Das Euro-Zeichen vor der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main

Ihre Meinung zu Eurogruppe: Hilfe für Portugal, Ultimatum für Griechenland

Einen Tag nach dem Start erhält der Euro-Rettungsschirm ESM von den Ratingagenturen Bestnoten. Doch der Krisenpolitik verschafft das keine Verschnaufpause: Portugal erhält neue Notkredite, auch Hilfen für Spaniens Banken sollen bald fließen. Die Eurogruppe stellte Griechenland ein Ultimatum.

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30 Kommentare

Kommentare

Gast
Schürfrechte

Ich kann Ihnen da nur zustimmen Schlumel. Als bei uns die Krise zuzuschlagen drohte, hat hat die Regierung massiv Geld in die Hand genommen, um die Wirtschaft vor dem Abschmieren zu bewahren, wie z.B. die Abwrackprämie und andere versteckte Subventionen, die eigentlich EU-rechtlich verboten sind.
Ein Sparen in eine Krise würgt die Wirtschaft ab und verschärft diese zugleich.

Meines Erachtens ist dies ein gezieltes "Sturmreifschießens" Griechenlands, damit man an deren Schürfrechte im Meer gelangt.
Und dreimal dürfen Sie jetzt raten, welche Konzerne da in den Startlöchern stehen...

Gast
@ Schlumel

Mir tun die Griechen, die unverschuldet in diese Situation geraten sind auch leid. Jedoch darf man nicht vergessen, dass das Volk jahrzehnetlang korrupte und wirtschaftspolitisch unfähige Regierungen gewählt und die dortige steuerpolitische Misswirschaft gestützt, ja vmtl. gewollt hat.

Auch ich hoffe als deutscher Steuerzahler und Bürge der griechischen Misswirtschaft, dass unsere Frau Bundeskanzlerin Merkel "gebührend" empfangen wird. Alles andere wäre für mich ein "Schlag ins Gesicht".

Wenn Sie das anders sehen, dann spenden Sie doch Ihr Vermögen, Haus oder Wohnung den Griechen; ich habe jedenfalls jetzt schon Angst um mein mickriges Erspartes, welches durch das Verschulden der Griechen und anderer mediteraner Länder und Völker in Gefahr ist.

Gast
@ 5:20 — Schlumel

Meine vollste Zustimmung! Griechenland ist längst über den Punkt hinaus, an dem man durch eine Konsolidierung der Staatsausgaben noch etwas reissen könnte. Inzwischen sollte klar sein, dass die ganze "Griechenland-Rettung" bisher nur eine Banken-Rettung war, das Geld, was die EU nach Griechenland geschafft hat, ist nicht beim Bürger oder bei der griechischen Wirtschaft angekommen, sondern wurde ausschliesslich benutzt, um Bankschulden zurück zu zahlen. Das muss aufhören. Was nötig wäre, ist ein Marshall-Plan, mit direkter Finanzierungshilfe für die griechische Wirtschaft, abseits der Großbanken. Dann könnte Griechenland den Banken gegenüber den Staatsbankrott erklären, ohne, dass man fürchten müsste, kein Geld mehr für Investitionen zu haben. Auch Bankenpleiten hätten ihren Schrecken verloren, da man auf sie nicht mehr unmittelbar angewiesen wäre. Und ich wage vorrauszusagen, dass gar nicht so viele Banken tatsächlich pleite gehen würden. Hier wird von Lobbyisten viel Angst verbreitet.

Gast
@Schlumel

In Ordnung, wir haben also einen Nachbarn der sich in den Klub geschummelt hat und jetzt feststellt dass er - oh Wunder - nicht mithalten kann. Dennoch will man im Klub bleiben.

Wir versuchen zu helfen und bürgen jetzt mit einer Summe die uns den Kopf kosten kann und was bekommen wir dafür? Hass. Die Griechen hassen nicht ihre Politiker die diese Krise über Jahre herangezüchtet haben, sie formulieren keine Selbstkritik, da sie das Spiel über Jahre hinweg mitgespielt haben, sie hassen auch nicht ihre Millionäre die das Land verlassen - Nein, gehasst wird der Überbringer der schlechten Botschaft. Ich war immer für eine europäische Solidarität, aber bei diesen Reaktionen hoffe ich dass Griechenland lieber heute als morgen die Euro-Zone verlässt. Leider.

