Flüchtlingslager Dolo Ado

Ihre Meinung zu Interview zur EU-Agrarpolitik: "Unsere Subventionen töten"

Die EU pumpt Milliarden in die Landwirtschaft, vor allem in Großbetriebe. Dagegen demonstrierten Bauern beim "Good Food March" in Brüssel. Ein Umdenken könnte auch Kleinbauern in Afrika das Leben retten, sagt Jean Ziegler, der ehemalige UN-Berichterstatter für das Recht auf Nahrung, im tagesschau.de-Interview.

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64 Kommentare

Kommentare

Gast
zu viel oder zu wenig Lebensmittel?

Einerseits überschwemmen wir die afrikanischen Märkte mit unseren Nahrungsmitteln, andererseits verbrauchen wir ja viel zu viel da wir aus Nahrung treibstoff herstellen.
Irgendwie passt beides nicht so richtig zusammen, produzieren wir jetzt zu viel oder zu wenig?

So lange wir nur unser getreide, Mais etc. verfeuern hat das wenig mit globalen hunger zu tun. Es ist viel mehr so, dass Verschwendung von Nahrungsmitteln hier viel besser ist für die Entwicklungsländer. Dadurch wird nämlich weniger exportiert und die heimischen Märkte nicht kaputt gemacht.

Fazit: Mit unseren Hilfsprojekten sollten wir direkt Projekte fördern, die selbstversorgung (Energie, Nahrung, etc.) ermöglichen. Dann versickert vllt weniger in der Korruption

Gast
Das geht uns wirklich alle an ...

Täglich lassen wir 60.000 Menschen an Hunger sterben. Es wird viel zu selten in den Nachrichten darüber so ausführlich berichtet. Deshalb bedanke ich mich für dieses Interview.

R.Kampen
nichts hinzuzufügen

Was Herr Ziegler sagt ist vollkommen richtig, auch ich hab schon in einem letzten Kommentar geschrieben das es Verboten gehört auf Nahrungsmittel zu spekulieren!
Traurig nur das sich keiner sich für das Thema interessiert. 0 Kommentar bis jetzt zu dem Thema.

Gast
Billigfleisch

Zuerst wird das Abholzen des Regenwalds subventioniert, in dem Soja für die Massentierhaltung subventioniert wird und dann wir noch die Massentierhaltung subventioniert, bei der Tierqual von diversen Verbänden mit Tierwohl gleichgesetzt wird und welche Klimawandel und Umweltverschmutzung fördert. Dann wird auch noch der Export dieses Fleisches subventioniert. Ich kann das nicht verstehen.

Gast
selten so einen Mist gelesen.

Ehrlich. Ich verstehe dass der Mann sein Buch promoten will und das man dazu manchmal etwas übertreiben muss.

Aber das? Vieles in dem Interview ist plump gelogen oder in den falschen Zusammenhang gestellt. Die Regionen mit dem größten Hungerproblem sind auch die Regionen sie politisch extrem instabil sind. Der Welthungerbericht zeigt das ganz klar.

Davon mal ganz abgesehen wird auf der Welt mehr als genug Nahrung produziert um alle satt zu bekommen UND damit Auto zu fahren. Wie auch bei den Rohstoffen aller Art handelt es sich um ein Verteilungsproblem und nicht um ein Mengenproblem.

meinungsquirl
Es gibt keine Ohnmacht in der Demokratie?

Kann der werte Herr dann auch erklären, warum WIR uns um die Probleme der armen Länder kümmern müssen? Wenn es wirklich keine Ohnmacht in der Demokratie gäbe würde es doch reichen, wenn die armen Länder demokratisch werden und mit ihrer grenzenlosen Machtfülle ihre Probleme selber lösen.

Oder heißt es am Ende vielleicht doch nur, dass es keine Ohnmacht in den reichsten Ländern dieser Welt gibt?
Sollte dem so sein, dann kann ich Herrn Ziegler nur Heuchelei vorwerfen, dass er "Demokratie" als Ursache für Handlungsspielräume vorschiebt, deren Wurzeln in einem viel hässlicheren Fakt liegen - Reichtum und Armut durch Ausbeutung.

Hägar
Danke für dieses Interview

Das war das augenöffnenste Interview, das ich seit langem gelesen habe. Es ist, als fallen Schuppen von den Augen. Bitte mehr gut recherchierte, auch systemkritische Berichterstattung wie dieses Interview.

Gast
Verschwendung ist nicht die Lösung,

viel mehr sollten wir unsere eigenen subventionen zurückfahren. Der Bauer von heute ist ein aussterbender beruf, genauso wie zb der Zimmermann. Statt dessen sollte weniger Produziert, die Subventionen in Um- und Ausbildungsmaßnahmen für aussterbende Berufsgruppen gesteckt werden. Das ist aber noch schwer dem Wähler zu vermitteln und kann nur durch die Richtige Bildung zukünftigen Genarationen Logisch vermittelt werden.
Die Produkte mit denen Wir übrigens Afrika und den von Uns Finanzierten Enwicklugsprojekten den gar ausmachen sind meistens auch nur B und C Ware die Unsereins nicht kaufen würde. Ein gutes Thema ist da Zb der Geflügel Abfall den Frankreich im großen umfang nach Afrika exportiert weil es hier ja keiner kaufen würde.

Gast
Ein alter Hut

Schon damals, als Herr Köhler (Ex-Bundespräsident) Chef vom IWF war, wurden unter seiner Ägide europäische und amerikanische Agrarprodukte subventioniert, die dann in Afrika verkauft wurden, und somit HUNDERTTAUSENDE Afrikanische Kleinbauern in den Ruin trieb, weil sie gegen die Dumpingpreise keine Chance hatten, ihre Produkte zu verkaufen.

Ein alter Hut, den man schon längst hätte werwerfen müssen.

Hoffentlich entsteht endlich mal BEWEGUNG!!!!!

PS: Wir in Deutschland vernichten keinen geringen Teil unserer Lebensmittel.

Zynischer geht es wohl nicht mehr.

Ich glaube, Herr Köhler setzt sich heute für Afrika ein.

Gast
Das wage ich nun doch zu bezweifeln

"Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat errechnet, dass die Weltlandwirtschaft derzeit ohne Probleme zwölf Milliarden Menschen mit Grundnahrungsmitten versorgen könnte."

Der Satz würde stimmen wenn das "ohne Probleme" nicht drinstehen würde. Ich bezeichne mich überhaupt nicht als "grün" doch sehe ich auch bei uns wie die Industrielle Landwirdschaft die Böden auslaugt und da soll man die Erträge noch steigern? Sicher die grossen Samen und Dünnemittelmonopolisten wird es freuen.

