Kenan Kolat, der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland

Ihre Meinung zu NSU-Ermittlungen: Türkische Gemeinde kritisiert Behörden

Die Türkische Gemeinde in Deutschland hat zum NSU-Komplex eine bittere Bilanz gezogen. Ihr Vorsitzender Kolat kritisiert die schleppende Aufklärung und fordert einen massiven Umbau des Verfassungsschutzes.

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40 Kommentare

Kommentare

Gast
Verfassungsschutz

Herrn Kolat ist zuzustimmen, wenn er das Eigenleben der Ämter rügt. Die Überwachung durch die Politik ist mehr als mangelhaft; alles wird hinter dem Gebot der Geheimhaltung und Gefährdung von verdeckten Mitarbeitern versteckt. Das Schlimmste ist aber der Föderalismus, der eine effiziente Arbeit der Ämter verhindert. Muß jedes Bundesland ein Amt mit Präsident und Verwaltungshirarchie haben? Machen die zu überwachenden Personen und Organisationen vor den Ländergrenzen halt?

Eine zentrale Bundesbehörde und Außenstellen in den Ländern wären zwar kein Allheilmittel, zumindest aber eine Verbesserung des derzeitigen "Kantönligeistes".

Gast
Ja-wir haben ein Rassismusproblem,

und es gibt für ich nichts wiederwärtigeres, als Rassismus. Es wird immer ein paar unverbesserliche Nazis geben, die aus purerm Hass, Dummheit und Unbelehrbarkeit ihren Rassismus transportieren, aber verglichen mit anderen Ländern und aufgrund unserer Geschichte und deren Aufarbeitung zumindest in den alten Ländern war Rassismus allgemein verpönt. Ich empfinde den allgegenwärtigen Rassismus erst in den letzten 10 Jahren wieder besonders stark, selbst bei Leuten, die einst total auf Multikulti standen. Hauptgründe sind eine völlig versaute Integrationspolitik, die "Das Boot ist voll"- Rhetorik unserer konservativ-christlichen Politiker und dem religiösem Fanatismus auf islamisticher Seite. Wer beschützt uns vor Nazi-Mördern, religiösen Fanatikern und den vielen Hetzern auf beiden Seiten? Ich hoffe der Verfassungsschutz wird diese Aufgabe irgendwann wieder übernehmen. Bei den Nazis hat er schrecklich versagt! Und Fanatismus beginnt oft schon am Stammtisch,in der BILD oder in der Moschee.

Gast
V S abschaffen - schützt nicht, er verhindert Aufklärung..14 25

Es gibt wieder einen ganz üblen Alltagsrassismus von Politik und Medien gefördert..Es müssen alle Multi Kulti ist gescheitert Poltiker ihren Hut nehmen.. 68 Jahre nach dem Holocaust - eine Schande für uns als Volk. Nein ihr Jungen wir sind nicht verantwortlich, (die Gnade der späten Geburt) aber gerade wir sollten es nicht vergessen wie gewählte Vertreter eines kulturell hoch stehenden Volkes in höchste Barberei verfallen können..Heute wird wieder Gewalt gegen " Missliebige " das Wort geredet,zbsp.Panorama Nov.2010 siehe ( Nazis in der CDU )ist überall aufzurufen..Der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken.

Xabbu
14:12 — funnybubbles

.
Sie schrieben:
>>und es gibt für ich nichts wiederwärtigeres, als Rassismus.<<

Doch, es gibt etwas das noch wesentlich widerwärtiger ist. Gesteuerten, selbsterzeugten Rassismus, um unter dem Deckmantel der "Rechtsstaatlichkeit" die Rechte der Bevölkerung mit dem Verweis auf den selbsterzeugten Rassismus auszuhebeln.