"Anstatt Bankkonten zu "retten",sollte man lieber Menschen retten"

Klar. Wir lassen Banken und Industrie vor die Hunde gehen, akzeptieren dass der Staat keine Kredite mehr bekommt und liefern dann Lebensmittel in die Wüste Griechenland

Gast
Hat Griechenland überhaupt etwas was es versorgen kann?

Ich meine außer der Landwirtschaft und des Tourismus? Wenn nämlich nicht- ist es ein Fass ohne Boden, der unterm Strich, in der Währungsunion niemals für sich selbst wird sorgen können. Dazu müsste nämlich der Wert der eigenen Exporte so hoch gehalten werden, dass die Importe einem nicht unerschwinglich werden- wenn man aber nur Landwirtschaft und Tourismus hat- kann man dann mit der Konkurrenz nicht mithalten. Also- meiner Meinung nach- raus aus der Währungsunion- mit billigen Agrarprodukten den Export steigern und mit billigen Vorort-Preisen die Touristen anlocken...

Gast
@mightywombat

"Als bei uns die Krise zuzuschlagen drohte, hat hat die Regierung massiv Geld in die Hand genommen, um die Wirtschaft vor dem Abschmieren zu bewahren, wie z.B. die Abwrackprämie und andere versteckte Subventionen, die eigentlich EU-rechtlich verboten sind."

Ja, wir haben die Möglichkeiten genutzt um unsere Wirtschaft konkurrenzfähig zu halten - und haben dies mit einem Absinken unserer realen Kaufkraft bezahlt... wir haben den Gürtel enger geschnallt weil unsere Politiker ausnahmseweise mal vorausgeschaut und gesehen haben dass wir irgendwie gegenüber den Schwellenländern konkurrenzfähig bleiben müssen.

Griechenland hingegen hat seine Möglichkeiten genutzt um Wahlgeschenke zu verteilen, Vetternwirtschaft zu finanzieren und grundsätzlich über den eigenen Verhältnissen zu leben. Und als die Wirtschaft das Geld gebraucht hätte waren leider keine Ressourcen mehr da.

Der Unterschied? Griechenland bringt Europa an den Abgrund, während Deutschland zu den wenigen Aktivposten gehört.

COJO
Rettung?

50% Jugendarbeitslosigkeit in Spanien (da stehen uns radikale Zeiten bevor) 25% Gesamtarbeitslosigkeit auch in Spanien, weiter 25% kämpfen wohl um ihre Existensgrundlagen. In Griechenland gibt es dazu kaum verlässliche Zahlen, aber es wird wohl gravierender sein. In anderen Staaten sieht es nicht viel besser aus.
Seit 2008 ist nicht nur nichts gegen diese Missere passiert, nein man hat es noch erheblich verschlimmbessert.

Bei uns zahlen 10% der Deutschen 50% der Steuern. Aber das ist eigentlich gelogen. Wenn man nämlich 10 Euro zahlt und dafür 15 Euro Gegenwert bekommt, ist das auch nicht ein zukunftsfähiger Handel.

Je, länger man das Unvermeidliche (Enteignung von Ansprüchen und Besitz) hinauszögert, desto härter werden die Konsequenzen ausfallen. Aber das ist wohl kein europäisches Problem oder gar Deutsches, nein das ist ein globales. Denn Globalisierung umfasst eben nicht nur Chancen und Gewinn, nein auch Risiken und Verlust.

