Arzt zählt Geldscheine

Ihre Meinung zu Interview: "Das Honorar-System versteht keiner mehr"

Die Ärzte bekommen zwar ein Plus von bis zu 1,27 Milliarden Euro. Doch die Unzufriedenheit werde damit nicht beseitigt, meint Gesundheitsexperte Knieps im Gespräch mit tagesschau.de. "Das eigentliche Problem liegt bei der Verteilung des Geldes." Das System durchblicke niemand mehr.

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29 Kommentare

Kommentare

Gast

Das Honorarsystem krankt an vielen Stellen, auch daran, dass zb Pharma mehr "verdient" als Naturheilmittel oder einfachste Aminoäuren als Präprarate,

allein Aminosäuren , die tausende Medikamente überflüssig machen würden! Aber nein. Hier sind wir im tiefsten Mittelalter und verblendeten (gemachten) Studien.-

Gast
das Problem ist ?

.. was wollen sie eigentlich ?

... es wird gezahlt ohne Ansehen, bei minimaler Kontrolle, völlig unabhängig von Erfolg oder völligem Versagen der Verantwortlichen; selbst die strafrechtliche Verfolgung von Inkompetenz bis Körper-Verletzung mit Todes-Folge in vielen hundertausenden Fällen ist für eine ganze Klasse und arrogant selbstverliebte Monopol-Schicht ausser Kraft gesetzt.

Dazu kommen die lukrativsten Neben-Einnahmen bis zu schlimmster Korruption und Glücks-Spielen, z.T.völlig veraltetem Wissens-Stand ( Weiterbildung ? erfolgt auf Lustreisen ! ) und wer-weiss-wo-und wie -erworbenen Lizenzen zum cash-in gegen die Interessen eigentlich durch verbindlichen Eid geschützter Klienten; mit freundlicher Unterstützung der staatliche freundschaftlich verbundenen und gesponserten Seilschaften.

Noch mehr Privilegeien gefällig ? oder räumen sie erstmal selbst auf ?

atemregler
Endlich einmal eine ehrliche Stellungnahme.

Wenn nicht einmal der ehemalige Abteilungsleiter des Gesundheitsressorts noch Gesetze oder Gesundheitssystem versteht: Schmeißt den Mist weg, und schafft ein gerechtes System, mit dem Ärzte, Patienten, Krankenschwestern, Apotheker... zufrieden sind! Dann hören auch diese unwürdigen Streitereien um eine Decke, die immer zu kurz ist, auf.

Gast
gkV-Honorare ohne Privatpatienten = 15 Jahre EInkommensverluste

2 Betrachtngen ohne Einkommen von Privatpatienten:
Nach KBV Angaben:
1.
= 1,42% p.A. mittl. Wachstum Honorare Praxenärzte 1997-2012
- 1,51% mittl. Inflation p.A.
= -0,9% mittl. pro Jahr Einkommensverluste
= 14,4% kumuliert zu 1997!

Die EZB erwartet für 2012 in allen Ländern -auch DE- eine Inflationsrate von 2,4%-2,6%.

Bei -2,4% DE u. +0,9% bisheriger Stand
= -1,5% Realhonorarsenkung der Praxen.

2.
3.721€ = mittleres Netto ohne private Zusatzarbeit.

Bei weit mehr Stunden als ein Industriearbeiter und daher recht vergleichbaren Stundenlöhnen netto dürfte allein mit den GKV-Einkommen zu wenig Anreiz bestehen für Studium und finanzielles Risiko für Gerätekredite und weniger Lebensarbeitsjahre für die Rente.

Fazit: Die fehlerhafte Politik bewirkte per besser vergütenden Privatversicherten als Ausgleich zum Wachstumsverlust einen Dumpingeffekt auf die gKV-Honorare.
Hier ist das eigentliche Verteilungsproblem, dass weit gesündere Privatpatienten quasi überlebenswichtig für Praxen macht

AnnoSechziger
undurchschaubar = Schwarzes Loch?

