Eine griechische Euro-Münze steht auf einer EU-Fahne

Ihre Meinung zu Athen startet Schuldenrückkauf

Die Regierung in Athen hat ihr Angebot zum Rückkauf eigener Staatsanleihen auf den Tisch gelegt. Spannend ist nun, ob genügend private Investoren die Offerte annehmen. Daran wiederum hängt die Freigabe der Kredite der internationalen Geber. In Brüssel beraten dazu die Euro-Finanzminister.

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44 Kommentare

Kommentare

Gast
Beitrag der Privatinvestoren

Die privaten Investoren sollen hohe Abschläge in Kauf nehmen, damit die Schuldentragfähigkeit GR`s erreicht werden kann.
Dabei wird gerne übersehen, dass gerade die Privatinvestoren bereis einen Schuldenschnitt um 50% hinnehmen mussten. Gerade Lebens- und Rentenversicherer gehörten zu den Privatinvestoren. Sanken die Schulden GR`s seitdem? Nein, die Schulden sind heute höher als je zuvor.
Solange GR nicht Willens ist, eine funktionierende Steuerverwaltung zu installieren und Steueraußenstände einzutreiben und die Auslandskonten der Steuerhinterzieher auf die tatsächliche Steuerschuld zu pfänden, bringt das alles nichts.
GR könnte theoretisch heute schuldenfrei sein und bereits morgen müßte GR neue Schulden aufnehmen, weil die Ausgaben höher sind als die Einnahmen.
Hier handelt es sich um Konkursverschleppung.

Gast
EU ist mit ihrem Latein völlig am Ende!!!

Die EU ist mit ihrem Latein schon längst völlig am Ende!

Griechenland ist NICHT mehr zu retten, das weiß mittlerweile auch der letzte €urokrat in Brüssel, Berlin und anderswo in der Europäischen Union.

Griechenland ist PLEITE - und unsere Steuergelder verschwinden auf Nimmerwiedersehen in diesem Fass ohne Boden!

Andere hochverschuldete EU-Länder - Spanien, Portugal, Irland, Zypern, Frankreich, Slowenien, Italien etc. - werden dem bankrotten Griechenland in absehbarer Zeit vermutlich folgen.....!

Dann wird auch für diese EU-PLEITE-Länder der deutsche Steuerzahler wieder kräftig zahlen müssen, bis wir alle und unsere Kinder und Enkel eines Tages vermutlich auch bankrott sind!

Da können wir alle nur sorgenvoll in die Zukunkt blicken und uns angstvoll fragen : "Quo vadis, Germania"???

Gast
Öffentlicher Schuldenschnitt

Ein öffentlicher Schuldenschnitt ist zur Zeit rechtlich nicht möglich.

Hat nicht auch der EUGH die Klage des irischen Parlamentariers abgewiesen, weil es sich bei den Hilfsgeldern um Kredite handelt und daher keine Staatsfinanzierung vorläge und nicht gegen die No-Bailout Klausel verstoßen werde (Kredite werden ja zurück bezahlt)?

Wir alle wissen aber, dass es sich nicht um Kredite handelt und dass GR seine Schulden nie zurückzahlen wird. Ich bin mal gespannt wann und wie die Gesetze zurechtgebogen werden.

Gast
das wird nicht funktionieren

solch eine Aktion muß wenn im Geheimen ablaufen!

im besten Fall verkaufen einige Spekulanten, die billige Staatsanleihen eingekauft haben für geschätzte 50%.

oder die ezb verkauft die erworbenen Griechischen Staatsanleihen billigst zurück an die Griechen.
könnte man auch als Schenkung bezeichnen ;-)

letzterer Weg wird wohl eingeschlagen. die ezb ist den Schrott los, Griechenland hat weniger Schulden....

und die Rechnung zahlt???? der Bürger/Bürge;-)

feines Spiel

Gast
Was passiert eigentlich, wenn sich NICHT genügend

private Investoren finden lassen, die zum wiederholten male auf Forderungen "freiwillig" verzichten?
Kommt dann ein Gesetz der griechischen Regierung, dass die Privatinvestoren dazu zwingt? Vorstelle könnte ich mir dies.

Der IWF hat angekündigt, "als Ratte das sinkende Schiff" zu verlassen, wenn sich die Schuldentragfähigkeit GR noch nicht mal theoretisch abzeichnet.