Die lebensmittelknappheit ist nur eine Seite der Medallie.

Deliciabc

Ganz so einfach ist das nicht. Importe subventionierter Agrarprodukte stellen Nahrungsmittel in einer Menge und zu einem Preis bereit, die es ermoeglichen, die afrikanischen Megastaedte zu versorgen. Nach dem Beispiel im Artikel waeren die Nahrungsmittel also ein Drittel teurer, wenn sie ausschliesslich von der einheimischen Landwirtschaft bereitgestellt wuerden. Moege man sich das mal vorstellen.
Was dabei so teuer ist, sind uebrigens die einheimischen Zwischenhaendler, weniger die Bauern. Cut out the middlemen wuerde (vielleicht) die Preise senken, allerdings die vielen middlemen ihres Einkommens berauben.
Das landgrabbing ist ein anderes Kapitel, wo ich arbeite, sehe ich ehemalige Generaele etc weite Trakte einzaeunen, mit der Komplizitaet der oertlichen traditionellen Authoritaeten. Oft sind es koloniale Farmen, die nicht den Leuten zurueckgegeben werden. Diese Generaele versuchen dann, diese Landtrakte zu schnellem Geld zu machen. Aber gegrabt ist das Land schon zweimal vorher.

flodian
@St0nemender

schade, dass es immer noch leute gibt, die die realitäten ignorieren...

ladycat
Herr Ziegler

hat die Problematik treffend beschrieben und ich stimme mit seinen Aussagen vollkommen überein.
Wie user Sepiroth bereits bemerkte, bin auch ich der Meinung, dass die Hilfsgelder den Menschen direkt zugute kommen sollen in Bezug auf Selbstversorgung.
Ein Skandal ist, da die Heuschrecken jetzt nicht mehr mit Immobilien ihre Millionen scheffeln können, nun mit Hunger und Tod ihr Rendite-Geschäft machen. Und alle "christlichen" Politiker sehen tatenlos zu.

OneTwo
Sehr gutes Interview

Danke für dieses sehr gute Interview.

Dark Chaos
Daumen runter

Wer mit solchen Statements daherkommt, kann wirklich nicht erwarten, dass man ihn ernst nimmt. Natürlich gibt es hier ein Problem, aber deswegen kann man nicht von Mord sprechen, das ist einfach nur aufreißerisch. Er hilft seiner Sache nicht, wenn er nicht sachlich bleiben kann - eine Schande für einen Professor, hoffentlich wird das nicht auch noch durch den Kauf des Buches unterstützt.
Davon abgesehen: Das ist nun wirklich nichts Neues, wer da jetzt von "augenöffnend" o.ä. spricht, muss das Thema bisher aber auch konsequent ignoriert haben.

Gast
als ich vor 15 jahren....

....in einer diskussion über entwicklungshilfe gesagt habe, das es idiotisch ist in ländern der dritten welt durch e-hilfe die bevölkerungsexplosion so zu fördern das es mehr menschen gibt als das land aus EIGENEN KRÄFTEN tragen / ernähren kann, hat man mich als unsozial, menschenfeindlich und arrogant hingestellt.

heute beginnt man langsam einzusehen, das e-hilfe in den meisten fällen für die betroffenen länder schädlich, für die hilfegeber aber ein riesengeschäft mit riesen profiten ist.

wer früher die kassandra gab, bekommt heute die bestätigung für seine damalige "unkerei"!

ich glaube alle die schon lange die "entwicklunshilfekassandra" gaben, würden liebend gerne auf diese bestätigung verzichten!

macht endlich schluss mit landgrabbing, spekulationen auf lebensmittel, "biosprit", und kontraproduktiver e-hilfe, subventionspolitik.

es muss endlich schluss sein mit dem hunger der reichen 10% auf immer mehr profit und dem dadurch bedingten tatsächlichen hunger der anderen 90%!

Gast
Klarstellung

In diesem Jahr haben 90 % der Direkthilfen an Landwirte keinerlei verzerrende Wirkung auf den Handel (weil sie nicht an die Erzeugung geknüpft sind).
Wussten Sie, dass ein Bauer in der EU weniger als halb so viel Geld vom Staat erhält wie ein Bauer in den USA? Und wussten Sie, dass die EU nicht nur der größte Entwicklungshilfegeber der Welt ist, sondern auch Afrikas größter Handelspartner? Fast 40 % aller afrikanischen Ausfuhren gehen in die EU. Und der Wert der Agrareinfuhren der EU aus Entwicklungsländern ist 20 % höher als der der USA, Kanadas, Japans, Australiens und Neuseelands zusammengenommen.Das Problem liegt oft( nicht immer) in den Entwicklungsländern selbst. Die Gelder für Waffen sind komischerweise immer da. Die Regierungen sind Korruppt. Wenn das Land nicht stabil ist wird sich nur weil wir Subventionen kürzen, die auf den Verbraucher umgelegt werden nichts ändern. Wenn die Nahrungsmittelpreise dann steigen werden noch mehr Menschen verhungern behaupte ich.

Gast

Schade ein solchen Bericht bei der Tagesschau zu finden!
Die Subventionen sind von Erfolgreichen Landwirten gar nicht erwünscht, da sie einen Strukturwandel und somit eine Produktionssteigerung vermindern. Die neuen Richtlinien sind dabei noch viel mehr auf den Umweltschutz ausgelegt, als eh schon, was sicher einigen Kritikern nicht bewusst ist!
Die Folgen einer Kürzung von Subventionen wären übrigens leicht steigende Weltmarktpreise und der Wegfall von immer mehr kleinen Betrieben, welche gerade in der Bevölkerung als idyllisch Angesehen werden.
Es wäre doch wünschenswert, wenn einem solchen Interview auch Sichten von Landwirtschaftskammern, Bauernverband oder der EU-Agrarkommission hinzugefügt werden könnten, um nicht ein vollkommen falsches Bild zu erzeugen!

underwatercam

endlich einmal klare Worte. Vielen Dank fuer dieses Interview. Damit werden Sie Ihrem Auftrag die Menschen zu informieren wirklich gerecht. Die Loesungen sind relativ einfach, ...aber die Blockierer muessen ...sagen wir mal ueberstimmt werden!