also wenn selbst die verhandelnden Experten nicht mehr durchblicken, wer kann dann gewähren daß dort korrekt abgerechent wird und nicht zig Milliarden in dunklen Kanälen verschwinden? Irgendjemand in diesem Geldverteilungssystem in erster Linie die eigenen Taschen füllt? KEINER!
Fakt ist doch, die Versicherungsbeiträge steigen trotz diverser "Gesundheitsreformen" Jahr für Jahr, die Leistungen für die Versicherten schrumpfen, die Gewinne der Pharmakonzerne steigen. Tja, und zu den Ärzten kann ja keiner was konkretes sagen da keiner mehr das System durchschaut. Und Firmen deren Produkte langfristig (Weichmacher -> Krebs; Zigaretten; Alkohol; Zucker -> Übergewicht, Karies) oder kurzfristig (Sodexo -> Keime) hohe Krankheitskosten verursachen werden in unserem System auch nicht zur Verantwortung gezogen. Immer getreu dem Motto "Gewinne privatisieren, Kosten sozialisieren".
Meines Erachtens müßte Ärzte belohnt werden für die Anzahl der Gesunden in ihrem Ort. Aktuell sind Kranke lohnender!

Gast
Deutschland: Extrem hohe Sozialabgaben - kaum Gegenleistung!

Erklaert dieser Honorar-Streit etwa die absolut miserable Abfertigung von Patienten in deutschen Praxen?
Ich bin so was von entsetzt uber die extrem hohen Sozialabgaben in Deutschland, mit dann so wenig Gegenleistung! In anderen Laendern, wie z.B. Australien zahlt jeder 1,5% vom Brutto Einkommen (oder bei hoeherem Einkommen entweder privat versichert oder aber 2,5% vom Brutto) in die dortige Medicare. Das deckt die Grundversorgung ab. Zugegebenermassen ist das med. System zwar auch nicht perfekt, aber schlechter als in D ist es dann auch nicht. Vor allem aber habe ich in all den Jahren NIE diese kaltbluetige Abfertigung wie hier in D erlebt. Mehr als 3-5min sind nie drin, und die Doc's zeigen absolut kein Interesse am Patienten. Da fragt man sich wofuer man diese wahnsinnig hohen Zwangsabgaben zahlen soll!!?? Die Aerzte selber fragen sich anscheinend, wieso sie noch die Praxis aufhaben sollen - und dann JETZT KOMMT's - die KRANKENKASSEN haben MILLIARDEN UEBERSCHUESSE !! Krank ist das!

Gast
Honorar

Es geht doch ganz einfach. Man muß nur mal an die Substanz ran. Kassenzulassungsrecht gehört zu den Krankenkassen. Wenn eine GVK ihre Normzahl an Ärzten voll hat, dann gibt es einfach keine Zulassung mehr. Diese Entscheidung können nicht Verbände der Ärzte treffen, sonst werden es immer mehr Röntgenärzte und keine Hausärzte. Das Approbationsrecht gehört ebenfalls au der Zuständigkeit der Ärzteorganisationen herausgenommen, so dass auch endlich Pfusch sanktioniert werden kann.
Ärzte sollen gut verdienen, aber die Gerechtigkeit im System muss die Ärzteschaft schon selbst schaffen, d.h. es kann nicht so werden, wie im Bankensystem mit Boni für die Chefs etc. Analog sind unterschiedliche Gebietstarife notwendig. Wo eben Mangel ist, muß das Honorar höher sein. Aber man muss eben mal an die Grundlagen herangehen. Und das muß der Gesetzgeber ( ohne FDP und Klientel und Lobby).

Manfred Schoenebeck
Warum wird bei den Ärzten in Absolutzahlen in EUR berichtet...

...und bei anderen Berufsgruppen in Prozent?? Schon das ist eine unfaire, vielleicht unbewußte Manipulation - oder weiß jemand noch, wieviel Millarden EUR/Jahr die Lohnerhöhungen der Lokfüher kosteten? Ich hatte mir 6% gemerkt. Hier war auch das Argument: jahrelanger Verzicht auf Erhöhungen...