Dann dürfte es keine Freigabe der "Kredite" geben.

Gast
Dazu muss man wissen...

dass viele Papiere durch den 2. Vertrag den GR zeichnen musste in Hand der griechischen Banken, Versicherungen und Staatsunternehmen sind. Diese mussten vor dem Schuldenschnitt in größerem Ausmaß Papiere der ausl. Banken/Investoren aufkaufen (meist zwischen 70-95% des Nominalwertes). Nach dem Schuldenschnitt wurden also etliche Verluste innerhalb GRs realisiert.

Wenn es jetzt ein Rückkaufprogramm gibt wurden vorher die innergriechischen Anleger schon mit großem Druck zum Verkauf genötigt. Somit gibt es einen 2. Verlust, der nach außen als Senkung der Schulden verkauft wird. In Wirklichkeit hat man einfach das Vermögen der Versicherungen, Universitäten und anderen staatl. Einrichtungen umgeschichtet. Dort fehlt aber inzwischen eh schon viel Geld, das über kurz oder lang wieder reingebuttert werden muss. Also Augenwischerei oder bewusstes Inkauf nehmen, dass die Einrichtungen in GR weiter zerstört werden. Aber man genügt den gewünschten Zahlen des IWF...
Ca. 1 Mio. GR ohne Krankenvers.

Gast
Ist das nicht unlogisch?

Herr Draghi verkündet, dass Staatsanleihen weiter unendlich sicher sind, weil er diese bei Bedarf über die EZB unendlich vom Sekundärmarkt aufkaufen wird.

Wenn diese Anleihen also so sicher sind, warum sollte ein Investor diese mit Verlust an Griechenland zurück verkaufen?

Jetzt stellt sich die Frage, hat die EZB gelogen und die Anleihen sind gar nicht sicher? Oder ist diese Maßnahme nicht mit der EZB abgesprochen? Oder handelte die EZB auf eigene Faust eher im Namen der Investoren (Herr Draghi kommt ja von Goldmann Sachs)?

Wenn diese beiden Positionen so auseinander liegen, ist damit der Zielkonflikt nicht vorprogrammiert?

Wäre diese Aktion, wenn sie denn funktioniert, nicht ein versteckter Schuldenschnitt? Wenn ja, wäre ein ehrlicher Schuldenschnitt in ganz Europa nicht die konsequente Richtung?

Wer täuscht hier wen? Wer sind jetzt die Guten? Dürfen wir weiter verwirrt sein?

Theologe
@mondfee

Dabei wird gerne übersehen, dass gerade die Privatinvestoren bereis einen Schuldenschnitt um 50% hinnehmen mussten.

Das gilt nicht für die Papiere, um die es jetzt geht.

Theologe
Vernünftiger Weg

Griechenland ist so lange nicht zahlungsunfähig, wie die Partnerländer solidarisch sind und die privaten Gläubiger mitspielen. Wenn die Konditionen aus Athen vernünftig sind (und davon gehe ich aus), dann gibt es für die privaten Investmentfonds aus meiner Sicht wenig Fantasie für spekulatives Abwarten. Wenn die Anleger ehrlich zu sich selbst sind, haben sie ohnehin schon mehr als die Hälfte des Kapitals abgeschrieben.

Der Weg ist beschritten und er ist von vorne herein nicht der schlechteste. Warten wir es mal ab.

Gast
Ein Ausbund an Absurditäten

Griechenland hat jegliche Sicherheiten garantiert bekommen- angefangen von Ausschluss des Staatsbankrotts [wie geht das Herr Schäuble?] bis hin zum Verbleib im Währungsverbund!

Das ganze „Maßnahmenpaket“, dass die Agonie Griechenlands verlängert, den Staatsbankrott weiter hinausschiebt u. verschleiert, um das „Vertrauen der Märkte“ zu erhalten, damit das elende Spiel, das schon längst verloren ist, weitergehen kann, ist ein Ausbund an Absurditäten!

Die Griechen bekommen Kredite damit sie ihre eigenen Schulden zurückkaufen können- mit „guten Geld“ sollen also marode eigene Staatsanleihen gekauft werden, um sich damit wiederum finanzieren zu können- ein Perpetuum mobile der besondere Art, das die Sinnlosigkeit der „Maßnahmen“ bestens exemplifiziert!