Gast
Eben nicht die Nazis

Auch ich stimme zu, dass das Rassismusproblem in Deutschland gewaltig ist. Das Problem hier ist, dass die Sicht auf die Neonazis die eigene Fremdenfeindlichkeit relativiert nach dem Motto: Ich bin gegen Nazigewalt, deshalb bin ich kein Rassist. Ich höre allerdings leider immer wieder von Freunden, die ich nicht den rechten Kreisen zuordne, sie fänden Ansätze der NPD, bspw. zur "Rückführung von Ausländern" nachvollziehbar, lehnten die NPD allerdings ab. Das ist typisch. Und auch immer wieder hört man Sätze wie "Ich hab nichts gegen Ausländer, aber...", Ausdrücke wie Kanacke sind allegegenwärtig und "Neger-Witze" nehmen drastisch zu. Die meisten Menschen die so reden, weisen einen Rassismusvorwurf allerdings entschieden zurück. Dabei handeln/sprechen sie eindeutig rassistisch. Schwierig wird es allerdings bei der Frage, was man dagegen machen kann...

Gast
NSU: schleppende Aufklärung

...Türkische Gemeinde in Deutschland verbittert über die schleppende Aufklärung...
Ich glaube nicht nur die Türkische Gemeinde ist verbittert, einem Großteil der Deutschen geht es ganz genau so. Was wir seit knapp einem Jahr sehen ist nicht eine "schleppende Aufklärung" sondern der Unwille zur Aufklärung. Damit meine ich hier nicht die Untersuchungsausschüsse, die wollen wohl schon aufklären verheddern sich dann aber im Parteikalkül. Unwillig zeigen sich ausnahmslos alle Sicherheitsbehörden. Im Laufe der Ausschuss-Arbeit sind inzwischen viele Fragen aufgetaucht, die bisher alle nicht zufriedenstellend beantwortet sind. Wer wusste wann was? Wer hat weggeschaut, wer hat Informationen nicht weitergeleitet, wer hat den NSU passiv oder aktiv unterstützt? Namen aus Kreisen der Behörden sind bisher nicht bekannt geworden.

Gast
@ Paracetamol- kennen niemand..dann leben sie auf dem Mond!

Ob beim Fussballplatz ob beim Fitnessport am Stammtisch beim Familienfest der Alltagsrassismus begegnet mir auf allen Ebenen..Wer das noch nicht bemerkt hat, hat Scheuklappen um,oder er lebt in einer anderen Welt !?

don_e
Rassismus Problem?

Die mit Blindheit geschlagenen Behörden, allen voran unser zersplitterter Verfassungsschutz mit seinen V-Leuten ist ja skandalös - deswegen unserer Gesellschaft ein massives Rassismusproblem vorzuwerfen geht nun aber deutlich zu weit. Wir haben unabhängige Medien, freie Meinungsäußerung und viele Mitmenschen die sich aktiv dem elenden Häufchen braunen Sumpfes entgegenstellen. Alles Rassisten?

ElCamino89

Rassismus gibt es überall und den wird es auch immer geben. In meinem Umfeld hab ich bisher nicht viel davon gespürt, aber das variiert natürlich von Bundesland zu Bundesland und sozialen Schichten. Anderseits sehe ich wie sich viele Menschen darum bemühen um sich von rassistischen Vorurteilen zu trennen, vor allem in den jüngeren Generationen.
Trotzdem ist die Panne mit dem Verfassungsschutz eine Schande und sollte genauer untersucht werden.

Gast

Es ist skandalös was der Verfassungsschutz verzapft hat. Mir reicht es aber langsam immer wieder mit irgendwelchen Rassismus Vorwürfen laufend an den Pranger gestellt zu werden. Rassismus gibt es überall, das hat der Deutsche nicht für sich gepachtet. Ich will hier absolut nichts schön oder gut reden, aber wegen unserer zugegebenermaßen Scheissgeschichte hat niemand das Recht immer wieder unser Gewissen herauszufordern und immer wieder irgendwelche Forderungen zu stellen. Jedem wird in diesem Land freigestellt hier zu bleiben oder auszureisen. Wenn der Verfassungsschutz Scheiße gebaut hat, ist er verantwortlich, Basta aus, aber wer uns immer wieder Rassismus vorwirft, sollte erstmal seine eigenen Landsleute an die Kandare nehmen und mal etwas mehr Anpassungswillen beibringen. Tut sich immer so als wenn wir Deutschen hier in unserem eigenen Land die Bösen sind. Es gibt genug Migranten die lassen Krieg, Brutalität und Kriminalität nicht hinter sich, sondern bringen sie hier her.

