EU-Energiekommissar Günther Oettinger.

Ihre Meinung zu AKW-Stresstest: Überall Mängel - kein Grund zum Abschalten

Jetzt ist es offiziell: Bei praktisch allen AKW in der EU muss die Sicherheit verbessert werden. Das ist das Ergebnis der sogenannten Stresstests. Milliarden von Euro müssten jetzt investiert werden. EU-Energiekommissar Oettinger räumt ein: Was jetzt zu tun ist, hätte schon längst passieren müssen.

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24 Kommentare

Kommentare

Werner40

Nachrüsten ist immer gut, wird aber den Strompreis weiter erhöhen. Mir ist das Restrisiko bereits jetzt klein genug. Ein Erdbeben mit Tsunami ist doch in Eropa eher unwarscheinlich.

Gast
@werner 40 War dein letzter

@werner 40

War dein letzter Satz ironisch gemeint?
In Tschernobyl,Selafield,3-mile....hats weder ein Erdbeben noch einen Tsunami gebraucht,gell.

Gast

Wenn man mal schaut, wo überall es gehäuft Atomkraft gibt, fehlt nur noch Europa und USA mit einem Supergau. Sonst haben alle Kontinente bereits das unwahrscheinliche Losglück gehabt.

Daher, wenn man es wirklich nüchtern und verantwortungsbewusst entscheiden WOLLTE, müsste man sofort alle Atomkraftwerke abstellen, weil der Zufall regiert die Wahrscheinlichkeit, nicht des Menschen Wille und Glaube.

Gast
@Linuxpinguin

Nachrüsten ist prinzipiell keine schlechte Sache. Man muss sich auf Kriterien verständigen und diese dann einhalten.

Um Risse geht es übrigens nicht, die sind laut ARD Artikel kein Kriterium. Bei den Stresstests ging es nur um "untypische" Störfälle (Naturkatastrophen z.B.)

Ich befürworte eigentlich die Kernenergie, dennoch muss man nicht vor den Betreibern einknicken. (Kurze) Deadline setzen und Notfalls abschalten. Stromausfälle hin oder her (wobei es die eh nicht geben wird). Leider wird sich dazu niemand durchringen können, Lobbyismus und eigene interessen sei Dank.

PS Bezahlen werden es am Ende immer die Stromkunden und das ist richtig so. Steuergelder hierfür sind falsch, ggf. könnte man staatliche Kredite geben, mehr auch nicht!

Donidon
@Gandhismus

Die USA und Europa hatten schon ihre Kernschmelzen...

28. März 1979 Three Mile Island, USA

26. April 1986 Tschernobyl, Ukraine (Europa!)

Sonst...
1952 Ontario, Kanada
1955 Idaho, USA
1957 Windscale, England
1959 Santa Susana Field Laboratory, USA
1961 Idaho Falls, USA
1965 Russland, au einem Eisbrecher
1966 Michigan (USA)
1969 Schweiz (unterirdischer Versuchsreaktor)
1969 Saint-Laurent, Frankreich (das erste mal)
1977 Bohunice, Slowakei
1977 Belojarsk, Russland
1979 Three Mile Island, USA
1980 Saint-Laurent, Frankreich (das zweite mal)
1986 Tschernobyl, Ukraine
2011 Fukushima, Japan

Ich weiß nicht warum immer alle denken Tschernobyl wäre das erste mal, und Japan erst das zweite mal.

Gast
Wie peinlich für die Bundesregierung

die doch immer behauptet hat, unsere AKW seien sicher. Ich bin gespannt, wie Herr Altmeier jetzt reagiert und ob die politische Kraft reicht, die Betreiber zur Nachbesserung zu veranlassen. Und wenn nicht ? Gute Alpträume.

Gast
Evakuierungspläne

Herr Oettinger möchte lieber mal Evakuierungspläne vorstellen was zu tun ist, beispielsweise wenn ein Atomkraftwerk im Rhein-Main-Gebiet hops geht, die Umwelt im Radius 200 km verseucht ist, 5,5 Millionen Einwohner betroffen sind, zudem die Immobilienpreise beispielsweise in Frankfurt am Main abstürzen und die gesamte "Wirtschaft in der Region abschmiert (Ausdruck Westerwelle)".

Was gedenken Sie dann zu tun Herr EU-Energiekommissar Oettinger?