„Die Auszahlungen weiterer Tranchen wären abhängig von..“ -selten so gelacht- würde Griechenland keine Tranche mehr bekommen, dann wäre es pleite(!), was ja wiederum von Schäuble ausgeschlossen wurde..-circulus vitiosus der besonderen Art!

Militärseelsorger
@bikefloh

Zitat: solch eine Aktion muß wenn im Geheimen ablaufen!

Solch eine Aktion kann gar nicht im Geheimen ablaufen. Griechenland muss mit seinen Gläubigern ja wohl kommunizieren.

im besten Fall verkaufen einige Spekulanten, die billige Staatsanleihen eingekauft haben für geschätzte 50%.

Wer seine Anleihen behält sollte den Totalverlust einkalkulieren. Übrigens sollte die Entscheidung ob man ein Papier behält oder verkauft immer unabhängig von dem Kurs sein, zu dem man es gekauft hat.

oder die ezb verkauft die erworbenen Griechischen Staatsanleihen billigst zurück an die Griechen.

Das hätte keinen Sinn, wenn Sie mal darüber nachdenken.

Gast
@Trecker

Genau diese Fragen habe ich mir auch schon gestellt.

Welcher Privatinvestor sollte freiwillig Verluste hinnehmen, wenn Draghi unbegrent Staatsanleihen aufkauft?
Ich vermute dies war nur eine "Luftankündigung" um die Märkte zu beruhigen. Gleiches haben wir ja 2008 erlebt als Merkel und Steinbrück garantierten, die Sparguthaben seinen sicher. Tatsächlich hätte die Bundesregierung niemals garantieren können, wenn alle Bürger die Banken gestürmt hätten.

Ich würde die Rückkaufaktion der griechischen regierung als versteckten Schuldenschnitt bezeichnen. Eine andere Bezeichnung für dieses Vorgehen kann es nicht geben.

Wie könnte ein europäischer Schuldenschnitt in der Praxis aussehen? Da habe ich keine Idee dafür. Es darf auf jeden Fall nicht sein, dass die Sparer und Inhaber von Lebensvericherungen dafür bezahlen müssen.
Sonst hätten ja alle gelernt, dass sich hemmungsloses Schuldenmachen lohnt und private Vorsorge eben nicht lohnt.

Gast
Schulden runter, Banken bezahlt, aber wir verzichten auf Zinsen

Also kaufen die Griechen für 40% alte 100% Schulden plus Zinsminderung über die eingesparte Laufzeit. Warum aber soll ein Hedgefonds sich das antun? Dazu müsste er was von bevorstehendem Staatsbankrott wissen, da hat Draghi aber Vertrauen geschaffen, dass er ohne Ende einspringen wird.

Bleiben also die griechischen Banken selbst, die ihrem Staat Geld liehen. Wenn die nun auf 60% plus Zins verzichten (und damit wiederum, ihre ausländichen Gläubiger v.a FRA gefährden) brauchen die dann selbst eine Rettung.

Und die hat der Schäuble-Bundestag mit dem neuen 45-Mrd.-Paket abgenickt. Also bis Freitag den 7.12. abwarten und dann sehen, was rauskam und dann schnell "überrascht und zufrieden" die neue Tranche für die Banken (inkl. 60% Ausfallausgleich)freigeben, damit deren Jahresbilanz gegen die Verlustabschreibungen aufgepäppelt wird.

GRE hat weniger Schulden, deren Banken und Gläubiger wieder Cash und der deutsche Steuerzahler spendiert ohne Not noch 750 Mio. Zinserlass - alles paletti?

Gast
@Theologe

Bitte erklären Sie mir, um was für Papiere es hier geht.

Gast
@Mondfee: Private Vorsoge lohnt nicht?

Ich stimme all ihren Analysen zu, würde aber ihren letzten Satz anders interpretieren:

"Sonst hätten ja alle gelernt, dass sich hemmungsloses Schuldenmachen lohnt und private Vorsorge eben nicht lohnt."

Hemmungsloses Schuldenmachen hat nur funktioniert, weil private Vorsorge exakt daran gekoppelt war. Die Schulden des einen sind immer die Vermögen des anderen. Kapitalgebundene Lebensversicherungen mussten per Gesetz Staatsanleihen kaufen, weil sie angeblich so sicher wären.

