Ein Bild des ermordeten libanesischen Geheimdienstchefs Wassim al Hassan

Ihre Meinung zu Interview: "Syriens Bürgerkrieg könnte auf Libanon übergreifen"

Auch wenn die syrische Regierung offiziell den Anschlag auf den libanesischen Geheimdienstchef Hassan verurteilt - so weint ihm in Damaskus doch niemand eine Träne nach, sagt ARD-Korrespondent Thomas Stephan im Interview. Das Attentat drohe nun, alte Gräben im Libanon wieder aufzureißen.

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13 Kommentare

Kommentare

tagtest
Der Fluch des Nichts-Tuns.

Wenn Thomas Stephan schreibt,

"Ich glaube, man kann sagen, dass ein Import des syrischen Bürgerkriegs droht, denn schon vor dem Attentat auf Hassan hatte es bewaffnete Auseinandersetzungen im Norden des Landes zwischen Assad-Anhängern und -Gegnern gegeben..."

dann muss man einfach sagen, dass dies eben zu einem grossen Teil eine indirekte Folge der Untätigkeit der internationalen Gemeinschaft ist, welche im Wesentlichen nichts unternimmt, den Krieg des Assad-Terror-Regimes gegen seine eigene Bevölkerung zu unterbinden.
Der geheime Wunsch, dieser Krieg möge schon einfach von alleine irgendwie ausbluten und sich beruhigen, ist neben seiner grossen Naivität an gedankenlosen Zynismus gegenüber den dort Betroffenen kaum zu überbieten.

Gast
Keine Militärinvasion ist kein Nichts-Tun

T. Stephan schreibt auch zutreffend:

"Der Libanon ist eine multireligiöse Gesellschaft. Es gibt die beiden muslimischen Glaubensgruppen der Sunniten und Schiiten sowie Drusen und Christen. In den vergangenen Jahren ist es nur sehr mühevoll gelungen, die Gräben zwischen diesen Gruppen nicht weiter aufreißen zu lassen. Und nun drohen diese Gräben doch vertieft zu werden. ... und es gibt natürlich auch einen Bezug zu dem Bürgerkrieg in Syrien."

Libanon ist bürgerkriegserschüttert und hat in der Vergangenheit die Syrer dafür nicht gebraucht. Es gibt einen Unterschied zwischen Anlaß und Ursache. Der Bürgerkrieg in Syrien ist Anlaß für die aktuellen Unruhen im Libanon.

Um den Bürgerkrieg in Syrien einzudämmen, müssen beide Seiten ausgetrocknet werden. Sanktionen lediglich gegen Saddam sind interessengeleitet und haben nur mittelbar humanitäre Züge.

Mal abgesehen davon, daß auch keiner einmarschieren will, man nutzt subversive Mittel. Der Einmarsch läßt sich nicht herbeischreiben.

Gast
@rain radar

„22. Oktober 2012 - 23:47 — rain radar
T. Stephan schreibt auch zutreffend: „

Im Prinzip gebe ich Ihnen in allen Punkten recht, nur manchmal bin ich eben ein Korinthenkacker.

“Um den Bürgerkrieg in Syrien einzudämmen, müssen beide Seiten ausgetrocknet werden. Sanktionen lediglich gegen Saddam sind interessengeleitet und haben nur mittelbar humanitäre Züge.“

Ich vermute Sie haben Saddam mit Assad verwechselt. Oder war das Absicht?

Gast
Ergänzung

Der freud'sche Versprecher "Sanktionen gegen Saddam" unterstützt den Argumentationsansatz!

Im Irak starben bei offenen militärischen Auseinandersetzungen (Einmarsch der Willigen infolge Aufrüstung Saddams durch die USA) je nach Statistik 100.000 bis einige Hunderttausende. Sehr viele Zivilisten darunter.

german-canadian
@rain radar

"Sanktionen lediglich gegen Saddam sind interessengeleitet und haben nur mittelbar humanitäre Züge."

Falsches Land. falsche Zeit!