Gast

Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geliehen.
Mit dieser Aussage versuchte die Umweltbewegung der 1980'er-Jahre die Politiker daran zu erinnern, daß die Erde nicht den Politikern gehört und nicht deren Eigentum ist, sondern daß die Politiker sich bewußt sein sollten, daß sie nur Verwalter und Treuhänder der Erde sind, die uns und unseren Kindern gehört.
Auch, was unsere Steuergelder angeht, so sollten unsere Politiker sich bewußt sein, daß diese ihnen nicht gehören, und sie damit nicht willkürlich tun und lassen dürfen was sie wollen, sondern daß sie als Politiker nur Verwalter und Treuhänder sind.
Wenn man sich aber anguckt, wie die Staatsausgaben und die Staatsverschuldung seit 42 Jahren ansteigen, und wie sie insbesondere in den letzten drei Jahren ansteigen, dann frage ich mich, was für ein Selbstverständnis unsere Politiker von ihrer Rolle haben.
Und wenn die Politikerin Künast dann auch noch verlangt, wir sollten uneingeschränkte Solidarität mit Griechenland erklären...

Gast
Haltet euch fest...

..., es wird ein sehr harter Aufprall!

Die Mathematik kennt kein gut und böse... Achja, und Staatsschulden wurden in der Geschichte der Menschheit NIEMALS zurückbezahlt, sie wurden stets (hyper)inflationiert... Einfach mal selbst "die Geschichte des Geldes" (youtube) und millionen andere Quellen studieren!

Wer jetzt noch Forderungen gegenüber Banken und Versicherungen hat, wird die Zeche zahlen. Das ist so, seitdem es verzinstes Papiergeld gibt.. Wie gesagt, einfach mal selbst die Geschichte studieren und nicht darauf warten, dass jemand einem die Verantwortung abnimmt!!!

Gast
Ist doch sonnenklar.

Wer sich mit dem Geldsystem intensiv beschäftigt, weiß warum das alles passieren muss. Warum muss Portugal auf 3% Neuverschuldung gedrückt werden? Diese Annahme wurde in den Mastrichkriterien festgelegt, wo man bei 60% relativer Staatsverschuldung und einem 5% Wirtschaftswachstum geglaubt hat, dass diese Neuverschuldung zu keinem Anstieg des relativen Schuldenstands führen würde. 5% Wirtschaftswachstum jährlich ist unrealistisch. Warum kleben die Politikdarsteller an diesen Zahlen?
Meine Antwort: Sie wissen es nicht oder sagen es uns nicht. Und die Medien, die vierte Säule der Gewalt unterstützt die Politikdarsteller.
Fakt ist: Das Geld- und Finanzsystem ist weltweit am Ende. Alternativen werden nicht diskutiert, also werden wir am Ende alle dafür zahlen, keiner kann sich einem gesellschaftlichen Zusammenbruch entziehen, da wir alle voneinander abhängig sind.

Gast
Nicht reden, handeln!

Die griechische Regierung macht es sich selber schwer, indem sie die einmal beschlossenen Maßnahmen nicht umsetzt. Erstens können sich z.B. Kosteneinsparungen durch Abbau der Bürokratie (über deren Notwendigkeit sich alle einig sind!) nicht auswirken, d.h. es muss dann anderswo wieder gespart werden. Zweitens heizt man die Proteste an, denn protestiert wird ja erstmal bei den Beratungen über Sparmaßnahmen (damit es einen selbst nicht trifft) und dann wenn es soweit ist, dass es einen trifft. Je öfter diskutiert wird, desto mehr wird protestiert, und die Proteste schädigen die Wirtschaft mittlerweile mindestens genauso viel wie die Einsparungen. Drittens aber macht man sich unglaubwürdig, und das ist vielleicht das größte Problem der griechischen Regierung.

Gast
@MilosFormanJack...

Den Staatsschulden die vererbt werden, stehen auch Forderungen bzw. Guthaben gegenüber, die ebenfalls vererbt werden. Also eigentlich kein Problem. Wir vererben nur eine Verteilungsungerichtigkeit, die auf einem gesellschaftlichen Konsens beruht. Wir alle sind Träger des System und wir alle können es ändern. Geldsystem, Verschuldungsproblematik etc. sind alles gesellschaftliche Vereinbarungen, die man ändern kann. Die Geschichte zeigt immer wieder, dass diese Veränderungen auch vollzogen werden.

seenuckel

Ich zahl lieber noch Milliarden nach Südeuropa als einen einzigen Euro in Länder, die seit Jahren bis Jahrzehnten ihre ach so streng überwachten Vorgaben nicht einhalten und das Geld ausgeben wie und wo sie wollen.
Hier ist es nun der ESM, dort nennt man es Länderfinanzausgleich - ich seh da keinen Unterschied...

