Proteste von dem griechischen Parlament

Ihre Meinung zu Griechisches Parlament billigt Haushalt

Das griechische Parlament hat den Haushalt für das kommende Jahr gebilligt. Die Abgeordneten votierten mit klarer Mehrheit für den Etat, der erneute Kürzungen bei Renten und Gehältern vorsieht. Die Regierung hofft jetzt auf eine schnelle Freigabe der nächsten Kredittranche.

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48 Kommentare

Kommentare

Gast
Die griechische Bevölkerung "überzeugen"?

Ich glaube, dass hinter dieser schon wieder nachgeschobenen Forderung Schäubles in seiner scheinchristlichen Politiker-Phrasensprache der Wunsch an die griechische Regierung steckt, Proteste zu untersrücken und Aktivisten mindestens wegzusperren. Ich habe es schon immer geahnt, dass das alles darauf hinaus läuft, in der EU chinesische Zustände zu etablieren und Griechenland nur der Anfang sein soll.

suomalainen
und in drei monaten

macht griechenland wieder "das, was es tun musste". man kann nur noch den kopf schütteln...

Gast
und jetzt

Und jetzt wird alles gut ? Griechenlands Wirtschaft gesundet ?

@Andreas Bundrock
ja man hat den Eindruck, die Demokratie ist eine lästige Erblast, von der man nicht so recht weiss, wie man sie elegant los wird.

Gast
schlimm wie sich das entwickelt

Ich bin berufl. alle paar Wochen in GR.
Die GR haben schon viel umgesetzt, weniger als IWF/EZB wollen, aber in 3 Jahren 40% Renten runter, 50% Löhne runter, Streichung Weihnachtsgeld, Zulagen, Schließung 10% Krankenhäuser, ca. 50.000 Entlassungen. 2 mal Erhöhung der Immobiliensteuer, Wasser, Strom teurer, Streichung sehr vieler Umweltschutzauflagen etc.
Wie wäre das, wenn das bei uns passiert wäre?

Und das bisherige Konzept hat dazu geführt dass die Schulden um 120 Mrd. gestiegen sind, deutlich mehr als GR bisher an Krediten erhalten hat. Die Hilfen sind teure Kredite, an denen Banken verdienen, darf man nicht vergessen.

Die Reichen hat man kaum belangt, die schlechten Strukturen in GR kaum geändert, keine tiefgreifenden Reformen bisher.
Die nächste Tranche von 31,5 Mrd. dient komplett der Schuld und Zinstilgung, dafür fallen 825 Mio. Gebühren an, die den gr. Haushalt belasten.

Soll das weiter so gehen? GR braucht Reformhilfe, Aussetzung der Zinszahlungen etc.

Gast

"Sonderwirtschaftszone mit billigen Arbeitskräften"
genau daraus läuft es hinaus. Frau Merkel weiß das... Die " Investoren und Bankster " erhalten das Geld fast zum Nulltarif, für Zins und Tilgung sorgt der europäische Steuerzahler. Gleichzeitig frage ich mich wo denn in Griechenland investiert werden soll. Bleibt doch eigentlich nur noch die SlowFood Agrarwirtschaft welcher dann auch den Garaus gemacht wird. Vermutlich werden aber deutsche Großkonzerne viele Arbeitsplätze in das neue und nahe Billiglohnland verlagern. Nur wird das die Schuldenlast Griechenlands vergrößern, alles zum Wohle der Banken und deutschen Rüstungsindustrie. Warum erstaunt mich eigentlich nicht mehr, das die griechiche Führung unter Smamras nicht versucht die ausstehenden Steuergelder einzutreiben und die Korruption zu bekämpfen ? In diesen Punkten zumindestens sind sich Samaras und Merkel einig...

Gast
@Frustalia: Griechenlands Wirtschaft gesundet

Ich habe mir mal erlaubt, diesen positiven Gedanken weiter zu denken. Nehmen wir an, die Sparmaßnahmen der Troika in Griechenland glücken. Dann hat der Staat seine Kosten gesenkt und Einnahmen erhöht. Nun ist aber Urlaub in Griechenland immer noch nicht billiger und Olivenöl immer noch teurer als das in Italien. Jetzt müssten also noch Gewerkschaften nachziehen und Löhne reduzieren, was unwahrscheinlich ist, aber nötig wäre.

Nehmen wir an, durch ein Wunder gelingt auch das. Bürger machen nicht mehr in Spanien, sondern in Griechenland Urlaub, kaufen nicht italienisches, sondern griechisches Olivenöl. Dann geht es den Griechen besser, den Spaniern und Italienern schlechter. Ein Nullsummenspiel.

Was hat Europa davon? Ein paar wenige Vermögende, die jetzt durch die Rettungsprogramme Zinsforderungen gegenüber Europa haben, verlangen jetzt in der Summe noch mehr Zinsen als früher, was Steuern erhöht und somit die Last aller Europäer verstärkt. Es gewinnen Wenige.

Gast
Griechenland ist am Ende und muß raus aus dem Euro!

Wann kapieren auch die letzten ökonomischen Dilettanten und "Pro-Euro-Träumer" in unserem Land und in EU, IWF und EZB, daß man Griechenland auch mit diesem neuen Reformpaket NICHT retten kann?

Griechenland ist NICHT zu retten!!! Griechenland ist PLEITE!!!

Die meisten Ökonomen sind sich darin einig, daß man Griechenland (und demnächst auch noch Portugal!) nur dadurch retten kann, wenn es zur Drachme zurückkehrt, abwertet und durch einen Marshallplan entschuldet.

Ein anderer Weg, nämlich der Verbleib Griechenlands im Euro, ist für die Griechen unzumutbar, weil zutiefst unsozial.

Mit dem teuren Euro werden die Griechen immer weiter verarmen!

Fakt ist:
Griechenland kann sich den Euro schon seit Langem NICHT mehr leisten!