Gast

Es ist schön das der Herr meint "wir"in EU USA... müssten was tun (gemeint sicher Fairtrade...).
Ich hoffe ihm ist nicht entgangen das es ein "Wir" in besagten Ländern nicht mehr gibt.Allein EU-Weit schätze ich die "Armen" auf 30 %.Die können mit Müh und Not ihr tägliches Leben finanzieren,müssen zum Teil auf den Abfall ihrer jeweiligen Wohlstandsgesellschaft zurückgreifen (z.B.Tafeln).Da Bildung mittlerweile recht teuer ist(2 Kids,1xGymi,1xRealschule ich weiss von was ich spreche)bleibt für viele nur der Gang zu Billignahrung und Klamotten.Obige 30% können sich Fairtrade etc.gar nicht leisten,selbst wenn sie wollten.

Und die eigentlichen Verursacher verdienen sich ne goldene Nase.

Gast
@flodian

Da kann ich ihnen nur recht geben.

Ich bin ziemlich oft in Ländern der dritten Welt unterwegs und ich glaube, mit etwas gesundem Menschenverstand und einem offenen Auge für Widersprüche, merkt man recht schnell, dass ein Gutteil der Probleme dort hausgemacht sind.

Gast
Klarstellung

In diesem Jahr haben 90 % der Direkthilfen an Landwirte keinerlei verzerrende Wirkung auf den Handel (weil sie nicht an die Erzeugung geknüpft sind).
Wussten Sie, dass ein Bauer in der EU weniger als halb so viel Geld vom Staat erhält wie ein Bauer in den USA? Und wussten Sie, dass die EU nicht nur der größte Entwicklungshilfegeber der Welt ist, sondern auch Afrikas größter Handelspartner? Fast 40 % aller afrikanischen Ausfuhren gehen in die EU. Und der Wert der Agrareinfuhren der EU aus Entwicklungsländern ist 20 % höher als der der USA, Kanadas, Japans, Australiens und Neuseelands zusammengenommen.Das Problem liegt auch oft an den Regierungen der jeweiligen Länder in denen Menschen verhungern. Dieses gilt auf das schärfste zu verurteilen. Gelder für Waffen und Bürgerkriege sind komischerweise immer vorhanden. Korruption spielt eine grosse Rolle. Wenn nicht aktiv in den Ländern geholfen wird, ändert sich nichts. Lebensmittelpreise werden steigen und es verhungern noch mehr Menschen.

GrafKrolock
Viele Denkfehler im Interview

1. Es wird bislang nur ein minimaler Teil der Anbauflächen für die Gewinnung von Kraftstoffen verwendet.
2. Das Verfeuern fossiler Brennstoffe ist keine Alternative.
3. Der "Wasserverbrauch" in Ländern der gemäßigten Klimazonen ist kein solcher, denn wir exportieren kein Wasser in Länder mit Wassermangel.
4. Wir verschenken kein Getreide in arme Länder, auch werden wir nicht Massen davon auf den Markt werfen, um die Preise niedrig zu halten. Das läge nicht im Interesse unserer Landwirte und im Übrigen, wie Ziegler richtig sagt, auch nicht im Interesse derer in der Dritten Welt.
5. Acht Kinder nicht ernähren zu können, ist weder verwunderlich, noch eine Katastrophe. Ich könnte hier in Europa von meinem Gehalt auch keine acht Kinder ernähren. Es gibt heutzutage Verhütungsmittel. Ein oder zwei Kinder reichen und sind auch ernährbar.
6. Daß Populationen, die übermäßig wachsen und nicht genügend Ressourcen zu ihrer Ernährung haben, durch Hunger dezimiert werden, ist in der Natur normal.

Anonym187

das ist indirektes Morden!

Ein Staat sollte nicht extrem in der Wirtschaft eingreifen! Das verzehrt nur den Wettbewerb und sorgt letztendlich für stetigen Armut in den Ländern, in den die Armut schon massiv vorhanden ist!

Gast

Subventionen darf es generell nicht geben auch nicht zum Erhalt von Arbeitsplätze usw. Subventionen sind ungerecht und es gibt dabei Gewinner und Verlierer! Gruss

Gast
Subventionswahnsinn

Warum brauchen Politiker nur immer so lange, um die Tragweite ihrer Fehlentscheidungen zu erkennen und - wie in der Energiepolitik - endlich umzulenken?
Milliardensubventionen für die Landwirtschaft helfen am Ende niemandem. Unter den industriellen Haltungsbedingungen leiden die Tiere, unter den lächerlichen Milchpreisen die Landwirte, unter der Überproduktion leiden der Boden, die Atmosphäre und schließlich die Kleinbauern in den Ländern, in die die europäischen Billigprodukte exportiert werden. Das schreit zum Himmel!
Alle Subventionen müssen rigoros gestrichen werden, damit der Markt wirklich faire Preise ermitteln kann.

Gast
Was tun?

Ich finde das einfach abartig.
Ich stell mir das so vor, dass 80 Prozent der Deutschen entweder nichts davon wissen, oder es Ihnen egal ist. Die anderen 20 Prozent teilen sich dann auf in die "Ohnmächtigen"(19 Prozent) und die Abartigen(1 Prozent).

Was um alles in der Welt kann ich konkret tun??

COJO
@HumanE

Richtig!

Zuszufügen wäre, das eine Änderung schlicht unmöglich ist, ohne das komplette westliche System zu ändern. Ein System das wohl heute mehr Probleme verursacht als es löst.
Daher hat wohl der Hunger und Tod in Afrika und die gesellschaftlichen Schiefstände der westlichen Welt das selbe Problem. Nur das eben in Afrika nichts gutes aus dem heute kaputten westlichen System nachwirken kann, weil es ja nicht für Afrika geschaffen wurde.

Das in Afrika Menschen verhungern und sich diese gegenseitig den Schädel einschlagen, wurde aber nicht durch das westliche System geschaffen, die Auswirkungen wurden/werden aber verstärkt.

Es ist wohl so, das die afrikanischen Probleme nicht von der westlichen Welt gelöst werden können, sondern nur von Afrika selbst! Und wenn wir unser westliches System endlich durch ein Neues Zukunftsfähigeres ersetzen, wird die Einflussnahme auf Afrika abnehmen, bzw. überwiegend positiv wirken!

Flickschusterei ist nicht nachhaltig!

lamusica
mir wird schlecht

und mir vergeht der Appetit bei diesen Zeilen. Vielen Dank für dieses Interview. Diese Art des Geschäftemachens muss immer weiter aufgedeckt und geächtet werden. Das Spekulieren mit Nahrungsmitteln ist widerlich. Danke das ein Name erwähnt wurde. Wer versucht auf diese Weise Geld zu verdienen sollte öffentlich dazu stehen. Ich will jede Firma und jedes Produkt wie die Pest meiden können, die in diesem Zusammenhang steht.

