Euro-Münzen mit dem Bundesadler auf der Rückseite

Ihre Meinung zu Bundeshaushalt 2013: Ökonom warnt vor Griechenland-Risiko

Wenn die Abgeordneten heute über den Haushalt 2013 abstimmen, haben sie einen großen Posten nicht auf dem Zettel: die Kosten für die Griechenland-Rettung. Ökonom Jens Boysen-Hogrefe warnt im Interview mit tagesschau.de vor den versteckten Risiken: Nicht nur ein Schuldenschnitt werde teuer für Deutschland.

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33 Kommentare

Kommentare

Gast
Kein Schuldenschnitt

Man darf nicht vergessen, dass uns der letzte Haircut von 2011 über 20 Milliarden € gekostet hat. Jetzt, schon 1 Jahr später, soll es noch einen geben? Das soll ein Witz sein und beweist eindeutig, dass die Politik und vor allem der IWF jeden Sinn für die Realität verloren hat. Der IWF jedes Land, dem er in Krisensituationen geholfen hat, neben deflationären Sparmaßnahmen auch inflationäre Maßnahmen (Abwertung) verschrieben. Diese Abwertung ist in zumindest einem erforderlichen Maße im Euro nicht möglich. Deswegen muss Griechenland daraus; nur so können sie sich langfristig wieder gesunden. Einfach wieder unsere Schuldscheine in Luft zu zerreißen, ohne dass sich substanziell etwas ändert, dass kann niemand ernsthaft wollen. Mein Appell daher: Holt Griechenland aus dem Euro raus, bevor noch mehr Geld verbrannt wird. Denn wir werden mit in den Abgrund gezogen und sind irgendwann auch nicht mehr zahlungsfähig, wenn das so weitergeht.

Gast
wer zieht die Notbremse?

Griechenland macht wirtschaftlich kaum was aus in Europa - trotzdem geht es drunter und drüber.
Bin schon gespannt: Spanien, Italien, letztlich Frankreich sind pleite.
DEN Schuldenschnitt möchte ich gerne sehen und v.a. wie unsere Politiker uns das als notwendig verkaufen werden, wenn Deutschland unter der € Schuldenlast erstickt. Der Staat geht nie pleite - es sind immer seine Bürger!

Maria-José Blumen
Deutschland wird aus Solidarität mit dem Rest Pleite gehen

Das ist dann mal wieder echte Nibelungentreue, für die wir ja bekannt sind.

Naja, wenigstens kann uns dann wenigstens keiner den Vorwurf machen wir wären keine echten Europäer.

Im Europa nach dem Grossen €-Bankrott wird sowieso wieder jeder sein eigenes Süppchen kochen. Dann wird es auch Deutschland niemand mehr verdenken wenn wir unsere eigene Währung wieder wollen.

Also Augen zu und durch - retten wer auch immer um Hilfe schreit - und abwarten bis der €-Traum endgültig platzt. Irgendwann wird der letzte Gläubiger (Deutschland) auch zum Schuldner, weil wir unsere Kreditwürdigkeit durch tausend Bürgschaften verspielt haben und dann kommt das Ende des €.

Zwangsläufig.

Gast
Wieder ein Mahner

dessen Srtimme, wie die all seiner Vorgänger seit Einführung des €, ungehört verhallen wird.

By Any Objective Measure, the Euro is a Failure, sagte der britische €kratenparlamentsabgeordnete Farage vor einem Jahr, und brachte damit den Sachverhalt auf den Punkt.

Der Fanatismus mit dem ein nutzloses, ja wie sich zeigt schädliches "Projekt", nämlich die institutionelle €kratische Vereinigung zur EUdSSR vorangetrieben wird, macht sprachlos. Die Realitätsverweigerung und Verblendung der handelnden Akteure, sowie die mittlerweile kritiklose Hinnahme der Existenz und Ausbreitung des €kratischen Apparates in großen Teilen der Bevölkerungen, lässt für die Zukunft wenig Gutes erhoffen.

harry X
2 oder 3 Billionen € Schulden ist doch Wurscht

Gibt es einen Schrecken, wenn ich an Schuldenschnitte für Griechenland, Italien, Frankreich, Spanien, Portugal ... denke? Denn mal ganz ehrlich: Spüren wir Bürger den Unterschied ob wir eine Staatsverschuldung von 2 Billionen € oder 5 Billionen € haben? Unsere Wirtschaftssysteme wollen und brauchen Schulden, denn sonst kein Wachstum.
Wer also mit unserem Wirtschaftssystem einverstanden ist sollte sich mal entspannen und die Schuldenuhr einfach ignorieren. Für diejenigen, die denken, dass weniger Schulden mehr Sozialleistungen bringen solten sich den Bundeshaushaltentwurf 2013 anschauen: Arbeit und soziales 118,7Mrd €, Schulden 33,3 Mrd €.