Dieses ganze Gerüst war auf Sand und kurzfristigen Gewinn gebaut und musste irgendwann scheitern.

Fragen Sie sich mal, was passiert, wenn alle Staaten auf einmal sparen und keine neuen Schulden machen. Sie geben keine Staatsanleihen aus und keiner könnte mehr eine kapitalgebundene Lebensversicherung abschließen, weil es keine neuen Staatsanleihen gibt.

Eigentlich wäre das gut, man würde nur noch Unternehmen sein Geld geben. Aber so ist es in der Gegenwart nicht.

Gast
@mondfee

Es geht hier um griechische Staatsanleihen mit unterschiedlichen Restlaufzeiten.
Die Eigentümer können wählen, ob Griechenland ihnen sofort einen noch festzusetzenden Anteil (vermutlich zwischen 30 und 45%) des Kapitals zurück zahlt, oder sie können bis zum Tag der Fälligkeit warten, an dem eigentlich die gesamte Summe zu 100% (zuzüglich Zinsen) fällig wären. Niemand weiß aber wie zahlungskräftig Griechenland dann sein wird.

Gast
@Didi

"...mit „guten Geld“ sollen also marode eigene Staatsanleihen gekauft werden, um sich damit wiederum finanzieren zu können- ein Perpetuum mobile der besondere Art,..."

Der Trick dabei ist doch, daß es kein perpetuum mobile ist, was es ja sowieso nicht gibt, sondern daß die zurückgekauften Papiere vom Markt sind und somit weder Zinsen noch die volle Summe am Ende der Laufzeit zurückgezahlt werden muß.

Wer verkauft also seine Papiere vorzeitig?
Erstens die jenigen die nicht daran glauben, daß 100% zurückgezahlt werden, was sicher passiert, wenn sie dieses Angebot nicht annehmen. Man muß ja nicht alles verkaufen um am Ende doch noch für den Rest gewinn zu machen....!
Zweitens diejenigen, die die Papiere schon jetzt sehr billig erhalten haben.... (man muß ja nicht Raten wer das ist) und somit jezt schon Gewinn machen.

Gast
Das hätte keinen Sinn, wenn Sie mal darüber nachdenken.

leider denke ich schnell,sicher und richtig.

des plötzliche offene Reden vom 2. Schuldenschnitt soll den Rückkauf der Anleihen fördern!!!!! ( Angst vor dem Totalverlust).

oder die ezb verkauft die erworbenen Griechischen Staatsanleihen billigst zurück an die Griechen.

das macht Sinn: Griechenland entschuldet sich, die Kriterien für die nächsten Auszahlungen sind erfüllt!!! der iwf bleibt im Boot
.....Die Verluste der ezb werden abgeschrieben, umverteilt! Man muss dass Spiel nur durschauen

Gast
@mondfee

Zitat: Was passiert eigentlich, wenn sich NICHT genügend private Investoren finden lassen, die zum wiederholten male auf Forderungen "freiwillig" verzichten?

Dann steht einerseits Griechenland nicht gut da, weil es dann mehr Kredite in den Büchern hat, als die EU für vertretbar hält.

Für die Gläubiger gibt es zwei Möglichkeiten. Sie könnten in der Zukunft mehr oder aber weniger für ihre Wertpapiere bekommen. Chance und Risiko, wie so oft.

Gast
@Trecker

Stimmt, auch ich weiss, dass Lebensversicherer und Rentenversicherer per Gesetz in ach so sichere Staatsanleihen investieren müssen. Also müssen ständig neue Staatsanleihen herausgegeben werden.

Ich warte gespannt darauf, ob es diesbezüglich mal zu einer Gesetzesänderung kommen wird. Ich bin mal gespannt, wann die ersten Versicherer die Forderungen aus den "Altverträgen" mit den noch hohen Garantiezinsen nicht mehr werden auszahlen können. Nicht umsonst wurde fast unbemerkt ein entsprechender § im Versicherungsgesetz geändert.
LV oder RV werden zunehmend uninteressant.

Gast
@GoldmanSachs NY

Danke für Ihre Ausführungen. Klingt ein wenig nach russischem Roulett - heute lieber 30-45% des Kapitals oder am Tage X der Fälligkeit 100% oder 0%.

Die Ankündigung der EZB in Person Draghis und auch die Äußerungen der Bundesregierung schließen aber eine Zahlungsunfähigkeit Griechenlands aus.

