Demonstranten in Madrid.

Ihre Meinung zu Aktionstag: Europa protestiert gegen die Sparpolitik

Bei europaweiten Protesten gegen die Sparpolitik ist es in Italien, Spanien und Portugal zu Ausschreitungen gekommen. In Madrid und Barcelona gab es zahlreiche Verletzte. In Lissabon wurden Polizisten mit Steinen und Flaschen beworfen. Ähnlich war die Situation in Rom und Mailand.

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19 Kommentare

Kommentare

spock2000
Die Hälte der Euro-Länder streikt

und der Michel geht brav zum Dienst. In diesem Land dessen Ehrenwort Kanzler seinerzeit Drahtzieher dieser Misere war wird natürlich weiterhin stillgestanden. Von daher ist es kein Wunder, daß Deutschland in der südeuropäischen EU immer mehr als Diktatur verschrien ist.
Schade, heute hätte das Volk mal ein Zeichen setzen können gegen die Ausbeutung der Finanzoligarchen und deren Büttel in Berlin!

Gast
nur die Zahlmeister schweigen!

offenbar die Ruhe vor dem Sturm - aber erst wenn die ESM-Haftung dem Michel das Konto leer räumt.
Da hoffe ich doch eher auf unsere europäischen Nachbarn, das €-Schiff vorher zu kentern!

Gast
es ist nur noch ...

eine Frage der Zeit bis Europa in Flammen aufgeht.
Der Michel hat dann hinterher wieder von nix gewusst

Gast
Und jetzt?

Gibt es noch jemanden, der tatsächlich glaubt, dass das Zwangsjoch la € gepaart mit €kratisch-Brüsseler Gleichmacherei ökonomisch sinnvoll, friedensstiftend und völkerverbindend ist?

Ich fürchte es gibt leider noch jede Menge unbelehrbare Realitätsverweigerer. Und genau deshalb wird Europa weiter leiden.
Es muss noch viel schlimmer kommen. Offenbar so schlimm, wie man es sich nicht ausmalen möchte, bevor der Alptraum ein Ende hat.

Juergen
Proteste in Europa!

Schade was die Politik, Finanzwelt und Großindustrie aus dieser phänomenalen Idee des vereinten Europas gemacht haben. Statt einem Europa der Bürger als solidarisches und soziales Gemeinwesen wurde ein Bürokratenmonster mit passendem Finanzgebaren und rücksichtslosen Großindustriellen geschaffen.

In späteren Geschichtsbüchern – falls die Menschen sich doch wieder auf ethische Werte besinnen – werden die letzten 20 Jahre als tiefschwarze Zeitepoche dargestellt werden.

Hoffentlich bekommen nicht die Pessimisten Recht, die immer wieder andeuten, dass Europa ins Mittelalter zurückkehrt.

flodian
schon interessant,

dass die konservativen keynesianer bei den krisen auf einmal auf sparen setzen.

als wollte man den big bang einfach herrauszögern.

by the way, "sparen" ist für mich in diesem zusammenhang das unwort des jahrzehnts: wer spart, der legt was auf die seite und überlegt sich später:"was machen wir jetzt mit dem geld?".

hier wird einfach gekürzt, nicht gespart. laut konservativer meinung das schlimmste was man machen kann.

entweder man haut jetzt mächtig geld rein, oder man macht einen schnitt und griechenland ist pleite, spanien... sind pleite. die deutschen verlieren ihre lebensversicherungen etc. und das problem ist gelöst.

als wüsste man es nicht besser, dass auf dem vielen giralgeld, zins und zinseszins etc. niemals ein funktionierendes wirtschafts- und gesellschftssystem aufgebaut werden kann. das wusste mans schon in der antike. aber gegen dogmen auflehnen ist eben ein kampf gegen windmühlen....

hawi71
Zu Beginn dieser Krise,

vor Jahren, habe ich herzlich gelacht, als nämlich die ersten Sprüche aufkamen: Wir zahlen nicht für Eure Krise".
Gelacht deshalb, weil mir damals schon klar war:
Wer denn sonst ?
Genau so ist es gekommen. Als ob die Geldmagnaten
auch nur daran dächten, etwas vom dem eigenen zusammengerafften Vermögen abzugeben.
Das wird alles den Steuerzahlern aufgehalst und zwar von den gleichen Vermögenden, welche ständig nach niedrigeren Steuern rufen und dabei dem Staat immer mehr Arbeitslose vor die Arbeitämter werfen.
Bei uns kommts noch schlimmer, wenn nämlich unsere
Kunden- die Nachbarländer in der EU- noch mehr
"abrutschen". Dann sitzen wir auf unseren tollen Produkten. Es dauert nicht mehr lange.
Doch dank SPD/Grünen oder auch Schröder/Müntefering,
stehen dann ja Mindestlöhner und Minijobber bereit.
Humankapital wird wieder preiswerter-zur Freude der Besitzenden. Wetten ?