Knoffler
@Xabbu

"Doch, es gibt etwas das noch wesentlich widerwärtiger ist. Gesteuerten, selbsterzeugten Rassismus, um unter dem Deckmantel der "Rechtsstaatlichkeit" die Rechte der Bevölkerung mit dem Verweis auf den selbsterzeugten Rassismus auszuhebeln."

Gesteuerter, selbsterzeugter Rassismus? Ich versuche gerade zu verstehen, was Sie meinen. Also irgendjemand steuert den Rassismus und erzeugt ihn damit.
Wenn man etwas steuern will, braucht man es nicht erst zu erzeugen, sondern es existiert bereits. Umgekehrt kann man nichts erzeugen, indem man es steuert. Wer sollen denn diese "Steuermänner" sein? Und welche Ihrer oder meiner Rechte sind denn auf diese Weise ausgehebelt worden?

Mir scheint, Sie rühren hier mit Ihren diffusen, nur angedeuteten Szenarien ein ungenießbares Süppchen an nach dem Motto: Nicht die Rassisten tragen Schuld, sondern wahlweise die Medien, die Politiker, die Migranten.

fathaland slim
1. November 2012 - 14:25 — Xabbu

"Doch, es gibt etwas das noch wesentlich widerwärtiger ist. Gesteuerten, selbsterzeugten Rassismus, um unter dem Deckmantel der "Rechtsstaatlichkeit" die Rechte der Bevölkerung mit dem Verweis auf den selbsterzeugten Rassismus auszuhebeln."

Diesen Satz verstehe ich nicht. Worauf wollen Sie hinaus?
Für eine Erklärung wäre ich dankbar.

kordian
Es ist phantastisch was wir uns

in unserem Land alles vorwerfen lassen müssen.

Zitat: "Die Politik wolle zudem nicht wahrhaben, daß es in Deutschland "ein riesiges Rassismusproblem" gebe"

Geht's noch? Ein RIESIGES Rassismusproblem? Der tut gerade so, als wäre ein Großteil rassistisch eingestellt. Was soll denn das? Das ist eine Pauschalisierung und eine Beleidigung gegenüber den vielen gesetzestreuen, weltoffenen Deutschen innerhalb und außerhalb der Behörden.
Bitte nicht falsch verstehen. Ich will nicht bestreiten, daß es Rassismus gibt, und man sollte das auch bekämpfen. Aber bitte erspart uns solche primitive Pauschalisierungen. Alle über einen Kamm zu scheren ist leicht. Wer differenzieren kann, da trennt sich die Spreu vom Weizen.

Phonomatic
@ 14:44 — mr_mad_man

Da sagen Sie auch was ganz Wichtiges. Es ist erschütternd wie diese Aufklärung abläuft.

Gast
@kordian

Ich darf Sie ein wenig korrigieren. H. Kolat kann differenzieren! V. a. dann, wenn es um Kritik am Islam und Islamismus geht.

Gast
Rassismus ist überall - es kommt darauf an, wie man damit umgeht

Niemand kann sich von Rassismus freisprechen, das merke ich als Mensch, der täglich mit Menschen anderer Kulturen umgeht, an mir selbst. Und er ist auch kein deutsches Phänomen; meine SchülerInnen gehen mit mir sicher auch anders um als mit LehrerInnen aus ihren eigenen oder anderen Kulturen.

Hirnforscher und Psychologen haben festgestellt, dass wir Vorurteile brauchen, um uns in unserer Umwelt schnell zurechtzufinden, bevor wir neue Erfahrungen in unser Bild der Realität einfügen können.

ABER : Ich kann dumpf auf meinen Vorurteilen beharren, oder ich kann mich entscheiden, sie bewusst wahrzunehmen und bereit sein, mein Bild den neuen Erfahrungen anzupassen. Das tun die, die wir allgemein als Rassisten bezeichnen, nicht. Leider gibt es davon viele.