Auf der einen Seite beschweren wir uns über chinesische Subventionen bei der Solartechnik und in Afrika machen wirs genauso....Fatal!

Gast
Subventionen sind problematisch

Subventionen sind eigentlich immer problematisch. Der Staat verzerrt damit überall die Märkte und Preise.

Nehmen wir an, Agrarsubventionen würden in Europa verschwinden, dann lohnt es sich wieder für den deutschen Bauern regionale Landwirtschaft zu betreiben, weil die Preise steigen. Wir können uns ehrliche Preise in der Landwirtschaft leisten, selbst wenn dann mal nicht jährlich das neueste iPhone gekauft werden kann.

Was Subventionen mit unserer Solar-Branche gemacht haben, haben wir gerade erlebt. Eine Branche arbeitet schnell am Weltmarkt vorbei, wenn sie keine natürlichen Preis-/Kostenverhältnisse haben. Wie soll der Staat das später wieder kitten? Gar nicht, das wird einfach der nächsten Regierung überlassen.

Wir könnten so viele Steuern und Staatsausgaben sparen, wenn der Staat nur für eine ordentliche Rahmenpolitik sorgt, Sicherheit und Ordnungspolitik betreibt, Oligopole und Monopole verhindert (Energiewirtschaft, riesige Banken, die Weltpolitik machen).

Gast
Richtig erkannt

Ich kann mich Ihrem ersten Absatz nur anschließen.
In diesem Bericht werden einzelne Phrasen (Slogan) munter zu einem Text zusammen gesetzt.

Als normaler Bürger in Deutschland der selbst jeden Tag um sein überleben in diesem System zu kämpfen hat nur schmunzeln wenn man sogar die Antwort des Dilemmas
neben läufig im Bericht (Artikel) abdruckt.

"Wer auf Nahrungsmittel spekuliert, hat Blut an den Händen"

Und das ist dann wohl der Personenkreis die mehr als genug an dem Rohstoff Geld/Finanzmittel haben.

Jedenfalls selbst wenn wir als Bürger alle spenden und unser letzten Cent her geben, wird diese nirgends auf der Welt Hunger/Probleme lösen.

Das Problem sind die Anhäufungen der Finanzmittel/Geld auf nur sehr wenige und die Gier nach mehr.

Dieser Artikel ist für mein weltoffenes Verständnis totaler quatsch.

Bernd1
Weg mit den Subventionen!

Das viele Geld welche von der EU seit Jahrzehnten in der Landwirtschaft verschwendet wird könnte man dringend für Infrastrukturmaßnehmen in Griechenland, Portugal und Spanien gebrauchen um vor allem die Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen!

Dass die EU seit vielen Jahren mit den Subventionen den Bauern in der dritten Welt extrem schadet ist nichts neues und wurde schon oft diskutiert.
Hoffentlich erreichen diese Proteste endlich ein Umdenken in Brüssel!
Auch wenn dann die Bauerverbände vor allem in Bayern mal wieder über Bauersterben in Deutschland jammern werden muss sich dringend etwas ändern.
Unsere Bauern werden überleben denn nur ein wenig Umdenken auf mehr marktwirtschaftliches Handeln hat noch niemand geschadet!

HEK
Zorniger Ziegler

Er hat in den meisten Punkten Recht. Aber das ist Blödsinn:
"Und mit Abstand am verheerendsten sind natürlich die verbrecherischen Agrar- und Export-Subventionen der Industriestaaten"
Wir bekommen z.B. - geringe - EU-Gelder für das Beweiden von Land in einem Biosphärenreservat, das sonst verwildern würde. Wie das zum Hunger in der 3. Welt beitragen soll ist mir nicht klar. Zudem es nicht Aufgabe der EU sein kann, Subventionen für Afrika zu verteilen. Dafür gibt es andere Institutionen und andere - zugegeben zu kleine - Etats.
Ich bestätige aber noch einmal ausdrücklich, dass er in allen anderen Punkten meine Unterstützung hat.

Account gelöscht
Unsere Subventionen töten

"Unsere Subventionen töten"

Und das nicht erst seit heute, aber Agrar-Subventionen sind nicht der einzige Aspekt unseres "westlichen Lebensstils", der Menschen tötet.

"Es gibt keine Ohnmacht in der Demokratie"

Ein fataler Irrtum, abgesehen davon, dass in Demokratien i.d.R. die Minderheit ohnmächtig ist, ist die Politik schon länger nicht mehr höchste Entscheidungsinstanz, die Finanzwirtschaft ist längst mächtiger, sonst wären Worte wie diese Merkels nicht denkbar: "Wir dürfen die Märkte nicht beunruhigen".

Dark Chaos
@NomenKlatur

Die Definition von Mord mal nachgeschlagen? Bin mir sicher, dass da irgendwas vonwegen Intention zu Töten drinsteht - und die kann man "uns" nun wirklich nicht vorwerfen. Es wird billigend in Kauf genommen, nichts gegen die systematischen Probleme unternommen, ja - aber ich glaube nicht, dass irgendjemand, der für die Subventionspolitik verantwortlich ist oder mit Nahrungsmitteln handelt damit das Ziel verfolgt afrikanische Kinder zu töten. Also kein Mord. Nicht, dass ich das gutheißen möchte, nur wie gesagt, mit solchen aufreißerischen Aussagen schadet man einer ernsthaften Diskussion (und dazu seiner eigenen Glaubwürdigkeit).

Gast
Da die Sachlage sehr komplex ist...

kann ich nur dem Verbot der Spekulation auf BESTIMMTE Lebensmittel zustimmen.

Stabile politische Verhältnisse in den jeweiligen Ländern würden mittelfristig ALLE der angesprochenen Probleme lösen.

Und das ist ein sehr, sehr weiter weg.

Es gibt mächtige Interessen, die von Destabilisierung und Konflikt profitieren und wiederum nicht unbedingt weniger mächtige Interessen, die von Stabilität profitieren.

Will man innerhalb der Demokratie etwas bewegen, muss man sich trotzdem an dem Prinzip der Macht orientieren.

Sympathien für die edlen Ziele, hegen die Meisten von uns...nur Sympathien machen keinen satt!

Gast
Der Fleischkonsum

ist doch auch eine der Hauptursachen von Hunger!
Aber da wird mal eben einfach über Super-E10 gemeckert, das ist einfacher u. bequemer als wirklich was zu tun.