Gast
Sparen, Kürzen, Streichen und Retten

Gespart wird nirgends, erst recht nicht in Griechenland, denn dazu müssten Einnahmen größer als Ausgaben sein. Das ist auch in Deutschland nicht der Fall. Gekürzt und gestrichen wird zwar in großem Maße, aber gerettet wird dabei kaum jemand, nur die Rendite des Kapitals, das "dummerweise" griechische Anleihen geparkt hat. Dieses Kapital ist bekanntlich in prozentual sehr wenigen Händen.

Bei Licht betrachtet, wird also Geld von Vielen auf Wenige umverteilt und zwar jetzt europäisch und staatlich organisiert. Gerade diese Wenigen brauchen es am wenigsten.

Als kleine Hausaufgabe: Gegen wen sollte sich dann der Hass eigentlich richten?

Gast
Der ESM ist da

Man hat genau das gemacht, was man vorhatte. Sobald der ESM installiert war, wurden die Daumenschrauben angezogen. Es gibt klare Ultimaten, deutliche Worte. Warum? Weil man es sich nun leisten kann! Der ESM ist die Brandmauer, die Spanien, Portugal und Italien schützen soll, wenn die Griechen scheitern. Ob das hinhaut, werden wir sehen. Fakt ist aber: ohne ESM hat sich diese deutliche Sprache niemand getraut, weil man wusste, dass man keinen Schutz gewährleisten kann. Nun sieht das anders aus. Wenn jetzt Griechenland geht, muss man "nur" UN-Blauhelme für die Sicherheit schicken und Hilfspakete packen.

So hart es sein mag: wir alle verlieren ein bißchen dabei, die Griechen verlieren alles. So ist das eben. Das lässt sich nicht mehr ändern.

Nach einer Staatspleite können die Griechen dann ihre Bürokratie verschlanken, Militärausgaben senken und Politikerdiäten kürzen. Für den heutigen Staat kommt das alles zu spät.

Gast
@Shagwell

"Wenn man hier als Volkswirtschaftler so mitliest, wird einem schlecht."

Lassen Sie sich gesagt sein: Man kann auch VWL und Ökonometrie studiert haben ohne Ihre Meinung zu teilen. Auch wenn Ihnen dabei vielleicht schlecht werden mag.

1. Die Griechen haben ihre Daten geschönt und sich damit beworben. Darüber wurde bei der Aufnahme aus politischen Gründen hinweggesehen, aber es ändert nichts daran dass sich die Griechen selbst in ihr Verderben geschummelt haben.

2. Es mögen zwar nur 7,9% verbeamtet sein, dafür sind aber knapp ein Viertel der Arbeitnehmer im Öffentlichen Dienst tätig - das ist eine üble Schieflage.

3. Die mangelnde Konkurrenzfähigkeit der griechischen Löhne mag vielleicht auch der Tatsache geschuldet sein dass die Griechen im Jahr der Euro-Einführung erstmal die Löhne um 12-15% angehoben haben. Aber vielleicht ist das ja ein ganz normaler Vorgang, Sie als Volkswirtschaftler werden da sicherlich eine fundierte Meinung zu haben ;)

Nichts für ungut

Questor

ladycat
- Questor 7.52 Uhr -

Sehr gut formuliert!
Erst gestern wurde im TV wieder die Doku "Der große Euro-Schwindel" gezeigt. Diese besagt, dass die griechischen Politiker auf Biegen und Brechen den Euro haben wollten und sich ihn somit betrügerisch erschlichen haben. Unsere Politiker sagen selbst, dass Griechenland niemals hätte in die Euro-Zone aufgenommen werden dürfen, weil es die Kriterien hierfür nicht erfüllte. Diese Kriterien werden auch heute nicht erfüllt und auch nicht in Zukunft, deshalb muss Griechenland die Euro-Zone verlassen. Wenn man einen Fehler macht, muss man ihn beheben und nicht wiederholen.
Die griechische Wirtschaft ist einfach zu schwach für diese Währung.