Ich denke, wir haben als Deutsche eine besondere Verantwortung, auch wenn wir "Spätgeborene" sind. Man kann aus Geschichte nämlich lernen, und das sollten wir dringend (!!) tun. Und eventuell andere warnen ...

Gast

@mantasto: ich muss Ihnen zustimmen. Warum gibt es überhaupt Rassismus, da wir doch alle Menschen sind und deshalb alles andere egal sein sollte: Herkunft, Hautfarbe usw.
Aber diesen Schaden im Menschen zu beheben ist schwierig, da dieser ja auch künstlich am Leben gehalten und somit auch von bestimmten Stellen gewollt ist: für welchen Zweck auch immer. Und sei es nur dafür, einen Sündenbock zu haben.
So kann man noch nicht einmal von einem primitiven Verhalten sprechen, sondern von einer ganz bewussten und gewollten Entscheidung gegen einen, der nicht so ist wie das eigene "ich".
Schon hier hat Rassismus seine Wurzel...

Gast
@Kordian

Ja, genau so ist es. Die Deutschen stecken voller Rassismus. Das fängt alleine bei Begriffen wie "Itaker" "Schlitzauge", etc. an und begegnet einen überall. Sie brauchen nur mal ins Fussballstadion gehen und den Affenrufen lauschen. Es ist einfach nur widerlich und niemand macht etwas dagegen. Der Hass auf andere (Homophobie einfach mal eingeschlossen) ist immer noch vorhanden und er ist extrem subversiv, so dass man ihn einfach ignorieren kann, wenn man das will. Als Deutscher hat man es natürlich auch einfach, da ist man ja in der Mehrheit...

Phonomatic
@ 16:49 — kordian

Vorurteile gegen Ausländer sind sowohl der Grund für die Straftaten als auch dafür, dass diese nicht aufgeklärt wurden.

Bei 10 Toten ist das meines Erachtens ein riesiges Problem.

Wer sich angesichts der bezichtigung der Mittäterschaft an der Ermordung eines eigenen betrauerten Verwandten von einer Ermittlungsbehörde, von der man JETZT als Betroffener nicht mal mehr sicher weiß ob die nicht sogar selbst indirekt mit drinne stecken ... wer da von Rassismus spricht hat mein vollstes Verständnis aufgrund der außerordentlichen Härte und des bitteren zynismus der Situtation, dem sich diese schützenswerten Opfer gegenüber einer Behörde ausgesetzt sehen, die sie eigentlich schützen sollte - und wie mittlerweile alle wissen ihren Aufgaben in selbstherrlicher Auslegung nachkam.

Sasquatch
@ kordian

Interessant, dass sie sich hier gerade in einem anderen TS-Forum gerade als Ami-Basher geoutet haben und sich nun hier dagegen verwahren, dass Deutschland ein Rassismus-Problem hat.

Nur in Berlin allein gab es im vergangenen Jahr 158 rassistisch motivierte Gewalttaten. Das würde ich schon "ein riesiges Problem" nennen.

Wichtig: Ich will damit nicht behaupten, dass andere, allen voran meine Wahlheimat USA das Problem nicht hätten, ganz im Gegenteil. Aber sich diesem Problem gegenüber blind zu verhalten, ist das Allerschlimmste.

"Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen."
Edmund Burke.

Checker777
Alles ganz schlimm !

Im Zusammenhang mit den ganzen NSU Pleiten muss man sich schon etwas für unsere Institutionen schämen aber unsere türkischen und türkischstämmigen Mitbürger sollten den Ball etwas flacher halten,wenn es darum geht unsere Gerichtsbarkeit anzuprangern,denn wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen.
Das türkische Rechtssystem ist meiner Auffassung nach nämlich bedeutend schlechter,langsamer und ineffektiver.Zahllose öffentlich gewordene Fälle der letzten Jahre beweisen dies doch eindeutig.

