Euro-Logo vo der EZB-Zentrale

Ihre Meinung zu Euro-Schuldenkrise: EZB berät über Ankauf von Staatsanleihen

Der EZB-Rat entscheidet heute, ob die Europäische Zentralbank (EZB) künftig massiv Anleihen kriselnder Euro-Staaten aufkaufen soll. Es könnte die weitreichendste Entscheidung in der Geschichte des Euro sein: Befürworter erhoffen sich so mehr Zeit für Reformen, Kritiker befürchten eine Geldentwertung.

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37 Kommentare

Kommentare

Gast

Niemals nicht sollte man jemanden einstellen, der in den Diensten der VS-amerikanischen Bankenkartelle steht! Nun hat man aber ein Geschöpf der berüchtigten Goldmannsachsbank, die schon den Griechen bei der Spielgeldeurobilanzfälschung geholfen hat, zum Leiter der Spielgeldeurozentralbank gemacht; und schon läuft die Druckerpresse heiß, wobei diese milden Gaben für die Banken schlimmer sind als bloßes Gelddrucken: Hätte man Geld gedruckt, so wären die Staaten zumindest ihre Schulden los gewesen, so wie nun die Bürger ihre Ersparnisse verlieren und mit der Teuerung zu kämpfen haben; doch so behält der Staat seine Schulden und darf dazu noch für die Verluste der verkommenen Banken aufkommen, die nun dieses Geld wieder in den Börsenspielhallen verspielen werden!
Helfen wird dieser Bankenunfug aber Europa noch viel weniger als VS-Amerika, denn deren Dollar ist, dank massiver Waffengewalt, noch immer Welthandels- und Ölwährung, während das Spielgeldeuro das Papier nicht mehr wert ist!

Gast
Drucken sie das Geld schon oder schlafen sie noch Herr Minister?

Zitat Schäuble:
"Wenn wir einmal anfangen würden, Staatsverschuldung mit der Notenbankpresse zu finanzieren, kämen wir auf eine schiefe Ebene", warnte Schäuble. Die einzige Lösung sei, dass die Mitgliedstaaten ihre Verschuldung zurückführen."

Die Anderen haben doch schon längst angefangen das Geld zu drucken Herr Minister Schäuble nur wir schlafen noch?.

Wann kommt nun der riesen Goldwertsprung zur Inflationsabsicherung?, das Vertrauen der Anleger in den Euro liegt doch schon längst am Boden?

Die gleiche Entwicklung zwischen Sep. 2010 und Sep 2011 nur eben von 1000 auf 1150 EUR, dann der riesen Sprung auf 1380 Euro.
Nun die selbe Entwicklung nur eben von Mai 2012 bis Sep. 2012 eben von 1250 auf 1350 EUR, wann kommt der riesen Goldwertesprung nun?.

Gast

Auf zum Finale!

Nach dem unbegrenzten Schuldenabwälzen der Südländer wird die Sache schnell ein Ende finden.

Sicherlich wird das eine völlige Katastrophe, aber vielleicht wacht dann endlich mal das Volk auf.

li_71335
Vertragsbruch

Das direkte Ankaufen von Staatsanleihen durch die EZB ist ohne Wenn und Aber vertragswidrig.

Die Zwischenschaltung des "Strohmannes" ESF (mit Bankenlizenz) ändert daran wenig, das ist nur eine mäßig trickreiche Umgehung des Vertrags...

Ich glaube nicht, dass man das anders sehen kann.

Aber Vertragsbruch ist ja seit einiger Zeit schwer en vogue, scheint auch keinen mehr zu stören. So weit ist es schon.

Gast
Wie hoch kann die max. Geldentwertung pro Jahr werden?

"Befürworter erhoffen sich so mehr Zeit für Reformen, Kritiker befürchten eine Geldentwertung."

Wie hoch kann die Geldentwertung pro Jahr denn dabei maximal werden?.
Und wie lange ist dies durchzuhalten?, bi zum völligen Zusammenbruch des Euros?

Die Inflation liegt doch in Wirklichkeit schon seit Jahren bei ca. 33% pro Jahr (steigend) wie man am Goldpreis leicht ablesen kann?, wo soll das noch hin führen?.

