Chinesischer Demonstrant in Schanghai.

Ihre Meinung zu Interview zum Inselstreit: "Immer einig, wenn es gegen Japan geht"

Der chinesisch-japanische Streit um fünf Inseln hat nicht nur eine lange Vorgeschichte. Er nützt auch der chinesischen Führung, um von inneren Problemen abzulenken. Asien-Experte Sebastian Heilmann erläutert im Interview mit tagesschau.de, warum die Chinesen sich so einig sind in ihrer Wut auf die Japaner.

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13 Kommentare

Kommentare

karwandler
"Japan hat sich zwar mehrfach entschuldigt."

Japan hat sich zu seinen Kriegsverbrechen immer nur in sehr abgemilderter Form bekannt, manches bis heute auch geleugnet oder wenigstens die Zahlen geschönt.

Japanische Kriegsverbrecher wurden niemals vor japanische Gerichte gestellt. Stattdessen werden sie im Yasukuni Schrein verherrlicht.

Es ist sehr verständlich, dass die Chinesen damit nicht zufriedengestellt sind.

RoyalTramp
Vergessen...

...hat allerdings Herr Heilmann, dass gerade in Japan Wahlkampf herrscht und die aktuelle japanische Regierung diesen Vorfall geschickt mit in Szene setzt, um von eigenen innenpolitischen Problemen abzulenken (Missmanagement nach der letztjährigen Katastrophe, anhaltender wirtschaftlicher Niedergang uvm.), genauso wie auch die chinesische Regierung diesen Vorfall ausnutzt, um von inneren Problemen abzulenken. Und genau das wird noch zu einem dicken Problem führen, denn die Regierungen beider Länder können kaum noch von dem Konflkt zurücktreten, ohne dabei massiv "Gesicht" zu verlieren.

Ein internationale Vermittlung ist hier definitiv geboten, denn die beiden Länder haben sich hier hoffnungslos ineinander verrannt. Ohne eine solche, werden sich die Gemüter insbesondere auf chinesischer Seite weiter aufschaukeln mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Region. Es muss nicht erst ein Waffengang her, um die ganze Region in den Abgrund zu reißen...

Donidon
Ein salomonisches Urteil bitte

Der Konflikt ließe sich doch einfach mit einem salomonischen Urteil lösen. Da die sich nie einigen könnten ohne das einer total beleidigt ist muss eben alles geteilt werden, Fische und Bodenschätze.

Fertig ist die Sache, kontrolliert wird sich gegenseitig. Die Japaner liefern ihre Ausbeute an China, und die Chinesen an Japan. Keine Selbstbedienung.

Fertig geurteilt, der nächste Konflikt bitte.

Gast

Alle Jahre wieder: Der Wirtschaft geht es schlecht in China, dann geht es dem Nationalismus gut.

Gast
@ deployed

"Alle Jahre wieder: Der Wirtschaft geht es schlecht in China, dann geht es dem Nationalismus gut."

Dies gilt für viele Länder!

gera1983

Da kann man nur hoffen, dass das nicht zum nächsten Weltkrieg führt. Wenn die da erstmal loslegen, dann sind zwangsläufig auch die Koreas und die USA mit involviert. Das würde die Nato wahrscheinlich auch mit ins Boot holen und dann wäre nur noch die Frage auf wessen Seite Russland steht... Und natürlich wäre die Frage, ob alle Seiten auf den Einsatz von Atomwaffen verzichten.

Hoffen wir auf eine friedliche Lösung!

Gast
Als ob das in China anders wäre

"Vergessen hat allerdings Herr Heilmann, dass gerade in Japan Wahlkampf herrscht und die aktuelle japanische Regierung diesen Vorfall geschickt mit in Szene setzt, um von eigenen innenpolitischen Problemen abzulenken"

Als ob das in China anders wäre. Die chin, Parteikader fördern ja sogar gewalttätige Proteste. Viele Japaner trauen sich gar nicht mehr auf die Straße. Ganz so fanatisch sind die meisten Japaner nun doch wieder nicht.

Warum sollte sich die internationale Gemeinschaft eigentlich ständig bei irgend welchen Streithähnen einmischen - nur weil sich viele Chinesen vermutlich nicht mehr einkriegen werden? Mit dieser kindischen Konflikt-Unfähigkeit müssen sie schon selber leben. Jedes Land, welches sich um Schlichtung bemüht, wird lediglich mit beiden Füßen von einem Fettnäpfchen ins andere treten.