Gast
Unheilbar

Das Rassimusproblem existiert, selbst als Halbdeutscher Atheist mit muttersprachlichen Deutschkenntnissen und Universitätsabschluss wird man im Alltag als Kanake etc. beschimpft "Das wird man doch wohl mal sagen dürfen". Seit Sarrazins Auftritten ist Rassimus wieder salonfähig und wird auch sehr öffentlich vom "kleinen Mann" ausgelebt, liegt wohl auch an den Genen...

Wer wissen will, wie es ist, als Ausländer einfach mal die Strasse langzugehen, ohne ständig von der Polizei kontrolliert zu werden, sollte die Niederlande besuchen - ein Unterschied wie Tag und Nacht! Keine komischen Blicke mehr, jeder wird erstmal auf holländisch in normaler Sprechgeschwindigkeit angesprochen, keine ständigen Kontrollen mehr, kein Herauspicken der vermeintlichen "Ausländer" am Bahnhof... Selbst auf dem Arbeitsmarkt gibt es keine Benachteiligung aufgrund eines "komischen" Nachnamens.

Kurz: ich fühle mich in Holland als echter Ausländer wohler und willkommener als in der BRD als Halb-Deutscher.

Gast
Durchsichtiges Manöver "Kenan

Durchsichtiges Manöver
"Kenan Kolat, sagte, Deutschland habe ein "riesiges Rassismusproblem"" - Wer im Glashaus sitzt, ...
Es gibt kaum ein so weltoffenes Land wie Deutschland all die die sich hier Integrierern MÖCHTEN haben alle Möglichkeiten Einfach lächerlich zu behaupten, der Rassismus wäre hier mehrheitsfähig. Herr Kolat et al. sollten mal nach Frankreich oder England gehen, und das dortige Kleinbürgertum nach deren Meinung zu Zuwanderern befragen. Da würde er mal erleben, was Rassismus und dumpfe Vorurteile sind. Teilweise sind dort Begriffe in der Alltagssprache verankert, die bei uns völlig verpönt sind.
Aber klar: Die Deutschen sind sensibel für derartige Vorwürfe.

Gast
Ich halte die Aussage

"ein riesiges Rassismusproblem" für ziemlich polemisch. Er wird nur in einem Nebensatz erwähnt und weder genauer definiert, differenziert oder in einem Kontext erläutert.
Selbstverständlich ist es schlimm und tragisch was passiert ist. Vor allem da viele Staatsorgane versagten und Fehler machten die überhaupt erst so viele Mordopfer ermöglichten.
Aber einer Mehrheit oder einem großen Teil der Bevölkerung Rassismus, ethnischen Hass vorzuwerfen oder nachzusagen schlichtweg für falsch.

Knoffler
@Avira

"Herr Kolat et al. sollten mal nach Frankreich oder England gehen, und das dortige Kleinbürgertum nach deren Meinung zu Zuwanderern befragen."

Herr Kolat und andere leben nun mal in Deutschland und nicht in Frankreich oder England.
Und macht es den Rassismus in Deutschland besser, wenn es ihn auch in anderen Ländern gibt?
Rassismus ist auch keine Erscheinung, die nur das Kleinbürgertum betrifft, sondern auch im Bildungsbürgertum weit verbreitet, siehe Sarrazin.

Sasquatch
@ Avira

" Einfach lächerlich zu behaupten, der Rassismus wäre hier mehrheitsfähig."

Dem stimme ich absolut zu. Aber wollen sie damit sagen, dass alles in Ordnung ist, solange wir nicht mehr als 49% Rassisten haben? Auch eine rassistische Minderheit kann riesige Probleme schaffen.

Mit der gleichen Logik könnten wir ja auch sagen, dass wir kein Kriminalitätsproblem haben, weil einfach mal so eine Bank auszurauben ganz bestimmt nicht mehrheitsfähig ist.

Davon mal abgesehen: Dieses rassischtische Erbe endlich in die Tonne zu treten sollte Anliegen eines jeden Deutschen sein, ohne dass er/sie erst "von Aussen" mit der Nase auf das Problem gestoßen werden musste.

Phonomatic
Kein Rassismus (n)irgendwo?