Und wer kann sein Kapital jetzt noch ohne große Verluste in Gold sichern?, ist es nicht schon längst zu spät?. Viele werden jetzt schon erhebliche Kapitaleinbußen haben?

spetzki
was sich die Befürworter erhoffen...

": Befürworter erhoffen sich so mehr Zeit für Reformen, Kritiker befürchten eine Geldentwertung."

Ich befürchte, die Befürworter erhoffen sich eine Geldentwertung.

Inflation war noch immer ein elegantes Mittel, die Staatsverschuldung zu Lasten der Bevölkerung zu verringern.

Durch die €-Entwertung wird der Export angekurbelt und die Schulden (wertbereinigt) sinken. Aber der Wert der Sparvermögen, Rentenfonds, etc der Menschen sinkt ebenso.

Die Reichen kriegen ihr Vermögen rel. gut abgesichert durch Investitionen in Immobilien, Gold, ...
Die Armen werden noch ärmer.
Reformdruck wird abgemildert, das politische System wird immer größer, dekadenter, teurer.
Die Armut und die Unzufriedenheit werden größer, die Kriminalitätsraten steigen, die Menschen werden politisch mehr und mehr radikalisiert.

Und irgendwann rappelts in Europa, in D. allerdings zuletzt.

Das sind so ungefähr die Aussichten für die nächsten 5 - 20 Jahre.
Zumindest ein mögliches Szenario.

Gast
Die Zeit für Luftschlösser ist vorbei!

Weidmann hat sich immer für die Politik stark gemacht, die in die Krise führte. Auch jetzt hat dieser Mann nichts zu bieten. Natürlich hätten wir alles anders machen können, nur Weidmann war einer von den Akteuren auf dem europäischen und deutschen Parkett, die jede Alternative zur Krisenpolitik bis aufs Messer bekämpft haben.

Es ist Zeit die Sache anders anzugehen. Anleihenkäufe durch die Zentralbank sind vielerorts gang und gebe. Natürlich muss es auch hier Bedingungen geben, aber es muss endlich schluss sein mit der monetaristischen Scheuklappen. 1923 ist vorbei, liebes Deutschland. Wir können uns nicht von ideologischen Überzeugungstätern die europäische Integration zerstören lassen! Wir sind keine Laborratten für den gescheiterten neoliberalen großen Sprung nach vorn!

OpamitHutamSteuer
rette sich wer kann

die idee ein pyramidenspiel mit einem weiteren pyramidenspiel zu retten kann nur von unseren eliten stammen...

kann mir denn wenigstens ein mensch erklaeren wo der sinn darin ist dass die banken sich geld zu spottzinsen leihen um es dann zu horrenden zinsen an die laender weiterzuverleihen?

welche leistungen erbringen die banken dass diese praxis rechtfertigt?

wozu brauchen wir diese "zwischenhaendler des kapitals"?

und warum tragen die buerger das unternehmerische risiko der "systemrelevanten" banken?

frueher mussten die geldverleiher noch am hintereingang anklopfen und heutzutage feiern sie ihre geburtstage im kanzleramt...

Gast
Die EZB ist der Totengräber des Euro!

Frau Merkel und Herr Schäuble müssen endlich eingreifen und müssen der EZB den Aankauf von Staatsanleihen bankrotter bzw. hoch verschuldeter Staaten durch die EZB unbedingt verhindern.

Der Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB ist skandalös und würde die desaströse Eurokrise sehr verschärfen.

Die Aufgabe der EZB ist es, für die Stabilität des Euro zu sorgen. Dies schließt jedoch den Kauf von Staatsanleihen der bankrotten bzw. hoch verschuldeten EU-Länder Spanien, Portugal, Irland, Zypern, Italien, Griechenland etc. ausdrücklich aus, da dieses ein gigantisches Inflationsrisiko für die Eurozone darstellt.

Mario Draghi hat keine Ahnung von der Bewältigung der Eurokrise und ist als EZB-Chef eine glatte Fehlbesetzung und somit nicht länger tragbar.

Ich unterstütze Bundesbank-Chef Jens Weidmann ausdrücklich in seinem ökonomisch sinnvollen und wichtigen Bemühen, den Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB zu verhindern!

vriegel
Teure Euro-Rettung?