Hartz 4 Empfänger
Solidarität

Ich finde, Deutschland sollte mutig Solidarität mit Griechenland zeigen und einspringen. Die Haushaltsbelastungen für uns werden schon nicht so schlimm sein. Man sollte einfach die Reichen ein wenig mehr besteuern und schon wäre die Sache geritzt.

flodian
logisch

es gab von anfang an keine andere möglichkeit als einen schuldenschnitt. der wird in einigen jahren auch bei uns kommen müssen.

die verteufelung eines schuldenschnitts ist absurd, da schuldner und gläubiger quasi ein und die selbe person sind. die prognostizierte verelendung nach einem solchen schritt ist auch vollkommeer quatsch: schuldenschnitte gibt es immer wieder auf der welt und auch da laufen die uhren in der regel ganz normal weiter.

ladycat
Und nach dem zweiten Schuldenschnitt folgt

dann der dritte und das geht ewig so weiter. Jedem normalen Menschen ist klar, dass Milliardentransfers ohne grundlegende Systemänderungen sinnlos sind.
Es werden nur die Banken und Reichen weiterhin gemästet.
Unsere völlig abgehobenen Politiker jonglieren mit Milliarden so, als wären es Äpfel. Dass Theorie und Praxis zwei Paar Stiefel sind, dürfte mittlerweile auch jedem bekannt sein.
Der behäbige Deutsche wird sich noch wundern, was da auf ihn zukommt.

Charakterlos
Und nebenbei

1,4Mrd. mehr fuer die Bundeswehr...

da die Politiker[tm] es vergebens geschafft haben sie im inneren einzusetzen, muss sie jetzt im nicht-EU Ausland fit gehalten werden... oder vielleicht auch in Griechenland?

bundestag.de/dokumente/textarchiv/2012/41663510_kw47_de_hh_verteidigung/index.html

Gast
Wirtschaftsfachleute?

Wenn ich das höre oder lese, was diese Fachleute von sich geben, dann habe ich langsam Zweifel, ob das überhaupt noch eine Wissenschaft ist.

Was wird gesagt?
"Hätte", "Könnte", Würde", "Sollte" u.ä.m.
Das sollen konkrete wissenschaftliche Aussagen sein?
Weiter geht es, "wenn man das täte, dann...", wenn man jenes nicht täte, dann..."

Hinzu kommt: zwei Wissenschaftler drei Meinungen. Wenn man sich dann die politische Verortung der Wissenschaftler ansieht, dann weiss man zu welchen "wissenschaftlichen Ergebnissen" er kommt.

Die Regierung steht aber vor dem Dilemma, dass sie nicht "wissenschaftlich", sondern "konkret" Handeln muss. Egal wie sie sich entscheidet, es wird immer jemanden geben, der "nachweist" das es falsch ist.

Das hat natürlich den "Vorteil", dass es hinterher auch immer jemanden geben wird, der sagen kann: "Das habe ich doch schon immer gesagt, dass dies nicht richtig war." Die anderen werden schweigen.

Es ist wie bei den Wahrsagern.

MrEnigma
Wahnsinn

Es ist und bleibt nachwievor ein großer Fehler, das Merkel nicht einmal konkret sagt, was unterm Strich dieser ganze Mist kostet.

Das Griechische Volk leidet, die Wirtschaft in Spanien bricht ein und wir tun so, als sei das alles für uns wurscht.

Die "beste Regierung" seit 20 Jahren redet von Entlastung der Einkommen, vom Wegfall der Praxisgebühr, gleichzeitig werden zig hunderte Milliarden Garantien gegeben.