Und auch für Deutschland wächst das Riskiko, daß bald die Kredite an Griechenland fällig werden, unaufhaltsam weiter. Dann dürfen wir und unsere Kinder und Enkel ewig die Zeche für PLEITE-Griechenland zahlen.

Wollen wir das wirklich? Ich sage deutlich NEIN!!!

Gast
Schrecken ohne Ende

"Nehmt Euer Sparpaket und haut ab", riefen sie, und schlugen auf ihre Trommeln ein. (...)"Die Lage ist so schlimm - da müssen wir uns wehren. Sonst werden wir keine Zukunft haben."

Die tiefgreifende und langanhaltende Agonie Griechenlands kann nur final in einem Staatsbankrott enden, weil ein „Toter“ nicht mehr erfolgreich reanimiert werden kann.
Der Kredit zum Kredit des Kredits vom Kredit... macht schon seit Langem keinen Sinn mehr, sondern erzeugt nur neues Leiden und ein Schrecken ohne Ende.

Die europäische Austeritätspolitik Merkel’scher Prägung presst die griechische Gesellschaft aus wie eine Zitrone, bis die letzte Milliarde an „Sparvolumen“ ausgepresst und das letzte Tafelsilber des Staates verscherbelt ist.

Das Diktat der Märkte in Form der marktkonformen Demokratie ist gnadenlos und bringt die Menschen in Griechenland um ihre Lebensleistung- dagegen auf die Straße zu gehen, ist noch das Mindeste, was die Menschen tun können...!

Gast
Sackgasse "Euro"

Neuerdings feiert Merkel die gesunkenen Lohn-Stück-Kosten in Portugal als Erfolg der höheren Steuern und der Sparmaßnahmen im Staatshaushalt. Verschwiegen wird, dass diese gesunkenen Lohn-Stückkosten nur möglich sind, da keine jungen Leute mehr eingestellt werden, Millionen Arbeitnehmer entlassen werden und sich die Arbeit auf weniger Kräfte verteilt. Rationalisierungsmaßnahmen eben.

Resultat sind 30% Arbeitslosigkeit bei 50% Jugendarbeitslosigkeit - Tendenz steigend. Dass immer weniger Steuerzahler nicht mehr genügend Steuern für den Staatshaushalt zahlen können, ist wohl einleuchtend. Die Krise wird verschärft.

Um dauerhaft wettbewerbsfähig zu werden, müssten, bei einheitlicher Währung, wahrscheinlich 25% der Arbeitsfähigen 100% der Güter der Süd-EU-Staaten produzieren. Das ist selbstverständlich herinrissig.

Die einzige Lösung ist der Abschied vom Euro. Und das Abwerten in Landeswährung. Die Banken haben sich verzockt, indem sie die Euro-Konstruktionsfehler übersehen haben!

Skywalker
@Mapache64

"Wie wäre das, wenn das bei uns passiert wäre?"

Das ist nicht die Frage, Griechenland ist nicht nur am Abgrund, sondern durchaus schon einen Schritt weiter.
Griechenland muss für sich die Frage stellen, was wäre wenn sie die Kredite nicht bekommen...

"Die Hilfen sind teure Kredite, an denen Banken verdienen, darf man nicht vergessen.
"

Sollten die Kredite getilgt werden hätte die Bank verdient, ja. Fallen die Kredite aber aus ist das Geld futsch, für das Risiko gibt es ja die hohen Zinsen. Und das Ausfallrisiko ist bei Griechenland recht realistisch und kein rein hypothetisches Szenario.

Würden Sie dem griechischen Staat privat Geld z.B. zu 10% Zinsen leihen? Die Zinseinnahmen müssten Sie ja auch noch versteuern, so dass Sie erst nach ca. 15 Jahren Ihr Geld über Zinsen wieder zurückbekämen und dann natürlich mit der Tilgung gewonnen hätten- aber dann brauchen Sie auch das Vertrauen, dass GR in diesen 15 Jahren den Kredit tatsächlich zurückzahlen wird, sonst hätten Sie verloren.

Skywalker
@kathungläubig

"Griechenland ist NICHT zu retten!!! Griechenland ist PLEITE!!!

Die meisten Ökonomen sind sich darin einig, daß man Griechenland (und demnächst auch noch Portugal!) nur dadurch retten kann, wenn es zur Drachme zurückkehrt, abwertet und durch einen Marshallplan entschuldet.
"

Warum soll der Istzustand "PLEITE" gleichzeitig bedeuten, dass es nicht zu retten wäre? Wären sie nicht pleite bräuchten sie ja gar nicht gerettet werden. Sie müssen also gerettet werden WEIL sie pleite sind. Sie haben ein komisches Verständnis von Rettung...

Dass sich die meisten Ökonomen einig wären halte ich für ein Gerücht, aber wenn Sie meinen, dann nennen Sie doch Ross und Reiter beim Namen. Ich bin sicher es finden sich jeweils genauso namhafte Ökonomen mit konträrer Meinung.

Ganz im Gegenteil meine ich die Meinung bei den Fachleuten herauszuhören, dass die Drachme für Griechenland und Europa KEINE gute Lösung ist.

Gast
8:27 — Trecker

"Nehmen wir an, durch ein Wunder gelingt auch das. Bürger machen nicht mehr in Spanien, sondern in Griechenland Urlaub, kaufen nicht italienisches, sondern griechisches Olivenöl. Dann geht es den Griechen besser, den Spaniern und Italienern schlechter. Ein Nullsummenspiel."

Sie haben vollkommen Recht; wir reden hier von gesättigten Märkten, wo bei einheitlicher Währung, nur noch durch Effizienz verdrängt werden kann. Durch entlassene Mitarbeiter und teure Maschinen. Beides ist nur bis zu einem gewissen Grad möglich und zudem inhuman. Am Ende verliert immer der Arbeitnehmer, der übrigens auch Steuerzahler ist/war!