Selbstaufklärer
heftige Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden und Sicher

Welche Gewalt von der Staatsmacht ausgeht, macht traurig!
Der Schlagstockeinsatz der auf den Fernsehbildern zu sehen war, erinnert mich sehr an den Bahnhof, in Deutschland.

Man will jede soziale Gerechtigkeitswahrnehmung der Protestierenden, mit Gewalt ersticken.

Außerdem stellt sich mir die Frage, wo eigentlich die Gewerkschaften Deutschlands, betreffs von Solidarität stehen.

Wahrscheinlich, weil bei uns Generalstreik gesetzlich verboten und Notstandsgesetze greifen könnten, verzichteten die Gewrschaften hierzulande auf jegliche Solidarität.

Da sind wir dann wieder bei den USA, wo Gewerkschaft gleich null und Deutschlands Politiker, der Hartz4 Parteien, dieses sicher als Vorbild nehmen.

Gast
Warum sollen die Menschen den EURO befürworten ...

... wenn es doch den meisten nicht wie bei Einführung vor 10 Jahren versprochen besser, sondern schlechter geht?

Auch in Deutschland wird der Wirtschaftserfolg auf Kosten von prekärer Beschäftigung, Sozialabbau und Infrastrukturverfall erkauft.

Die Menschen in Südeuropa, denen man mit dem Versprechen einer besseren Zukunft die EUROS hinterherwarf, sitzen plötzlich in einer Schuldenfalle - und die teure neue Infrastruktur wird zu Schleuderpreisen privatisiert, während die Menschen zwecks Zinszahlung jeden Eurocent abgeben sollen.

Warum? Damit einige wenige Reiche ihre Vermögen mehren können?

Kann es sein, dass der Euro schon bei seiner Einführung in einem alles andere als homogenen WIrtschaftsraum von Anfang als Instrument der Umverteilung von Fleissig nach Reich - über diverese "Rettungspakete" angeblich für die Girechen oder Portugiesen - ausgelegt war?

Gast
Mitleid hab ich nur....

... mit der jungen Generation, die jetzt dafür bluten muss, das ihre Eltern die letzten Jahre Party gemacht haben...

Es gab die letzten 10 Jahre lang "künstliches Wachstum" wie aus dem Keynsianischem Bilderbuch, 10 Jahre lang schuldanfinanziertes Wachstum in dem viele Betriebe geboomt haben, die bei ausgeglichener oder morderater verschuldung nicht überlebt hätten...

und heute gibt es die rechnung dafür, in dem viele betriebe, die bei ausgeglichener oder morderater verschuldung überlebt hätten, pleite gehn...

ich bin dennoch strikt dagegen, das wir von der sparpolitik ablassen, wir haben selber genug wohlhabende, die sich bei uns ihrer steuerpflicht entledigen und davonstehlen, wir können diese situation nicht auch noch in anderen ländern mitfinanzieren.
bei der HRE rettung waren wir auch auf uns allein gestellt (9%BIP?) , und bei den folgen des demographischen wandels werden wir auch wieder alleine sein, und das, was die ezb tut ist schon viel mehr als genug unterstützung

Gast
Alternativlos

Ok, ich habe den Artikel gelesen, aber schlauer bin ich jetzt nicht. Proteste gegen das Sparen? Mit ungefähr gleichem Recht könnte man gegen das diesige Novemberwetter protestieren.

Auch wenn sich immer alle über die Kanzlerin lustig machen: Sparen ist alternativlos. Wenn Europa aus der Schuldenkrise kommen will, wird es ohne Sparen wohl nicht gehen. Wer etwas anderes behauptet ist ein Populist oder hat keine Ahnung oder beides.

Gast
Ma Gedanken machen

@spock2000: ... und der Michel geht brav zum Dienst.

Kein Wunder. Der Michel macht sich Gedanken, ob die für ihn oder eher gegen ihn streiken.

Jadawin1974
Naja

Streiken ist ja gut und schön, aber wo ist die Lösung ?

Wenn eine Gesellschaft nur auf "pump" besteht, dann läuft doch was schief.

Tatsache ist doch: wenn ich nur auf Kredit leben kann, bin ich nicht frei. Kredite nutzen nur, wenn man sie aufnimmt, um kurzfristig z. B. ein Auto zu finazieren, das man brauch um zur Arbeit zu kommen. Oder so ähnlich.

Auf "pump" kann man aber nicht sein Leben ausrichten, und das haben die Politker samt und sonderns vergessen. Nur reale Arbeit schafft Werte, nicht der Zins und Zinsenszins !!