Wenn auch nur eine fällig wird, dann wirds auch in Deutschland ganz düster. Da mag man sich über die Wahlgeschenke der CDU und das Gefasel der FDP noch so freuen.

Solange die Expormaschine funktioniert, mag das alles auch wunderbar aussehen.

Ich frage mich - wer in Zukunft den ganzen Kram, der hier in irrwitzigen Mengen produziert wird dann demnächst noch kaufen soll... die Spanier, Protugiesen, Griechen, Iren wohl kaum ... die Amerikaner .. den steht das Wasser auch bis zum Hals und die Chinesen... die brauchen entweder mehr Straßen oder eben auch nicht so viele Autos.

Gast
Von Inflation spricht niemand.

Das macht mich stutzig.
Ich bin kein Wissenschaftler, weiss aber, dass dies die einzige Möglichkeit für Staaten ist sich zu entschulden.
Wenn die Schulden im Euroraum eine bestimmte Größe erreicht haben werden, dann wird die Inflation als letztes Heilungsmittel unabweislich sein.

Es macht mich aber stutzig, dass kein Wissenschaftler, kein Politiker davon spricht.
Meine Lebenserfahrung sagt mir, je weniger von einem politischen Ereignis gesprochen wird, desto dichter steht es bevor.

Da ich nichts habe, wird sie mich auch weniger treffen.
Ätsch!

bonaqa79
Schuldenerlass und was dann??

Liebe Leser und Leserinnen der Tagesschau,

kann mir jemand diese Frage beantworten?

Griechenalnd soll also einen Schuldenerlass oder Schuldenschnitt bekommen wie es in der Politik so schön heißt!

Alles schön und gut geben wir den Griechen einfach 30% oder 50% und fertig Problem gelöst. :-)

Aber was machen wir bzw wie reagieren wir, wenn die Spanier die Portugisen die Iren uns fragen "Wir sparen was das Zeug hält, mehr als die Griechen und warum bekommen wir nicht einen Schulenerlass sondern sollen 100% bezahlen?

LEUTE DAS IST DOCH ALLES PARADOX!!

Gast

Gewiß, ohne Schuldenerlass wird Griechenland niemals mehr wieder auf die Beine kommen, sondern von seiner gewaltigen Schuldenlast erdrückt werden, doch wußte man dies nicht von Anfang an? Warum also hat man den Staat für die Schulden Griechenlands bürgen lassen, anstatt gleich den Griechen den nötigen Staatsbankrott zu verordnen? Denn so hat man den Schaden gleichsam verdoppelt und die Leichtsinnigkeit privater Geldgeber der ohnehin schon gähnend leeren Staatskasse zur Last gelegt.
Doch allein mit einem Schuldenerlass ist es nicht getan, da Griechenland diesen Schuldenberg dadurch angehäuft hat, daß es über seine Verhältnisse lebt und daher muß es zugleich seine Ausgaben kürzen und seine Einnahmen erhöhen, um fortan haushalten zu können.
Ähnlich verhält es sich mit einer möglichen Rückkehr zur Drachme, weil auch mit dieser Griechenland nicht plötzlich sein großes Außenhandelsdefizit loswürde und der Außenwert einer neuen Drachme dürfte kaum dem des Schweizer Frankens entsprechen.

Gast
Schuldenschnitt ?

Ich kanns nicht mehr hören und sehen. Dieses ganze €gedöns geht mir tierisch auf den Wecker! Unser gesamter
Regierungsapparat - egal welche Farbe - hat uns Bürger
doch schon längst verraten und verkauft - nur viele haben es immer noch nicht begriffen. Ich wünsche mir die
80iger zurück, da ging es uns noch gut und man konnte vom
verdienten Geld leben, etwas sparen und sich auch noch
etwas leisten. Seit der Einführung des Euros geht alles
bergab und Dank der Herren Schröder und Fischer wächst der soziale Unfrieden im Land und nun soll auch noch der dt.Steuerzahler für die Pleitestaaten geradestehen. Nein
Danke kann ich da nur sagen und wünsche mir radikalere
politische Gruppierungen zurück, die schon mal in diesem Land für Wirbel unter Politikern, Wirtschaft und
Banken gesorgt haben.Normalerweise bin ich nicht radikal eingestellt, aber die Umstände zwingen einen langsam dazu so zu denken!!!

