US-Dollar vor US-Flagge

Ihre Meinung zu Hintergrund: Zittern vor der US-"Fiskalklippe"

Als eine der dringendsten Aufgaben seit seiner Wiederwahl muss US-Präsident Obama den haushaltspolitischen Streit mit den Republikanern lösen. Gelingt ihm dies nicht, tritt die sogenannte Fiskalklippe in Kraft. Die Folgen: Die USA könnten in eine neue Rezession geraten - und Europa mitreißen.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
7 Kommentare

Kommentare

Gast
Wieso Europa mitreissen ?

Wenn ich das richtig sehe ist Europa schon ziemlich am Ende.

Gast
der Klippensprung

würde die Wirtschaft der USA in einer immer noch besseren Situation lassen als die von Bankenkrise und Spekulation gebeutelten Wirtschaften Europas.
Er würde allerdings dem Kreislauf der Spekulationen gewaltige Mittel entziehen und weitere Blasen zum Platzen bringen. Die Volkswirtschaften sind außerstande weitere Rettungsaktionen aus ihren Steuern zu finanzieren. Das heißt, es drohen eine Reihe von Totalausfällen bei Banken , Fonds und Versicherungen, vor allem in den USA und England. Die spannende Frage wäre, ob die Realwirtschaft, das produzierende Gewerbe, inzwischen genug Balken eingezogen hat, um ohne dem Buchgeld aus spekulativen Quellen zu funktionieren. Dann wäre der Klippensprung die beste Lösung des Problems - eine reine Marktbereinigung.

Gast
boah

Wie blind kann man eigentlich sein?

Die Fiskalklippe beträgt ca 3,5% des BiP der USA.

In Südeuropa werden die Regierungen seit 2 Jahren zu Kürzungen getreiben die verhältnismäßig VIEL größer sind als die Fiskalklippe der USA.
GR2010: ~8,3%
GR2011: ~7,8%
GR2012: ~6,5%
Auswirkung bekannt. Frage a) warum solls bei den USA wirtschaftlich anders laufen, Frage b)Warum soll in den USA nicht funktionieren wenn in GR sparen das Allheilmittel darstellt?[/Sarcasm]

Wie kann man bitte einerseits die Fiskalklippe in den USA zum Risko erlären und andererseits über die Spar"erfolge" ind Griechenland und Spanien berichten?

Die Tagesschau steht da nicht an vorderster Front, aber eigentlich ist sie dazu gezwungen diese Widersprüche aufzudecken und auf sie hinzuweisen, anstatt bendenkenlos nachzuplappern.

Gast
@buemo_3

Wenn Steuern erhöht oder die ausgaben gekürzt werden sinkt die Nachfrage und die Wirtschaft bricht automatisch ein. So kann es zu einer prozentualen Erhöhung der schulden trotz Kürzungen kommen(Siehe Griechenlandin den letzten 2 Jahren).

Hat man an den richtigen Schrauben gedreht erholt sich die Nachfrage im darauffolgenden Jahr wieder.

Dieser Shock ist nicht zu verhindern und ist je nach größe auch Mittelfristig wieder rum, aber wenn man sowas jedes Jahr macht hat man immer den kurzfristig negativen Effekt auf die Wirtschaft. Genau das probiert man grade live in Portugal und Griechenland aus.

Hugomauser
@Chickenfood _ Steuererhöhungen führen nicht...

zwangsläufig zu niedrigerer Nachfrage auf den Realmärkten: Erhöht man die Steuer der wenigen Superreichen, werden Sie weniger Aktien kaufen, weniger Geldanlage tätigen und weniger spekulieren. Da sie aber in so großem Übermaß haben, werden die sich materiell sicher nicht einschränken. Das eingenommene Geld könnte vom Staat für materielle Güter ausgegeben werden und so sogar die Nachfrage erhöhen.

Erhöht man z.B. die Steuern der Superreichen und senkt die Steuern im gleichen Maße für die unteren und mittleren Schichten, würde sich die Nachfrage wegen der wesentlich höheren Konsumrate der unteren Schichten erhöhen. Einfach ausgedrückt: Die Reichen haben eh schon alles, kaufen nicht mehr, wenn sie noch mehr Geld haben...

... und bitte: jetzt nicht mit Investitionen kommen: Investitionen werden durch die Nachfrage angeheizt, keiner Investiert auch nur einen Cent, wenn keine Nachfrage da ist, auch wenn er noch so viel Geld hat. (Das will er ja schließlich nicht "verbrennen")

Gast
@Hugomauser

Das ist korrekt.
Nur wir wollen ja mal relaistisch bleiben.
Dazu müsset man z.B. Einkommen aus zinserträgen und aktienverkäufen und dividenden wie normales einkommen versteuern.(+ der standardsatz zu schlupflöchern, Steuerhinterziehung, den kennen sie sicher)
Aber das wäre ja geradezu Sozialismus wenn man Geld genauso wie Arbeit besteuern würde ;)

Gast
Obama hat das Glück des Untüchtigen.

Der US-amerikanische Notenbankchef Ben Bernanke mag den Begriff "fiscal cliff" erfunden haben, die Übersetzung „Fiskalklippe“ ist aber wohl eher eine Kreation der Mentaldesigner in den Chefredaktionen deutscher Medien. Wollten sie ihrem Messias Obama helfen, indem sie das Kliff, den Felsabhang ins tosende Meer, in eine „Klippe“ verniedlichten?
Und dieser Abhang tut sich nicht aus heiterem Himmel vor Obama auf, er ist das „Ergebnis“ von Verhandlungen vor einem Jahr mit den Republikanern. Die konnten die Bush’schen Steuersenkungen nicht allein auf Dauer durchsetzen (so wie die Schröderschen bei uns), und vereinbarten dafür mit Obama die 110 Milliarden automatische Einschnitte in den Sozialhaushalt, sonst hätte Obama schon damals das Kreditlimit gerissen und wäre pleite gewesen. Nun kommen also Einschnitte bei den Armen und Steuererhöhungen bei den Reichen. Wie bei den Griechen, dort leider nur ohne den zweiten Teil.
Obama lässt sich sozusagen von den Republikanern zum Jagen tragen.