"Libanon ist bürgerkriegserschüttert und hat in der Vergangenheit die Syrer dafür nicht gebraucht. Es gibt einen Unterschied zwischen Anlaß und Ursache. Der Bürgerkrieg in Syrien ist Anlaß für die aktuellen Unruhen im Libanon."

Die syrische "Regierung" betrachtet den Libanon schon seit Ewigkeiten als seine Sandkasten. Ob Hariri-Mord, Unterstützung der Hisbollah, Einmarsch und Rückzug der Truppen - Syrien spielt immer eine Rolle in Syrien.
Leider!

tagtest
@rain radar, In diesem Krieg ist Nicht-Eingreifen Nichts-Tun.

Das ist insbesondere dann richtig, wenn die Dynamik des Krieges auf keinerlei "Ermüdungserscheinungen" hindeutet und eine Seite, die brutale Assad-Despotie, sich vollständig delegitimiert hat und eine Friedenslösung nur über die Ablösung dieser Seite möglich ist.

Sicher kann man über die Intensität und Qualität des Eingreifens sinnvoll diskutieren (so wären z.B. schon Flugverbots- und Schutzzonen ein guter Anfang) - aber ohne solche Androhungen wird das totalitäre Assad-Regime nicht weichen und der Krieg nicht enden.
In der Tat: Ein Eingreifen kann man nicht herbeischreiben - es muss gemacht werden.

PS: Die Verwicklung Syriens im Libanon hat tatsächlich eine lange Vergangenheit.

german-canadian
sorry, Berichtigung

Syrien spielt immer eine Rolle im Libanon.
So wird ein Schuh daraus

tagtest
@rain radar 0:09, Ergänzung zur Ergänzung (Irak unter Saddam).

In einer Pressemitteilung der Gesellschaft für bedrohte Völker heisst es am 1. Juli 2004:

"Etwa eine Million irakische Bürger aller Nationalitäten und religiösen Gemeinschaften fielen Saddam zum Opfer" (Hier ist der link: http://www.gfbv.de/pressemit.php?id=67)

Es ist immer wieder wichtig und elementar, die Opfer von offensichtlichen Gewaltherrschaften nie zu vergessen (andernfalls produziert man immer ein schiefes Bild). Wir Deutschen können ein Lied davon singen...

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Gast
Was sagt der Artikel im Kern?

Absolut NICHTS! Alles ist reine Spekulation. Es gibt weder Hinweise, noch Beweise. Nur wer glaubt ein 'Abdanken' Assads koennte die Situation noch zum besseren wenden, irrt sicherlich. Genau das wuerde das Chaos in beiden Laendern nun nur massiv verstaerken. Ebenso eine wie auch immer geartete Intervention, die sicher weitere Kraefte aufs Schlachtfeld zwingen wuerde.

german-canadian
@dschungelmann

Na Ja!
Als Analytiker sind Sie sehr einseitig.

Das Sie SANA glauben ist bekannt.

Gast
JETZT wird noch ueber einen Blauhelmeinsatz....

diskutiert. JETZT! Da kommt die UN aber reichlich spaet. So ein Mandat liesse sich nun sicher nicht mit angedachten 3000, sondern nur mit MINDESTENS 30 000 gut ausgeruesteten Soldaten durchfuehren. Wer aber sollte die stellen? Wer sollte die zig gut ausgeruesteten radikalmuslimischen Milizen zur Ruhe bringen? Nette, beinahe zynisch zu nennende Geste der UNO. Der Zug ist laengst durch. Das haette man MIT Hilfe R und China problemlos vor einem Jahr umsetzen koennen. Will hier die UNO ihre bereits verspielte Existenzberechtigung darlegen?

Gast
@german-canadian

Geglaubt wird im Gotteshaus. Ich beleuchte die Dinge von moeglichst vielen Seiten. Kommt vor, das ich zum selben Schluss wie SANA komme, oder eben auch nicht. Wer mir Einseitigkeit vorwirft mag einen Spiegel bemuehen.