Im Gegenzug gewinnen konkurrierende Volkswirtschaften mit eigener, abwertbarer Währung. Die Türkei boomt und nimmt den Süd-EU-Staaten in allen Bereichen Marktanteile, was kein Wunder ist, wenn wir die Entwicklung der Lira mit jener des Euro vergleichen. Agrarprodukte, Tourismus, alles gibts in der Türkei konkurrenzlos günstig - ohne Sparmaßnahmen oder Kredite! Und OHNE EURO!

Gast
12. November 2012 - 8:59 — Kathgläubig

"Wann kapieren auch die letzten ökonomischen Dilettanten..."

Sie haben mir immer noch nicht mitgeteilt, auf welches ökonomische Studium SIE zurückgreifen!

Trauen Sie sich nicht?

Gast
Hier werden Dinge verwechselt

In manchen Vorgaenger-Kommentaren und Nachrichten-Berichten werden Dinge verwechselt. Nicht etwa Merkel, Schaeuble oder "die Deutschen" sind schuld an der Misere Griechenlands, sondern einzig und allein griechische Politiker, die ueber Jahrzehnte jegliches Geld, was zur Verfuegung stand (wohl meist geliehenes) fuer die eigenen politischen Zwecke missbraucht haben. Einschliesslich massloser Interessens- und Klientelpolitik. Man muss nur aufmerksam ueber die letzte Zeit die Nachrichten verfolgt haben, dann ist dieser Schluss unumgaenglich. Das kam auch klar heraus bei einem Vortrag eines renommierten Forschers der London School of Economics, dem ich beiwohnen konnte. Die leidtragenden sind natuerlich die griechische Bevoelkerung. Dennoch ist klar, dass zwischen den internationalen Krediten und Hilszahlungen eben genau jene Politikerkasten stehen, die diesen Missbrauch an Finanzen betreiben. Fazit: einfach "nur" Geld reinstecken hilft hier nicht. Das ist pure Verschwendung.

Gast
@skywalker

Die meisten Banken haben sich schon "gerettet".
Durch die Maßnahmen in GR werden nur noch 4 Großbanken im Land unterstützt, die größtenteils in ausl. Hand sind. Gutgehende Banken wie die Agrotiki(sowas wie Raiffeisenbank hier) wurden vor kurzem Symbol für 1 € an die Piräus-Bank verkauft. Diese gehört zu 80% ausl. Geldhäusern.
Aufgrund der langanhaltenden Schulden Ges haben die meisten Banken Gewinne eingefahren, ein paar wenige wurden auch gefressen oder wie die Banken in Zypern mit rein gerissen.
Der Schuldenschnitt, der lange verzögert wurde, hat dazu geführt, dass GRs Banken und Versicherungen noch schlechter da stehen, da man diese unter großem Druck aufgefordert hatte, vorher GR-Anleihen aufzunehmen oder im Falle der Uni Patras weiß ich, wurde deren Vermögen von der National Bank of Greece einfach verwendet um Anleihen zu kaufen obwohl die UNI das nicht wollte. Später kam der Schuldenschnitt... den zu ca. 70% GR selber tragen musste.

Denke da laufen etliche Dinge im Hintergrund..

Gast
@8:59 — Kathgläubig

"...abwertet und durch einen Marshallplan entschuldet."

"Ein Marshallplan", also irgendein nicht näher benannter Plan ist also Ihre Lösung zur Entschuldung Griechenlands. Verraten Sie uns auch, wie der ungefähr geht? Die Originalvorlage, also DER Marshallplan, gibt jedenfalls keine Hinweise darauf.

"Und auch für Deutschland wächst das Riskiko, daß bald die Kredite an Griechenland fällig werden, unaufhaltsam weiter."

Kehrt Griechenland zur Drachme zurück, werden die bisherigen Bürgschaften Deutschlands jedenfalls sofort fällig.

Skywalker
@Didi

"Die tiefgreifende und langanhaltende Agonie Griechenlands kann nur final in einem Staatsbankrott enden, weil ein „Toter“ nicht mehr erfolgreich reanimiert werden kann.
Der Kredit zum Kredit des Kredits vom Kredit... macht schon seit Langem keinen Sinn mehr, sondern erzeugt nur neues Leiden und ein Schrecken ohne Ende.

Die europäische Austeritätspolitik Merkel’scher Prägung presst die griechische Gesellschaft aus wie eine Zitrone, bis die letzte Milliarde an „Sparvolumen“ ausgepresst und das letzte Tafelsilber des Staates verscherbelt ist.
"

Ihre erste These stimmt nur wenn Griechenland wirklich tot wäre- was ich so (noch?) nicht unterschreiben würde.

Ich denke, man sollte eine knallharte Volksbefragung durchführen mit den verschiedenen Alternativen.

Gast
2 Fachleute, 3 Meinungen @ Skywalker

"Ganz im Gegenteil meine ich die Meinung bei den Fachleuten herauszuhören, dass die Drachme für Griechenland und Europa KEINE gute Lösung ist."

Sind das die Fachleute, die den Euro für eine gute Idee hielten? Oder eventuell jene Honorarempfänger, die sich für die Asse als Nukleares Abfallager ausgesprochen haben? Es gibt natürlich auch Experten, die bereits vor Jahren vorhergesagt haben, dass es heute im Süden "Blühende Landschaften" gibt, wie damals in Ostdeutschland ...

Rating Agenturen waran auch hochangesehen, bevor sie auf ganzer Linie versagt haben und US-Immo-Rammschpapiere, bis zuletzt mit "AAA" bewertet hatten. Ginge es nach Finanzexperten, wären die lehman brothers niemals pleite gegangen. Sie überschätzen die, häufig wirtschaftsnahen, Experten! Und Sie unterschätzen das Leid in den Süd-EU-Staaten.

Glasbürger
Vielleicht sollten sich die Griechen an Island orientieren?