Bitte, liebe Journalisten - einfach, wegen der allgemeinen Vergleichbarkeit - bleiben Sie bei Prozentangaben und schüren Sie nicht die Neidgefühle, indem das Wort "Ärzte" immer im Zusammenhang mit "Milliarden EUR" verwendet wird.

hawi71
Dieses Interview ist sehr interessant

und die beschriebenen Zustände sehr nachvollziehbar.
Wichtig wäre allerdings gleichzeitig eine Stellungnahme der zuständigen Politiker gleich mit zu liefern.Das viele viele Geld das Versicherte aufbringen, sowohl GKV und PV aber auch von den Arbeitgebern, muss endlich mehr den Kranken zugute kommen und damit auch dem behandelden Arzt.
Es kann z.B. nicht sein, dass ein Mann vom Schlüsseldienst mir, für (gemessene) 10 Sekunden
110 Euro abknöpft und bei Notfällen, der Hausarzt
gerade mal 30 Euro für Hausbesuche erhält.
Aber auch die Ärzte müssen endlich mehr Druck durch ihre Verbände ausüben-ihren eigenen Laden erst mal in Ordnung bringen.
Ich bin auch der Meinung, dass ein neues Honorarsystem vonnöten ist.
Geld ist genug da- nur erhalten es die Falschen-der Patient zuletzt. Leider bringt ein Regierungswechsel stets keine Erfolge. Alle Parteien murksen weiter an diesem unsolidarischen System..

henry.berlin
Wer hält an solch komplizierten gewachsenen Systemen fest?

Warum immer noch die Trennung zwischen privaten und gesetzlichen Kassen? Warum nicht auch gesetzliche Kasse für Beamte? Alle in ein System ohne Privilegien und wer darüber hinaus Sonderleistungen wünscht versichert extra. Dann hätten wir schon mal auf der Einnahmeseite der Ärzte ein einheitliches übersichtliches Bild.
Die Spaltung in die verschiedenen System ist ohnehin Basis für Ungerechtigkeiten.
Bislang konnten die besten "Risiken" den Kassen den Rücken kehren (Besserverdiener, Selbstständige, Beamte wären durchschnittlich für die Kassen günstigere Risiken).
Warum noch Beitragsbemessungsgrenzen?
1% ist 1%. Wenn sehr hohe Einkommen entsprechend in das System zahlten, könnten Kassen die Ärzte besser bezahlen und für mittlere und untere Einkommen würden Lohnnebenkosten sinken.
Dann sollte man überlegen, wie das Geld für die Ärzte neu aufgeteilt wird, um Anreize im Sinne der Kunden zu schaffen: Zahnerhaltung vor Ersatz oder sinnvolle Behandlungen vor zu schnellen OPs.

Gast
Graphik Durchschnittliche Ärztehonorare

Hier wäre es auch mal angebracht zu beschreiben, ob es sich bei den Zahlen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung um den Jahresnettoverdienst oder die Auszahlung der Krankenkasse an den Arzt handelt.

Unterschied:
Von der Auszahlung der Krankenkasse an den Arzt gehen unter anderem die Betriebskosten, Personalkosten, Kreditraten, Krankenversicherung, Sozialversicherung, ESt und noch einiges anderes ab.

Wenn ich das alles von (Werte aus der Graphik) durchschnittlich ca. 15000,- / Monat abziehe (bei Psychotherapeuten sogar nur von 5500,-), kann sich jeder überlegen, was da netto übrig bleibt - bei sehr viel mehr als 40h/ Woche und einer doch sehr erheblichen Verantwortung für Leib und Leben der Patienten.

Sharky_ffm
@vanPaten .. und?

Das wir in Deutschland seit 20 Jahren sinkende Nettolöhne haben ist doch bekannt und betrifft nicht nur Ärzte.

Den von ihnen angeführten Industriearbeiter der für 3.700 BRUTTO arbeitet trifft das aber viel härter!

Gast
Aufbruch zu neuen Ufern?!

„Man muss sich ein komplett neues Honorierungssystem überlegen... . Ich halte das alte System für nicht mehr reformierbar, es ist so kompliziert und so ineinander verschachtelt, dass es keiner durchschaut und auch keiner mehr darauf aufbauen kann.“[Knieps]

Dem kann ich nur zustimmen, genauso wie dem Hinweis, dass wir insgesamt ein (Geld)Verteilungsproblem haben, dass sich die Ärzte selbst geschaffen haben.

Die Grundproblematik, dass die niedergelassenen Ärzte einerseits selbständige Unternehmer und andererseits „Pauschalenempfänger der Krankenkassen“ sind, wird wohl auf lange Sicht ungelöst bleiben.