Gast
Es wird alles gut

Bitte nicht aufregen und sich keine düsteren Zukunftsgedanken machen. Einfach mal im TV die Live-Debatten verfolgen und feststellen, dass sie alle Recht haben. Jeder Redner, egal, von welchen Sitzbänken, überzeugt mich rethorikgewaltig. Bei der Regierungskoalition ist man und bei allen anderen wäre man in den besten Händen.

Aber bitte nicht auf die Körpersprache von Merkel und Schäuble achten, das ist nur Müdigkeit und selbstverständlich kein aufkommender Zweifel an ihrem Vorgehen.

Gast
Wo sind die echten Experten? Überall und Nirgends!

Was ich hier lese klingt nach "Fallhöhe maximieren für Fortgeschrittene".

Dabei gibt es zahllose echte Experten, die echte Lösungsmöglichkeiten erarbeitet haben. Mache dieser (überwiegend) Herren haben Ihre Lösungsvorschläge schon seit €-Einführung in der Schublade liegen, weil ihnen der Verlauf unseres Währungsexperimentes absehbar erschien.

Warum kann jeder Privatmann nach 30 min. Internetrecherche mindestens ein Duzend plausible, gut durchdachte Lösungsvorschläge finden, während sämtliche(!) Mainstream-Experten und die sämtliche(!) Entscheidungsträger seit Jahren vollständig(!) im Dunkeln tappen?

Das darf in dieser Trennschärfe eigentlich nicht sein. Schon allein aus statistischen Gründen (es sind viele Personen beteiligt) müsste es wenigstens ein Minimum an Diskussion über diese Lösungsvorschläge geben. Die naheliegende Vermutung ist, dass wir keine natürliche Entwicklung, sondern eine Aufführung nach vorgegebenem Drehbuch sehen.

Gast
Ökonom warnt vor Griechenland-Risiko

Ich denke es ist alles derart kompliziert, dass werder Ökonomen noch Poliziker wissen, wie man aus dieser Situation wieder herauskommt. Fr. Merkel, und dazu muss ich kein Fan von ihr sein, hat mehrmals betont "Europa sei immer ein Kontinent der Kriege gewesen." Möglicherweise zögert man alles hinaus in Hoffnung auf eine Lösungsmöglichkeit, um die Gefahr eines Krieges oder Bürgerkrieges zu vermeiden. Die Menschen derEurozone haben keine Wahl: sie müssen zusammenstehen. Sonst gibt es nur einen Gewinner: die Banken und Politiker, nachdem die Demokrtie ausgehebelt ist. Die Griechen sind nicht unsere Feinde, sondern eine verfehlte Politik, die freien Märkte zu viel Macht gegeben haben. Und wir haben mitgemacht:schön über die Verhältnisse gelebt. Die ehemaligen Privilegien des griechischen Volkes hätten wir auch mitgenommen.
VG Karin

Gast
@Harry X: "Schulden sind doch wurscht"

Das ist nicht ganz richtig. Am Anfang des Lebenszyklus eines neuen Geldsystems z.B. nach einer Währungsreform nach einer Superinflation ist die Zinslast in der gesamten Volkswirtschaft bei vielleicht 2-3 Prozent. Heute haben wir schon eine Zinslast von ca. 40 Prozent, die in allen Preisen, Steuern und Mieten versteckt sind. Verdoppeln wir das mal, kann die Wirtschaft diese Last nicht mehr zahlen und erstickt. Das ist das eigentliche Problem der aktuellen Krise und da daran nicht gearbeitet wird, kommt es zu den üblichen Crashs, bei denen Schulden und Vermögen vernichtet werden müssen. Wenn wir das nicht gesteuert und friedlich selber tun, erledigt das irgendwann mal eine Superinflation, eine Parallelwirtschaft oder ein Krieg.

Da aber diese Diskussion, die tatsächlich in Wissenschaft und kleinen Medien geführt wird, leider noch nicht den Mainstream erreicht hat, wird es dauern, bis es wehtut.