Im Grunde musste es wohl so kommen, weil man vor ca 2 1/2 Jahren seitens der Politik leider völlig ahnungslos agiert hatte. Sei's Drum! Ändern kann man das nun nicht mehr.

Aber besser machen schon:

Anstatt immer neue Flickschusterei zu betreiben wäre es sinnvoller einen Altschuldentilgungsfonds EURO einzurichten, in den alle Eurostaaten Ihre über 55 - 60 % des BIP liegenden Schulden EINMALIG übertragen, verbunden mit einer gesamtschuldnerischen Haftung. Einen ESM sollte es dann nicht geben, der EFSF wird ja irgendwann auslaufen.

Insgesamt dürfte sich Deutschlands Haftungsrisiko dadurch sogar eher verringern, gegenüber dem jetzigen "Modell", was genaugenommen kein Modell ist, sondern reines Reagieren!

Eine Aufnahme in den Tilgungsfond ist mit festen Regeln und automatischen Sanktionen verbunden für den Fall der Fälle. Die Rückzahlung über 20-25 Jahre fest, Neuverschuldung ausgeschlossen. Dadurch hätten alle Staaten die Stunde 0 und Finanzierung auf dem Markt wäre für jeden machbar.

Gast
Staatsanleihen von Griechenland zu kaufen ...

Staatsanleihen von Griechenland zu kaufen, ist für Kapitalanleger wohl nicht unbedingt empfehlenswert.
Wenn die EZB das aber dennoch tut, liegt darin wohl zumindest teilweise eine Art versteckter Subvention für Griechenland.
Subventionen zu vergeben ist aber Aufgabe der EU-Behörden in Brüssel (bei der auch nicht Eurozonenstaaten mitreden), und nicht Aufgabe der EZB (bei der nur Eurozonenstaaten mitreden und zahlen).

Gast
Das kleine Wörtchen "unbegrenzt" . . .

ist die Feinheit, mit der man die Haftungsbegrenzung
der Mitgliedsstaten beim ESM faktisch aushebeln würde.

Das war so nie vorgesehen. Bisher ist das Kapital
auf 700 Mrd. begrenzt, Nachforderungen jedoch nicht
ausgeschlossen.

Wer in Deutschland kann vertreten, sich auf Gedeih
und Verderb an den Euro und Entscheidungen aus
Brüssel zu ketten ?

Gast
Der total falsche Weg!!!

Frau Merkel und Herr Schäuble müssen endlich eingreifen und müssen der EZB den Aankauf von Staatsanleihen bankrotter bzw. hoch verschuldeter Staaten durch die EZB unbedingt verhindern.

Der Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB ist skandalös und würde die desaströse Eurokrise sehr verschärfen.

Die Aufgabe der EZB ist es, für die Stabilität des Euro zu sorgen. Dies schließt jedoch den Kauf von Staatsanleihen der bankrotten bzw. hoch verschuldeten EU-Länder Spanien, Portugal, Irland, Zypern, Italien, Griechenland etc. ausdrücklich aus, da dieses ein gigantisches Inflationsrisiko für die Eurozone darstellt.

Mario Draghi hat keine Ahnung von der Bewältigung der Eurokrise und ist als EZB-Chef eine glatte Fehlbesetzung und somit nicht länger tragbar.

Ich unterstütze Bundesbank-Chef Jens Weidmann ausdrücklich in seinem ökonomisch sinnvollen und wichtigen Bemühen, den Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB zu verhindern!

Thunderstorm
Belogen und betrogen!

Deutschland steht mit 29% für bereits gekaufte Staatsanleihen ein und wird das in Zukunft auch tun müssen. Man muss sich nur einmal das Direktorium der EZB ansehen. Da gibt es gerade einmal einen deutschen Vertreter unter sechs Mitgliedern. Die restlichen Vertretern kommen praktisch alle aus Ländern mit einem Schuldenproblem. Und da soll man noch davon ausgehen, dass die EZB so unabhängig ist, wie zu Zeiten der D-Mark die Bundesbank es war? M.E. aber hier zeigt sich wiederholt, dass nicht nur die Maastricht-Kriterien alle gebrochen wurden, sondern auch die Versprechen nach einer harten Währung. Die Regierungen denken alle an ihre Wiederwahl und da sind schmerzhafte Reformen nicht zweckdienlich. Lieber geht man den Weg über eine weiche Währung und einer Verschuldung auf unsere Kosten. Man kann nur hoffen, dass die Bundesregierung sich dem Druck von allen Seiten nicht beugt und zumindest Eurobonds und eine gemeinsame Einlagensicherung abwehrt.