Also wer Rassismus erkennt, der findet den auch schon in einigen der Kommentare hier. Dabei will ich nicht wissen was die Moderation nicht so alles rausgefischt hat, und ich glaube auch nicht dass die Leute sich in ihrem natürlichen Umfeld mehr zurückhalten ...

Gast
@Checker777 - Türkisches Glashaus?

unsere türkischen und türkischstämmigen Mitbürger sollten den Ball etwas flacher halten,wenn es darum geht unsere Gerichtsbarkeit anzuprangern,denn wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen.
Das türkische Rechtssystem ist meiner Auffassung nach nämlich bedeutend schlechter,langsamer und ineffektiver.

Was haben die hier lebenden Türken (oder 'Ausländer' im Allgemeinen) mit dem Rechtswesen ihrer jeweiligen 'Heimat-'/'Herkunftsländer' zu tun? Wenn sie hier leben, sind sie Bürger dieses Landes und haben exakt das selbe Recht Misstände anzuprangern wie alle anderen auch. Das Gerede vom "im Glashaus sitzen" finde ich sehr unsachlich, da es darauf abzielt, diesen Menschen weniger Rechte (und sei es nur moralisch gesehen) zuzugestehen als "echten" Deutschen.

Phonomatic
@ 17:50 — Taffer

An den Kontrollen der Polizei ändert hoffentlich die gestrige Rechtssprechung in Kölln etwas. Auf Dauer ändert sich hoffentlich auch die Mentalität der Beamten, wenn diese doch zumindest dazu angehalten darüber nachzudenken, ob sie diskriminierend handeln. Was natürlich umso absurder ist da Sie deutsch sind.

Gast
rutscht der Staat nach rechts ab... ?

Als erstes einmal ein klares Statment.. Ich habe etwas gegen jedeform von übersteigerten Nationalismus... Ergo bin ich auch ein Gegener vonr Rechts.....

Aber man sollte jetzt nicht die halbe Bevölkerung als rassisten darstellen, so wie es aus einfachheits Gründen gemacht wird. Hautfarben und sprachunabhängig ist jeder Mensch gleich, die Schulbildung und die eigene Intiligenz bilden jeden Menschen. Und dann kommt das dazu, was einige Menschen versuchen und das teils mit Erfolg, anderen einzureden... Angefangen von "die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg bis hin zu Du mußt die Kultur von ungläubigen nicht achten....

Das Problem in Deutschland ist, dass man jahrelang auf beiden Augen B L I N D war. weder die neue rechte Front hat man erst genommen noch hat man die Parallelwelt als solches wahr genommen... Und jetzt stellt man fest, dass die beiden Parteien dass HASSFELD für die Anderen bestellt hat... Aufräumen im Staat, in der Rechten Szene aber auch Eingliederung leisten.

Gast
Hinweis: provokante Aktionswoche der NPD in Sachsen

Der Landesverband der NPD in Sachsen führt gerade eine Aktionswoche durch. Ein Jahr der NSU-Aufdeckung ist das eine äußerste Provokation. In 18 sächsischen Städten zieht die NPD mit ihren Anhängern vor Asylbewerberheimen oder muslimischen Vereinsräumen auf. Alles natürlich unter Polizeischutz. Fremdenfeindlichkeit auf Kosten der Steuerzahler. U N V E R S C H Ä M T !

Wieso wird so eine Provokation erlaubt?
Ich fasse es nicht!

Selbstzeugnisse des LV Sachsen finden Sie auf Facebook
(http://www.facebook.com/einmal.sachsen.und.zurueck)

Die Kampagne zudem ist reich plakatiert und beflaggt.
An die Landtagsfraktion fließen wohl zu viele Steuermittel, das sich die Typen so sehr in Unkosten stürzen können.

Gast
Wir sind hier in Deutschland

Und nicht un einem anderen Land. Also bringt es überhaupt nichts, die Lage anderer Länder mit Deutschland zu vergleichen. Wir sollten lieber versuchen die rassistischen Probleme hier in unserem Land zu lösen!
Bezüglich Herrn Kolats Aussagen wären übertrieben, kann ich nur sagen: Was wäre für ein mediales Gewitter entstanden wenn die Opfer Juden gewesen wären? Ein wesentlich grösseres als das es jetzt der Fall ist! Da bin ich mir sehr sicher.