Leider haben die, die Streiken und jammern wohl auch keine andere Lösung, als Geld von anderen zu verlangen...

denke
Vernünftig wirtschaften

bedeutet auch sparsam und sorgfältig mit den uns auf unserer Erde zur Verfügung stehenden Mitteln umzugehen bzw. zu nutzen.
Das gleiche gilt auch für das als Ersatz eingewechselte Geld, das Kapital. Verheerend wirken sich die langzeitig wirkenden Zinsformeln auf das menschliche Geschehen aus. Blitzschnelle Datenbe- und -verarbeitung ermöglichen große Gewinnmargen, bei gleichzeitiger steigender virtueller Geldmenge.
Süchtig nach Sieg und Macht wurde lange gezirkelt und mit hohen Einsätzen gespielt.
Genau wie die irreparabelen Zinsberechnungen zu Verwerfungen geführt haben bzw. führen, so bedeuten die "Geburtsfehler" bei der EU-Gründung für ganze Völker gemeinsam der Weg in sehr schwierige Zeiten.

Ohne Geldscheinchen hätte so eine Entwicklung nie stattgefunden. Aber es wäre eine andere Welt.

Badman
Erst der Anfang

Proteste in weiten Teilen Europas gegen die Sparmassnahmen, die USA haben noch rund 50 Tage bis der Staatshaushalt wieder vor einer Zerreissprobe (=Staatsbankrott) steht und die Schuldenberge der Staaten in den meisten Laendern der Welt sieht auch nicht viel besser aus, nur berichtet darueber keiner. Ich denke, unsere Finanzsysteme mit Zins und Zinseszins kommen ihrem Ende immer naeher und damit auch die Wirtschaftssysteme sowie die Sozialsysteme. Hinter den ganzen Zinsgewinnen auf dem Papier steht naemlich gar kein reeller Wert mehr, das ist alles nur ein Luftschloss, dass nicht mehr aufrecht zu erhalten ist. Die naechste Sache ist das grosse Ungleichgewicht in den Systemen, z.B. wenige Supperreiche, die ein grosses Machtpotenzial besitzen und viele "Arme", die die Macht der wenigen erhalten. Solche Systeme in Chemie oder Physik kollabieren i.d.R. um einen Gleichgewichtszustand einzunehmen. Da steht uns wohl ein Wandel bevor, ganz wie der Maya-Kalender es sagt. Der 21.12. ist nahe ;-)

Badman
@Fotzgesicht

"Wer eine gute Unternehmensidee hat, leiht sich Geld, um sie umzusetzen. Der Geldgeber erhält einen gerechten prozentualen Anteil, der sich Zins nennt. Das schafft selbstverständlich Werte. Gut."

Einverstanden aber das gilt nur fuer den einfachen Zins, dem ein materieller Wert gegenueber stehen kann. Das gilt jedoch nicht fuer den Zinseszins, durch den wird ein virtueller Wert erschaffen, der durch nix materielles gestuetzt wird. Aber auch der einfache Zins kann einen virtuellen Wert generieren, wenn er denn zu hoch angesetzt wurde und den Mehrwert der Geschaeftsidee bei weitem uebersteigt.

Gast

die Leute begreifen etwas, und wollen etwas anderes.

Was Politiker nicht einsehen, denn sie glauben, sie täten den Menschen einen Gefallen, ein hinten bis vorne nicht mehr funktionierendes "GEsellschaftssystem" zu retten (als soziale Marktwirtschaft bezeichnet worden).

Das war auch nie ein Gesellschaftssystem, sondern Geschäftsmodell der (institutionalisierten) Reichen.

Derweil wurde alles wirklich ALLES vernetzt, was eine Veränderung schwierig macht.

So lasst uns das Schicksal feiern, dass das miese System den Bach runter fliesst in seinem zähen Schleim des sadistischen Leidens von Millionen.

Weil Politiker nicht einsehen wollen oder zu faul für eine neue Ideenkultur sind. Vielleicht sind sie zu alt.

Gast
Borkenkäfer.........

motivieren die Deutschen. Dafür wird auf die Straße gegangen und sich mit der Staatsmacht angelegt.

Die Euro-Krise und ihre Folgen sind doch kein "Ding".
Rettet die Fledermäuse.........

Wanderfalke
Haltet den Mund und lasst die Mächtigen einfach weiter wursteln?

Den Usern, die hier recht spöttisch über die Aktionen der Protestierenden posten, möchte ich mal folgendes entgegenhalten.

Die da streiken sind weder für die laxe Einführung des Euros noch für die Aufweichung der Stabilitätskriterien verantwortlich. Das sind auch keine Zocker oder Spekulanten. Und der Vorwurf, "auf Pump" gelebt zu haben, liegt ja wohl nicht in der Verantwortung der Empfänger sondern maßgeblich bei denen, die das Füllhorn gedankenlos bedient haben.

Streiks und Proteste müssen unter demokratischen Verhältnissen zulässig sein, um sich die Lobby zu verschaffen, die bei dieser Eliten-Politik zu kurz kommt.
Solche Signale der Unzufriedenheit kann man eine Weile ignorieren oder mit Polizeigewalt bekämpfen.

Nur wie sich daraus ein friedliches, europäisches Gesellschaftsmodell entwickeln soll, hat sich mir momentan noch nicht erschlossen.