Minko
Danke fürs Posten:)

Herr Ziegler hat Recht aber was ist Biosprit ?

E10, z.b.,ist kein Biosprit aber überall hört man den Namen Biosprit für E10.
Was wurde durch diese Massive Verdrehung der Tatsachen erreicht ?
Wenn man sagt, man kann Pflanzenöl in Dieselmotoren fahren dann kommt als Argument entgegen:"Das ist doch Umweltschädlich und bla bla bla"...
Dann muss ich jedesmal wiederaufklären, u.a., das das Verestern von Pflanzenöl überhaubt nicht notwendig ist und das sich gleich mehrere Intressensgruppen darüber freun das das aber Verestert wird.
Vorher musten die das Verestern selbst bezahlen, jetzt machen dies die Kunden.
Andere Freun sich darüber das der Bio gedanke mal wieder erfolgreich schlecht gemacht wurde, was wiederum dazu führt das Ehrliche Leute mit guten Ideen erst garkeine Chance bekommen, mal davon abgesehen das man jedem Kritiker erst mal Aufklären muss, weil zu sehr sietzen die Manipulationen im Kopf.
Leserbriefe und Forenkommentare haben leider numal nicht die Wirkung wie die Manipu

Gast
Kochsendung

Während einer 30 min Kochsendung sterben also 360 Kinder unter 10 Jahren an Hunger. Erschreckend.
Es ist die Tatsache, dass es so ist, die erschreckt. Völlig egal warum. In einer zivilisierten, globalisierten Gesellschaft darf so etwas nicht passieren.

Gast
@Malisius

dazu müsste man wohl genauer wissen wie du lebst.
Als einer der wohl durch seine Kommentaren zu diesem Artikel in deinen Augen zu den Ohnmächtigen und Abartigen zählt, aber seit langem sein Leben umkrempelt da ich mich zu den Verlierern des westlichen Systems zählen kann. Trotz guter Vollzeit Arbeit, gebe folgenden Rat: In erster Linie lebe bewusster, ernähre dich ausschließlich von Produkten die du niemals in einem Supermarkt kaufen kannst, außer es ist wirklich Fair Trade und hoffe das auch hier keine Korrupten Geldmacher dahinterstehen. Also besser nur heimische Produkte die du währen eines Waldspaziergangs findest. Das ist am Sichersten. Eventuell machst du auch noch einen Angelschein und fängst dir deine Fische selber, Und wenn du gerne Fleisch isst, dann gehe mal aufs Land und Töte ein Tier und nehme dieses auch aus. Wenn dir das zusagt dann bist du ganz langsam auf dem Richtigen Weg. Ich sende dir Licht damit dein Vorhaben gelingt.

vriegel
Das eigentliche Problem...

...ist der Lobbyismus!!!

Vor allem in Brüssel, aber auch an allen anderen Regierungssitzen. Unsere Demokratie ist quasi unterwandert und es spielt gar keine so große Rolle mehr, wer gerade an der "Macht" ist.

Die Entscheidungen werden woanders getroffen, zumindest aber so gelenkt und abgefedert, dass nicht die wirklich wichtigen und richtigen Beschlüsse gefasst werden.

Mit golbal negativen Auswirkungen, wie man sieht..

Der einzigste Ausweg aus dieser Misere wäre mehr direkte Demokratie. Aber auch das weiss der Lobbyist gekonnt zu verhindern...

Phonomatic
Es ist richtig und wichtig worauf Herr Ziegler hinweist - aber

aber auch zu einem Stück weit zu vereinfacht.
Die Lebensmittelimporte nach Afrika sind auch deshalb entstanden, weil die dortigen Regierungen eben selber nicht genug wert auf die Lebensmittelversorgung ihrer Bevölkerungen legen.

Man kann dagegen wettern, denn es bringt viele komplexe Probleme mit sich, aber man darf die Fakten nicht leugnen. So ist im Ergebnis auch eine bessere Versorgung mit Nahrungsmitteln gelungen - der Hunger in der Welt ist in den letzten 25y effektiv verringert worden, trotz steigender Weltbevölkerung.

Man muss wohl leider vor Ort anfangen, da wo Machtkalkül und Unterdrückung wichtiger sind als die Ernährung der eigenen Bevölkerung.
Und sicherlich auch hier ... wo Geld mit dem Leid der Menschen woanders verdient wird.

Der Kampf gegen Hunger und Armut ist sicherlich noch nicht perfekt, aber er ist bisher erfolgreich.

Grosse_Schwester
@ Achimvr

Stimmt, laut der Grafik werden 34% der Getreideernte als Futtermittel verwendet. Da ist wirklich Spielraum, um stattdessen mehr Menschen zu ernähren.
Allerdings muss man einschränken, dass natürlich die anderen Probleme genauso eine Rolle spielen. Wenn freiwerdende Resourcen ungerecht verteilt/verschwendet/weggeworfen werden, bringt es natürlich allenfalls bedingt etwas.
Als Vegetarier kann das aber für mich natürlich trotzdem keine Entschuldigung sein für den viel zu hohen Fleischkonsum, das ist klar. Es muss ja auch nicht jeder gleich Vegetarier oder Veganer werden, aber ein "zurück zum Sonntagsbraten" wäre recht vernünftig.

schaunwamal
Dann sollen sie doch kuchen essen oder so ähnlich....

würden die lebensmittelspekulanten und staatlichen subventionierer sich zu diesem Artikel äussern.
(der spruch ist von marie antoinette)

Wer Treibstoff aus lebensmittel macht bzw die felder für lebensmittel deswegen blockiert ist mitschuldig am hunger und tod dieser menschen.

Ein lebensmittelexport stopp bzw das sofortige einstellen aller subventionen beim export von lebensmitteln in die dritte welt muss sofort umgesetzt werden.
Es darf nicht sein ,das das was die leute dort anbauen teuerer als das ist was dorthin exportiert wird.

Sämtliche spekulationen mit nahrungsmitteln müssen verboten werden auch über investmentfonds.

eli
Hunger durch ineffizienten Staat

Das Hauptproblem des Hungers liegt nicht an den entwickelten Staaten, sondern an den Hungerstaaten selbst.

Abhängigkeiten von IWF ec. gibt es nur, wenn besagte Staaten dort Kredite aufnehmen wollen.

Warum wird nicht dem Beispiel Argentiniens gefolgt, sich selbst bankrott erklären und nichts mehr abbezahlen.

Dann ist man frei kann Importe über Zölle steuern.Kann seine Export selbst abwickeln.

