Poteste vor dem Parlament in Lissabon

Ihre Meinung zu Portugal: Finanzminister kündigt Einschnitte und Steuererhöhungen an

Portugals Finanzminister hat für 2013 deutliche Steuererhöhungen sowie Einsparungen angekündigt. "Wir haben keinen Handlungsspielraum", sagte Minister Gaspar. Er plant Kürzungen in Höhe von 2,7 Milliarden Euro - auch durch Entlassungen im öffentlichen Dienst.

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Kommentare

wiesengrund
Teufelskreis

Das Marktwirtschaftssystem Portugals scheint in einem Teufelskreis zu stecken, da einerseits die Lohnabhängigen mittels Lohnsenkungen et cetera brutal verarmt werden, um die Wirtschaft anzukurbeln. Andererseits aber die Zwangsverarmung dazu führt, dass der "Konsum einbricht, weil die Verarmten nur noch wenige Waren kaufen können.
Da kann scheinbar nur noch der liebe Gott helfen. Realistischer allerdings ist der Abschied vom Marktwirtschaftssystem hin zu einer Wirtschaftsweise, deren Zweck nicht mehr die Vermehrung des Unternehmergeldes, sondern die Versorgung aller Menschen mit ordentlichen Gebrauchsgütern ist

Gast
sparen sparen sparen . . .

wo da die Wirtschaftskraft herkommen soll, wenn keiner mehr was kaufen kann, ist mir echt schleierhaft. Die Unruhen nehmen schon überhand, geraten alsbald außer Kontrolle und führen so zum abrupten Ende ach der schönen EU-Vision

Gast
Unfassbar, dass das wirklich alles passiert.

Das liest sich alles wie eine 1 zu 1 Kopie von der Geschichte von Fabian dem Goldschmied. Sehr gruselig und beängstigend.

Gast
Grrrrr .... das ist doch eine Milchmädchenrechnung ...

zwar sind die wirtschaftlichen Zusammenhänge kompexe und ich maße mir nicht an zu behaupten, daß ich sie vollends durchschaue, aber ...

... dieses Vorgehen erscheint mir doch sehr kontraproduktiv. Mag zwar sein daß der Staatsapparat dauerhaft verkleinert werde muß. Das macht aber doch nur Sinn, wenn ich gleichzeitig Wachstum im privaten Sektor habe um die frei werdenden Arbeitskräfte aufzunehmen. Diese Anpassungen brauchen aber Zeit und können nur langsam, Schritt für Schritt erfolgen, weil es sonst zu kurzfristigen Verwerfungen führt.

Mit abrupten Maßnahmen erhöht man dan doch nur die Arbeitslosigkeit, und würgt den Kosum weiter ab. Der Staat spart dann zwar Gehaltszahlungen, die aber teilweise durch höhere Sozialleistungen wieder aufgefressen werden, nur daß letzteren Ausgaben keinerlei Leistung mehr gegenüber steht.

Natürlich ist das alles kompliziert. Aber sind wir wirklich von allen guten Geistern verlassen????

Gast
und dsas nächste Land, was die .... auspressen ...

"Wir haben keinen Handlungsspielraum", "Alternativlos". Basta-Politik ... unsäglich, dass dieses System immer noch so agieren kann. Schmeißt sie endlich raus aus den Tempeln und Parlamenten.
Jetzt wäre ich sehr gespannt, ob nicht auch der portugiesische .... wie so viele andere der Protagonisten, Verbindungen zu G.... (ich lass das mal weg, nicht dass mich ...) existieren.
Das fängt in Deutschland an, geht über Griechenland und hört in Portugal bestimmt nicht auf.
Ich bin kein Verschwörungstheoretiker, aber man kann "dran fühlen".
Wann endlich wird formuliert, dass wir keine EURO-Krise sondern eine Bankenkrise haben, wo wir die Zeche zahlen!