Dort hat man es immerhin geschafft, wenn auch nicht ganz freiwillig, wieder auf einen erfolgversprechenden Weg zu kommen. Allerdings auf ganz andere Art, als es Fr. Merkel als "alternativlos" beschreibt.
Letztlich läuft es wohl darauf hinaus, diejenigen, die heute meinen, sich auf Kosten aller anderen zu bereichern und dabei der Welt vorzuschreiben, was sie wie zu tun hat, endlich in die Wüste zu schicken. Siehe Island.
Insofern hoffe ich, daß die Griechen sich nichts gefallen lassen und dem Diktat der s.g. Troika und deren Hintermänner widerstehen.
Das s.g. "Sparen" sorgt nämlich nur dafür, daß es weiter geht, wie gehabt. Es zögert das unvermeidliche Ende nur hinaus, während die Nutznießer der "Krise" weiter profitieren. Es kommt aber darauf an, den Menschen eine Perspektive zu bieten. Und das ist mit diesem Finanzkapitalismus unmöglich.

COJO
@frustalia

Zitat:
"Und jetzt wird alles gut ? Griechenlands Wirtschaft gesundet ?"

Klare Anwort ja!
Denn:
- seit dem Debakel 2010 hat sich in GR viel getan
- die reichen Griechen holen ihr Vermögen zurück und investieren es in GR auch für Negativzinsen
- Die Jugend krempelt die Ärmel hoch und arbeitet für wenig Geld, die Alten verzichten auf Ihre Altersvorsorge und arbeiten das die Schwarte knackt.
- die Bürokratie wurde und wird weiter abgebaut, Korruption gibt es nicht mehr. Volksvertreter bekommen nur noch so viel wie ein durschnittlicher Angestellter plus Arbeitsaufwendungen.
- Die Deutschen entwerten zum großen Teil ihre Target 2 Forderngen bei der EZB und halbieren die Forderungen in griechischen Staatsanleihen

Ich möchte raus aus meiner Zelle...

Gast
@9:36 — ustdigital

"Anstatt ab 2008 die Banken an die Leine zu nehmen passierte nichts."

Schulden aufzunehmen, sprich Anleihen aufzulegen, obliegt einzig und allein der griechischen Hoheit über ihren eigenen Haushalt. Es ist nicht so, dass Banken Griechenland zum Schuldenmachen verleitet hätten.

Ray
@ Grauer Wolf

Ihr Beitrag ist sehr widersprüchlich.

Ja, natürlich weiß Merkel, dass die Arbeitskosten in Griechenland einfach zu hoch sind, um Produkte marktfähig in größerem Stile zu exportieren oder Urlauber zu locken. Da macht es ja Sinn, die Lohn- und Lohnnebenkosten zu senken. Deshalb auch die Kürzungen der gr. Beamten. Die Griechen haben durch ihr Ausgabeproblem ein Einnahmeproblem!

Wenn deutsche Großkonzerne - was wünschenswert wäre und eine bessere Alternative als Fernost, ich mir aber nicht vorstellen kann - in GR Arbeitsplätze schaffen, dann vergrößert das nicht die Schuldenlast GRs! Warum auch?

Warum Samaras nicht versucht, die ausstehenden Steuern einzutreiben? Sind er und seine Familie vielleicht selbst betroffen?

Gast
@Gierde Zerstört: Fachleute und Drachme

Ich danke Ihnen für Ihre guten Kommentare und würde gerne mal zur Bekräftigung ergänzen: Ja, es gibt einige sogenannte Fachleute, die entweder einseitig, dogmatisch oder zu kurzfristig argumentieren. Teilweise haben sie aber auch Recht.

Natürlich würde die Einführung der Drachme kurzfristig sehr hart. Griechenland hat ja mehr Import als Export. Strom, Italienisches Olivenöl, Medikamente werden teurer. Jetzt lohnt es sich aber selbst Olivenöl herzustellen und vielleicht lohnt es sich dann sogar regenerativen Strom zu produzieren, weil er als Importprodukt so teuer ist. Er könnte dann sogar wegen diesem Preisvorteil exportiert werden. Die Bodenschätze Griechenlands könnten endlich mal gehoben werden.

Während der Übergangsphase müssten wir bei Medikamenten vielleicht helfen.

Aber sollte das gelingen, exportiert Griechenland Produkte, die sie sonst von Italien, Frankreich usw. importiert haben. Griechenland geht es besser, den anderen schlechter. Wir müssen also noch weiter denken.

Skywalker
@gierde zerstört

"Agrarprodukte, Tourismus, alles gibts in der Türkei konkurrenzlos günstig - ohne Sparmaßnahmen oder Kredite! Und OHNE EURO!"

Wenn einem Land das reicht dann ist das ja auch ok, aber Rohstoffe, Öl, sämtliche Importprodukte werden mit jeder Abwertung der eigenen Währung teurer. Kann ein schöner Teufelskreis sein. Wenn die Türkei wirklich nachhaltig wirtschaftlich stark (absolut, nicht relativ an sich selbst gemessen) wird, dann würde die Lira den EUR outperformen und dahin sind die schönen billigen Agrarprodukte incl. Tourismus...

Skywalker
@gierde zerstört

"Sind das die Fachleute, die den Euro für eine gute Idee hielten?"

Ich bin kein Fachmann, aber ich halte den EURO nach wie vor für die stabilste Währung der Welt und für eine hervorragende Idee, die in Teilen schlecht umgesetzt wurde aber dennoch blendend funktioniert.

Wenn man beim Fußball einen schlechten Schiri hat, dann tauscht man diesen aus und ändert nicht die Regeln, oder spielt Boccia.

Gast
Bitte sachliche Berichterstattung

"Griechenland hat getan, was es tun musste"

Wer kommt eigentlich auf den Text solch einer Schlagzeile?

Griechenland hat nicht getan, was es mußte, sondern das was es sollte.

"Müssen" heißt doch wohl, dass es keine Alternative gibt, aber die gibt es doch meistens. Alternativlos ist in der Regel Gefasel von Leuten, die anderen ihren Willen aufzwingen wollen. So etwas heißt präzise: Zwang, Nötigung oder Erpressung.