Bayuware

Mit anderen Worten haben die Kraftwerksbetreiber über Jahrzehnte an der Sicherheit gespart, bewusst Nuklearkathastrophen (ja plural) in Kauf genommen und damit das Leben und die Gesundheit von Millionen von Menschen gefährdet. Und sie tun es immer noch und werden es weiterhin tun. Die dadurch gesparten Milliarden Euros sind seither wie selbstverständlich in die Taschen der Aktionäre und Manager geflossen.
Wenn es nicht die Atomlobby wäre, würde man wohl von Verbrecherkartellen sprechen. So aber, wann wird diesen feinen Herrschaften endlich das Handwerk gelegt?
So wie sich jeder Aktionär einer Waffenfabrik bewusst sein muss, dass mit seinem Geld Menschen umgebracht werden, muss sich jeder Aktionär der Atomlobby bewusst sein, dass er mit seinem Geld über viele Generationen hinweg die Umwelt schädigt und in späteren Generationen Unfrieden stiftet. Das Problem der "Endlagerung" wird nur auf künftigen Generationen abgewälzt.
Ich würde mich schämen, derartige Aktien zu besitzen.

TimeTraveler
Logik

"Überall Mängel - aber kein Grund zum Abschalten"
Das ist die Logik eines Politikers. Was machen da schon ein paar Sicherheitsmängel. Es sind ja nur AKWs. Da fällt mir zum Öttinger nichts ein, dass durch die Netiquette durchgehen würde.

Gast
Achso

Zitat:"Das heißt, wir mahnen jetzt an, das nachzuholen, was seit Jahren und Jahrzehnten möglich gewesen wäre."

Dieser Satz eines Volksvertreters sagt alles: Die Gesetzgebung scheint ja schon an die Energieriesen abgegeben worden zu sein. Anmahnen? Wie wärs mit vorschreiben, das wird doch in allen Berufsgruppen so gemacht! Das ist eine Frechheit, denen auch noch eine Wahl zu geben.

DeHahn
Wofür braucht man das Volk noch?

"wer soll dass bitte bezahlen? Hier widerspreche ich daher Herrn Oettinger. Denn für viele Anlagen würde sich dass schon rein wirtschaftlich gar nicht lohnen"

Richtig geschlussfolgert: Atomernergie etc. lohnt sich nur, weil das Volk das bezahlt.

Gast
@Werner40

"Mir ist das Restrisiko bereits jetzt klein genug."

Mir und den meisten Deutschen nicht. Diese nicht zuende gedachte Technik hätte niemals realisiert werden dürfen und zeugt von der Leichtsinnigkeit (Dumm,naiv,uneinsichtig,arrogant) der Menschen. Schade um diese Welt, bleibt zu hoffen, es gibt noch eine wo leichtsinnige nicht hin dürfen. Das hätte System!

Alberich21
Oettinger: VOm Saulus zum Paulus?

Ob er das Selbe als Ministerpräsident des atomernergiefreundlichsten Bundeslandes (Baden-Württemberg) auch gesagt hätte?

Er war ja noch vor wenigen Jahren im Amt. Da hätte er schon diesbezüglich schon aktiv werden können - nachgerade, weil er als Staatsoberhaupt für die Gesundheit seiner Bürger verantwortlich sein sollte.

Gast
@Werner40

Ach, Sie gehören wohl auch zu diesen naiven Mitmenschen, die glauben, dass nur alle 100.000 Jahre ein Atommeiler hochgeht, ja?

Fritz Müller
@wer bezahlts?

Naja, da werden die Stromkosten jetzt wohl leider steigen. Man muss ja jetzt leider in den ja eh schon so sicheren (deutschen, an die franzoesischen wage ich mal gar nicht zu denken dort...) Atomkraftwerken das ein oder andere, natuerlich voellig unnoetige, Sicherheitsupdate nachruesten...

Erste Ergebnisse des Tests sind ja schon vor ein paar Tagen durchgesickert, daher wunderts mich dass vom Altmeier noch gar nichts dazu zu hoeren war. Der muesste uns ja dann doch einiges erklaeren...

gamundio
Eine TÜV-Plakette wie bei den Autos

Dringender als bei Autos wären für die AKWs eine TÜV-Plakette, die zusammen mit einer Betriebsgenehmigung erst wieder bei Nachrüstung erteilt wird.

Gast
Auf den Stromkunden abwälzen, bitte!

Hoffentlich werden die Mehrkosten auf den Stromkunden abgewälzt. Dann gibts mehr Anreize für Ökostrom :)

Jeder, der einen Strom"Mix" hat, hat auch Atomstrom. Also: einfach umsteigen.

Gast
erst jetzt erkannt ?

traurig, dass man diese mängel erst heute erkennt.
sind alle blind auf einem auge, sobald diese energieriesen husten?
wo ist das in mengen eingenommene geld geblieben, damit die netze schon vor jahren modernisiert und erweitert wurden?

Gast
Die vollmundigen beteuerungen der Physikerin

Merkel - die deutschen Atomkraftwerke sind die sichersten der Welt - erweisen sich einmal mehr als eine faustdicke Lüge.

Die Energiekonzerne und die ihr hörige Regierungen, spielen bewusst mit dem Leben und der Gesundheit von zig Millionen Menschen, nur um immer weiter Maximalprofite zu generieren.