Gast
Unfairness und Friedensnobelpreis

Ich kann mich nur noch wundern...Da bekommt die EU einen Friedensnobelpreis und gleichzeitig wird in vielen Ländern das ungerechte und wirtschaftlich unsinnige Spardiktat fortgeführt.
Für alle die nicht verstehen, was in Portugal los ist ein kleines Rechenbeispiel: Bisher zahlte eine Alleinstehende Person ohne Kinder mit einem Jahresgehalt von 7.000 Euro 72 € Einkommenssteuer, plus Sozialabgaben von 11 %.
Ab 2012 sollen dass dann 206 € sein, das bedeutet eine Steuererhöhung von 186 % !!!
Die oberen Einkommen werden nicht so stark belastet. Bsp.: Jahresbruttogehalt 28.000 Euro bisher 5.300 € Steuern, ab 2013 sind es 6632 €, macht eine Erhöhung von 25 %.
Das soll fair sein? Der Frieden in Portugal wird auf jeden Fall so auf Dauer zerstört. Danke EU und danke Euro.

Heinrich von Braun
Randbemerkungen

Prinzipiell und generell, liebe Leser,

gehen mir all dieses Versagen der Regierungen in den südlichen EU - Ländern gehörig auf den Senkel.!

Jeder Bürger, egal welche Ausbildung er hat begreift doch selbst in seinem kleinen > Familienverband < dass er nicht mehr ausgeben kann und darf, als erwirtschaftet wird.

Warum um alles in der Welt begreifen das die Regierungen nicht???

Es sind eigentlich 3 Punkte die dafür verantwortlich sind:

1. Es wird Geld zum Fenster hinausgeworfen für sinnfreie Prestigeprojekte. 2. Immer mehr Sozialgeschenke - wegen der nächsten Wahl - die letztendlich nicht mehr finanzierbar sind. Und 3. Korruption und persönliche Bereicherung in extremen Ausmaß.

Wohin das führt brauche ich nicht zu erleutern, jeder hier im Forum kann sich das selber ausrechnen.

Euer H.v.B.

Gast

Und dennoch liegt auch nach dieser Reform die Lohn-, Vermögens- und Verbrauchersteuer unter dem Niveau einiger Geberländer.

Gast
Wie oft muss man Fehler wiederholen?

Nach Jahren des alternativlosen 'Krisenmanagements' wurden in genau 0 Ländern genau 0 Probleme gelöst und genau 0 Besserungen herbeigefürt. Dafür sieht man katastrophale Entwicklungen in ganz €land. Die Kosten dafür waren und sind gigantisch - die Rechnung kommt noch. Klingt nach einer Nobelpreiswürdigen Leistung :-)

Nun wird also auch Portugal langsam in Richtung Entwicklungsland zurückentwickelt. Und wieder unter extremen Kosten und Strapazen für die Bevölkerung, und wieder ohne Nutzen.

Hier äußert sich der bekannte Staatsrechtler Prof. Dr. Schachtschneider zum Thema: http://www.youtube.com/watch?v=DvL0paHOe1w

Warten wirs mal ab, wann wir hier auch 'keinen Handlungsspielraum' mehr haben, den Gürtel enger schnallen müssen usw. Nur eine Bitte: Wenn es soweit ist, möge bitte keiner mit dem Finger auf seine europäischen Nachbarn zeigen, sondern besser ganz Europa gemeinsam auf die Verantwortlichen.

Wobei wir das ja z.T. auch selbst sind. Wir schauen ja
fast alle tatenlos zu...

theoretisch
Entlassungen?

Klar - wir entlassen erst einmal staatliche Beschäftigte - vermutlich überwiegend in den unteren Einkommensgruppen. Die sind ja schließlich Schuld daran, dass es dem Land so schlecht geht. Die haben ja einfach so die Anweisungen von oben befolgt und damit das Land in die Misere geritten.

Das ist genauso wie bei der Deutschen Bank, bei der ja auch die tausenden Mitarbeiter, die vor nicht all zu langer Zeit von einem gewissen Ackermann entlassen wurden, weil diese schließlich Schuld am ach so miesen Konzernergebnis waren (ich glaube es war das Jahr des Rekordgewinns...).

Einzig beruhigend für mich: in Portugal spinnen die Politiker offensichtlich mindestens genauso viel herum wie in Deutschland. Schade nur, dass die die Macht haben.

Gast
Begrifflichkeiten ...