Außerdem hat nicht Griechenland getan, sondern das griechische Parlament. Auch das ist ein Unterschied. 'Griechenland hat getan ...' ist genau so eine dumme Formulierung wie 'Geld arbeitet'.

Warum eigentlich immer diese unpräzisen Formulierungen?
Könnte die Tagesschau nicht einmal ein Vorbild der deutschen Sprache werden?

Werner40

1.) Mit dem Staatschulden-Machen muss es, nicht nur in Griechenland, endlich ein Ende haben.
2.) Es muss eine sozial gerechte Einnahmen- und Ausgabenpolitik betrieben werden. Hier scheint es mir in Griechenland noch zu hapern.
3.) Gesetze müssen auch durchgesetzt werden ( Verfolgung von Korrupton, Steuerflucht usw. )
4.) Es müssen schnell tiefgreifende Strukturreformen erfolgen, um das Land wettbewerbsfähig zu machen.

Gast
10:11 — Glasbürger

In Island führt die billige Energie zum Aluminium-Boom, welche auf die unerschöpflichen Natur-Energievorkommen zurückzuführen ist ... Zudem ist der Tourismus weniger wettbewerbsausgesetzt, da die Landschaft einzigartig ist und nicht die Pauschal-Billig-Strandurlauber Hauptklientel sind. Gäbe es eine Nicht-Euro-Insel "Island 2" mit eigener Währung, wäre Island nicht konkurrenzfähig.

Griechenland, Spanien und Portugal sind jedoch für nordeuropäische "Strandurlauber" nicht alternativlos und, eurogeschuldet, vergleichsweise teuer. Und in diesen Ländern können auch nicht hunderte Millliarden Euro in Produktionsmittel und Know How binnen weniger Jahre investiert werden - so groß ist der Abstand zu Nordeuropa. Und selbst wenn das möglich wäre, würde hierdurch der Markt - der Kuchen - nicht größer. Nur durch Effizienzsteigerung (mehr Arbeitslose) können Anteile gewonnen werden. Und mehr Arbeitslose SIND KEINE LÖSUNG, wenn es um drinegnd nötige Mehr-Steuereinnahmen geht.

Die Politik versagt!

ulli60
Wohlhabende Personen zur Kasse bitten?

Aus den Medien nehme ich primär wahr, wie bei der "Normalbevölkerung" (die sowieso schon wenig hat) gespart werden muss.
Wie steht's denn mit wohlhabenden Personen und Geschäftsleuten?
Was ist denn mit all den Personen passiert, die auf der im Internet veröffentlichten Steuerschuldnerliste standen?
Basieren getätigte Abschreibungen insbesondere bei Geschäftsleuten ausschliesslich auf geschäftlichen Aufwändungen, d.h. ohne Finanzierung der Privatyacht etc.?
Wird geklärt, inwieweit ins Ausland "verlagertes" Vermögen legal erworben und versteuert wurde? (so wie in Deutschland z.B. CDs aus der Schweiz angekauft werden?)

Gast
Grobes Beispiel wegen der 1000 Zeichen ... @ 10:48 — Skywalker

Sie haben Recht, Importprodukte werden durch Abwertung verteuert. Aber nehmen wir mal ein Beispiel: Griechenland wertet mit eigener Währung auf 50% gegenüber dem Dollar ab.

Tourismus- und Agrarprodukte werden, abgesehen vom Energieanteil, 50% billiger. Öl + Import-Produktionsgüter kostet das Doppelte - werden aber in Griechenland viel weniger benötigt. Tourismus kostet, nach Einrechnung des höheren Energie- und Importgüteranteils, vielleicht noch 60% des heutigen Preises. Wirtschaft und Export gewinnen an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der Türkei – und wenn Spanien und Portugal auch zu eigener Währung zurückkehren, machen Nordeuropäer eben 3mal im Jahr Urlaub anstatt 2mal, weil es entsprechend billiger ist. Zudem werden Agrar-Exportgüter enorm billiger - mehr Gemüse für weniger Geld.

Der beste Effekt: Arbeislosigkeit geht gegen Null, mehr Steuereinnahmen, keine Kreditsorgen mehr. Der doppelt so teure Sprit spielt hingegen eine Nebenrolle, solang wieder Familien ernährt werden können.

frosthorn
Das ist so absurd

Stellt Euch mal vor, Ihr braucht dringend Geld und die Bank sagt "ok, wir gebens Dir, aber wir verbieten Dir, es auszugeben, sondern du musst es ausschließlich aufheben, um es uns mit Zinsen wieder zurück zu zahlen"
So sieht doch die Sache aus. In GR leiden die normalen Menschen bitterste Not, weil - wie bei uns - eine kleine Gruppe Faulpelze ("Leistungsträger")sich schamlos auf Kosten der anderen bereichert hat. Und jetzt kommt man - wie bei uns - und stellt fest "wir(!) haben über unsere Verhältnisse gelebt und müssen kürzer treten".
Griechenlands Wirtschaft hat so keine Chance, wieder auf die Beine zu kommen.
Die griechischen Arbeitnehmer oder Rentner sehen von unseren Milliarden herzlich wenig. Die gehen nämlich an die Banken und Großanleger, d.h. wir sichern die Vermögen derer, die sie aus uns herausgeholt und dort investiert haben. Perfide das Ganze im Grunde genommen. Aber so lange wir Merkel für ihre "harte Haltung" uneingeschränkt bewundern...

Gast
@10:01 — Skywalker

„Ihre erste These stimmt nur wenn Griechenland wirklich tot wäre- was ich so (noch?) nicht unterschreiben würde.“

Ich denke, dass Griechenland schon seit langem „tot“ ist- alles, was einen „funktionierenden“ Staat kennzeichnet, der wirtschaftlich autark und überlebensfähig ist, fehlt den Griechen in toto. Die Aufgabe der eigenen Währung zugunsten des € war nach meiner Einschätzung das Todesurteil, das sich die Griechen selbst ausgestellt haben.