Also, warum sollte sich ein Privatinvestor auf so ein russisches Roulettspiel einlasen? Glaubt er der EZB oder Merkel und Schäuble, so kann er doch eigentlich gemütlich abwarten. Spekulanten lieben es ja, wenn es spannend und etwas ungemütlich wird. Ich hingegen als kleiner Bürger würde mich für die sicher Seite entscheiden. Nein, ich hätte erst gar nicht mit GR-Anleihen spekuliert. Ich setze auf mein doofes Sparbuch, weil ich nicht ausschließen kann, das bißchen Geld mal schnell zu brauchen.

suomalainen
@Militärseelsorger vs. Schlumel

der nutzer "schlumel" hat doch recht, wenn er fordert, dass endlich mal jemand den mund aufmacht und namen der personen, bzw. der institute nennt!

auf der einen seite sagen sie dem nutzer "bikefloh", dass solche transaktionen nicht geheim ablaufen, auf der anderen seite sollen also die namen(für die breite öffentlichkeit) unter verschluss bleiben? irgendwie nicht einzusehen, ihre argumentation...

@der gläubige katholik:
an anderer stelle verweisen sie auf ihre "christliche nächstenliebe und ihre chrisltich begründete friedfertigkeit", aber hier holen sie schablonenhaft immer wieder den sozialen holzhammer aus der kiste. das versteh einer...
es wurden fehler gemacht, ohne zweifel, aber das was sie immer wieder fordern bringt im endeffekt das, was sie hier im forum immer vermeiden wollen, nämlich einen totalverlust für deutsche steuerzahler. wer A sagt, muss leider auch B sagen. wünschenswert wären allerdings in sachen bundesregierung andere "B-sager",nicht die jetzigen VER-sager!

Gast
Langfristig erfolgreich

@Trecker:
Dieses ganze Gerüst war auf Sand und kurzfristigen Gewinn gebaut und musste irgendwann scheitern.

Diese Analyse ist mir viel zu vordergründig. Das Gerüst ist durchaus lagfristig angelegt und noch lange nicht gescheitert. Auch wenn ein oder mehr Länder in Schwierigkeiten sind.

Militärseelsorger
@Trecker

Zitat: Fragen Sie sich mal, was passiert, wenn alle Staaten auf einmal sparen und keine neuen Schulden machen. Sie geben keine Staatsanleihen aus und keiner könnte mehr eine kapitalgebundene Lebensversicherung abschließen, weil es keine neuen Staatsanleihen gibt.

Über kurz oder lang wird der Bund jährlich einen ungefähr ausgeglichenen Haushalt vorlegen müssen, also keine neuen Schulden mehr machen können. Es wird trotzdem neue Staatsanleihen geben, weil der Bund alte, auslaufende Anleihen damit umschuldet.
Es gibt aber noch Firmenanleihen und Aktien, in die Versicherungen durchaus investieren dürfen.

Gast
@GoldmanSachs NY: Erfolg von Staatsanleihen und Versicherungen

"Das Gerüst ist durchaus lagfristig angelegt und noch lange nicht gescheitert. Auch wenn ein oder mehr Länder in Schwierigkeiten sind."

Da bin ich gespannt, wie Sie das begründen mögen. Ihnen ist hoffentlich klar, dass Versicherungen Renditen zahlen. Diese Zinsen müssen vorwiegend aus Staatsanleihen bedient werden. Die Zinsen der Staatsanleihen müssen größtenteils durch Steuerzahler bezahlt und von den Fleißigen erwirtschaftet werden (z.B. durch Einkommensteuer). Die arbeitende Mehrheit zahlt also dafür, dass Menschen, die Geld übrig haben, dafür belohnt werden.

Es wird also umverteilt und ein leistungsloses Einkommen für Kapitalbesitzer erzeugt.

Wir dienen aber nicht dem Geld, sondern Geld dient der Ökonomie, dem Tausch, der Vergleichbarkeit, dem Werterhalt.

Staaten haben als Einnahmequelle eine Steuerhoheit und sollten nicht dauerhaft Schulden erzeugen, höchstens kurzfristig. Aber nur der dauerhaften Verschuldung dient eine LV, die Staatsanleihen kaufen muss.