Bleibt die Hoffnung, dass die Politik endlich mal eine Kultur des Scheiterns entwickelt, indem man sich eingesteht, dass ein bestehendes System am Ende ist und nicht mehr reformiert werden kann, dies würde aber auch bedeuten, dass die Politik über die Kraft verfügt, etwas Neues entwickeln zu können- ich habe da so meine ganz heftigen Zweifel.....!

stahli
Irreführung der Bevölkerung

Wann wird denn hier mal in absoluten Zahlen gesprochen anstatt immer nur in Porzentzanlen....
Ein niedergelassener Artzt verdient Durchschnittlich 8000 € monatlich! mit seiner Praxis.
Die jeztige Erhöhung von ca. 1,5 Mrd. Euro für 150.000 Ärzte macht schlappe 10.000 € mehr pro jahr. d.h. der Gewinn der Praxen wird halt von 8.000 auf 8.900 € steigen.
Wann wird diesem Selbstbedieungsladen Gesundheit endlich mal ein Riegel vorgeschoben!!!!!!!

Gast
Was kann man denn von einem System erwarten..

...welches selbst krank ist. Ärzte mit hohem Maschinenpark wie Radiologen erhalten ein Vielfaches mehr als Kinderärzte oder Allgemeinmediziner, die mit Empathi und Hinwendung Ihre Patienten behandeln.
Davon abgesehen leisten wir uns eine Luxus von Medikamenten, 20iger oder 40iger Packungen werden verschrieben und of tnur zu einem Bruchteil verbraucht.
Beim Urlaub vor 20 Jahren mußte ich in der Karibik (Grenada)einen Arzt aufsuchen wegen eines heftigen Insektenstiches und bekam exact 8 Tabletten für 8 Tage und dann war die Schwellung weg. Hier hätten ich ein 40iger Tabletttenpack bekommen.
Ist letztlich alles eine Frage der Vernunft und der Ressourcen und von dem einen haben wir zu wenig und dem anderen zu viel.

Don-Corleone
Gesundheitsexperte: "Das Honorar-System..

Die vorhandenen Gelder müssen im System d.Ärzteschaft

umverteilt wrden, Radiologen u.co. etwas weniger,

dafür Hausärzte u.co. etwas mehr = Nullsummenspiel !

Notfalls muß das per GESETZ verordnet werden .

Dieses Weiterwurschteln hilft niemanden, schon garnicht
den Beitragszahlern .

Der Gesetzgeber ist gefordert, da es in Eigenregie nicht
funktioniert u. auch nicht funktionieren kann ,

von der Kontrolle ganz zu schweigen .

Dann per Gesetz : 1 Kasse

ALLE zahlen ein, ohne Bemessungsgre
nze ,

Das ist d.Modell d. Schweiz, läuft super ,
gilt auch f.d. Renten !

Warum das Rad immer neu erfinden ?

Und , Lobbyismus sollte unter Strafe gestellt werden ! -Eigener Paragraph-

Gast
1,27 Milliarden Euro -puh-

das liest sich anders, als um 1,8% pro Nase - wie?
(echt super Antiintellektualistisch Objektiv!)

... „Das System durchblicke niemand mehr - „ ...

das kommt sicher von den kollektivierten überwachungs- u. Kontroll- Einrichtungen,
die einem Krankenhausarzt,
48 Min. Formularbearbeitung rauben,
von den 60 Min. am Patienten.
Deutsches Gesundheitssystem auf dem 14 Platz EU-weit, gleich hinter Tschechien.
...: „es bedarf nur mehr Kontrolle u. Überwachung dann klappt alles noch viel besser!“ (gut das wir das jetzt in der Hand haben)
und erst einmal bei der Altenpflege, da wird die Menschenwürde, über die Länge des Zahnpasterstrangs auf der Bürste definiert.
Erlebt man im übrigen überall ...

Gast
"Fallpauschale" ---

Wenn ich das Wort schon höre, wird mir schlecht.

Mit diesem Begriff wird z.B. in der Heimunterbringung schon lange jeder Handgriff katalogisiert. Dass das zwangsläufig individuellen Anforderungen entgegensteht, zu noch mehr absurder Bürokratie führt - und am Ende sicher NICHT zu mehr Transparenz - liegt doch auf der Hand.