Die Währung ist immer ein Spiegelbild der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit eines Landes, und hier sind die Griechen in mehrfacher Hinsicht völlig unterentwickelt, so dass diese entweder dauerhaft [als 17. Bundesland] am Transfertropf hängen, oder sich resetten und Staat und Wirtschaft von Grund auf außerhalb des € neu konzipieren.

Wir werden die Fehlkonstruktion dieser Währung so oder so teuer bezahlen müssen...!

Glasbürger
@12. November 2012 - 11:12 — gierde zerstört

Das mag alles so sein. Kein Land ist wie das andere und ein Patentrezept gibt es nicht.
Was man Island jedoch anrechnen muß ist, daß es das PROBLEM bekämpft und nicht nur, wie bei uns und in G., die Symptome.
Auch wenn es dazu der massiven Intervention der Bürger beim Parlament bedurfte.
Und DARAN sollte man sich vielleicht ein Beispiel nehmen. Bei uns, also auch in G.,Spanien, Protugal, etc. ist es doch so, daß jene die Probleme lösen wollen, die sie mit verursacht haben. Da kann ich auch Brandstifter bei der Feuerwehr anstellen.
Doch da das alles "Finanzexperten" und "Fachleute" sind, mag vielleicht nicht jeder sehen wollen, wohin jene uns bringen. Immerhin wähnt man sich ja bei Fachleuten und Experten gut aufgehoben. Vermutlich muß es auch in D. erst griechische Verhältnisse geben, bevor bei uns jemand aufwacht. Doch Geduld! Wenn alles so weiter geht wie gehabt, kommt das noch.

Gast
Maastricht-Legende: Je > Kredithilfen desto < Tilgungschance

Trotz 122 Mrd. Schuldenschnitts durch Bondsumtausch steigen die Gesamtstaatsschulden weiter auf nun etwa 180% des stark fallenden BIP (ca. 200 Mrd.). Man tröstet sich mit den Peanuts, dass man den Staatshaushalt Richtung 3% Defizit zum BIP drückt und nun wohl auf 7% kommt.

2009… 2010… 2011
BIP Mrd. €
231.......222......209
-3,1%...-3,9%...-4,1% (-18,6%)

Haushaltsdefizit
-15,6%..-10.7%...-9,4% zum BIP

Staatsschuld Mrd. €
300......330......356
130%...148%....171% zum BIP (+18,7%)

Arbeitslosigkeit AL
9,5%.....12,6%....17,7% (+186,3%)

Die seltsame GRE-Kur:
% AL / % BIP-Rückgang
3:1....3,2:1...4,1:1 (Steigerung 10:1)

% AL / % Schuldenwachstum
0,07:1....0,09:1...0,10:1

% AL / % Abbau HH-Defizit
0,6:1....1,18:1...1,88:1

% Schuldenwachstum/% Abbau HH-Defizit
8,2:1....13,8:1...18,2:1

Die Regierung spart, die Gesamtschulden steigen aber viel schneller wie auch BIP und Beschäftigung schneller fallen = schlechte Karten für die Hilfsgelder/Kredite
= für uns als Steuerbürgen dafür.

Gast
@10:58 — ustdigital

"Soweit ich weiß Goldman Sachs mit einem Kredit über Milliarden der mit dem Wissen und "Können" einer Investmentbank so gut verschleiert wurde das er in keiner Bilanz aufgetaucht ist."

Wenn Sie fordern, "Banken an die Leine zu nehmen", dann ist das doch gleichbedeutend mit der Forderung nach mehr staatlicher Kontrolle. In Ihrem Beispiel hat GS doch genau das getan, was der griechische Staat wollte. Also wo ist der Punkt?

Banken die Schuld an zu hoher Staatsverschuldung zu geben, ist absurd. Es bedeutet nämlich, dass man den Banken vorwirft, vermeintlich sichere Anleihen ohne ausreichende Risikoabwägung für zu niedrige Zinsen gekauft zu haben. Haben die Banken die Verantwortung, entscheiden sie letztendlich auch über den Staatshaushalt. Das bedeutet aber mehr Macht und nicht weniger.

Wenn Sie sich ein Haus kaufen wollen und die Bank gibt Ihnen keinen Kredit, dann entscheidet die Bank, ob Sie sich ein Haus kaufen und nicht Sie. Bei einem Staat sollte das aber andersrum laufen.

Tarantus
@ 11:33 gierde zerstört - Abwertung

Sie schreiben:
"Sie haben Recht, Importprodukte werden durch Abwertung verteuert. Aber nehmen wir mal ein Beispiel: Griechenland wertet mit eigener Währung auf 50% gegenüber dem Dollar ab."

Den gleichen Effekt ereicht man wenn man die Löhne halbiert. Auch dabei wird die Kaufkraft um 50% gesenkt. Gleichzeitig sinken Kosten und Preise für inländische Produkte. Die wettbewerbsfähigkeit nach außen steigt. Urlaub wird für Ausländer billiger.

Das heißt ob man abwertet oder Löhne senkt kommt am Ende auf das Selbe raus.

Gast
12:05 — cowboy8

Das Problem sind nicht die Kredite, sondern die fehlenden Möglichkeiten, diese zurückzuzahlen. Der zu harte Euro legt im Süden die Wirtschaft lahm, was zu Arbeitslosigkeit und sinkenden Steuereinnahmen führt.

Ohne die Rezession in den Ländern würden genügend Steuergelder fließen und es gäbe gar kein Staatsschuldenproblem. Die Vereinigten Staaten und auch wir hätten das gleiche Problem, wenn wir auf einmal 30% Arbeitslosigkeit hätten. Das Problem sind also nicht die Kredite sondern die Leistungsfähigkeit, die Effizienz der Wirtschaft und die resultierenden zu hohen Lohn-Stückkosten. Der einzige Weg diese zu senken sind massenhafte Entlassungen. Und hierdurch wird die Kreditkrise aufgrund fehlender Steuereinnahmen verschärft.

