Leistungsschutzrecht in der digitalen Welt

Ihre Meinung zu Fragen und Antworten zum Leistungsschutzrecht für Verlage

Nachdem User gegen den früheren Entwurf des Leistungsschutzrechts Sturm gelaufen waren, hat das Bundeskabinett nun eine neue Version beschlossen. Wir erklären, warum das neue Gesetz für Google teuer wird und warum Blogger keine Angst mehr vor einer Abmahnwelle haben müssen.

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22 Kommentare

Kommentare

Gast
Verlage haben das Internet nicht verstanden

Google ist es ein Leichtes, sämtliche deutschen Verlage einfach aus seinem Index zu streichen, damit diese nicht mehr in den Ergebnissen oder auf Google News etc auftauchen.
Ich gehe nicht davon aus, dass die Suchmaschinen bereit sind, Geld dafür zu bezahlen, in gewisser Weise Werbung für die Presse-Seiten zu machen.

Sollte das Gesetz so kommen, und Google u.A. weigern sich, dürften die Seitenaufrufe der Verlage und damit das durch Werbung generierte Geld, sehr viel weniger werden. Nicht umsonst heißt es im Internet "Wen Google nicht findet, der existiert nicht".

Hört sich nach einem Eigentor für die Verlage an.

Gast
Die Verleger sind fertig...

Die Verleger haben den Zug verpasst. Die ständig rücklaufende Absatzzahlen zeigen es überdeutlich.

Schuld daran ist nicht das "Internet", sondern lediglich die schlechte journalistische Tätigkeit.

Es gibt keinen investigativen Journalismus mehr, weil die Verleger aus Angst vor einem Rechtstreit das Feld räumen.

Zudem leben die nur noch PR-Anzeigen und kopieren die Texte 1zu1 von den sog. "Nachrichtenagenturen", die keinerlei Überpüfugnen standhalten. Das heißt es gibt keine Vielfalt mehr.

Die Glaubwürdigkeit ist defacto am Boden zerstört.

Außerdem interessiert es den Leser nicht, was in fernen Ländern passiert. Die Leser wollen wissen, was Zuhause passiert, in ihrer Region, in ihre Stadt.

Norden
Komisch...Massive Gewinnzuwächse bei Verlagen.

Die Aussage ist seltsam:
"Insbesondere Zeitungen und andere "Druck"-Erzeugnisse sind betroffen: Seit Jahren sinken die Auflagen und Werbeeinnahmen brechen weg. Viele Leser wandern ins Internet ab und Unternehmen, die werben wollen, folgen ihnen. Der Profit im Internet reicht nach Aussagen von Verlags- und Gewerkschaftsvertretern trotzdem nicht aus, um den Aufwand für die Herstellung der Angebote zu decken, etwa den Unterhalt der erforderlichen Infrastruktur, die Löhne von Redakteuren, Technikern, Grafikern etc."

Wenn man das ließt:

Der Medienkonzern Axel Springer Verlag ist dank eines starken Geschäfts im Internet weiter auf Wachstumskurs. In den ersten sechs Monaten legte der Umsatz vor allem wegen der hohen Zuwachsraten im Geschäft mit digitalen Medien um sechs Prozent auf 1,62 Milliarden Euro zu." FTD, August 2012

Gast
Only in Germany...

Service Wueste Deutschland. {stimmt}
Internet Stone Age Deutschland. {stimmt}
Lachhaft und traurig, wie es im Export Weltmeister Land Deutschland steht, wenn es um Internet basierten Fortschritt geht.

Viele. Viel zu viele Webseiten von Firmen noch auf 1995er Webdesign (static content, horrible look).

Google StreetView. So laecherlich wieviele Menschen hier sich dem sperren und "ihr" Haus vernebeln lassen wollen.

Youtube. GEMA. Ein Fass ohne Boden. Jedes zweite Video mit Vogelgezwitscher im Hintergrund ist gesperrt, weil es ja Musik sein koennte (so to speak).

Youtube.LIVE - nicht in Deutschland? Weil die das als "Rundfunk" ansehen wenn man ein ueber einen Channel broadcastet? Oh Mann, warum schiesst sich Deutschland so viele Eigentore?

Facebook. Privacy Spinner wollen den LIKE button verbieten (Schleswig Holstein).

...

etc etc etc.

Kein Wunder dass Deutschland nach der anstehenden GFC im Sog des Euro downfalls nicht mehr aus dem Sumpf kommen wird.

Gast

und wieder ein gesetz gegen den ausdrücklichen wunsch der bürger! Es wurden aussschließliche interessen von gesellschafts fremden institutionen berücksichtigt und damit dem legalen Raub am Bürger beihilfe geleistet!
Alle befürworter sollten irgendwo vermerkt werden, damit wir sie ordentlich bestrafen können sobald sich die Machtverhältnisse ändern (und das wird so kommen, garantiert).

daneel
Nicht verwechseln!

"das freie Recht auf Informationsfreiheit im Internet, dass durch unser Grundgesetz geschützt ist"

Ein Recht auf Informationsfreiheit ist nicht ein Recht, nicht zu bezahlen. Sonst könnte man das Buch aus dem Buchladen, die Zeitung vom Kiosk usw. mit dem Hinweis auf das Grundgesetz einfach ohne zu bezahlen nehmen.