Gast
@Namib: Lösungen und Zusammenstehen

Ihr Beitrag ist sehr gut gemeint und ich begrüße Ihre positive Einstellung. Es gibt aber Ökonomen, die das Problem sehr gut erkannt haben. Abgesehen von den kurzfristigen Problemen (unterschiedliche Lohnentwicklungen und wirtschaftliche Leistungsfähigkeiten und dem Euro als falscher Währung für viele Länder) kann man langfristig nur den Druck aus dem System nehmen, indem man Schulden und Vermögen wieder eindampft, ansonsten erledigt das irgendwann mal der Markt mit aller Macht selbst (z.B. Superinflation).

Die angloamerikanischen Wissenschaftler möchten das heimlich und schleichend mit "Gelddrucken" und einer höheren Inflationsrate erledigen, damit das aktuelle System so lange wie möglich weiter läuft.

Wenn wir das beschleunigen wollen, wäre ein Schuldenschnitt für Griechenland oder besser zwischen allen europäischen Staaten eine gute Idee, auch wenn das z.B. die deutschen Versicherungen eindampfen würde, denn die haben 80 Prozent in Staatsanleihen geparkt. Schulden=Vermögen

odoaker
Kalte Enteignung

Nicht Griechenland ist das Problem, sondern die Politiker, die Griechenland durch zögerliches, hilfloses Handeln erst zum Problem werden ließen.

So lange Staaten sich (das letzlich nur aus der Arbeit ihrer Bevölkerung geschaffene) Geld gegen Zins bei PRIVATEN Banken (statt bei der eigenen EZB) leihen "müssen" (und das auch noch wegen SELBST gemachter Gesetze), um (sinnvollerweise) in langfristig Wachstum schaffende Projekte investieren zu können, werden die Reichen immer reicher und die Vermögensverteilung wird damit um so ungleicher. Siehe Armutsbericht.

Das ist im Grunde eine "kalte" Enteignung der Bevölkerung, wie sie - zumindest in Deutschland - lt. GG nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig wäre.

Gast
Eine Währung bei unterschiedlicher Wettbewerbsfähigkeit

Und erneut der Hinweis, dass der Euro als Währungsverbund für Länder mit unterschiedlich wettbewerbsfähigen Volkswirtschaften von Anfang an eine Fehlkonstruktion war. Für Süd-EU-Länder ist diese Mix-Währung zu hart und für Nord-EU-Länder ist sie komfortabel weich, was den Export beflügelt.

Je länger dieses Spiel gespielt wird, desto kostspieliger wird es, wieder hinaus zu finden - zu eigenen Länderwährungen. Was aktuell im Süden passiert ist die Trockenlegung der Wirtschaften. Jeder Arbeitsplatz, der dort unten verloren geht, wird äußerst schwierig wiederzubeleben sein.

Alle hier anwesenden Kommentatoren, die diese Zusammenhänge stets nicht wahrhaben wollen, werden höchstwahrscheinlich in wenigen Jahren behaupten, dies schon immer gesehen zu haben. Ich ermuntere Sie herzlich dazu, Ihre Augen zu öffnen!

Dass der Euro immer noch existiert ist auf die Abhängigkeit der Staaten gegenüber den Banken zurückzuführen, die ohne Euro um ihre Existenz fürchten müssen. Ein jämmerliches Spiel!

Phonomatic
Keiner sagt es kostet nichts

wann jedoch Verluste in den Haushalt zu kalkulieren sind, kann niemand genau sagen.

JA, wir leben mit dem Risiko dass diese Verluste auf einmal immanent werden. Diese deshalb gleich im 3 oder 4fachen heraufzubeschwören, kann ich nur als Fatalismus werten.

man wird die backen zusammenkneifen müssen, und abwarten was kommt, das ist nicht vogel-strauß, sondern schlicht das einzig sinnvolle.