Tagesschau-Zitat: "Reaktion auf Schuldenkrise"

Wenn Sie sich dir dramatische Situation am Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft in den Süd-EU-Staaten vor Augen führen, haben wir es keineswegs mit einer "Schuldenkrise" zu tun, sondern mit einer "Währungskrise" und infolgedessen mit einer "Konjunktur- oder Wirtschaftskrise".

Selbst wenn der Staatshaushalt auf Null Euro gesenkt würde, würden Sie keinen einzigen Arbeitsplatz retten und auch nicht die Wirtschaft ankurbeln! Das ist wohl umso einleuchtender, wenn man sich vor Augen führt, dass durch Beamtenentlassungen, Rentenkürzungen, MwSt.-Erhöhungen die ohnehin schwache Binnennachfrage Richtung Null geht.

Dass wir es mit einer Eurokrise zu tun haben, erkennen Sie, wenn Sie sich vor Augen führen, dass die Türkei ihre Lira binnen 10 Jahren auf 1/5 des ursprünglichen Wertes senkte, um die (praktisch zu 100% nicht industriellen) Produkte exportierbar zu machen. P kann des Euro wegen nicht abwerten. Das ist das Problem. Der Export bleibt aus.

Gast
Also richtig verstanden...

...sind Bildung, Gesundheit und Beamte an der Misere Schuld, daher muss bei Ihnen eingespart werden und der Staat muss sich überall zurückziehen! Das ist doch genau das, was die Globalsierungsbeschlüsse beinhalten: Zurückdrängen jeden Staatswesens auf ganzer Front und Freigabe zur Ausbeutung von Land und Menschen durch die totale Privatisierung!
Die in den 60ern angestoßenen Bildunginitiative für die breiten Massen hat auch in Deutschland ihre Grenzen gefunden und wird hier durch sich ständig abwechselnde Schulreformen zu Tode gebracht. Nicht nur das Nieveau von Hauptschulen entspricht denen früher Hilfsschulen, auch das heutige Abitur ist ein Witz.
Wofür auch Bildung? Die USA zeigen doch das ungebildete weiße Arbeiter voll hinter Romny stehen! Was will man also mehr, als das die Ungebildeten ihre Ausbeuter selber wählen und unterstützen? Weniger Bildung glättet nun mal den Weg zur Globalsierung und Plutokratisierung der Gesellschaft.

Gast
System

In unserem Geldsystem müssen die Bürger oder Unternehmen Schulden machen. Und wenn Diese es nicht tun dann muss es der Staat machen. Anders geht es nicht.

Denn mit neuen Schulden kommt neues Geld in den Umlauf das benötigt wird um die Zinsdifferenz auszugleichen.

100% des Geldes entsteht indem jemand ein Darlehen aufnimmt. Die Bank erzeugt dies aus dem Nichts. Dafür möchte sie nach einem Jahr Zins (Geld für diesen Zinsbetrag existiert noch nicht). 100% des Geldes ist gleichzeitig Guthaben. Dafür gibt es Guthabenzins. Die Differenz von Schuldzins und Guthabenzins ist der Betrag der fehlt und nur durch neue Schulden erzeugt werden kann.

Die Geldmenge in dem System muss dadurch zwangsweise um die Zinsdifferenz jährlich wachsen.

Wenn ich meine Schuldzinsen nicht mehr bedienen kann hab ich ein Problem. Wenn dies mehrere nicht können hat die Bank ein P.. Wenn dies bei mehreren Banken der Fall ist hat der Staat ein P.. Wenn der Staat nicht mehr kann beginnt das System zu kollabieren.

Gast
man kann es "fühlen" und...

... nachlesen! Lies: "Die Globalsierungsfalle", rororo, da findest Du alles was uns heute aufstößt schon recherchiert und aufbereitet. Aber vorher stets Baldrian einwerfen, denn das Buch regt auf!
Die Menschen werden von einer vernetzten "Elite" genauso an der Nase herumgeführt wie eh und je. Es ging und geht immer um wirtschaftliche Machenschaften, wobei man heute zumindest für den Westen einen Weg gefunden hat ohne Weltkriege Reibach zu machen.
Und genau wie früher, interssiert's keinen, was "Die da Oben machen!" - man kann ja ohnehin nichts ändern! Diese kleinkindliche "versorgtwerden" Haltung der Massen, macht es möglich!