Hollowman

Die Papiere könnten doch weiter an Wert verlieren ? Absolut legitim wenn GR diese zürückkauft. Das hätte im geheimen geschehen müssen und am besten wärre es wenn GR nicht als Käufer erkennbar gewesen wäre.
Das illegale Spielchen von Moodys und co. kann man auch mitspielen.

Gast
Es ist doch nur Geld

@mondfee:
Danke für Ihre Ausführungen. Klingt ein wenig nach russischem Roulett - heute lieber 30-45% des Kapitals oder am Tage X der Fälligkeit 100% oder 0%.

Beileibe nicht. Bei russischem Roulette stirbt jemand möglicherweise völlig sinnlos. Hier geht es lediglich um Geld. Wenn ein Anleger klug war, hat er nicht seine ganzen Ersparnisse in die Wertpapiere eines einzigen Landes gesteckt und kann den Verlust verschmerzen.

Militärseelsorger
Konstruierter Widerspruch

@Trecker:
Die arbeitende Mehrheit zahlt also dafür, dass Menschen, die Geld übrig haben, dafür belohnt werden.

Ja. Ohne Belohnung (Zinsen) leiht Ihnen niemand Geld. Warum auch? Außer vielleicht in der engsten Verwandtschaft. Aber auch das würde ich nicht wollen und würde lieber zur Bank gehen.

Es wird also umverteilt und ein leistungsloses Einkommen für Kapitalbesitzer erzeugt.

Geld leihen ist nicht leistungslos. Auch ein Verzicht muss als Leistung gesehen werden. Geld leihen ist der zeitweise Verzicht auf den möglichen Konsum. Ohne diesen Konsumverzicht würde eine komplexe Wirtschaft nicht funktionieren.

Wir dienen aber nicht dem Geld, sondern Geld dient der Ökonomie, dem Tausch, der Vergleichbarkeit, dem Werterhalt.

Da bin ich wieder völlig Ihrer Meinung. Ich sehe aber Ihren Widerspruch nicht, der mir sehr konstruiert vorkommt.

Militärseelsorger
@Hollowman

Ihre Idee ist allerdings nicht legal. Ich schlage vor, wir denken in eine andere Richtung weiter.
Das was Griechenland und die EU momentan tun ist eigentlich gar nicht so schlecht. (Die Fehler der Vergangenheit möchte ich damit aber nicht reinwaschen).

Gast
@Kathgläubig

Zitat: Die EU ist mit ihrem Latein schon längst völlig am Ende!

Diese These halte ich für voreilig. Mit wirklichen Strategien gegen die Krisen hat man erst recht spät angefangen. Keine Sorge, die EU ist noch lange nicht am Ende.

Gast
@Militärseelsorger: Geldverzicht, Zins und Entlohnung

Das sollte in einer Krise wie dieser eher volkswirtschaftlich betrachtet werden. Natürlich haben Sie Recht, dass Geld gerade an kreative und schaffende Gruppen verliehen werden muss. Wahlgeschenke des Staates, welche durch Staatsanleihen gezahlt werden, gehören nicht dazu, erhöhen langfristig die Steuerlast und schwächen das gesamte volkswirtschaftliche System, welches nur noch für Zinsen arbeiten muss.

Die Zinslast im Gesamtsystem in allen Preisen und Steuern ist bereits bei ca. 40 Prozent und begann am Anfang mit einem einstelligen Betrag.

Dass das immer mehr hemmt, sollte klar sein und dafür muss man nichts gedanklich konstruieren.

Gast
GS NY: Keine Sorge, die EU ist noch lange nicht am Ende.

Sehen wir es mal pragmatisch. Wenn die Bevölkerungen in den Südländern nicht bald dafür sorgen, dass die aktuelle Euro-Politik ein Ende hat, wird diese ständige Rettungspolitik neue steigende Kosten und Zinslasten produzieren. Nicht nur Griechenland häuft neue staatliche Schulden an, auch Deutschland wird sich für Hilfen, ESM oder EZB-Zuschüsse demnächst wieder mal verschulden müssen.

Spätestens nach der nächsten Wahl kommen Steuererhöhungen und weitere Kürzungen in Deutschland.

Wenn sie dann aber mit Zuversicht behaupten, dass das System dann nicht zu Ende ist, obwohl es die Mehrheit der Bürger benachteiligt und gerade im Süden gegen die Mehrheit der Bürger handelt, dann ist das entweder zynisch gemeint, oder sie haben kein Problem, dass es gewaltsam gegen den Volkswillen durchgesetzt wird.