Gast

Ich bin begeistert wie viele wahre und ehrliche Kommentare ich hier lesen kann.
Ein Loesungsansatz der auf jeden Fall Beachtung verdient ist die natuerliche Wirtschaftsordnung von Silvio Gesell.
Das Problem sind die Zinsen und Zinseszinsen. Wie man sich denen entledigen kann und es trotzdem zu einer annaehernden Vollbeschaeftigung kommen kann hat Gesell sehr eindrucksvoll bewiesen.

ladycat
-Namib-

Es ist nicht so kompliziert, wie Sie meinen.
Griechenland bekäme seine Probleme in den Griff, wenn die Reichen endlich ihre Steuern zahlen würden. Es hapert also nur daran, dass diese weiterhin dazu nicht bereit sind und alles so lassen wollen wie es es. Ihre willfährigen Vettern-Politiker helfen ihnen dabei. Die doofen deutschen Bürger sollen weiterhin für ihre Misswirtschaft bezahlen.
Im Übrigen wäre uns allen sehr geholfen, wenn das Zockerpack endlich Steuern auf ihre windigen Finanzgeschäfte zahlen müssten.
Die Krise wäre mit den richtigen Maßnahmen sehr wohl zu lösen.
-odoaker-
Ich hoffe, dass Sie mit dem Problem die griechischen Politiker meinten und nicht die deutschen.

claireannelage
Solidarität gern - aber nicht mit den Banken

Wenn man eine gemeinsame Währung hat dann muss man auch einen gemeinsamen Mindeststandard wollen, Deutschland wird (vorerst) zu den Ländern gehören die mehr geben als nehmen. Was in Ordnung wäre - würde es denn wirklich dazu führen dass die Standards einheitlich sind. Stattdessen fliesst das wie im Fall Griechenland in die Taschen einiger weniger.
Und das Land versinkt weiter und weiter, selbst wenn man es schafft kurzfristig den Haushalt zu sichern - es bleibt es Risiko, und dass alles den Banken zuliebe die wenig Interesse haben den Status Quo zu ändern.

Solidarität gern, aber wir sollten auch genau hinsehen was die griechische Regierung damit anstellt, dass sie nicht im Interesse ihrer Bevölkerung handelt hat sie hinreichend bewiesen.

Was unseren Haushalt angeht, so kommt mir dieser Art von Geldbeschaffung so vor als würde man mit einer Kreditkarte die Schulden der anderen bezahlen. Nur mit dem Unterschied dass die jetzige Regierung nicht mehr dafür haftet.

Elefant
Dass der Euro ein Fehler war ist leider hinreichend klar ,

oder besteht da Grund zum Zeifeln. Scheitert der EURO dann scheitert Europa ist eine ziemlich primitive Platitüde, schliesslich hat sich Europa in der Europäischen Union ohne den Euro stabil entwickelt und zu einem konfliktfreieren Zusammenleben geführt als es heute der Fall ist. Wenn es dann jetzt wie absehbar wirklich ans Geld geht, wird der Unmut schon grösser und keiner wird auf Dauer bereit sein bei sinkenden Standards im eigenen Land hohe Transferzahlungen an den ClubMed zu transferieren. Von daher stellt sich mir eher die Frage: Scheitert der Euro oder scheitert Europa. Ersteres kostet zwar das Geld, dass die Eurofanatiker uns aufgebürdert haben, letzteres kann aber in Situationen führen, die keiner will und die längst überkommen schienen.

Gast
@Namib

"Ich denke es ist alles derart kompliziert, dass werder Ökonomen noch Poliziker wissen, wie man aus dieser Situation wieder herauskommt."

Das denke ich nicht. Vielmehr dürfte dieser in der Bevölkerung weit verbreitete Eindruck auf die Permanenz und Massiertheit einer kurzatmigen und mythisch überhöhten politischen-medialen Aufbereitung der nun 3 Jahre andauernden "Eurorettung" zurückzuführen sein. Ein Eindruck, der den Entscheidern sehr gelegen kommt in Zeiten, in denen der aktuelle Rettungskurs vielen immer fragwürdiger erscheint. Genaugenommen ist dieses, bei den Bürgern erzeugt diffuse Gefühl der Unklarheit der letzte Rest einer Legitimationsgrundlage, den die Politik mit der "Eurorettung" zunehmend verlässt. (Nur mal als Denkanstoß)

Weiter bringen Sie den Euro in Verbindung mit Frieden und Krieg. Das erschließt sich mir nicht. Was hat eine Verrechnungseinheit für den wirtschaftlichen Austausch zw. (einigen) Ländern Europas mit Krieg und Frieden zu tun?

Gast
Geschlossener "Kundenkreis" europäischer Finanzpolitik?