Den Banken gebe ich die Schuld, dass sie den Euro-Konstruktionsfehler übersehen haben. Wer spekuliert, sollte über das notwendige Fachwissen verfügen. Dass Banken überfordert waren, rechtfertigt nicht das politisch geduldete Ausbluten der Bevölkerung!

COJO
@cowboy8

Zitat:
"Es ist nicht so, dass Banken Griechenland zum Schuldenmachen verleitet hätten."

Mit nichten, es ist auch nicht so, das Banken "gerettet" werden müssen.

Mal im Ernst, wenn eine Bank nicht gut im Vertrieb wäre, gäbe es sie nicht.

Ausserdem, stehen eben nicht die Schulden am Anfang, sondern erst das Vermögen. Denn ohne Vermögen auch keine Schulden! Andersrum, natürlich auch, wenn keiner Schulden macht, sind die Vermögen auch nur ihren Tauschwert wert und schaffen kein neues Vermögen, bzw. vermögen eben nichts!
Schaut man sich (ich wiederhole mich das x-te mal) die Weltvermögen an und zieht man die Weltschulden davon ab, dann steht da eine fette Null.

Somit ist die einseitige Diskussion über Schulden, ein Nullnummer und bringt das Problem nie zur Lösung. Denn das Problem liegt nunmal nur in der Verteilung. Ob diese gerecht oder ungerecht verläuft ist rein rechnerisch völlig egal. Ökonomisch und soziologisch aber eben überhaupt nicht.

Skywalker
@Didi

"Die Währung ist immer ein Spiegelbild der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit eines Landes, und hier sind die Griechen in mehrfacher Hinsicht völlig unterentwickelt, so dass diese entweder dauerhaft [als 17. Bundesland] am Transfertropf hängen, oder sich resetten und Staat und Wirtschaft von Grund auf außerhalb des € neu konzipieren."

Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit kann nur signifikant erhöht werden, wenn ALLE Griechen die Ärmel hochkrempeln, die Politiker, die das eingebrockt haben zum Teufel jagen und ihr System radikal ändern. Es gibt genügend Staaten die zeigen wie es gehen kann. Ein moderates Hängen am Transfertropf sehe ich nicht als Problem an- das leistet doch jede Volkswirtschaft: In jeder Stadt gibt es reiche und arme Gemeinden. In jedem Land reichere und ärmere/strukturschwächere Regionen- ich sehe nicht ein, warum das bei Ländern in einer Union nicht ebenfalls funktionieren sollte.

Ein Reset geht natürlich auch, wäre aber für die Bevölkerung vermutlich schmerzhaf

gtsml
Ohne Sparen geht es nicht!

Griechenland hat sich selbst heruntergewirtschaftet. Der Staat hat sich ohne Grenzen verschuldet, damit die Regierung in der Bevölkerung Wahlgeschenke verteilen kann. Und die Wirtschaft hat enorm stark an Wettbewerbsfähigkeit verloren durch steigende Löhne und Umstellung auf eine Import-Wirtschaft.

Die griechische Volkswirtschaft gibt weit mehr Geld aus, als sie erwirtschaftet. Wie soll das Problem anders gelöst werden, als durch sparen???

Klar, einfach keine Schulden mehr zurückzahlen. Nur wer gibt dann noch neue Kredite, damit GR sein Haushaltsloch schließen kann? Das liefe dann auch sehr dramatisch auf ein Sparpaket heraus!

Das GR immer noch mehr Geld ausgibt, als es einnimmt, sieht man ja augenfällig an den hier illustrierten Schuldenständen. Deren "Sparen" besteht noch immer nur aus dem Ziel, irgendwann einmal nicht weiterhin mehr Geld auszugeben als einzunehmen. Von Kredittilgung redet da noch keiner!

Gast
@ 12:29 — Tarantus

Leider nein. Bei einer Abwertung sinkt automatisch auch der Wert der Mieten und der allgemeinen Lebenshaltungskosten. Wenn sie nur die Löhne senken, werden die Leute verhungern bzw sich keine Mieten und keine Lebensmittel mehr leisten können. Lohnsenkungen funktionieren also nicht. Gleiches gilt für mehr Effizienz durch weniger Arbeitnehmer. Dann hat eben einer den Job von mehreren, die dann ihre Existenzgrundlage verlieren. Theoretisch könnte man anordnen, dass alle Mieten, Löhne, im Land produzierte Güter zeitgleich gesenkt werden. Das würde dann sogar mit dem Euro funktionieren und wäre praktisch das gleiche wie das anwerfen der Notenpresse. Gruß

Gast
Austritt aus dem Euro wäre das Ende Griechenlands

Die Behauptung raus aus dem Euro, zurück zur Drachme würde ein Problem lösen ist naiv.

Bei einem Austritt müssten die Griechen eine neue Währung generieren an die selbst kein Grieche mehr glauben würde und die kein Grieche haben möchte. Damit ist nicht nur die Wirtschaft vollständig ruiniert, es gäbe auch keine Rettung in den nächsten Jahrzehnten, da Hyperinflation.

Keiner würde GR gegen die Drachme auch nur einen Liter Benzin oder Heizöl o.Ä. verkaufen. Das bekommt man nur gegen harte Euros oder Dollar. Das könnten sich nur noch die reichen Griechen leisten die rechtzeitig ihre Euros zur Seite geschafft haben.

Ob Halbierung der Löhne, Renten, Mieten, Gebühren direkt in Euro oder über den Umweg Drachme+Inflation ist für den betroffenen Bürger unerheblich. Für die Politik ist Inflation einfacher; die kommt von selbst. Aber staatlich verordnete Kürzungen in Euro kann man bekämpfen und dafür Politiker verantwortlich machen auch wenn sie geringer ausfallen oder gerechter verteilt werden

Gast
@ 10:42 — Trecker

"Während der Übergangsphase müssten wir bei Medikamenten vielleicht helfen."