Gast
Verschwörungstheorien helfen nicht

Was soll da in einem Land, das seit Jahrzehnten zu einem Gutteil von EU-Milliardensubventionen, Zuchüssen und Projekten ganz gut ebenso zu leben (und zu lügen!) verstand und den Rest sich mit Auslandsschulden finanzierte, "sturmreif geschossen" werden?
Wozu braucht denn Griechenenland, u.a. die bezogen auf Bevölkerungszahl und die eigene Wirtschaftsleistung teuerse Militärmaschine aller EU-Staaten? Viele, viele "Staatsdiener" die nichts produzieren, das exportfähig wäre aber recht gut "vom Staat" und dfessen Schulden leben.
Noch heute (!!!) kann selbst in Spitzenhotels in Athen erlebt werden, dass keine Rechnung für Bankette (!) ausgestellt wird - um "Steuer zu vermeiden". Passiert unlängst einer Wirtschaftsdelegation aus einem nördlichen EU-Staat...

Gast
@8:50 — Trecker: Jedes Mal der gleiche Humbug!

"Gespart wird nirgends, (...) denn dazu müssten Einnahmen größer als Ausgaben sein."

Wenn Sie Strom sparen, dann legen Sie den auch nicht für später zurück. "Benzinsparende" Fahrweise bedeutet auch nicht, dass Benzin in den Tank zurück läuft!

Gast
cowboy8: Ersarnis

Tut mir leid, aber der Begriff volkswirtschaftlicher Ersparnis ist anders definiert, als sie es in ihrem Sprachgebrauch tun:

S = Y - C - G.

Ersparnis = Einkommen - Konsum - Staatsausgaben

Das können Sie in jedem VWL-Buch oder auch in Wikipedia nachlesen.

Es muss also tatsächlich etwas übrig bleiben.

B.Conny
Zur Lage Griechenlands und deren "Rettung"

Griechenland hat nicht nur politisch versagt, es hat auch keine wahrhaft konkurrenzfähige Wirtschaft, mit der irgendjemand etwas zu tun haben will. Habe selbst schon vor über 20 Jahren internationale Wirtschaftsprojekte für EU-Förderungen aufgebaut und mußte feststellen, dass schon damals alle EU-Firmen sagte, "aber nur ohne griechische Firmen". Politische und wirtschaftliche Regeln in Griechenland sind so uneffizient, dass wirtschaften fast unmöglich ist. Ebenso arbeiten auch die Privatunternehmen. Und Ausländer sind selbst mit griechischen Wurzeln im Land nur als Touristen gern gesehen. Hilfe für Griechenland kann nur ein radikaler Schuldenschnitt sein, der die Verschuldung im SCHULDENDIENST des Landes unter 100% drückt. Alle Staaten, die sowas gemacht haben (Arbentinien, Guyana, Ghana) haben es nicht nur überlebt, sondern sind gestärkt daraus hervorgegangen. Solch ein Schuldenschnitt beduetet auch nicht den Austritt aus dem Euro oder der EU - er gibt aber Möglichkeiten und Zeit.

Gast
@9:50 — Trecker

"S = Y - C - G
Es muss also tatsächlich etwas übrig bleiben."

Nein, muss nicht. S ist nämlich nirgendwo als positiv definiert. Die Gleichung gilt immer und nicht nur dann, wenn C+G < Y ist. Es gibt also IMMER eine Ersparnis in jeder Volkswirtschaft.

Mit "Sparen" sind nicht nur im allgemeinen Sprachgebrauch, sondern auch im ökonomischen Sinn Tätigkeiten gemeint, die S wachsen lassen. Davon, dass durch "Sparen" S positiv werden MUSS, ist nirgendo die Rede.