vriegel
Zeit erkaufen ohne Inflationsgefahr

..wäre auch möglich, ist aber von der Mehrheit wohl nicht gewollt. Ich gehe mal davon aus, dass sogar der Bundesregierung insgeheim daran gelegen ist die Staatsschulden über Inflation und finanzielle Repression abzubauen.

Das Lippenbekenntnis zu Stabilität und gegen Entwertung der Sparguthaben der Bundesbürger ist nur vorgeschoben. Mich würde es nicht mal wundern, wenn es bereits ein geheimes Abkommen dazu gibt.

Ach ja.. zum Thema Zeit kaufen:

eine Teilvergemeinschaftung bestehender Altschulden, so wie in meinem ersten Beitrag hier beschrieben, würde Zeit kaufen für alle Staaten. Eine Refinanzierung über die Märkte wäre zu marktkonformen Zinsen möglich. Marktkonform heisst dann aber Italien, Spanien, Portugal usw. zahlen höhere Zinsen, als Deutschland, Österreich Holland, Luxembourg, Finnland etc.

Jedes Land kann es dann aus eigener Kraft schaffen die 60 % Schuldengrenzen bezogen aufs BIP zu halten. Außer Griechenland. Aber die kann man mitziehen, solange die reformbereit sind..

Gast
Ich sehe das sehr kritisch!

Seit über zwei Jahren wird versucht mit immer neuen Schulden Schulden zu bekämpfen.
Viele Staaten befinden sich in der Rezession. Die Arbeitslosenzahlen steigen und steigen. Auch in Deutschland wird das zu spüren bekommen.

Mehr Zeit für Reformen? Die Reformen hätten in wirtschaftlich guten Zeiten angegangen werden müssen. Jetzt hilft Kaputtsparen nichts.
Die Agenda 2010 von Kanzler Schröder war für uns Arbeitnehmer eine Katastrophe, aber ich möchte mir nicht votstellen, wo Deutschland heute stünde, hätte es diese Reformen nicht gegeben.
Hat D. auf Kosten Resteuropas seine Exporte mittels Dumpinglöhnen gesteigert? Zum Teil ist dem tatsächlich so, aber hätten die Südstaaten ihre Löhne nicht von der Produktivität so schamlos abgekoppelt, wäre die Schere bei der Reallohnentwicklung nicht so brutal auseinander gegangen. Der AN in D. hatte keine Reallohnzuwächse, die AN der südl. Eurostaaten hatten teilweise satte Reallohnzuwächse von mehr als 20%.

Gast
Was Staatsanleihekäufe durch die EZB bewirken

auch @9:55 — fathaland slim

Staatsanleihekäufe der EZB sind de facto das Gleiche wie €Bonds. D übernimmt 27% des Werts von Schuldtiteln der Pivatanleger bei Käufen Sekundärmarkt.
In GR gab es bekanntlich einen Schuldenschnitt für Private, als das Land nicht mehr zahlen konnte.
Was wird es wohl für die EZB und damit auch für D in 2 Jahren für die Anleihen (Leichen) im EZB Keller geben?

Staatsanleihekäufe machen Länder wie A,F,D,NL,(F) zu Gläubigern und GR,E,I zu deren Schuldnern. Solches Verhältnisse sind extrem problembeladen. Deshalb sind Anleihekäufe am Ende Spaltpilze für Europa.

Der € ist eine (Schein)Währung, die in einem Gebilde aus Staaten mit unterschiedlichster Wirtschaftskraft und Wettbewerbsfähigkeit (Griechenland rangiert da hinter Botswana), keinem Land gerecht wird.
Er ist und bleibt eine ideologisch motivierter Irrweg.

b_m

Die EZB hat nicht das Recht die Ersparnisse und die Altersvorsorge zu vernichten, nur damit einige Länder weniger Zinsen zahlen müssen.