Selbst Richard Stallman, wohl der bekannteste Aktivist auf der Seite der Informationsfreiheit unterscheidet zwischen "free speech" und "free beer".

Gast
Google ist ein Service

der sich durch Werbung finanziert. Solang Google nicht komplette Artikel ohne quellenangabe veroeffentlicht verstossen sie nicht gegen das copyright.
Denn Google verdient nicht wie behauptet mit dem Inhalt sein Geld vielmehr erbringen sie kostenlose Dienstleistungen fuer Benutzer und Verlage.

Ich hoffe Google entfernt alle Eintraege der entsprechendeen Verlage, damit diese sich aus dem world wide web endlich verabschieden.

Viel spass beim suchen der Webadressen oder bestimmten Artikeln.

Ein guter Vergleiche waere hier eventuell wenn Fehrsehsender Zeitungen darauf verklagen wuerden weil sie Tv-Guides mit ihrem Programm abbilden.

Gast
@ Norden

Vielleicht hat Springer nur rechtzeitig die Zeichen der Zeit erkannt .....

@ JaNaSowas:
Es wäre wirklich nett (friendly), wenn Sie Ihren nächsten Kommentar (next Posting) in reinem Deutsch verfassen könnten. Man erweckt nicht unbedingt den Eindruck eines Experten (IT-Specialist), wenn man mit zum Teil selbstgebastelten (selfmade) Anglizismen um sich wirft....

Nur um es mal ... so to say.... :-)

toolfish
Der Schuss geht nach hinten los,

denn die Verleger brauchen Google (& Co.) mehr als Google die Verleger braucht.

Gast
@Norden

Springer hat in diesen Jahr alleine mit der Bildzeitung über 1,4mio Exemplare weniger verlegt. Heute sind es um die Dreh noch 1-1,2mio von urpsünglichen 2,4mio.

Wenn das nicht mal was erfreuliche ist.

Gast

lesen die leute eigentlich was sie schreiben?
zitat daneel: 29. August 2012 - 14:54 — daneel
"das freie Recht auf Informationsfreiheit im Internet, dass durch unser Grundgesetz geschützt ist"
Ein Recht auf Informationsfreiheit ist nicht ein Recht, nicht zu bezahlen.

DOCH, genau das ist damit gemeint! Ein freier austausch bedeutet austausch nicht durch zahlung, tausch, schuldschein, eidest. versicherung, oder sonstige leistungen. FREI, ein ganz einfaches wort, es beschreibt etwas das keine gegenleistung verlangt.
Was ist daran so schwer zu verstehen?

Gast

Es ging den Verlagen nie darum, Suchmaschinen den Zugang zu ihren Angeboten zu verbieten. Das könnten sie nämlich schon seit den Urzeiten des Internets mittels Direktiven für Suchmaschinen auf ihren Webseiten (Stichwort robots.txt). Es geht einzig darum zusätzliche Einnahmen zu erzielen. Ich hoffe dass Google, Yahoo und Co. nun einfach alle solche Angebote aus dem Index nehmen - dann werden die Verlage aber mit Sicherheit wegen Wettbewerbsverzerrung, Monopolmissbrauch usw. schreien. Und da liegt auch des Pudels Kern: Am liebsten wäre ihnen eine Veröffentlichungs- und Zahlungspflicht für Suchmaschinen. Hoffentlich kommt es nicht so weit!

Norden
@Antipolitiker

Das ist doch völlig egal.
Bild.de ist heute die meistgeklickte Seite im Netz.
Sie machen Gewinnsprünge und möchten die Meinungshoheit im Netz nicht verlieren.
Und glaube nicht, das diese Gelder an die eigentlichen Urheber ihrer Texte weitergehen. Die stecken sie ein. Ein freier Mitarbeiter bekommt kein Geld dafür, wenn sein Text im Netz noch mal "zweitverwertet" wird. Mittlerweile ist es sogar schon bei allen großen Verlagen üblich Texte für verschiedene Zeitungen innerhalb des Hauses zu verwerten, ohne Extraobulus für die Schreiber.
Der Qualitätsjournalismus wird dem Profitverlagstum erfolgreich geopfert.

Von wegen "Schutz der Urheber". "Schutz der Abkassierer" wäre richtiger.

Gast
@ Daneel

"Ein Recht auf Informationsfreiheit ist nicht ein Recht, nicht zu bezahlen. Sonst könnte man das Buch aus dem Buchladen, die Zeitung vom Kiosk usw. mit dem Hinweis auf das Grundgesetz einfach ohne zu bezahlen nehmen."

Das ist doch das Problem, Copyright wird heut zu Tage missbraucht! Es diente einst Kuenstlern sich vorm Diebstahl von geistgem Eigentum zu schuetzen- Heute ist es nur noch Instrument grosser konzerne sich gegnseitig oder dem verbraucher das geld aus der tasche zu stibizen "lol' (schreibt man das so?).

