Demonstranten in Athen

Ihre Meinung zu Merkel besucht Griechenland erstmals seit der Finanzkrise

Die Regierung hofft auf eine milde Merkel, die Bevölkerung hat Großproteste gegen die Kanzlerin geplant. Bei Merkels Besuch ist Athen eine Polizeifestung: Die Gewerkschaften haben zu einem Generalstreik aufgerufen gegen die "zerstörerische Sparpolitik".

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12 Kommentare

Kommentare

ladycat
Das schönste Geschenk wäre Zeit und so weiter

machen wie bisher.
Mag sein, dass einige deutsche Politiker Griechenland gern im Euroraum gesehen haben, zum Beitritt gezwungen wurde das Land jedoch nicht. Gegen Merkel protestieren ist vollkommen falsch, denn ihre eigenen Politiker sind schuld an der Misere. Griechenland braucht doch nur aus dem Euroraum austreten, dann hat es Merkel und die Troika vom Hals. Die Normalbürger erhalten dann Hilfe von der EU.
Bevor nicht die Steuereintreibung richtig angegangen wird, dürfen keine Steuergelder mehr fließen. Griechenland soll endlich das Experten-Angebot aus Deutschland annehmen.

Gast
@ ladycat

Naja, als der Euro eingeführt wurde hat man schon sehr gelockt, denn die exportstarken Staaten brauchten ja auch einen Markt, sonst lohnt das ganz nicht. Man hat da an allen möglichen Stellen wohl wissentlich ein Auge zugedrückt.
Sicherlich hat GR leichtfertig das angebotene Geld genommen und hätte hier viel genauer schauen müssen. Aber das ist wohl öfter so, dass man erst mal nimmt und später merkt, das haut nicht hin.
Mit der Expertenhilfe ist das ja so, dass schon Ideen der Berater einfließen, auch einer dt. Beraterfirma (bei der übrigens Steinbrück Vorträge hält). Aber würden wir uns so ohne weiteres Beratung von z.B. der USA holen? Zudem derzeit die Mitglieder der TROIKA untereinander etwas im Konflikt sind.
Was GR brauchen könnte, wäre Verschlankung/Modernisierung der Verwaltung, aber daran hat wohl keiner Interesse; Maßnahmen wie das Eintreiben der Steuer mit der Stromrechnung haben die Verwaltung eher gestresst, nur der Druck, wer nicht zahlt erhält keinen Strom wirkt.

Bernd1
@ ladycat - Austritt aus dem Euroraum?

Sie schreiben:
"Gegen Merkel protestieren ist vollkommen falsch, denn ihre eigenen Politiker sind schuld an der Misere. Griechenland braucht doch nur aus dem Euroraum austreten, dann hat es Merkel und die Troika vom Hals. Die Normalbürger erhalten dann Hilfe von der EU."

Es ist zwar richtig dass vor allem die griechischen Politiker Schuld an der Misere haben und nicht Merkel. Aber das mit dem austreten aus dem Euroraum ist nicht so einfach weil es vor allem die Normalbürger ganz hart treffen würde.
Da ist es nicht so einfach mit der Hilfe der EU!
Denn mit dem Austritt wäre u.a. sofort die gesamten Rentenkassen der Griechen pleite.
Natürlich auch die Banken.
Und es wäre das Ende der griechischen Wirtschaft denn womit sollten die Unternehmen Rohstoffe und Energie importieren??
Mit einer wertlosen Drachme?

Das isr inzwischen wohl allen Experten (außer Prof. Sinn) klar dass der Ausstieg Griechenlands aus dem Euro vor allem die Griechen treffen und um Jahrzehnte zurück werfen würde.

Gast
GR zurück zur Drachme?

Vor dem Schuldenschnitt hatten ja die internationalen Geldgeber, die Anleihen von GR hatten genug Zeit diese abzustoßen. Und schon im ersten Vertrag damals musste GR zusichern, dass sie einen Großteil der Anleihen zurück kaufen, sodass vor dem Schuldenschnitt knapp 80% aller Schulden schon im Land selbst gehalten wurden. Da hat der Schnitt hauptsächlich kleinere Anleger getroffen und die Versicherungen und Banken im Land selber. Hätte GR früh einen Schuldenschnitt bekommen und wäre zur Drachme wäre was zu retten gewesen, aber so sehe ich keinen anderen Weg als die Banken weiter zu bedienen, denn das Geld was nach GR fließt geht zu 100 in den Schuldendienst. Allein die EZB hat schon ca. 1 Mrd. an Zinseinnahmen die letzten zwei Jahre durch GR gemacht.
Viele Maßnahmen drängen das Land an den Rand eines Bürgerkrieges - wer will das denn?
Dazu noch die pauschalen Urteile über "die Griechen" - faul, betrügen und schimpfen nur (o.k. - das können Sie wirklich gut), bin 5 -6 mal im Jahr dort...

MisterEde
Zeit? Nein, Perspektive!

"Das schönste Geschenk, das Angela Merkel morgen der griechischen Regierung mitbringen könnte, wäre also Zeit, wenn Sie den Griechen zwei Jahre mehr Zeit zum Sparen einräumt."

Diese Aussage ist so schlicht, wie falsch!

Vor 10 Tagen habe ich unter der Überschrift "Griechenland braucht keine Zeit, sondern eine Perspektive", mein Unverständniss beschrieben.

Wir verschleppen die Krise, wie eine Erkältung zur Lungenentzündung. Welche Stufe des wirtschafltichen Sterbens Griechenland bislang erreicht hat, kann ja jeder selbst sehen.

Eine Perspektive für Griechenland zu schaffen ist nicht billig, aber es ist sicherlich billiger als die Dauerkrise nach Merkels Rezept.