Wenn ich etwas haben will, kann ich den Verkäufer auch nicht zwingen, auf mein Angebot einzugehen. Alles was ich tun kann ist zu Verzichten, wenn ich den Preis nicht bezahlen will.

Wenn den Ländern die Zinsen zu hoch sind, warum nehmen sie dann ständig neue Schulden auf. Verzichten, mit dem Auskommen was man hat ist angesagt.

Wichtig ist, daß die Stabilität des Euro wieder hergestellt wird, und dazu muß der Leitzins angehoben werden.

Die Probleme müssen auf politischer Ebene gelößt werden. Oder würden sie einem Land Geld leihen, wenn die Gewerkschaften keine Gelegenheit auslassen Druck auf den Staat auszuüben, damit der sich in ihrem Interesser immer höher verschuldet?

Die hohen Reallohnzuwächse in vielen Ländern waren nicht gerechtfertigt und sind nun der Grund für die hohe Arbeitslosigkeit und allen daraus resultierenden Folgen.

schaunwamal
In Deutschland gibt es den Länderfinanzausgleich so etwas..

ähnliches wird es auch für europa geben oder der euro wird abgeschafft werden müssen.
Die folgen daraus bewirken das einige währungen stark sein werden andere schwach und die starken mit exportproblemen zu kämpfen haben werden mit den folgen.

Ein europäischer finanzausgleich ist sinnvoll.

Weil wenn ein land wettbewerbsfähiger wird als ein anderes in europa ,der gewinn des einen der verlust des anderen ist.
Dadurch nimmt man auch den druck weg immer billiger immer schneller zu produzieren und kann sich auf den wettbewerb ausserhalb europas konzentrieren bei dem alle europäer gewinnen.
Dieser wirtschaftliche kampf untereinander schadet allen vor allem den arbeitern,denn auf deren rücken werden wettbewerbsvorteile ausgetragen.

Gast
Sarrazins Analyse

Der gerne stigmatisierte T. Sarrazin, analysiert, wenn er nicht gerade in genetische Sphären abgleitet, doch ganz treffend:

Alle wissen, dass in den Südländern eine erhebliche reale Abwertung der Kosten und Preise stattfinden muss,
..
Da Wechselkursanpassungen ausscheiden, kann diese Abwertung nur erfolgen, indem es bei unveränderter Inflation in D in den Südländern über viele Jahre Deflation gibt.
Das ist mit sehr hohen sozialen Kosten in Form von steigender Arbeitslosigkeit, steigenden Insolvenzen und sinkenden Realeinkommen verbunden.
Oder die Nordländer haben für eine Reihe von Jahren deutlich mehr Inflation als die Südländer.
Diese Lösung bevorzugt die Mehrheit jener Ökonomen, die an der Währungsunion festhalten wollen.

Wetten, was heute beschlossen werden wird?

Gast
Folgen der Inflationierung

Sarrazin glaubt (im Gegensatz zu mir) nicht daran, dass die Inflationierung kommen wird. Sollte Inflationierung doch der politsch gewollte Weg sein, so bedeutete es:

Für Deutschland über eine längere Zeit eine Inflation, die bei 4 bis 6% liegt, gleichzeitig aber weiterhin ein Zinsniveau von nur 1 bis 2%, damit die Südländer nicht an ihren Schulden ersticken.
Der Ökonom nennt solch eine Kombination finanzielle Repression. Sie führt zur Teilenteignung der Geldgläubiger zugunsten der Geldschuldner... Der deutsche Sparer soll durch die Entwertung seiner Geldvermögen für die Konsolidierung der Südländer bezahlen. Das ist im Kern der Inhalt der Politik der Bundesregierung, auch wenn das so nicht beabsichtigt war. Und das ist aus dem politischen Versprechen geworden, der Euro werde stark wie die Mark.

Systemisch Konsensieren
Steig ab.

Letzlich sind die Summen egal: Der Euro war und ist eine selten blöde Idee, und egal wieviel Viagra wir der Leiche geben: sie wird nicht wiederauferstehen.