Ich glaube, selbstständige Staaten könnten natürlich viel mehr erreichen, wenn denn der Wille dazu da wäre!

Wenn angeblich selbstständige Kleinbauern in Afrika ausreichten, um ihr Land zu versorgen, dann kann die Politik dieses Landes es auch durchsetzen. Aber sie muss es selbst tun!

Ohne Selbstverantwortung zu übernehmen wird das Elend nie aufhören. Und jeder gutgemeinte Hilfseinsatz aus dem Westen ist ein Akt gegen die Selbstverantwortung des Hilfsempfängers. (Es geht natürlich nicht um Katastrophenhilfe, sondern permanente Hilfe)

Also die beste Hilfe ist keine Hilfe!! (Beispiel China!)

Gast
Danke @tattom

Das ist leider die REALITÄT EU und USA.

Die Verursacher verdienen sich ne goldene Nase.

Da kann ich hier noch so viel mir ein reines Gewissen einkaufen durch Fair Trade und andere Marken ;-), wenn ich es mir leisten könnte.

Für alle die dieser Beitrag die Augengeöffnet wurden sollten eventuell mal mehr Ihre Nahrungsmittel im heimischen Wald und bei den kleineren Landwirten in der Region versuchen durch Tauschhandel zu erwerben. Das Geld ist wohl an diesem Missstand der Verursacher Nummer 1.
Abschaffen, Geld einfach abschaffen oder wie andere Organisationen Vordern jedem egal wo auf dieser Welt lebt, jeden Monat so viel bezahlen das er damit ein Auskommen hat. Ohne Arbeiten gehen zu müssen, dafür aber das verwirklichen kann wo nach sein Interesse strebt. Dann hätten wir zwar nur noch Philosophen und Akademiker auf der Welt aber währe das so schlecht???

Gast
Cui bono?

1.Zunächst einmal zum Ts Interview: Wer hier im Forum mangelnde Antizipation der gegebenen Komplexität kritisiert, sollte bitte darüber nachdenken, daß Ts.de zuspitzen MUß. Die schier unübersehbare Masse an Faktoren kann unmöglich in einem einzigen Artikel untergebracht werden. Der interessierte Bürger kann selbst weiterrecherchieren.
2.SchwarzWeißDenken hilft hier keinem. Wer wirklich humanistisch/christlich genug denkt, um Leid mindern zu wollen, wird nicht umhin kommen, Hrn. Ziegler in zumindest einigen Punkten Recht zu geben. Die Probleme sind indes sicher nicht von heut auf morgen zu lösen, aber anfangen sollte man.
2b.Natürlich ist es kontraproduktiv, auch hier in Europa weiter Armut eskalieren zu lassen. ->Kapitalkonzentration leistet dies aber.
3.Bisher ist noch jede 'Gewinnerkultur' an ihrer eigenen Dekadenz u. Arroganz eingegangen - auf verschiedene Arten.
Zeit, daß die (ach so zivilisierten) 'Gewinner' mal aktiv diesen Mechanismus durchbrechen. Könnte sich am Ende auszahlen.

Gast
Großartig

Vielen Dank für die Veröffentlichung dieses Interviews.
Diese Formulierungen sind so haarscharf, man müsste meinen Herr Ziegler braucht ab jetzt Bodyguards.

Bernd1
@ Achimvr - Denkfehler??

Sie schreiben:
"Der Fleischkonsum
ist doch auch eine der Hauptursachen von Hunger!
Aber da wird mal eben einfach über Super-E10 gemeckert, das ist einfacher u. bequemer als wirklich was zu tun."

Der Konsum von Fleisch sättigt Miliarden Menschen!
Das verbennen von Pflanzen für Energiegewinnung erzeugt Huger!

Natürlich haben Sie Recht damit dass bei der Fleischproduktion sehr viel pflanzliche Nahrung verbraucht wird.
Aber es ist sinnvoller (und natürlicher) diese Pflanzen zur Erzeugung von Koteletts und Steaks zu verwenden als sie unnatürlich in Biosprit, Gas oder Strom umzuwandeln! Dafür steht genügend Wind, Sonne, Wasser und Pflanzenabfälle etc. zur vefügung!

Und am schlimmsten ist dass für diese unnatürliche Verwendung von Pflanzen auch noch EU-Fördergelder verprasst werden. Da kann man das Geld auch gleich direkt verbrennen bei der Energieerzeugung!

claireannelage
@GrafKrolock

"Daß Populationen, die übermäßig wachsen und nicht genügend Ressourcen zu ihrer Ernährung haben, durch Hunger dezimiert werden, ist in der Natur normal."

Das ist richtig, in der Natur bei Tieren läuft das so. Und genau dies ist es was uns von jenen unterscheidet: bei den Menschen geht es nicht um Arterhaltung, 'human' bedeutet unter anderem dass die Bedürfnisse des Einzelnen genauso wichtig sind wie die der Allgemeinheit.

Es mag sein dass viele der Probleme in Afrika hausgemacht sind, aber wenn einer hier im Moment helfen kann dann sind wir das. Wenn täglich unzählige Kinder sterben dann ist es ziemlich zynisch Hilfe zu verweigern, und selbst wenn sie alle falsch machen.
Ich schäme mich ehrlich gesagt angesichts dieser Bilder. Über mich selber, dass es überhaupt dieser Artikel bedarf mich daran zu erinnern und ich trotz des Wissens bisher zu passiv geblieben bin, ein paar Fairtradeartikel sollten einfach nicht genug sein um mein Gewissen zu beruhigen.

Dark Chaos
@NomenKlatur

Was war an meiner kleinen das-kann-man-nicht-als-Mord-bezeichnen-Ausführungen so missverständlich, dass gleich zweimal Massenmord in ihrem Beitrag vorkommt? Es geht im übrigen nicht darum, dass es politisch korrekt ist, sondern um die Vermeidung solcher populistischen (und einfach falschen) Sätze, die nur ein ausgesprochen plumper Versuch sind, leicht beeinflussbare Leute in Aufruhr zu versetzen (vermutlich auch nur, um das Buch zu verkaufen). Aber ich will mich wirklich nicht um Begrifflichkeiten streiten, dafür ist das Thema (das nicht Mord ist) viel zu ernst. Nichts dagegen tun zu können, muss aber nicht dazu führen, dass man unseriös darüber diskutiert.