Zitat:
>>"EU-Energiekommissar Günter Oettinger. "Schon nach den Vorfällen von Three-Mile-Island und Tschernobyl wurde festgestellt, dass man nachrüsten kann. Das ist aber bis heute nicht passiert"<<

Zur Erinnerung die Katastrophe von "Three-Mile-Island war 1979 und Tschernobyl 1986.

Das heißt diese Geldgeier und ihre politischen Vasallen nehmen willentlich, wissentlich und fahrlässig in Kauf, dass im dicht besiedelten Europa eine Nuklearkatastrophe ungeahnten Ausmaßes geschehen kann.

Und bis heute ist noch nichts geschehen. Im Gegenteil, die nach vielem Zögern endlich abgeschalteten AKW sollen nach dem Willen ihrer Betreiber mit vielen Tricks wieder ans Netz gehen. Der Profit lockt

Gast
Test

Nehmen wir an ein Auto von vor 20 Jahren müsste zum aktuellen NCAP Crashtest. Es würde wahrscheinlich schlecht abschneiden. Nehmen wir an bisher nicht berücksichtigte Szenarien würden auf neue Autos angewandt, wieder gäbe es Mängel.

Genau so viel sagt dieser "Stresstest" aus. Nukleare Anlagen sind nach dem Test auch nicht sicherer oder unsicherer als vorher.

Zu "Mir ist das Restrisiko bereits jetzt klein genug." von Werner40: Sehr schöne Reaktion in diesem Forum und danke auch für diese Aussage.

Ich erachte es als zumindest Anmaßend, wenn hier im Forum manche meinen Sie sprächen für Mehrheiten.

Gast
@gray Die Aussage stammt

@gray

Die Aussage stammt nicht von mir, aber danke für eine weitere interessante Reaktion und Anmaßung...

laaspher

Mit dem stereotypen Ruf nach "Abschalten" ist die Sache nicht zu lösen. Wie dem Bericht zu entnehmen ist, muss auch bei den abgeschalteten Reaktoren die Nachinstallation der geforderten Sicherheitseinrichtungen erfolgen. Jeder Techniker weiß, dass der Abschaltzustand bei den meisten technischen Anlagen potentiell störanfälliger ist als der Regelbetrieb, bis die Anlage "ausgelaufen" ist - und dieses Ausläufen dauert bei vorzeitig oder unplanmäßig abgeschalteten Reaktoren bekanntlich viele Jahre.
Das Erbe Helmut Schmidts ("mit 100 Kernkraftwerken ist Deutschlands Stromversorgung gesichert") wird uns daher noch lange beschäftigen - auch eine Form von Erbschaftssteuer! ;-)

Wanderfalke
Stresstest für Oettinger

Weil diese ganzen Prüfungen im Zuge der unsäglichen Fukushima-Hysterie angesetzt wurden.

Jetzt, wo die AKW Betreiber dabei sind, den Glauben an die "alternativlose Sinnhaftigkeit" des Atomstroms zu etablieren, passen diese Ergebnisse gar nicht so recht zum harmonischen Rückführungsprozess in die friedliche Nutzung der Kernenergie.

Da kann ein unbedachtes Wort, eine allzu strenge Forderung auf dem Lobby-Parkett schon für Verstimmung sorgen. Also darf Oettinger dem Atom-Credo keinen Schaden zufügen, muss aber andererseits auch den Eindruck vermeiden, es wäre alles Banane, was da in den halbherzigen Tests so festgestellt worden ist.

Deshalb das "knallharte" Fazit: "Wir mahnen jetzt endlich mal an, was über Jahrzehnte verschlafen worden ist."

So eine Reaktion tut keinem wirklich weh und lädt zum Weiterschlafen ein.

Silberdrache
@Sephiroth

"PS Bezahlen werden es am Ende immer die Stromkunden und das ist richtig so. Steuergelder hierfür sind falsch, ggf. könnte man staatliche Kredite geben, mehr auch nicht!"

Wenn man das in Sachen Atomkraft von Anfang an so gehandhabt hätte, dann wäre es nie ein Thema geworden. Atomkraft lohnt sich doch nur für die großen Konzerne weil:

-der Bau der Anlagen über die Jahre vollständig von den Steuern absetzbar war
-Der Staat das nötige Uran einkauft und den Betreibern kostenlos (die Brennelementesteuer ist ja gescheitert) zur Verfügung stellt
-Die Beseitigung, Zwischen- und irgendwann wohl auch die End-Lagerung in vollem Maße bezahlt, inklusive der Polizei-Einsätze
-Die ersten Kernkraftanlagen zusätzlich fette Subventionen bekommen haben wegen der neuen 'sauberen' Technologie
-ganz zu schweigen von der Erforschung an staatlichen Universitäten

Wäre einer dieser Punkte nicht aus Steuergeldern bezahlt worden, gäbe es gar keine AKWs in Deutschland.