"Wenn du merkst, dass du ein totes PFerd reitest: Steig ab!", sagt ein indianisches Sprichtwort. Doch gerade die konservativen Parteien - zu denen die SPD offensichtlich gehören möchte - scheint diese altkluge Weisheit unbekannt zu sein. Hier wird der tote Gaul massiert, gefüttert, gepeitscht, angefleht, psychotherapiert, stimuliert, motiviert, diszipliniert, finanziert und liberalisiert.

Da kann man nichts machen.
Zum christlichen Glauben gehört eben auch die Hoffnung auf Wiederauferstehung. ;-)

mcl1
Ich finde es unglaublich ...

.. dass eine EZB mit Mehrheitsentscheidung gegen Verträge und Regeln verstossen kann, wie sie will, ohne irgendwelche juristische oder zumindest personelle Konsequenzen.

Jeder aus dem EZB - Rat, insbesondere Herr Dhragi, der für vertragswidriges Handeln der EZB stimmt, das zudem auch noch die Stabilität der Währung von über 200 Millionen Menschen gefährted, gehört umgehend seines Postens enthoben und in seiner Heimat vor ein Gericht gestellt.

Wirklich ungeheuerlich, was da passiert. Liebes BvG, bitte im Urteil über den ESM auch berücksichtigen, wie in Brüssel mit bestehenden Regeln und Verträgen verfahren wird ....

terminate_her
Falsch informiert !

Der ESM braucht gar keine Bankenlizenz mehr, de facto hat er sie schon durch einige besonders scheinheilige Formulierungen des ESM Vetragswerkes eingeräumt bekommen!
Für Detaisl z.Bsp. hier : http://www.steuerzahler-bayern.de/files/8695/ESM_Banklizenz_03.08.2012…

Das ist alles nur ein schlecht inszeniertesn Schmieren-Theater um die Bürger zu täuschen und einzulullen.

Die nächste angeblich "rote Linie" unserer Kanzlerin und unseres Herrn Schäuble gibt es doch nur zum Schein, sie war und ist einfach nirgends reell vorhanden!

EZB-Chef Draghi lacht heute schon öffentlich über BuBa Chef Jens Weidmüller: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/euroschau142.html ,
er wird auf die Maastricht Kriterien und andere "feste Absprachen" und Verträge hintenherum genauso pfeifen wie der Rattenfänger von Hameln. Draghi vertritt damit die Interessen der Finanz-Elite und nicht etwa die der EU Bürger, am wenigsten die der deutschen, die er mit 500 Mrd Target2 Salden bei der EZB schon längst erpresst.

Gast
@HartaberWahr

auch ich habe Sarrazins Buch gelesen. Seine Aussagen sind fundiert und plausibel.
Ich persönlich wundere mich, dass die Inflation nicht höher ist (zumindest die statistisch ausgewiesene Inflationrate).
Das bedeutet, dass das Geld nicht in den Wirtschaftskreislauf geflossen ist. Die 1 Billionen €, mit der die EZB Ende letzten Jahre und Anfang diesen Jahres den Markt geschwemmt hat, sind in lukrative Ankäufe von Staatsanleihen geflossen. Die Realwirtschaft ist leer ausgegangen. Eigentlich sollte mit diesem Geld die Kreditklemme verhindert werden.
Die Banken trauen sich untereinander nicht - aber der bürger soll den Banken vertrauen. Das ist irgendwie zu viel verlangt.

Gast
Wie wirken sich die eingenommenen Zinsen aus?

Durch die Anleihen nimmt die EZB Zinsen ein und zwar nicht zu knapp. Reduziert sich dadurch dann nicht die Geldmenge (Deflation)?

Weiß das jemand?

Gast
Wenn die EZB weiterhin Staatsanleihen kauft.....

dann wird die Inflation innerhalb der Eurozone innerhalb kurzer Zeit in eine gigantische Höhe, ich persönlich rechne auch mit realistischen 4-6 Prozent, steigen.

Dies bedeutet, daß der deutsche Sparer die Zeche für die katastrophalen Haushalte von Spanien, Italien, Portugal, PLEITE-Griechenland etc. zahlen muß.

