Vier Kinder sehen sich in einer Einkaufsstraße Spielsachen in einem Schaufenster an.

Ihre Meinung zu Interview zu Jugendkonsum: "Kinder müssen auch Fehler machen"

Wieviel Geld haben Kinder - und wofür geben sie es aus? Darum geht es in der KidsVerbraucherAnalyse. Wichtig sei, dass Kinder ihr Taschengeld auch mal für Unfug ausgeben, erklärt Marktforscher Axel Dammler im tagesschau.de-Interview. Denn diese Fehler werden als Erwachsener vermieden.

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6 Kommentare

Kommentare

Gast

Die Kinder sollen Konsumerfahrungen machen?
Geht es da wirklich darum, dass sie aus Fehlern lernen?
Geht es da nicht eher nur um ein kleines Spektrum dessen, was Kinder lernen sollen? Konsum ist nicht die Welt.

Konsum interessiert nur die Wirtschaft, und die sehen auch Kinder gerne, die Geld ausgeben. Also heute sollte man mit manchen Äusserungen vorsichtig sein, weil die Realität den Wunsch überholt.

Wir sind längst in einer Welt, in der die Kinder fast nur noch dazu da sind, später eine Konsumentenrolle einzunehmen, oder einen Arbeitsplatz auszufüllen.

Aber nun gut, es geht hier um Tacshengeld.

Gast
@Gandhismus

Na ja, es geht in diesem Bericht um Taschengeld und Konsumverhalten. Und natürlich ist Konsum nur ein Teil dessen, was Kinder lernen müssen. Aber es ist ein wichtiger Teil. Kinder müssen schon lernen, dass:
Dinge Geld kosten
Geld begrenzt ist (zumindest das Eigene)
Das nicht alles hält was es verspricht
Und das Kosten und Leistung in einem Verhältnis stehen

Das ist für viele Erwachsene selbstverständlich - aber es ist nicht angeboren.

Gast
Alles richtig gesagt

Nur um wirklich den erwünschten Effekt zu erreichen müssen die Kindern das Geld (oder Teil davon) selber verdienen. Und um aus der Fehlern zu lernen reicht nicht mal das ganze Leben.

Gast
@Gandhismus

Dass Sie mit Ihrer fatalistischen Meinung sowas schreiben, was zu erwarten.

Können Sie mir sagen, wozu die Kinder früherer Generationen "da waren"? Ihrer Meinung nach sollen die Kinder ja heute zu Konsumenten erzogen werden, die Sklavenarbeit übernehmen... naja, ich muss Ihre Meinung ja nicht teilen.

Fakt ist doch aber, dass jeder, egal welchen Alters, durch sein Handeln und daraus resultierendem Erfolg / Mißerfolg etwas lernt. Ob das der kurzfristig denkende Bonus-Banker ist oder das Kind, das Taschengeld ausgibt, ist vollkommen egal. Wie im Interview richtig erklärt wurde, sollen die Kinder auch mal Fehlinvestitionen machen können, damit sie daraus lernen. Lieber lernt der 10-jährige, dass er 20 Euro in den Sand gesetzt hat, als dass er als 20-jähriger 200 Euro "verzockt".

Konsum an sich ist nicht schlecht, auch wenn Sie das denken mögen. Entscheidend ist der Umgang mit Konsum. Und den kann man lernen.

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Preisfragen im doppelten Sinne

Preisfrage: Was empfiehlt wohl eine Marketingfirma, die für ihre Industriekunden den allerletzten Unsinn unters Kindsvolk bringen soll? Richtig:

"Wichtig ist, dass Kinder ihr Taschengeld auch mal für Unfug ausgeben, erklärt Marktforscher Axel Dammler."

Naja, das war natürlich ziemlich leicht.
Also eine Zusatzfrage: Wie kann man diesen Industrieegoismus psychologisch so krass verdrehen, dass Eltern diese $€lbstzerstörung tatenlos hinnehmen oder sogar toll finden? Richtig:

"Denn die Fehler in der Jugend", so der Marketingfachmann, würden "als Erwachsener vermieden."

Letzte Frage: Der Psychologe Walter Mischet bewies schon 1968, dass nur solche Kinder Erfolg im Leben haben, die auf sofortigen Konsum VERZICHTEN und SPAREN können ('Marshmellow-Experiment'). Wie passt das hierzu: "Taschengeld soll für Konsum ausgegeben werden!"

Richtig: GAR NICHT!

Aber warum lässt man dann Typen wie Dammler ans Mikro?
Das ist die eigentliche Preisfrage.

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Der Marshmallow-Test

Die Fähigkeit eines Kindes zum "Belohnungsaufschub", also zum Verzicht auf eine 'kleine Belohnung sofort' zugunsten einer 'größeren Belohnung später', ist immer schon ein großes Thema der Psychologie gewesen.

Das berühmteste Experiment zum Belohnungsaufschub stammt von Walter Mischel. In seinem 'Marshmallow-Test' bot er Kindern eine kleine Süßigkeit SOFORT - oder eben eine große Süßigkeit SPÄTER an. Jahre nach diesem Test prüfte Mischel, was aus den 'geduldigen' und 'ungeduldigen' Kindern geworden war.

Mischels Befund war eine Sensation für die Pädagogik: Kinder, die verzichten (=sparen) konnten, hatten nicht nur mehr Erfolg in Beruf und Schule, sondern auch mehr Freunde, bessere Einkommen und Ehen und intelligentere Kinder. Die Fähigkeit eines Kindes, Konsumwünsche geduldig zurückzustellen, war damit als hochpräziser Indikator für den späteren Lebenserfolg belegt.