Gast
Krise der Nahrungsmittel = Krise des Systems

DOTCOM-Blase, Immobilienkrise, Nahrungsmittelkrise, Schuldenkrise, Staatsschuldenkrise, Eurokrise, Griechenlandkrise... Das sind alles Symptome der Endephase des Systems. Man kann sich nicht einfach ein Detail herauspicken und die Schuld darin suchen. Alles hängt mit allem zusammen und hat seine Ursache in der Architektur unseres zinsbasierten Schuldgeldsystems (Kapitalismus). Wer diese Architektur einmal versteht, der versteht die Vorgänge in der Welt. Diese unsichtbare Hand steuert unser Geschehen und wenn wir es nicht verändern, wird es uns in den Untergang steuern. Wer es nicht glaubt, dem sei Prof. Gustav Ruhland (www.vergessene-buecher.de) zu empfehlen, mehr als 700 Seiten geballtes Wissen, wie und warum Völker untergehen können.

Gast
Sustainche Farm im Norden Namibias ...

ist eine 8 ha kleine Familien-Farm. Die Farm dient der Selbstversorgung der Familie mit guten Nahrungsmitteln – eine reiche Palette von Mahungu (Perl Hirse), Fleisch (Rinder, Ziegen, Huehner), in der Regenzeit Catfish aus dem nahen Oshana, bis hin zu allen erdenklichen Gemuesen, die im Hausgarten liebevoll angebaut und gepflegt werden. Entsprechend einem ausgekluegelten Farm-Kalender und den Owambo-Traditionen einer Nachhaltige Entwicklung folgend, haben Tatekulu P. & Meme T. so 10 Kinder grossgezogen - alle mit einer hervorragenden Schulausbildung ... und dies alles ohne einen Cent “Subventionen” ... von wo auch immer.

Jetzt fragt sich Sustainche: Was soll auf Sustainche Farm “besser gemacht” werden in Anbetracht von 500 mm Jahresniederschlag, Regen-/Trockenzeit, aktuell 34°C und Boeden, die “Experten” mal vorschnell als “reinen Sand” bezeichnen. Sollen wir Mahangu “industriell” fuer den “Weltmarkt” produzieren, und dann Macaroni im Supermarkt zu “Weltmarktpreisen” kaufen wollen ...?

Gast

Vielleicht müssen wir uns um die Probleme der armen Länder kümmern, weil wir diese verursacht haben?

Zuerst durch Kolonialsierung, dann durch das installieren von ausbeutenden Eliten in der Entkolonialisierung, dann die Beeinflussung im Ost-West-Konflikt und jetzt Ausbeutung und Abhängigkeit durch Weltbank, IWF und WTO.

Der Imperialistische Westen und Osten haben jahrzehntelang eine Demokratisierung der sog. 3. Welt verhindert, da eine Regierung, welche das Volk vertritt, zu höheren Preisen führen würde.

Beispiele sind Südamerika (Chile, Guatemala, Panama...)
Afrika (Dem. Rep. Kongo, Angola, Somalia)
Arabien (Die islamistische Monarchie in Saudi Arabien wird seit WW2 durch Amerika geschütz, Mubarak war ein Vasall des Westens, Assad ist ein Statthalter Moskaus)

"Eure Armut kotzt mich an" kann man hier leider nicht anwenden.

Gast
Ich haette mehr von Herrn Ziegler erwartet

Mit Einigem in dem Interview hat er ja recht, aber anderes ist entweder im Widerspruch zu Vorigem oder einfach nicht zu Ende gedacht.
Nehmen wir die Aussage, dass importierte Lebensmittel in Afrika billiger sind als lokal produzierte. Richtig - diese Konkurrenz ist schlecht fuer einheimische Bauern. Aber was ist, wenn nicht alle Einheimischen Bauern sind? Ist es nicht einfacher fuer Nicht-Bauern genug Nahrung fuer die Kinder zu kaufen, wenn die Preise niedriger sind?
Und wuerden nicht ohne Subventionen fuer Kleinbauern auch in Europa nur noch die grossen Agrarkonzerne Lebensmittel herstellen?

Werner40
@ GrafKrolock Sie haben das

@ GrafKrolock

Sie haben das gut zusammengefasst und ich stimme Ihnen zu.

1.) viele der Probleme in den Hungerstaaten sind hausgemacht
2.) wer zu viele Kinder in die Welt setzt, die er nicht ernähren kann, handelt verantwortungslos und nimmt den Tod einiger seiner Kinder billigend in Kauf. In Familienplanung wären Entwicklungshilfegelder am sinnvollsten angelegt.

Deliciabc

Diese "Biosprit" Geschichte ist eine Sackgasse, weder Hektar noch Ertraege reichen dafuer aus. Wasserstoff ist die bessere aber eben auch schwierigere Loesung, schnelles Geld ist da vorerst nicht mit zu machen.
Wenn irgendwas die Nahrungsmittelknappheit in bestimmten Regionen verschaerfen kann, dann dieses Biomasse-Kraftstoff-Konzept, wenn es global wuerde.
Subventionen fuehren naehmlich nicht dazu, dass die absolute Menge der produzierten Nahrungsmittel sinkt, die Kraftstoffproduktion auf landwirtschaftlichen Flaechen dagegen schon. Denn es wird die landwirtschaftlichen Gunstraeume betreffen, weil bestimmte Biomasseertraege notwendig sein werden. Das wiederum heisst, dass die Interventionsmacht der grossen Agrarlaender im Krisenfall sinkt.
Brot im Tank, DAS ist verantwortungslos.

Gast
Sustainche: "The Good Food March"

Jean Ziegler hat die Akteure der Massenvernichtung (und dies betrifft keineswegs "nur" die “Dritten” Welt) umfassend und klar beschrieben – sicherlich plakativ, aber nichtsdestotrotz notwendig. Diesem Katalog kann Sustainche aus eigener Erfahrung kaum noch Namen hinzufuegen.

Das Interview bezieht sich jedoch auch auf "The Good Food March" in Bruessel am heutigen Tag. Im Kern geht es dabei – und Slow Food International weist zurecht darauf hin – um eine neue EU Agrarpolitik (CAP), die FAMILIENBETRIEBE in Europa bei der Produktion von guten, sauberen und fair gehandelten Agrarprodukten in den Mittelpunkt ihrer Politik stellt. Damit kaeme auch Europa zurueck zu den Wurzeln der Landwirtschaft – eigentlich so, wie Sustainche Farm im Norden Namibias ... ;)

Und fuer den Notizblock aller “Experten” von IWF, Weltbank, FAO, EU ... etc.: Ihr duerft handgepresstes Marula Oel von Sustainche Farm kaufen ... ansonsten kommen wir schon zurecht ... :)

agtrier
Licht und Schatten

Ja, unsere subventionierte Lebensmittel machen in Afrika den Bauern das Leben schwer.