Zudem werden dann die Preise in unserem Land immer weiter steigen, was dann auch besonders die sozial Schwachen, Rentner und die Menschen mit einem geringen Einkommen deutlich zu spüren bekommen.

Wenn Frau Merkel und Herr Schäuble EZB-Chef Draghi und die EZB jetzt nicht endlich am Kauf weiterer Staatsanleihen hindern, dann sehe ich für den Wohlstand in unserem Land rabenschwarz.

Es wird höchste Zeit, daß wir uns von einem bankrotten EU-Land wie Griechenland trennen, das für alle nur noch ein teures Fass ohne Boden ist, das mittlerweile die ganze EU und den Euro mit in den Abgrund reißt!

vriegel
@HartAberWahr - 13:48 - nicht gewollte von der Bundesregierung??

Ich hatte erst am Samstag Gelegenheit Herrn Sarazzin persönlich zu erleben auf einem Kongress, neben einigen anderen interessanten Persönlichkeiten.

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann hält Sarrazin auch die Inflationierung für die wahrscheinlichste Variante. Ansonsten stimme ich bei allem zu, was Sie schreiben. Das ist das Umfeld, mit dem wir uns die nächsten 10 Jahre beschäftigen müssen.

Allerdings denke ich, dass dies von der Bundesregierung aber gerne und billigend in Kauf genommen wird, ist doch klar. Auch Deutschland wird sich so seiner Staatsschulden elegant entledigen...

Werner40

Durch die Anleihenkäufe wird der Druck von der Politik genommen, echte Reformen umzusetzen und keine neuen Schulden mehr zu machen.

Gast
@13:32 — b_m

"Wenn den Ländern die Zinsen zu hoch sind, warum nehmen sie dann ständig neue Schulden auf."

Der Hauptteil neu aufgelegter Anleihen dient der Ablöse gerade fällig werdender Anleihen. D.h. selbst wenn keine neuen Schulden mehr gemacht werden, müssen trotzdem ständig neue Anleihen am Markt platziert werden, zwecks Umschuldung.

vriegel
@mondefee 14:12 höhere inflation?

Zuerst muss man sich mal daran erinnern, dass die Banken rießige Lücken in ihren Bilanzen hatten und langsam abschreiben mussten. Dazu waren die Gelder in erster Linie gedacht. Und dafür, dass die Banken Staatsanleihen dafür kaufen. Was sie auch gemacht haben, aus Eigeninteresse. Durch den Zinsdifferenzgewinn sanieren sich die Banken und die Staatshaushalte erhalten auch Kredite, insbesondere in Spanien und Italien.

Deswegen kommt von dem Geld noch fast nichts in der Realwirtschaft an. Wobei nichts ist falsch. Insbesondere in Deutschland refinanzieren sich die Banken extem günstig und verleihen das Geld 10-fach und streichen ordentliche Gewinne ein. Das führt dazu, dass Teilbereiche stark inflationieren. Hier insbesondere der Bereich Immobilienwerte und Mieten...

Ray
Der deutsche Steuerzahler ...

... wird also den Banken das verlorene Geld wiederbeschaffen.

Bewundernswert! Nachdem sich die instituionellen Anleger aus gutem Grund zurückhalten, tun die Banken für sich neue "Investoren" - die Steuerzahler und Sparer - auf.

Das "tote" Kapital, was billionenfach auf den Konten angespart wurde, wird wieder dem Wirtschaftskreislauf zugeführt. Allerdings nicht zu dem Zeitpunkt, den der Besitzer für sich geplant hat (Altersvorsorge, Anschaffungen, Investition in die Ausbildung der Kinder), sondern die schleichende Geldentwertung zwingt ihn zu Ausgaben in vermeintlich sichere Werte, die dann von der Vermögenssteuer angenagt werden, bis dann die Garantien den Staat zu Steuererhöhungen zwingen, um die notleidenen Euro-Länder aus dem selbstverschuldeten Würgegriff der Banken zu befreien.

Das nenne ich eine bewunderswerte Potenzialanalyse der Banken. Hätte man von Anfang keine staatliche Stützung z.B. bei der HRE zugesagt, sähe es heute anders aus. Keine Bank hätte sich selbt ruiniert!