Natürlich stimme auch ich Herrn Knieps darin zu, dass das System völlig intransparent und nicht reformierbar ist.
Doch warum nicht mal einen Blick in die Niederlande riskieren? Dort läuft vieles - wenn nicht alles - im Gesundheitssystem anscheinend deutlich besser, menschengerechter und wohl auch nicht teurer als bei uns.

Gast
@ KFR

DIE Prügelorgie gegen die Ärzte hätten Sie sich aber wirklich sparen können.
Einer von denen wird eventuell mal Ihr Leben retten müssen. Hoffentlich haben Sie dann ihre "Meinung" schriftlich am Mann, damit der Arzt vor Behandlungsbeginn lesen kann, was Sie von ihm halten....

Gast
@ Sharky_ffm : Stimmt. Netto nach Inflation seit Jahren im Minus

Nach destatis hier die deutsche Nettolohnenentwicklung 2003-2011 (1.479-1.654 € je Arbeitnehmer und Monat)
aller Arbeitnehmer
abzüglich der Verbraucherpreisinflation:

2003 +0,00%
2004 -0,68%
2005 -0,50%
2006 -0,60%
2007 -1,29%
2008 -1,59%
2009 +0,61
2010 -0,06
2011 -1,27

Die Bruttolöhne (2.211-2.469 €) stiegen 1,00-1,03% pro Jahr.

Gast
es bleibt wie es ist

eigentlich hilft nur eine radikale Änderung des Systems, aber der Profit insbesondere der Konzerne steht wohl an erster Stelle.

Die Ärzte sind im Zwiespalt zwischen Heilen und nur noch Profit machen. Um die Menschen geht es da wohl nicht, nur um die Konzerne und Versicherungen.

So geht wohl unser System weiter den Bach runter, wie damit verdient werden kann.

Der Dümmste dabei ist der Versicherte. Nach Art der Salamitaktik wird immer mehr Leistung entzogen und die Preise steigen.

Auch hier wird die Spaltung der Gesellschaft immer deutlicher. Scheint ja, als wenn sie so gewollt ist.

Gast
@ Xanthippe

Ihr Zitat:
"Doch warum nicht mal einen Blick in die Niederlande riskieren? Dort läuft vieles - wenn nicht alles - im Gesundheitssystem anscheinend deutlich besser, menschengerechter und wohl auch nicht teurer als bei uns."

Weil unsere Politik sich schwer damit tut, mal über den Tellerrand zu schauen und sich etwas abzugucken, dass besser funktioniert als bei uns. Nahezu jedes Land kann uns in irgendeiner Weise vormachen, wie man etwas besser macht. Sei es Verkehr, Bildung, Soziales etc.

Vermutlich würden hier in Deutschland aber zu viele Leute ihre Pfründe loswerden. Deutsche Politik ruft ungern nach einem Fachmann .... sie spielt sich lieber selber als solcher auf und vermurkst es. Schuld sind dann natürlich immer die anderen...

Gast
@Winkelmann

Und zu viele gesunde und Rentner sind schlecht fuer die DRV

Studie in Leipzig u. Dresden,
über den Zeitraum von 10 Jahre,
das durchschnittliche Sterbealter lag:
1991 bei 68 Jahren
2001 bei 83 Jahren
womit im besonderen deutlich wird,
wie Hoch doch das Einsparpotential wirklich sein kann.

Und noch etwas aus eigener Erfahrung:
erst die Diagnose erklärt die Krankheit und zwangsläufige Therapie,
Einsparungen, definiert sich dann am besten, aus der Diagnose.
(ich warte auf die Werbekampagne,
sind OP´s ab 60+ J. sinnvoll?
Warum das unvermeidliche hinauszögern auf Kosten der Allgemeinheit?
ist das nicht unsoziales Verhalten?
hat der Staat(KVs, DRV) nicht die Pflicht ökonomisch zu Denken?)
es wiederholt sich alles!

Manfred Schoenebeck
@stahli - 13:39 Der Durchschnitt sagt es aber auch nicht!

Wenn es zu Streiks kommt, geht eben nicht der "Durchschnitt" auf die Straße, sondern vermutlich die 49%, die unter dem Durchschnitt liegen... Und ein Durchschnitt von 8.000 EUR im Monat, kann eben auch bedeuten, dass einer 1.000 EUR im Monat und der andere 15.000 EUR hat...

Durchschnitte sind Nebelkerzen, wenn die Varianz dazu nicht angegeben wird.