Noch ist es nicht von jedem in Deutschland verstanden wurden, spätestens nach der Wahl und der Steuererhöhungen kommt da bei den Letzten an.

Gast
Griechische Staatsanleihen

Wer ist denn so alles Inhaber griechischer Staatsanleihen? Wer sind denn im allgemeinen so die griechischen Gläubiger? Ich vermisse immer noch eine Information der Öffentlichkeit über diesen wichtigen Punkt.

Aber ich mutmaße mal, dass die mit Abstand wichtigsten Gläubiger Griechenlands im exportstarken Bayern sitzen. Und wahrscheinlich wissen das die meisten Griechen, während die deutsche Öffentlichkeit es nicht erfährt. Nicht erfahren soll?

In der Demokratie empfinde ich es allerdings als meinen Anspruch, darüber informiert zu werden.

Gast

Die überschuldete Länder wie Griechenland, Portugal, Irland, Italien, Belgien, Spanien und wie sie noch alle heißen mögen, hätten von Anfang an einen Staatsbankrott nötig gehabt; durch diese unsinnigen milden Gaben hat man - wie schon so oft – das Übel nur noch schlimmer gemacht: Zum einen haben die leichtsinnigen Banken ihr Darlehen dem Staat aufgebürdet und zum anderen konnten sich die Griechen immer weitere Gelder leihen; und so wächst der Schuldenberg, durch Zinsen und immer neue Schulen; ein sauberer Staatsbankrott dagegen würde es ermöglichen die griechischen Finanzen zu ordnen und dem Land erlauben fortan ordentlich mit seinen Einnahmen und Ausgaben zu wirtschaften; so wie es eigentlich jeder Staat tun sollte, da diese Schuldenmacherei unsinnig und verderblich ist. Doch so hat man unsinnige Sparmaßnahmen wie in Griechenland erzwungen, welche vielfach Poesie bleiben werden, da bei erhöhtem Steuerdruck, eben auch die Ungesetzlichkeit wächst; nur der Staatsbankrott ist hier Arzt.

Gast
@Trecker

Mein Beitrag war keineswegs zynisch gemeint. Außerdem gehe ich nach der kommenden Bundestagswahl nicht von nennenswerten Steuererhöhungen aus. Ich würde allerdings den Spitzensteuersatz moderat anheben und einige Abschreibmöglichkeiten streichen.

Gast
@12:30 — bikefloh

"oder die ezb verkauft die erworbenen Griechischen Staatsanleihen billigst zurück an die Griechen.
könnte man auch als Schenkung bezeichnen ;-)"

Genau das wurde letzten Freitag beschlossen. Rückgabe zum Selbstkostenpreis.

"und die Rechnung zahlt???? der Bürger/Bürge;-)"

Nein, er verdient nur nichts dran.

Gast
@Militärseelsorger 13:00

oder die ezb verkauft die erworbenen Griechischen Staatsanleihen billigst zurück an die Griechen.
Das hätte keinen Sinn, wenn Sie mal darüber nachdenken.
Ich sehe den Sinn in der Tat. Wir kommen doch sicher darin überein, daß der verbilligte Rückkauf der Staatsanleihen ein versteckter Schuldenschnitt und damit sinnvoll für Griechenland ist. Desweiteren ist nicht davon auszugehen, daß Hedgefonds gern Verluste machen möchten und ihre Staatsanleihen verkaufen. Aber die EZB hat auch sehr viele Staatsanleihen von Griechenland eingekauft, die sie nun wieder zurückgeben kann. Damit wird GR durch die EZB „entschuldet“ und der Weg für die nächsten Hilfszahlung wird bereitet. Die EZB bekommt dadurch aber auch keine Probleme, denn sie wird ja durch die Geberländer bzw. deren Steuerzahler finanziert. Im Endeffekt wird diese Rückkaufaktion ein durch Steuerzahler finanzierter Schuldenschnitt durch die Hintertür, den man aber nicht als solchen bezeichnen muß

Gast
3. Dezember 2012 - 15:31 — Walter Meingott

Könnten Sie sich bitte etwas fundierter informieren?

Wo hat Italien denn bisher eine "milde Gabe" bekommen?
Wir gehören zu den 5 Netto-ZAHLERN der EU, sparen und versuchen alles, unseren Haushalt auszugleichen.