Klingt es "romantisch", dass europaweit die Abgeordneten die Wahrheit mit Hilfe "einiger Firmen" getarnten "finanzpolitische Wahrheit über Griechenlands steuerliche und schuldentechnische" Verhältnisse nur in "kleinsten" Dosen an die Wahlvölker vermitteln möchten, "nur" um noch die "jeweils nächste Wahl" "hinter sich" bringen zu können?

Die gleichen Akteure, die griechischen Politikern bei der Verzögerung der "Entdeckung" ihrer leeren Kassen geholfen haben, "helfen" jetzt dabei "Sparpakete" zuungunsten weiter NICHT-superreicher Teile der Bevölkerung Europas durchzusetzen ...

Dass es außerhalb der "geschlossenen Kreise" solcher Firmen genügend Sachverstand gäbe, der mit (in Kreisen der Kundenklientel jener Firmen) "unpopulären" Maßnahmen gegen Steuerflucht, Korruption und ineffiziente (Finanz)Verwaltungen Abhilfe schaffen würde, ist nur ein Gerücht?

Und warum braucht es dann "Gutachten", die aus bestimmten ("übereifrigen"?) Steuerfahndern Frührentner (z. B. in Hessen) machen?

Werner40

Es gibt ja nicht nur in Griechenland eine Staatsschuldenkrise. Auch in vielen anderen europäischen Ländern, inklusive Deutschlands, machen die jeweiligen Regierungspolitiker egal welcher Couleur seit Jahrzehnten jedes Jahr immer mehr neue Schulden.
Dieses Jahr gibt es in Deutschland Rekordsteuereinnahmen von 600 Milliarden Euro. Gibt es deshalb mal einen Haushaltsüberschuss mit Netto Kreditrückzahlung ? Weit gefehlt. Allein der Bund plant neue Schulden von 17 Milliarden Euro zu machen.

fathaland slim
23. November 2012 - 12:09 — ladycat

Liebe Ladycat, die doofen deutschen Bürger sind teilweise stinkereich und profitieren von dem, was Sie als Mißwirtschaft bezeichnen. Ich würde es auch als eine solche bezeichnen, ihr Prinzip heißt: Privatisierung der Gewinne, Sozialisierung der Verluste. Und solange sich die Menschen über die armen, unwichtigen Griechen ereifern und dieses Feindbild pflegen können die internationalen Finanzkapitalisten machen was sie wollen. Die armen Deutschen glauben ja, die Griechen wollten ihnen was wegnehmen.

Es sind die Reichen, auch die im eigenen Lande, die uns die Kohle wegnehmen! Um das zu verschleiern, machen sie Zeitungen mit großen Buchstaben, Zeitungen von denen da oben für die da unten, in denen unter anderem über die Griechen hergezogen wird. Welch durchsichtiges Manöver.

Gast
Macht Schuldenschnitt

ist der einzige realistische Ansatz, der das Elend der Griechischen Bevölkerung mildern kann.

Man kann doch nicht eine Bevölkerung, sehenden Auges aus hungern.

Bundestags Wahl, hin und her.

Was ist denn wirklich wichtiger, eine hohe Prozentzahl bei der Wahl?

Oder man geht ohne wenn und aber auf das Problem zu, und findet eine akzeptable Lösung, für Griechenland.

Wenn die Prozentzahl wichtiger ist, sollte man sich überlegen, ob man den Deutschen Pass abgibt.

ladycat
-Bernd das Brot-

Die starken Länder brauchen den Euro nicht abgeben, sie erfüllen ja die Voraussetzungen hierfür. Es reicht, wenn die Wackelkandidaten zu ihrer eigenen Währung zurückkehren. Ist Letzteres nicht der Fall werden wir auf ewig diese Länder massiv unterstützen müssen. Dazu ist Deutschland aber gar nicht in der Lage, selbst wenn es das wollte.
Deutschland kann sowieso nicht aus dem Euro aussteigen, weil dann die Eurozone auseinander fallen würde. Das kann sich Deutschland politisch nicht leisten, weil es dann größte Konflikte mit den Südländern gäbe.
Für uns Bürger würde es mit der neuen DM bestimmt nicht billiger. Die Politiker würden uns genauso über`s Ohr hauen, wie damals bei der Euroeinführung.