Gast
Es ist wie immer: Am Ende knickt Merkel wieder ein.....!

Es wird wie immer sein: Am Ende knickt Bundeskanzlerin Merkel wieder ein und Pleite-Griechenland wird auch weiterhin vom deutschen Steuerzahler künstlich am Leben erhalten.

Unser Kinder und Enkel werden die teure Zeche für diese verfehlte Pseudo-Rettungspolitik von Merkel, Schäuble und Co. zahlen müssen.

Alle diejenigen, die den Verbleib Griechenlands im Euro fordern, handeln unsozial, weil sich die Griechen den teuren Euro schon lange nicht mehr leisten können.

Nur dann, wenn Griechenland abwertet und zurückkehrt zur Drachme, wird die Verarmung und Verelendung breiter Teile der griechischen Bevölkerung gestoppt werden.

Es wäre also auch ein Akt der Humanität, wenn Griechenland schnellstens aus dem Euro austritt.

Auch Argentinien hat vor einigen Jahren den Staatsbankrott erklärt, ist jedoch nun trotz Staatspleite auf einem sehr guten ökonomischen Weg.

Es kann deshalb im Interesse der Griechen, der EU und Deutschlands nur noch lauten: Griechenland muß sofort raus aus dem Euro!!!

Gast
@cowboy: Ersparnis

Da machen Sie es sich etwas leicht. Natürlich gibt es eine negative Ersparnis, die dann das Gegenteil von Sparen wäre, nämlich eine Verschuldung. Wenn Konsum und Staatsausgaben größer als die Einkommen sind (so wie in fast allen westlichen Staaten), werden Schulden gemacht.

Aber das ist im Privaten doch nicht anders. Wenn ich etwas für die Zukunft spare, lege ich Geld beiseite, das ich übrig habe, z.B. auf eine SPARkasse. Würde ich nur meine schuldenmachenden Ausgaben kürzen wollen, müsste ich zum Schuldnerberater gehen.

Das Problem ist, dass wir Wissenschaftler mit Begriffen etwas korrekter umgehen wollen, damit man nicht aneinander vorbei redet. Daher wäre es sinnvoll z.B. "Kürzungen" und "Sparen" klar voneinander zu trennen. Das wäre auch für die Presse angeraten, wenn sie klar formulieren wollten. Zugegebenermaßen stellt die deutsche Sprache hier einige Stolpersteine, daher verstehe ich ihren Einwand, der mich trotzdem nicht davon abhalten wird, genau zu formulieren.

Gast
@Kathgläubig

"Es wird wie immer sein: Am Ende knickt Bundeskanzlerin Merkel wieder ein und Pleite-Griechenland wird auch weiterhin vom deutschen Steuerzahler künstlich am Leben erhalten."

Es ist schon faszinierend. In Deutschland wirft man Merkel europapolitische Tatenlosigkeit und mangelnde Konsequenz ein, der Rest Europas warnt vor einer Dominanz durch Deutschland und betrachtet Merkel als mächtigste Frau der Welt...

Vielleicht sollten sich Kritiker im In- und Ausland mal zusammensetzen und sich abstimmen ob man ihr zuwenig oder zuviel Gestaltungswillen vorwerfen sollte. Da macht man sich weniger lächerlich.

Gast
@10:57 — Trecker

Wissenschaftlich korrekt ausgedrückt, heisst S immer "Ersparnis", egal ob positiv oder negativ. Als Wissenschaftler sollte Ihnen die Vorstellung einer negativen Ersparnis keine Probleme bereiten.

Wenn das für Otto Normal zu hoch ist, kann man sich dem normalen Sprachgebrauch bedienen (der auch durch die VWL nicht umerfunden wurde). Auch hier wird "sparen" im Sinne von "weniger verbrauchen" verwendet (Sprit sparen, Strom sparen, beim Einkaufen sparen, etc.).

Haargenau die selbe Bedeutung hat der Begriff "Sparen" im volkswirtschaftlichen Sinn. Dass eine Volkswirtschaft nur dann spart, wenn S positiv ist, ist schlichtweg falsch. Ansonsten will ich einen Beleg.