Schauen Sie mal, was jeder Deutsche "im Durchschnitt" auf dem Sparkonto hat und fragen dann ihren Bänker, ob Sie das abheben können.

Das Medizinstudium ist eines der härtesten - der Beruf dann eine ewige Projektionsfläche für Erwartungen an den lieben Gott. Gönnen wir den schlecht verdienden Ärzten unter den durchschnittlichen doch ein faires Einkommen!

Gast
Technischer Fortschritt ...

... sollte nicht nur bei medizinischen Geräten genutzt werden sondern auch bei der Abrechnung. Das System stammt nämlich noch aus Zeiten, in denen sowas manuell gemacht werden musste und es deshalb unmöglich war, mit den einzelnen Krankenkassen den einzelnen Patienten abzurechnen. Darum wurde die Kassenärztliche Vereinigung dazwischengeschaltet.

Heute gibt es sowas wie Computer. Mich nervt es extrem, wenn die Ärztin beim Gespräch nicht mehr in mein Gesicht guckt (oder dahin, wo es wehtut) sondern permanent auf den Bildschirm starrt und auf die Tastatur einhämmert, aber das könnte man auch zum Guten nutzen.

Mein Vorschlag : Wie Privatpatienten elektronische Rechnungen pro Patient, allerdings direkt an die Versicherungen. Die können durch den Patienten auf Wunsch geprüft werden. Der Computer würde das leicht machen, aber die Kassenärztliche Vereinigung wäre dann z.T. überflüssig, und das lässt sie natürlich nicht zu ....

Zeitungsjunge

Fehlt jetzt nur noch das Schwert um diesen Gordischen Knoten "Honorierungssystem" zu zerschlagen und etwas neues zu erschaffen. Aber für solche tiefgreifende Einschnitte bedarf es auch immer eines Mutigen und Mut ist heutzutage selten. Da ist es schon bequemer ruhig zu sein, nicht aufzufallen und seinen Job nicht zu riskieren.

Gast
die Ärzteschaft ist krank

...nicht das Honorarsystem ist primär krank, sondern das heutige Selbstverständnis der Ärzte, finde ich.
Gebt ihnen, was sie wollen, denn sie sitzen doch sowieso am längeren Hebel und wir wissen doch alle:
Wer die Macht hat, mißbraucht sie auch !

Gast
Psychotherapeuten

Dass die Psychotherapeuten in dem ganzen System am allermeisten benachteiligt werden scheint niemanden zu interessieren... Die sind jedoch weit abgeschlagen hinter ALLEN anderen! Zudem werden sie ja nicht nur im Beruf, sondern schon in der Ausbildung ausgebeutet!
Sie sind die einzigen im Gesundheitssystem, die ihre Ausbildung zum approbierten Psychotherapeuten selber finanzieren müssen (Kosten zwischen 20.000 und 40.000 EUR). Und obwohl sie meist die Arbeit eines Vollzeitpsychologen übernehmen, werden sie während der Ausbildung im Psychiatriejahr NICHT für ihre Arbeit bezahlt! (es gibt meist höchtens kleine Entschädigungen in Höhe von 200-400 EUR monatlich). Während der Ausbildung als Facharzt undenkbar!

Nachdem man sich also nach 5-6 Jahren Studium und 3-5 Jahren Ausbildung hoch verschuldet hat kann man mit einem Einstiegsgehalt von etwa 3.200 Euro BRUTTO rechnen. Ausser man kann einen der wenigen Kassensitze ergattern, die dann nochmal zw. 40 und 80.000 EUR kosten. Gerechtigkeit???

Gast
Habgier der Ärzte

Die Habgier der Ärzte wird sie noch in den Untergang führen.
Anscheinend sind die Ärzte der Meinung, dass sie Unternehmen führen, in denen oberste Priorität die Gewinnmaximierung darstellt. Unternehmen produzieren Produkte.
Schonmal daran gedacht, dass in den Praxen Patienten, also Menschen kommen?
Außerdem, ihr lieben Ärzte, ich bitte sie...ein Chirurg verdient durchschnittlich 211.600EURO. Selbst wenn man 111.600 abzieht, so bleiben doch ordentliche 100.000€ übrig. Das ist das Gehalt von drei hartarbeitenden Handwerkern!!
Also bitte mal einen Gang zurück stellen!!