Ihre Meinung zu Interview: "Mursi ist unterschätzt worden"
Ägyptens Präsident Mursi hat die Opposition überrumpelt. ARD-Korrespondent Armbruster sagt im Interview mit tagesschau.de, Mursi sei lange unterschätzt worden. Er reagiere aber auch auf Versuche der Justiz, seine Politik zu hintertreiben. Wie weit der Wandel gehe, müssten erst die Wahlen 2013 zeigen.
Die Gegner Mursis eint nur, dass sie keinen islamischen Staat wollen. Sie wollen frei sind, aber auch kein verlängerter Arm des Westens, und hier wird es schwierig, da sich kaum ein Land finden wird an dem man sich orientieren könnte. Einen arabischer Staat, in dem Muslime und Vertreter anderer Religionen friedlich zusammenleben, der demokratisch ist und auch wirtschaftlich erfolgreich - sowas sucht man auf der Karte vergebens, und etwas völlig Neues aufzubauen dauert es eben seine Zeit, die Befürchtung dass sich in dieser die Islamisten dann aber schon so fest im Sattel sitzen dass es schwer wird sie dort wieder zu vertreiben ist nicht ganz unberechtigt.
Vom Westen wollen die Ägypter keine Unterstützung (diese wird von vielen eher als Einmischung gewertet), von den arabischen Staaten haben sie diesbezüglich keine zu erwarten. Wenn Mursi sein Wort nicht hält stehen ihnen schwere Zeiten bevor. Man kann nur hoffen dass er es tut.