China ist stärker von Japan abhängig, als umgekehrt. Den nationalistischen Gewalttätern ist es wohl total egal, wenn sie die Handelsbeziehungen ihres Landes ruinieren.

weltoffen
Chinesische Einseitigkeit

immer wieder kommt die Japanische Kriegs vergangenheit auf,wobei es da nichts zu beschoenigen gibt.Was aber geqwollt unter den Teppich gekehrt wird,ist das in der KP Cultur Revolution die eigenen Menschen Abgeschlachted wurden.
Ich wuerde sagen das die Furungs Elite in China nur ablenkt damit alte Wunden der eingenen Geschichte nicht aufkommen.
Beide seiten Japan und China haben viel zu verlieren,Japan ist das 3th groesste export Land fuer China,tausende Japaner machen Urlaub in China.
China und speziell die dortige Fuerungselite muss aufpassen das Sie sich mit den Genehmigten Protesten nicht selbst in den Fus schiessen,da die stimmung ganz schenll umschwingen koennte und die Proteste gegen die eigenen unzulaenlichkeiten gehen.

Gast
Wie könnte man den Konflikt lösen ?

Garnicht ? Vermittlung ? Aufrechnung von Kriegsgeschehen? Kommunismus gegen Kapitalismus ? Mal abgesehen von den wirtschaftlichen Beziehungen scheint die Aufarbeitung einfach nicht gemacht worden zu sein. Dies sollte nachgeholt werden und dazu müssten sich die ehemaligen Gegner verzeihen. Vorher geht nixx...

weltoffen
@Gloeckner von No

Ist ja gut mit dem verzeihen,nur lebt die Generation die das eigentlich machen sollte nicht mehr.

Gast
Die alltaegliche Propaganda der kommunistischen Partei

...fuehrt in der Volksrepublik dazu,dass ein jugendlicher Mob,zumeist Mitglieder der KP-Jugendorganisation und der KP selbst,Japaner auf offener Strasse zusammenschlagen,japanisches Eigentum
zerstoeren und hasserfuellt die Botschaft und die Konsulate angreifen.

Wohlorganisiert werden sie in Bussen herangekarrt,
duerfen an den japanischen Einrichtungen vorbeimarschieren,ihre chauvinistischen Slogans rufen, bevor dann wohlorganisiert die naechste Protestgruppe an der Reihe ist.

Dabei sind Demonstrationen im totalitaeren China extrem eingeschraenkt und wenn es gegen die Partei oder Regierung geht,reichen 3-4 Demonstranten mit einem Plakat,um die Volkspolizei auf den Plan zu rufen,die Beteiligten zu verhaften und sie zu mindestens 3 Jahre Arbeitslager (劳教)zu zwingen.Ploetzlich aber sind Demos erwuenscht.Und das alles gegen ein Land, das anders als China sehr demokratisch und freiheitlich ist.

Dennis K.
Immer schön auf China rumhacken...

Ehrlich, ich kann zwar verstehen, dass das chinesische Regime nicht unbedingt Sympathieboni erhält, aber trotz allem sollte man Sachverhalte neutral benennen.

Fakt ist, dass der Streit zwischen China und Japan historisch betrachtet vor allem durch japanische Aggressionen bishin zu schlimmsten Kriegsverbrechen entstanden ist. Die Japaner nun in die Rolle der "Guten" zu drängen, weil sie aktuell eher unsere Verbündeten sind als die Chinesen, halte ich für verlogen...

Japan hat sich - nicht nur im zweiten Weltkrieg - seinen Nachbarn gegenüber alles andere als toll verhalten und die Beanspruchung dieser Inseln ist in diesem Kontext durchaus kritisch zu bewerten.

In diesem Sinne schließe ich mich der Forderung nach einem salomonischen Urteil an - China sollte nicht benachteiligt werden, weil Japan uns aktuell sympathischer ist. Der Sachverhalt muss schlicht "gerecht" gelöst werden - und das geht wohl nur, indem beide Staaten die Inseln fair unter sich aufteilen.

Gast
Welche Lehren hat China aus Vergangenheit gezogen?

Als Angehöriger eines Volkes dass selbst Unterdrückung erfahren musste und muss kann ich nur sagen dass es mir sehr sehr schwer fällt mit der chinesischen Vergangenheit Mitleid zu haben wenn man gleichzeitig sieht wie gnadenlos die Tibeter und die Uiguren beherrscht und deren Kultur gezielt untergraben und vernichtet wird. Dazu noch quasi die Ansiedlungspoltik von Han-Chinesen damit die bald die Bevölkerungsmehrheit stellen.

Man kann auch nicht davon sprechen dass dies in der chinesischen Bevölkerung keine Unterstützung fände was u.a. die sehr agressiven und gewalttätigen Reaktionen von Chinesen während der Proteste beim Fackellauf im Vorfeld der Omlympiade 2008 und vielfältige Meinungsäusserungen zu diesem Thema beweisen.