Gruss

Phonomatic

Rassismus ist in einigen Gegenden eine Mehrheitsmeinung, und dort ist das ein reales, durchaus riesiges Problem.

Das ist besonders wichtig im Rahmen des NSU, die sich zwar Untergrund nannten, aber eigentlich wenig unauffällig lebten. Die sind nicht das ergebnis einer kleinen radikalisiserten gruppe, sondern der Machtbeweis einer rechtsradikalen Szene, welche die Mitte im Griff hat und die Linke mit Gewalt ausgrenzt.

Gast
Keine Mehrheit aber bei einem großen Teil gibts Alltagsrassismus

Sportplatz,Sportstudio,selbst bei Familienfesten ist Alltagsrassismus zu finden..Selbst erlebt. Migranten werden hier quasi verantwortlich gemacht für Krieg, Brutalität und Kriminalität, türkische Fahnen beim Fußball,türkische Witze über Deutsche..Gibt es keine Witze über Türken? Meine türkischen Arbeitskollegen waren die freundlichsten hilfsbereitesten Kollegen.Beim Sport kann ich das gleiche sagen..Hört auf Migranten zu verunglimpfen, wenn einzelne aus de Rolle fallen. die gbt es zweifellos - nur so zum Nachdenken: Ich selbst bin einer Gewalttat zum Opfer gefallen und es waren Ausländer - trotzdem verteufel ich sie nicht, denn ich habe darunter auch prima Menschen kennengelernt..Auserdem, zum Nachdenken: Niemand geht aus Lust und Dollerei aus seiner angestammten Heimat ohne große Not, andere Sprache, keine Freunde, andere Kultur daran sollte man auch mal denken und das mal für sich selbst mal vorstellen..

Gast
Rassismus ist in vielen!

Ja, wir haben ein riesiges verdrängtes Problem. Wann wird das von uns allen endlich mal wahrgenommen. Hoppla, nur dann, wenn etwas furchtbares geschehen ist. Aber die Verantwortung wird nicht übernommen.

Wie sag ich´s meinen Schülern? 90% "Migranten", die gerne aufs Abstellgleis gestellt werden, das merken sie sich, das fühlen sie, sie, die auch wissen, das ein Hauptschulabschluss nichts wert ist, ein Realschulabschluss etwas besser scheint, aber nach oben zu kommen kaum möglich ist.

Entschuldigung, wie lange wollen wir so weiter machen, keine Verantwortung zu übernehmen?

Gast
Ist es wirklich eine Überraschung ?

Man kann doch nicht wirklich überrascht sein, dass es dieses Problem gibt. Wer geht denn zur Polizei, zum Verfassungsschutz, zur Bundeswehr, zu Ausländerbehörden etc. ? Um diese Berufe überzeugt auszuüben bedarf es doch einer gewissen Affinität und eine mehr oder weniger grosse Nähe zu entsprechenden nationalistischen, völkischen, vaterländischen, "patriotischen" o.ä. Grundeinstellungen. Das Ganze dann noch in einer Gruppe mit einer entsprechenden Gruppendynamik - daraus muss sich fast zwangsläufig ein Korpsgeist entwickeln, der dann genau zu dem führt, was wir bei der Nicht-Aufklärung bzw. Fehlentwicklung bei den NSU-Morden erleben. Man sollte sich aber auch mal Afghanistan-Rückkehrer oder frühere Balkan-Rückkehrer anhören - da gruselt einen. Und natürlich sind (national-)konservative Kreise auch völlig ungeeignet zur Aufklärung, da auch sie eine latente Affinität in die gleiche Richtung haben. Es hilft nur schonungslose Kontrolle durch Andersdenkende und permanenter Personaltausch.