Gast
Einerseits taff aber wozu?

Wozu dieser Besuch. Klar, Frau Merkel zeigt dadurch, dass sie die griech. Regierung stützt und ihr Bemühen anerkennt. Sie zeigt vielleicht durch ihre Worte, dass sie die bish. Leistungen anerkennt, sagt gleichzeitig aber auch, dass es noch lange nicht geschafft ist. Gut für die aktuelle griech. Regierung, vielleicht. Und weiter? Die Leute auf der Straße wird sie nicht erreichen. Viele Griechen sehen, dass ihre eigene Riege am Schlamasel schuld ist. Aber die wo pöbeln sehen nur die Schuld anderer, nun wo die Einschnitte kommen. Ich verstehe, dass man wütet, wenn es um die Existenz geht. Mit 60 in Rente und am Finanzamt vorbei, dann noch korrupte Politiker, da geht jedes Land dahin. Ich bin kein Merkelfan und finde auch nicht alles gut was sie tut, aber sie mit Hitler zu vergleichen, eine in D. demokratisch gewählte Kanzlerin ist sehr unverschämt. Dt. Symbole zu verbrennen ist noch unverschämter, solche Bilder könnte es aber nun wieder geben. Kopfschütteln meinerseits, einer Halbgriechin

DeHahn
Die Frau hat wirklich Brust!

Nach all den Unsäglichkeiten, die diese Frau über die Griechen etc. abgelassen bzw. durch andere hat ablassen lassen, gehört schone eine enorme Brust dazu, sich dort hin zu trauen. Ich glaube, das ist genau das, was die Betroffenen sprachlos macht: eine solche Unverfrorenheit gepaart mit absoluter Fühllosigkeit, da ist man baff!

Gast
@ladycat

"Mag sein, dass einige deutsche Politiker Griechenland gern im Euroraum gesehen haben, zum Beitritt gezwungen wurde das Land jedoch nicht."

Mag sein, dass ... aber Griechenland aufzunehmen wurde die EU ebenso nicht gezwungen. Und wem schadet es nun am meisten wenn Griechenland austritt? Griechenland? Und wem nützt es am meisten? Deutschland?
Das dürfte doch zumindest sehr fragwürdig sein.

Gast
@ladycat - "Weiter machen wie bisher"

Tja, es gibt ein Programm im Gang und wird auch umgesetzt. Das Land reduziert sein Staatsdefizit ständig, es liegt im Moment bei 7.5%, 15.5% war es noch vor 2 Jahren, Unter 3% ist der Ziel, also gar nicht weit entfernt. Und das bei anhaltender Rezession, was die Anstregungen quasi verdoppelt. Und das die eigene Wirtschaft, das Fremdgeld deckt dann die Defizite, bis man die -eigentlich nicht mehr so weit entfernten - Maastrichtkriterien - erreicht.
Es werden also doch Maßnahmen umgesetzt, die Fiskalische Konsolidierung ist die größte, die in so kurzer Zeit in einem demokratischen Lande unter normalen Umständen erreicht wurde und umfasst bis dato in 2 Jahren ganze 20% der Wirtschaftsleistung, wie eine neue Studie der Staatsbank von Irland beweist, das ist fünf mal mehr als in Spanien oder Portugal.

Gast
@ladycat - Besser Troika am Hals als aus der EZ auszutreten

Denn dann wäre Griechenland binnen Stunden zurück in die Steinzeit geschleudert. Denn um ein Land im Lauf zu bringen braucht man vor allem Energie. Energie für die Wirtschaft, für die heute weitgehend mechanisierte moderne Agrarproduktion, für die Effektive Mobilität dieser Produktion in In- und Ausland, für alles was überhaupt produktiv wäre. Und diese Energie kann man mit weitinflationierten Drachmen gar nicht leicht importieren und sicher nicht in den nötigen Umfang. Die Tatsache, daß man dazu erst überhaupt teure Devisen kaufen muß, die mit der Inflation immer teurer würden, hätte jedes Vorteil zunichte gemacht. Denn die neue Drachme, nach der ganzen Geschichte und Bashing der letzten 2 Jahren, wäre definitiv nicht die alte Drachme, mit der mehr oder weniger ein angemessener Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit möglich war und Devisenkauf kein besonderes Problem war, sondern eine weit mehr unwerte Drachme, die nicht den 1/1000 der Kraft der alten - immerhin schwachen Drachme- hätte.

Gast
@ladycat - Hilfe nur zynischer Almosengroschen

Die neue Drachme wuerde als Resultat einer Niederlage kommen, und zwar nach einem verbitterten zweijährigen Medienschlammkrieg, welche sich nach einer solchen Verkündung mit besonderer Schadenfreude und Verbissenheit intensivieren wuerde. Kein guter Klima eine Handlungsfähige Währung einzuführen. Sie waere nirgendwo akzeptiert, suspekt und geschmaeht. Sie wäre von Anfang an um 60-70% abgewertet (Als Basis der Berechnungen 340.75) und die Inflation wuerde binnen Stunden bis zu 10000 mal pro Stunde gallopieren. Es wäre keine Erholung möglich. Mögliche Aussenhilfe koennte höchstens ausreichen um die Bevölkerung halbwegs zu bis zu einer allernotigsten Basis zu ernähren, für Produktion gibt dann keiner Hilfen, das wäre dann in den Augen der Geberländer wiedermal Luxus. Vor allem nach allen diesen Medienkrieg. Und ohne Produktion koennte man mit dieser Hilfe höchstens ein Land im Niveau Somalilands erhalten. Mehr nicht. Unter diesen Umständen wäre also die Drachme der sichere Tod.

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