Selbstverständlich bedeutet "Sparen" auch das Zurücklegen von Geld, aber nicht nur und schon gar nicht im volkswirtschaftlichen Sinn.

Maria-José Blumen
Europa steht im Wettbewerb...

...mit USA,China,Japan, Indien, etc.
Aus diesem Wettbewerb kann sich keiner ausklinken.
Wir sehen ihn täglich an den vollbeladenen Containerschiffen die an europäischen Häfen festmachen.

Wenn sich Griechenland aus dem Wettbewerb abmeldet & sich auf den Standpunkt stellt dass es ja reiche Länder in Europa gibt für die es kein Problem ist griechischen Lebensstandard zu erhalten dann schwächt das nicht nur die reicheren Länder sondern auch insgesamt die Stellung Europas in der Welt.

Werden wir zur Transferunion dann würgen wir den innereuropäischen Anreiz mehr zu leisten, besser zu wirtschaften, innovativer zu sein, ab.
Wir werden zu einer Wirtschaftszone verkümmern nicht unähnlich dem ehemaligen sowjetischen Wirtschaftssystem mit seinen Satellitenstaaten.

KEINER WIRD MEHR TUN ALS NOTWENDIG

und damit werden sich die Deutschen irgendwann dem griechischen Standard annähern.

Ohne Wettbewerb kein Anreiz.
Ohne Notwendigkeit für seinen Haushalt geradezustehen keine Haushaltsdisziplin.

fathaland slim
9. Oktober 2012 - 7:52 — Questor

"Der Unterschied? Griechenland bringt Europa an den Abgrund, während Deutschland zu den wenigen Aktivposten gehört."

Bei einer Wirtschaftsleistung von ungefähr 3% des Euroraumes kapiere ich nicht, wie dieser Zwerg Europa an den Abgrund bringen kann.

Gast
Deutschland hat 2010 keine Schulden gemacht

@ 10:57 — Trecker

Wenn Konsum und Staatsausgaben größer als die Einkommen sind (so wie in fast allen westlichen Staaten), werden Schulden gemacht.

Für Deutschland gilt das nicht. Laut Statischem Jahrbuch 2011, S. 629 hat die deutsche Volkswirtschaft 210 Mrd. € gespart, wovon -59 Mrd. € auf die öffentlichen Haushalte entfallen.

Die Doppeldeutigkeit von "sparen" löst sich m.E. im Bedeutungszusammenhang auf. Wenn es um die Senkung des Verbrauchs bzw. die Kürzung der Ausgaben geht, dann wird der Begriff offensichtlich nicht im Sinne von Vermögensbildung verwendet.

Negative Ersparnis wird nicht automatisch zu Schulden. Wenn ich Ersparnisse aus früheren Zeiten angesammelt habe, muss ich keine Schulden machen, sondern ich kann das Defizit durch entsparen decken.

Gast

Dieser Zirkus ist nichts als albern, da der Staatsbankrott seit jeher zum staatlichen Alltag gehört und beispielsweise Herrscher wie Philipp II. von Spanien drei mal in ihrer Regentschaft den Staatsbankrott erklärt haben. Daran hat sich auch in der Papier- und Buchgeldzeit nichts geändert, wie man am Fall Argentiniens sehen kann; auch Argentinien verordnete der IWF eine ähnliche Schröpf- und Rosskur, wie sie nun Ländern wie Griechenland, Italien oder Spanien verordnet wird, doch nach einiger Zeit hatte Argentinien genug und verkündete, daß der IWF das Land gern haben könne und erklärte den Staatsbankrott; und das Land gibt es noch heute. Die wirtschaftlichen Folgen des Staatsbankrottes dauerten einige Jahre und das Land darf nun sogar bei der Staatsschauspielergruppe der 20 auftreten, um über das Schicksal des Erdenrundes mit zu bestimmen. Daher sollte man den Staatsbankrott nicht scheuen, wenn die Zinslasten zu groß geworden sind, wohl aber fortan vernünftig haushalten lernen.