Dark Chaos
keine Zustimmung

Ein "riesige Rassismusproblem" halte ich für eine maßlose und unhaltbare Übertreibung. Und wenn das so wäre, könnte man das auch nicht an den Taten einiger Verbrecher und ihrem Unterstützerkreis festmachen. Auch die mangelhaften Ermittlungen sind mMn kein Hinweis auf rassistisches Gedankengut. Nur weil Fehler passiert sind und man diese dann nicht an die große Glocke hängen wollte, sind noch lange nicht alle Verfassungsschützer Nazi-Sympatisanten. Zweifellos gibt es Rassisten in Deutschland, aber wir reden hier von einem Promille-Anteil. Im Allgemeinen sind die Deutschen aufgeschlossen und gegenüber den ausländischen Mitbürgern neutral eingestellt. Und ich denke, dass mehrere Millionen in Deutschland lebende Ausländer oder Deutsche mit Migrationshintergrund hier weit mehr aussagen als ein paar Verbrechen - wenn es so schlimm sein soll, wäre Deutschland sicher kein so beliebtes Migrationsziel.

Gast
@Phonomatic: Hoffentlich

Ich hoffe wirklich, dass dieses Urteil etwas ändert, ich befürchte allerdings, dass diese Entwicklung zu lange dauert, als dass ich das noch erlebe...

Das Hauptproblem ist hierbei, dass die dt. Polizei i.d.R. selbst für nachgewiesene und unberechtigte Körperverletzung nicht zur Verantwortung gezogen werden kann, Gegenanzeigen wegen "Widerstands gegen Staatsgewalt" sind Usus und erfolgreich, Verfahren gegen Polizisten werden eingestellt oder das Urteil steht vorher schon fest: Freispruch/Verwarnung, manchmal mit erhobenem Zeigefinger, aber das war es dann auch schon.

In Deutschland haben mittlerweile viele Angst vor der Polizei(-Willkür), in Holland sieht man fast keine Polizei auf den Strassen und wenn doch, dann grüßt man freundlich und, Überraschung: man wird freundlich zurückgegrüsst, ohne, dass gleich nach dem Ausweis gefragt wird. Ich wusste nach 30 Jahren Aufwachsen/Leben in der BRD nicht, dass soetwas überhaupt möglich ist: einfach als Mensch behandelt zu werden.

Gast
@Linuxpinguin

"Dieser Artikel deckt wirklich alles auf, was hier in unserem Land läuft"
ganz falsch! dieser artikel deckt vmtl. nicht mal einen bruchteil dessen auf, was in wirklichkeit hierzulande vor sich geht. da ist die "sendung mit der maus" informativer. außerdem könnten sie das nur beurteilen, wenn sie direkt involviert wären.

"Man muss sich für das gesamte System in Deutschland schämen!!"
bitte recht zwanglos. ich weiß zwar nicht, woher sie ihre 'erfahrungen' beziehen, aber denken sie bitte auch so weit, dass, wenn das das system so miserabel wäre, wie sie es darstellen, sie bislang noch nicht einen buchstaben veröffentlicht hätten.

@NeutralNeutral
ich antworte mal für Hippie: weil das thema eine unendliche geschichte ist, vmtl. ausgeht wie das hornberger schießen u. somit langweilt. genauso wie yuppies, die es ständig aufgewärmt haben möchten, aber vmtl. nicht mal wissen, wo u. wann die ursachen des übels lagen.
zudem kann man mit solchen berichten andere probleme wunderbar übertünchen.

marc2010

Die Frage ist, wo Rassismus beginnt. 99% der Bürger haben von der Einstellung her mit Sicherheit keinerlei Übereinstimmung mit der NSU und ihren Verbrechen. Kritik an der Zuwanderungspolitik oder am mangelnden Integrationswillen von Zuwanderergruppen hat allerdings nichts mit den oft einseitigen Rassismusvorwürfen zu tun: Wenn die UN jetzt z.B. kritisiert, dass Frauen von türkischen und russischen Zuwanderern bei uns unzureichend gegen Gewalt geschützt werden, weil sie zu Hause geschlagen werden, dann sind das keine Kavaliersdelikte, sondern dann haben wir auch in manchen kulturellen Unterschieden ein Riesenproblem.