck zu unterziehen?

Bernd1
@ Virgo - Lohnstückkosten

Sie schreiben:
"Sehr guter Link, welcher u. a. die Problematik der Lohnstückkosten sehr gut aufzeigt."

Der Prof. Flassbeck hat zwar Recht bei seinen Aussagen zu den Lohnstückkosten dass die südeuropäischen Länder einen zu großen Schluck aus der Lohnerhöhungspulle genommen haben. Aber er hat dabei leider nicht begriffen dass die Lohnstückkosten bei weitem nicht so wesentlich durch Lohnerhöhungen bestimmt werden. Andere Faktoren wie die Produktivität sind erheblich wichtiger dabei. Aber er hat wohl das verkehrte studiert um das zu verstehen!

Wenn ein Arbeiter in Spanien bei 12 € Stundenlohn mit veralteten Maschinen pro Stunde 10 Schraubenzieher herstellt betragen die Lohnstückkosten pro Schraubenzieher 1,20 €.

Wenn ein deutscher Arbeiter mit einem Stundenlohn von 20 € an modernen Maschinen pro Stunde 25 Schraubenzieher fertigt betragen die Lohnstückkosten pro Schraubenzieher 0,80 €.

Deshalb sind die Lohnstückkosten in der deutschen Industrie niedriger als in vielen anderen Ländern!

pepper
Was angebracht wäre..

»Obwohl es langsam angebracht wäre, das Zinsniveau wieder zu straffen, werden die Währungshüter es kaum wagen, die Leitzinsen anzuheben.«

Wenn der Leitzins steigt, was machen wir dann mit den riesigen Schulden in den Südländern? Das hat mit Weihnachten überhaupt nichts zu tun.

Solange die Politik nicht durchgreift, werden wir diese Finanzkrise aussitzen muessen. "Angebracht" ist eine konkrete Abschaltung der Spekulation gegen Staaten, eine Haftung der Verursacher und die Generierung von Einnahmen aus den Fettpolstern der Gesellschaft:

o Kredite an Staaten direkt ueber die EZB liefern statt Privatbanken als Mittelsmänner nochmal 15% Zinsen in den Hintern zu schieben.

o Keine systemrelevanten Banken. Geschaefte auftrennen und liquidieren. "To big to fail" ist ein Fall fuers Kartellrecht.

o Maximalsteuersatz wieder auf alte Niveaus anheben, Umsatzsteuer auf Finanzgeschaefte, Schweiz trocken legen.

o Binnenmarkt peppeln indem man Geringverdiener entlastet und vernünftige Löhne zahlt.

Leser
Situation

Man sollte etwas an Vorräten zu Hause haben und es sollte so angelegt sein, um 2 - 3 Wochen nicht vor die Tür zu müssen.
Ich glaube nicht daran, das es eine "Wundersame" Euro Rettung geben wird.
Alleine wenn man sich die Situation in den USA betrachtet, die einfach keine gemeinsamen Wege finden wollen, um ihre "Fiskal-Klippe" (wieder so ein Unwort) in den Griff zu bekommen.
Von dort wird nichts unversucht gelassen, den Euro zu schwächen wo es nur geht, damit der US Dollar weiter als eine starke Währung gilt. Und unsere Politiker sind EU Weit nicht in der Lage, dem entgegen zu wirken.
Es werden unangenehme Zeiten auf uns zu kommen und egal wen oder was wir wählen, wir können nur Ohnmächtig zusehen. So wie seit Jahrhunderten schon.
Die Bundesregierung sollte nächstes Jahr die Reißleine ziehen und nicht noch mehr sinnlose Kredite vergeben. Es wäre sinnvoller, dem Euro eine zweite Chance einzuräumen. Die schwersten Fehler sollten ja nun bekannt sein.

Zwicke
Minus + Minus = ??

So sehen Milchmädchenrechnungen aus - und Herr Jackisch hat es auf den Punkt gebracht. Alles weitere Gerede über Wirtschaftswachstumshypothesen ist obsolet. Denn der Steuerzahler - und unverständlicherweise immer noch geduldige Bürger - glaubt weiter an das Märchen von der dauerhaften Nulldiät... die zwar ganz sicher beim Abnehmen hilft - aber ebenso sicher am Ende zum Tod führt.

Gast
@hut

Die Banken berechnen den Zins nach der Höhe des veranschlagten Risikos: Die Banken sehen eben die Zukunft der Häuslebauernicht nicht so rosig, wie Sie es gerne hätten.

Sie als Verbraucher haben nur den Schaden. Ihre paar (durch Mehrwertschaffung allerdings echt verdienten!) Kröten sind eben nichts mehr wert, wenn man Geld als Bank so billig bekommen kann.

Fatal ist, dass das billige Geld von der "Finanzwirtschaft" wieder massenhaft für nebulöse Geschäfte verwendet werden wird. Etwas anders erscheint mir unmöglich.

Was wir hier erleben müssen ist eine der größten Umverteilungsaktionen der westlichen Geschichte.

Hier werden Unmengen an Vermögen von Leuten wie uns hin zu einer elitären Führungsschicht aus Politik- und Wirtschaftsmanagern verschoben. Ich sag nur Ackermann und Kanzleramt ...

Und je mehr sie _vermögen_, desto mächtiger werden sie, desto machtloser das Volk.

Real-existierender-Kapitalismus.

Gast
@ 0:23 — Bernd1

Sie sagen, Prof. Flassbeck habe das falsche studiert, um den von Ihnen genannten Einwand der Produktivität zu verstehen. Nun, das ist wohl sehr gewagt, aber selbst Ihr Beispiel gibt Prof. Flassbeck Recht:

Lohnkosten x Produktivität ergeben die Lohnstückkosten (soweit olle Kamellen), aber wenn in Ihrem Beispiel das spanische Produkt 1,20eur kostet und das deutsche nur 0,80eur, dann gehe ich davon aus, das im Preisunterschied noch etwas Luft für eine Lohnsteigerung des dt. Arbeiters ist.

Ich gehe nicht davon aus:
a) dass die Investition den gesamten Zusatzgewinn aufzehrt, denn dann würde nicht investiert werden
b) dass die höhere Produktivität nur an der Investition des Unternehmers liegt, sondern ebenso an Qualifikation, Infrastruktur usw, und das sind großteils Investitionen der Öffentlichkeit, welche im Erfolgsfall an dieselbe zurückfließen sollte. Durch Lohnerhöhungen.

Prof. Flassbeck hat deswegen völlig Recht. Das Argument von der steigenden Binnennachfrage haben Sie übersehen.

Gast
@Bernd1

In dem Fall gebe ich mal an fetsfets weiter, der es recht gut geschrieben hat.

Nur eins merke ich mal an, ob der kräftige Schluck aus der Pulle wohl jetzt noch wirkt? Wohl kaum wenn die alle gerade am Hungertuch nagen, und das wortwörtlich. Es sind in GR bereits Menschen an ihrer Armut gestorben.

Das Hauptproblem ist jedoch die Geldmenge, wie ich bereits zuvor benannte, aber das ist ein größerer Themenkomplex.