Gast
13:48 — HartAberWahr: Inflation

Eine bewusst gesteuerte Inflation von ca. 6% wäre doch für Deutschland gar nicht so schlecht. Auch der Sparer hat oft auch eine Hypothek und gewinnt so unterm Strich.

Selbst wenn nicht, gibt es immer noch genug Möglichkeiten, sein Erspartes vor Inflation zu schützen. Das wären typischerweise: Gold oder Anteile an Goldminen, andere Währungen oder Aktien (= Firmenanteile = Sachwerte).

Gast

Grundsätzlich verringert jede Vermehrung der Geldmenge den Wert des vorhandenen Geldes im Bezug auf die Waren; diese einfache Wahrheit sollte jedem einleuchten. Folglich besteht auch kein Unterschied darin wie man dies erreicht: Ob nun die Regierung große Edelmetallvorkommen erhält und daraus Münzen schlagen läßt, den Edelmetallgehalt der Münzen verringert, Papiergelddrucken läßt oder von den Zentralbanken Staatsanleihen aufkaufen läßt: Immer wird hier Geld erzeugt, welches zuvor nicht da war, was immer zu einer Geldentwertung führen muß.
Nutzen bringt aber eine Geldentwertung nur dann, wenn man damit einmalig die Staatsschuldenlast abwerfen möchte; benutzt man aber die Geldentwertung um die Staatsausgaben zu bestreiten, so wird es einem ergehen wie Simbabwe, wo man schon lange aufgehört hat das Papiergeld zu zählen, sondern dazu übergegangen ist dieses zu wiegen; womit das Geld gleichsam zu seinem Anfang zurückgekehrt ist und man wohl in Bälde wieder mit Edelmetallen handeln wird.

fathaland slim
6. September 2012 - 13:28 — mondfee

"AN der südl. Eurostaaten hatten teilweise satte Reallohnzuwächse von mehr als 20%."

Dann schauen Sie sich mal an, wo die vorher mit ihren Löhnen lagen. Die Angleichung der Lebensverhältnisse war immer ein Ziel der EU. In derselben herrscht Freizügigkeit, Sie können sich vorstellen wohin das führen würde wenn wir starke Lohnunterschiede zementieren würden.
Alle würden versuchen, in den Hochlohnländern zu arbeiten.
Früher war es so, daß in Deutschland die höchsten Löhne gezahlt wurden, das ist seit den Schröder"reformen" nicht mehr so, hat aber alles mit dem Euro nix zu tun. Sondern damit, was Frau Merkel entlarvenderweise als "marktkonforme Demokratie" bezeichnete.

Gast
Inflationierung ist für die Staaten der einfachste und

bequemste Weg die Schulden zu verringern. Dass dabei die Sparer und Besitzer von Altersvorsorgeverträgen enteignet werden, ist den Politikern egal.

Was würde eigentlich passieren, wenn die Besitzer von Lebens- und Rentenversicherungen jetzt alle ihre Verträge kündigen? Mal abgesehen davon, dass sie dann ohne LV oder RV-Vertrag dastehen.

Wird die Inflation erst mal in Gang gesetzt, ist doch jeder der spart - in welcher Form auch immer - betrogen.

Abydos
ein legaler putsch

das ist es, was wir heute erleben werden oder korrekter formuliert, wir werden die zementierung eines legalen putsches erleben.

goldman sachs wird das geschaeft des jahrtausends machen. und wir werden dafuer bezahlen, und zwar nicht nur mit geld.

goldman sachs hat sowohl die institutionen der eu als auch der wichtigsten eu-staaten erfolgreich unterwandert, (natuerlich abgesehen von den usa), und sie diktieren uns allen nun ihre bedingungen. und die sind denkbar einfach:

ihr zahlt - wir kassieren.

von unseren politikern ist keine hilfe zu erwarten. und uebrigens auch nicht vom bundesverfassungsgericht.

proteste und armutsrevolten werden entweder kriminalisiert oder brutal niedergeschlagen werden.

die profiteure dieses verbrechens, das vor unseren augen abgezogen wird, werden diesen sturm der entruestung nicht erleben, weil ihre auf kosten der steuerzahler zusammengerafften vermoegen in den steueroasen lagern und sie selbst in den gut gesicherten enklaven der superreichen.