Du kannst gerne zum kiosk oder zum buchhandel gehen das komplette buch oder artikel lesen ohne recht zu brechen. Der besitzer wuede es die eventuell aber danken wenn du stattdessen eine bibliothek aufsuchst.

Gast
@15:13 — toolfish

lol. Da geht gar nix nach hinten los. Wie jeder Andere auf der ersten Seite bei google, sind auch die Zeitungen nur dort, weil sie entsprechend dafür löhnen. So funktionieren Suchmaschienen. Wenn Du nicht zahlst, findet dich niemand. Das ist halt den "alles frei Träumern" nicht klar.

Gast
Wenn der Schuss mal nicht nach hinten losgeht...

Sehr gut, dass Blogger geschützt werden. Das ist wichtig, da man z.B. in Onlinediskussionen, also auch hier, Quellen braucht. Verlinkt werden die dann idR auch (beim zitieren tuhe ich das IMMER).

Nur durch solche Verlinkungen sowie Google und Konsorten erhalten die Newsseiten ihre Klicks. Google greift hier nicht nur ab, es hilft Nutzern und Anbietern durch Verbreitung. Um bei der Metapher der Verleger zu bleiben: ein Zeitungsjunge verdient auch (zu Recht) mit.

Wird das Ganze jetzt für Google zu teuer, wird Google deutsche Verleger nicht mehr aufnehmen. Diese generieren weniger Klicks, verdienen weniger. Selbstgeißelung wie aus dem Bilderbuch.

Allgemein ist die Urheberrechtsdebatte völlig auf die falsche Bahn gedriftet. Man schießt sich auf google, youtube und andere Portale ein, die im Grunde massivst zur Verbreitung der Produkte beitragen, und von kulturell unschätzbarem Wert sind. Ein gezieltes Vorgehen gegen immer noch agierende kommerzielle Raubkopierer sehe ich bisher nicht.

Gast
St. Nimmerleinstag

wieder einmal beweist dieses schwarz-gelbe Gesetz, dass a) die 'Hummelkoalition' keinen blassen Schimmer vom Internet hat und b) wiedereinmal vor den Interessen der Lobbyisten eingeknickt ist, dieses mal der Lobby der Printmedien - wann kommt denn mal ein Gesetz, dass den Bürgern zu Gute kommt? Bei schwarz-gelb können wir darauf wohl bis zum St. Nimmerleinstag warten ...

Gast
ohne Kenntnis vom Gesetzestext und Ausführungsbestimmungen kann

zu früh, um irgendwas dazu zu meinen, dazu müssen erst einmal Gesetzestext und Ausführungsbestimmungen vorliegen, damit man analysieren kann, welche unerwünschten Effekte möglich sind.

Eigentlich könnte man beides, Internetfreiheit und wirtschaftliches Interesse, einfach in Einklang bringen: alles ist frei, solange ohne Werbung und ohne irgendeine finanzielle Abgabe, ansonsten ist Anteil X% dem Urheber zu vergüten und bedarf der Genehmigung des Urhebers.

Damit wären z.B.die Sniples automatisch zahlungspflichtig an den Urheber, ebenso Blogger, die Werbung auf ihren Seiten haben, aber nicht Links auf Seiten und von Anbiertern, die gar keine kommerzielle Nutzung haben, also frei von Werbung oder sonstige Zahlungen sind, also auch keine Klicklinks haben, mit denen SIe z.B.bei Google Einkommen generieren.

Privat und Kommerz wären damit eindeutig und unmißverständlich getrennt.

Das würde echt dem ursprünglichen Sinn des Internet entsprechen.

Gast
@ sigiOF: Selbstverständlich können Verlage...

... Werbung auf Google schalten und dafür bezahlen. Das ist aber keine Bedingung, um auf der ersten Seite der regulären Suchergebnisse zu landen (das weiß ich, weil Texte auf von mir betreuten Seiten auch auf der ersten Seite auftauchen - und die sind weder suchmaschinenoptimiert noch zahle ich etwas dafür).

Die Google-News-Seite ist meiner Beobachtung nach sowieso werbefrei. Für Google also offensichtlich keine Einnahmequelle, sondern eine Art Imagewerbung.

McLeod
Google sollte konsequent sein...

und die ganzen Verleger aus ihren Index werfen. Thema erledigt, Google muss nicht zahlen und die Verlage haben eine Lehrstunde, wenn der Schuss nach hinten losgeht.

gast

Depublizierung war gestern. Heute ist das Verbreiten von Informationen dran, das Zitierrecht. Und morgen ist die Lehre und Forschung nicht mehr frei =( die Wahrheit ist übrigens auch verpachtet ... dann muss jeder lügen

Gast

Harakiri !?
Könnte nicht mal jemand die Verleger und den Gesetzgeber davor warnen derartig gründlich Selbstmord zu begehen?
Ohne diese Links sterben diese ganzen Käseblättchen Sites in wenigen Tagen und wenn Google ähnlich wie Amazon anfängt, eigene Newsseiten zu produzieren, existieren die deutschen Newsverlage schneller als uns allen lieb ist. Haltet bitte diese Zeitgeisterfahrer auf bevor es zu spät ist!