Die Frage wäre aber: was passierte, wenn wir sie nicht mehr exportierten? Dann würden sich die dortigen Bauern sicher freuen, diejenigen, die dann die deutlich teureren einheimischen Produkte kaufen müssen (und denen schon für die subventionierten das Geld kaum reichte), dürften da dann eine andere Meinung haben.

Aber es ist ja egal; dann ist es wenigstens nicht unsere Schuld, wenn die verhungern - oder doch?

ag.

Bernd1
@ Werner40 - Etwas verengte Sichtweise?

Sie schreiben:
"Sie haben das gut zusammengefasst und ich stimme Ihnen zu.
1.) viele der Probleme in den Hungerstaaten sind hausgemacht
2.) wer zu viele Kinder in die Welt setzt, die er nicht ernähren kann, handelt verantwortungslos und nimmt den Tod einiger seiner Kinder billigend in Kauf. In Familienplanung wären Entwicklungshilfegelder am sinnvollsten angelegt."

Das ist aber eine ziemlich verengte Sicht auf die Ursachen des Hungers in der dritten Welt. Und es ist vor allem eine Sicht die an den wichtigsten Ursachen vorbei geht!

Aber es ist natürlich sehr einfach und bequem die hier bei uns liegenden Ursachen mal "locker zu übersehen"!
Nur nicht zugeben dass wir unsereren guten Lebensstandard auch zu Lasten anderer erworben haben! Es ist doch der reiche Westen (USA und Europa) gewesen der die armen Länder besetzt und ausgebeutet hat und dann Handeslbeschränkungen genutzt hat um Einfuhren aus diesen Ländern zu verhindern und unsere Überschüsse EU-subventioniert dorthin zu liefern!

DuKeTHeReaL
Hauptsache gegen die EU

Damit macht man sich beliebt und glaubwürdig, hauptsache man wettert gegen die EU.

Billige Lebensmittel töten die Menschen?

Lebensmittel sind billig
Folge: Entweder kaufen die Menschen dort unsere Lebensmittel oder man achtet dort auf regionale Produkte, in beiden Fällen lohnt es sich für den Verbraucher, da er ja maximal das ausgibt, was dort sowieso bezahlt werden müsste.

Doch was macht der Bauer?
Dieser könnte nun entweder mit seiner regionalen Erzeugung werben, die Lohnstückkosten weiter senken durch Technologie oder günstigere Arbeiter, oder aber er beginnt sich anders zu spezialisieren.
Genügend zu tun gibt es dort auf jeden Fall.

Was wenn so alle Bauern weg sind und die großen Firmen ihre Preise anziehen?

1. Das wäre ein Kartell, gegen Kartelle könnte ein Staat vorgehen, da es ja nicht einen weltweiten Lebensmittelhersteller gibt.

2. Es gäbe Abitragegewinn (EU->X)

3. Ein paar Bauern, hätten DAS Geschäft.

=> Nur der Westen subventioniert deren Lebensmittel

Vive l'Europe

spetzki
Der Sinn von Agrar-Subventionen

Ich hatte davon immer folgendes Verständnis:

Würde man den Agrarsektor nicht subentionieren erginge es uns überspitzt gesagt wie mit seltenen Erden:

Andere Länder würden billiger produzieren, bei uns ginge die Produktion von Lebensmitteln vollkommen den Bach runter. Danach wären wir abhängig und erpressbar.

Daher muss die heimische Landwirtschaft mit Subventionen am Leben gehalten werden.

Da man natürlich in guten Zeiten Delikatessen aus aller Welt verköstigen möchte, aber in schlechten Zeiten die Versorgung aller Europäer gewährleisten muss muss man Überschüsse produzieren.

Wohin nun damit? Wegwerfen? Afrikanische Märkte damit kaputt machen? Ins Auto tanken? Kunststoffe herstellen?

Optionen gibt es viele.

Ich glaube wir brauchen Agrarsubventionen um Selbstversorgung für schlechte Zeiten zu garantieren.

Aber ich stimme zu, wir könnten deutlich weniger Schaden anrichten.

Gast
Alle Faschos sind schon da? Oder hausgemachtes Geisteselend?

Bei einigen Kommentaren hier möchte man meinen Demokratie wäre eine geschlossene Gesellschaft.

Wenn man die Tür aufmacht und sie verlässt (Exporte) ist jedes Mittel recht den Hungernden ihren Hunger vorzuwerfen, weil die zu blöd seien
mit nicht vorhandenem Geld und Ersparnissen
in landwirtschaftliches Hightech für niedrigste Lohnstückosten zu investieren und
sich endlich
soviel Einkommen aus den Handelsfdefiziten mit dem Westen zu besorgen,
dass sie davon eine Kranken- und Rentenversicherung statt Kinderreichtum als traditionelle weil alternativlose Versorgungssicherheit
im Alter finanzieren könnten.
Und denen nun auch noch die Kinder verbieten.

Und dann die Sozialdarwinisten, ideologische Wegbereiter der Faschisten, die menschliches Verhungern als natürlichen Populationsausgleich verkaufen, am liebsten wohl selbst selektieren würden.

Und alles aus der geschlossenen Demokratie heraus, die bei sich das verbietet.

Subventionen = Konkurrenzmittel auf Außenmärkten.
Darum geht es.

Gast
"Fossile Anomalie"/ Familienplanung,...

Vor der Entdeckung fossiler Energieträger war alle Energie "Bioenergie".
Es war normal, daß ein beträchtlicher Teil der Landerträge zur Ernährung der Zugtiere verwendet werden mußte.
Ohne die Nutzung fossiler Energieträger zur Urbarmachung von Land, zum weiträumigen Handel und zur Synthese von Dünger wäre der Hungerkollaps großer Teile der Weltbevölkerung schon viel früher eingetreten.
Erst die Anomalie, daß durch den Verbrauch der endlichen fossilen Rohstoffe die Abhängigkeit des Bevölkerungswachstums von der fruchtbaren Landfläche für ein knappes Jahrhundert außer Kraft gesetzt schien, hat diesen Bevölkerungsüberhang überhaupt ermöglicht.
Die Transition zu einer postfossilen Wirtschaft ist unvermeidlich.
Dazu gehört die Selbstbestimmung der Frauen und eine von Kindern unabhängige weltweite Altersgrundsicherung.
www.weltbevölkerung.de
www.terre-des-femmes.de
www.medicamondiale.org