Ich danke Ihnen auch für Ihre guten Beiträge! Sie haben Recht – wir sollten uns Gedanken darüber machen, wie wir den Ländern den Weg aus dem Euro erleichtern und sie in einer vorübergehenden Phase unterstützen. Und das ist auch genau das, was Europa ausmachen sollte. Solidarität in schwierigen Zeiten. Europa sollte mehr sein, als eine Parteinahme der Politik Richtung Finanzwirtschaft.

Wenn wir wollen, dass Griechenland mit seinen Produkten und dem, in Relation zu griechischen Produkten, viel zu harten Euro, wettbewerbsfähig wird, verantworten wir zwangsläufig Millionen neue Arbeitslose - denn nur durch Entlassungen können in Griechenland die Lohn-Stückkosten gesenkt werden. Maschinen sind zu teuer, entsprechend werden Jobs gekillt und Löhne gekürzt. Bei gleichbleibenden Lebenshaltungskosten. Ein irrsinniges Szenario! Steuereinnahmen gehen gegen Null.

Gast
Warum man etwas nicht haben will, dass nichts wert ist.

Was ist denn so schlimm an Drachme, Lire, Pesos?

Eigentlich ist es doch egal welche Währung man hat.

Eigentlich hat das sogar Vorteile wenn man seine eigene Währung hat und damit die Souveränität über das eigenen Geld in den eigenen Händen hält.

Wenn man aber jemandem seine eigene Währung aufschwatzen muss und er sie trotzdem partout nicht haben will und niemals zurück zur eigenen Währung möchte, dann muss das doch einen Grund haben.

Vielleicht will sie keiner haben, weil diese Währungen immer eine so hohe Inflation hatten, oft zweistellig.

Vielleicht haben die Italiener kein Vertrauen in die eigene Lira, die Spanier keins in die eigenen Pesos, die Griechen in die eigene Drachme. Die Franzosen waren auch nicht immer nur glücklich mit ihrem Franc der Grande Nation.

Vermutlich wissen die meisten Menschen in diesen Ländern ganz genau, dass der Verlust an Lebensqualität mit eigener Währung und der damit verbundenen Abwertung auf Dauer viel größer wäre als durch das Sparen und Kürzen

Gast
Kann es in Griechenland mit der Drachme überhaupt besser werden?

Es gibt schon merkwürdige Vorstellungen über das Geld.

Ob ein Staat oder Wirtschaftssystem überhaupt auf Dauer funktionieren kann, egal ob man Euro, Drachme, Golddukaten oder Spielgeld hat, kann man sich ganz einfach selber beantworten wenn man sich die Frage stellt:

Wie sähe es dann aus wenn es in GR überhaupt kein Geld gäbe?

Unabhängig wie das in der Praxis dann mit Tauschhandel, Steuern, Umverteilung gehen würde, müsste das Land wenigsten in der Theorie funktionieren können.

Anders gesagt, heißt das aber man kann nichts leihen, man kann nur Konsumieren was man gerade erwirtschaftet hat. Wenn dann pro Einwohner am Tag nur eine Handvoll Oliven, ein Paar Kartoffeln und ein Stück Schafkäse erwirtschaftet wird, kann man auch nicht mehr konsumieren.

Wenn man aber ein Auto haben möchte muss man Rohstoffe haben und daraus eines bauen oder eben so viele Oliven übrig haben, dass einem jemand im Tausch gegen diese Olive ein Auto gibt und dann noch jeden Tag welche zum Tausch gegen Benzin.

Gast
@ 13:38 — gtsml

Beschäftigen Sie sich mit den Mechanismen einer Währung. Wenn Sie sich über das Thema Abwertung informieren, werden Sie Lösungswege finden, die über Sparmaßnahmen keineswegs beschritten werden können. Bereits heute haben wir in GR 30% eurogeschuldeter Arbeitslosigkeit. Die Währung ist für die griechische Volkswirtschaft zu hart. Um die Wirtschaft auf "Nordniveau" zu bringen, müsste die Effizienz erhöht werden, was, in Ermangelung an Produktionsgütern und KnowHow nur durch Personalabbau (einer arbeitet für viele) erreicht werden könnte. Hierdurch jedoch steigt die Arbeitslosigkeit munter weiter und Arbeitslose können ja bekanntlich keine Einkommenssteuern zahlen. Ein Teufelskreis.

Die Abwertung in eigener Währung ist der einzige realistische Ausweg aus der Rezession im Süden unseres Kontinents!

Gast
14:18 — rex3

"Die Behauptung raus aus dem Euro, zurück zur Drachme würde ein Problem lösen ist naiv."

Naiv ist die Annahme, dass verschieden leistungsstarke und wettbewebsfähige Volkswirtschaften in einem Währungskorsett funktionieren können - ohne gigantische Transferleistungen.

Als die BRD und die DDR wiedervereinigt wurden, musste UNENDLICH viel Geld in den Osten transferiert werden, um die Wirtschaft vor Ort - mehr schlecht als recht - auf Westnieveau zu hiefen. Abwanderung der arbeitswilligen Richtung Westen war eine weitere Folge. Es ist - mit Verlaub - äußerst optimistisch, davon auszugehen, dass der Süden die hunderte milliardenschweren Produktionsgüter, das jahrzehntelange KnowHow des Nordens innerhalb weniger Jahre aufholen könnte! Und selbst dann gäbe es bereits einen gesättigten Markt!

Einzig die eigene Währung ermöglicht den Ausweg aus der Krise, die bereits Millionen Existenzen zerstört hat. Arbeitnehmer, deren Familien. Ohne jegliche Perspektive. Der Euro war und ist ein Irrweg.

Gast
@ Kathgläubig

Ihr Schlusswort:

"Wollen wir das wirklich? Ich sage deutlich NEIN!!!"

sei Ihnen ja gerne so belassen, aber hören Sie bitte auf, den Eindruck zu vermitteln, IHRE Meinung wäre allgemeingültig.

SIE sollten sich nicht anmaßen, zu wissen, was WIR wollen.