Wo hat Italien denn bitte bisher von Deutschland etwas erhalten?
Haben wir nicht die Chance verdient, unseren Haushalt in Ordnung zu bringen, vor allem vor dem Hintergrund, keine Hilfe in Anspruch genommen zu haben? Haben wir nicht die Chance verdient, es alleine zu schaffen? Immerhin fehlt Südeuropa die Möglichkeit abzuwerten und der schwache € ist für Deutschland ein Vorteil, mit einer starken DM und dem Schuldenstand der Deutschen wäre die Situation ganz anders.

Etwas weniger Arroganz aus Deutschland wäre wünschenswert.

ladycat
Mit diesem Schuldenrückkaufprogramm

verdienen sich die Hedgefonds wieder eine goldene Nase. Allein die Ankündigung dessen, trieb die Kurse griechischer Staatsanleihen in die Höhe, wie erst kürzlich in der Tageszeitung zu lesen war.
Griechenland muss aus dem Euro raus, damit endlich diese Wetterei aufhört, bei der Steuergelder sinnlos verbrannt werden.
-Schlumel-
Für Luxus und Kaviar reicht es sicherlich noch. Die Reichen haben andere Probleme, mit denen sie sich herumschlagen müssen. Stellen Sie sich vor, ein Superreicher ist auf einer Millionärsparty und es stellt sich heraus, dass sein Gesprächspartner eine größere Jacht besitzt als er. Da muss er den nächsten Tag aber gleich zum Einkaufen.

Gast
Monopoly-Ethik in der Wirtschaft

Es gab und gibt in der Wirtscahft auch immer weider Fehlentwicklungen. Denken wir an das Verbot von Dumping-Preisen, mit der die Konkurrenz fertig gemacht werden soll. Und genau das liegt auch heute das Problem:

Handeslspartner werden immer auch als Konkurrenten auf dem Weltmarkt angesehen. Der Gewinner ist reich und angesehen und der Verlierer ist fertig. Wo bleibt die Ethik, dass der Handel zum beiderseitigen Nutzen sein soll? Wo bleibt die Vernunft, dass wir mit Ländern wie Griechenland im gleichen Boot sitzen und den anderen nicht ein Leck schlagen sollten? Wir sinnken mit.

Gast
@15:47 — Perkeo u.a.

"Wir kommen doch sicher darin überein, daß der verbilligte Rückkauf der Staatsanleihen ein versteckter Schuldenschnitt und damit sinnvoll für Griechenland ist."

Ja. Wir auch.

"Desweiteren ist nicht davon auszugehen, daß Hedgefonds gern Verluste machen möchten und ihre Staatsanleihen verkaufen."

Weiß nicht. Wenn Sie heute griechische Anleihen an der Börse kaufen wollen (die sind heute alle so ca. 10% im Plus), dann bekommen Sie auch welche. Also gibt's auch Verkäufer. Fraglich ist nur, ob man auch für 10 Mrd. genug Verkäufer findet.

Zweitaktmotor
Das Pferd von hinten aufgezäumt

So kann das doch nicht gehen.

Wären die Politiker so clever wie die Investoren, dann hätten sie Griechenland ganz bewusst an den Rand der Pleite geredet und gewartet, bis die Börsen heiß laufen. Da wären die ganzen Schuldpapiere für 10% zu haben gewesen.

Dann bereits ein Hilfspaket in der Hinterhand haben, um das Ruder herumzureißen und den Spekulanten die lange Nase zeigen.

Aber so wird wieder alles wirkungslos verpuffen...

Militärseelsorger
@Walter Meingott

Zum einen haben die leichtsinnigen Banken ihr Darlehen dem Staat aufgebürdet ...

Ein Darlehen ist keine Bürde. Der griechische Staat hat aus freiem Willen auf Pump gelebt. Die Erkenntnis, dass man Schulden auch irgendwann tilgen muss, ist nicht neu.

Gast
@16:12 — giuliasenzanome

"Immerhin fehlt Südeuropa die Möglichkeit abzuwerten..."

Finden Sie es für sich persönlich gut oder schlecht, dass Italien nicht abwerten kann? Meiner Meinung nach ist "Sanierung durch Inflation" der easy way out. Wirklich gedient ist damit niemandem.