Louis Vuitton-Geschäft in Paris

Ihre Meinung zu Finanztransaktionssteuer in Frankreich tritt in Kraft

Frankreichs Ex-Präsident Sarkozy hatte sie angeschoben, sein Nachfolger Hollande ließ sie gestern noch ein wenig verschärfen, seit heute gilt sie: die Finanzstransaktionssteuer. Auf Geschäfte mit Aktien von 109 französischen Firmen werden 0,2 Prozent fällig. Der Staatskasse soll das Milliarden bringen.

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40 Kommentare

Kommentare

Gast
Bravo!

Endlich schreitet jemand vorran.

Gast
Bestandsgarantie fürs Kasino

Eine bessere Bestandsgarantie für den zerstörerischen Derivatehandel samt CDS-Wetten als eine gerigfügige Steuer darauf kann es nicht geben: Der Staat braucht ihn geradezu für sein Schuldenproblem.

Das erspart dessen Abschaffung bzw. Vollbesteuerung und erfordert die börsliche Kontrolle statt undurchsichtigem OTC-Handel (über den Bankschalter), damit man die Kaufverträge zählen kann.

Wenn eine Spanien-CDS 640 Basispunkte Prämie kostet = 6,4% auf 10 Mio. Vertragswert = 640.000$, welche der Absichernde (meist Bank, Versicherung) für die Gegenwette erhält, dann sind 0,2% davon lustige 20.000$ davon für den mitspielenden Staat. Der verdient dann am meisten, je mehr Wirtschaftsfluchtgelder ins Kasino gehen, wo möglicherweise sogar auf seinen Bankrott gewettet wird. Der Wettgewinner kann nach wie vor horrende Gewinne einfahren und der Verkäufer muss noch nicht einmal das Basispapier (z.B. Staatsanleihe) besitzen (Leerverkauf).

Wer Wachstum will, muss aber das Privatgeld dahin leiten.

Gast
Warum wartet die Bundesregierung

weiterhin, die Finanztransaktionssteuer für Geldgeschäfte in Deutschland einzuführen ? Es wird endlich Zeit, den Finanzmarkt an der Besteuerung seiner Geschäfte zu beteiligen. Warten wir ab, ob die Regelung in Frankreich die Märkte zum Abwandern auf andere Finanzplätze veranlaßt. Da das schnell festzustellen ist, kann auch schwarz-gelb sodann schnell reagieren.

Didib57
Kein Stehvermögen

Unsere Minister und Abgeorneten werden immer unglaubwürdiger, sie haben keinen Mumm, das was sie vorgeschlagen haben, durchzuziehen. Obwohl es sich auf einen minimalen Beitrag handelt, den die Finanzwelt beizutragen hat.

Gast
@ GuH

So traurig das ist: Die Bundesregierung vertritt Interessen der (Investment)banken und der Versicherungen.

Dies können Sie auch im Rahmen der Euro-Mannöver beobachten. Würden nicht Verbindlichkeiten der Deutschen Bank mittels Bürgschaften und Zahlungen durch uns Bürger bedient, hätte man Griechenland schon längst sich selbst überlassen.

Snoopy
Ich fasse es nicht

In Frankreich geht das also einfach so - ohne dass das ganze Land zusammenbricht und die Börsianer scharenweise das Land verlassen.

Aber in Deutschland verstecken sich die Politiker mal wieder hinter Ausreden und Bedrohungsszenarien um dem Lobbywillen im Kampf gegen das eigene Volk gerecht zu werden.

Gast
Niemals ein Finanzierungsmittel

Die Finanztransaktionssteuer war niemals ein Finanzierungsmittel. Sie war immer zur Regulierung gedacht. Insbesondere der Hochfrequenzhandel wird mit einem Schlag unrentabel.

Und genau das war auch der Sinn und Zweck. Es war niemals Zweck damit weiß Gott wie viele Milliarden einzunehmen.

Und das Deutschland die Finanztransaktionssteuer befürwortet halte ich für ein Gerücht. Es sind eher Täuschungsmanöver. Und wenn sie denn kommt, hat sie wohl mehr Löcher als ein Fischernetz.

Gast
Spannend

Erstmal ist es ja gut, dass jetzt auch Frankreich so eine Steuer hat. Inzwischen haben eine solche oder ähnliche Steuer ja einige Länder. Zufälligerweise sind das immer Länder, deren nationaler Börsenhandel eigentlich nicht von Bedeutung ist. So wie in Frankreich. Die Börse in Paris hat sich mit denen in den Niederlanden, Portugal und Belgien verbündet und ist nun in etwa so groß wie die in Frankfurt.

Da nur sehr wenige Transaktionen von den Steuern betroffen sind (und das auch noch an einer kleinen Börse wie Paris), dürfte sich das Fluchtpotential in Grenzen halten. Zumal die meisten dieser Geschäfte ja ohnehin über London oder Hong Kong laufen. Die Auswirkungen sind schlicht nicht gravierend.

Spannend wird sein, wieviele Transaktionen nun ins Ausland verlagert werden. Wenn man dann Ergebnisse hat, kann man die Diskussion in Deutschland auch wieder starten. Denn bei uns hätte das sicher größere Auswirkungen...

AK47
seit 4 Jahren besteht die Forderung in Dtl.

Und nichts passiert!

Alle Spekulanen, die in und mit den Blasen verdient haben und deren Gewinne durch die steuerfinanzierten Sicherungssysteme gesichert werden, sollen endlich zur Kasse gebeten werden.

Gast
Politisch guter aber ökonomisch fast wirkungsloser erster Impuls

Ich finde das politisch sehr gut, um neue Zeichen zu setzen. Ökonomisch ist das ein vernachlässigbar kleiner Impuls, der das exponentielle Wachsen von Zinsgeld nicht verhindert und nicht mal spürbar bremst.

Aber das ist auch logisch, denn im Alleingang würde man mit einer wirkungsvollen Lösung nur Ausweichmechanismen in Gang setzen, die am Ende dem eigenen Land schaden.

Hier muss endlich eine Gemeinschaft zusammen arbeiten. Hier würde sich mal zeigen, ob Europa wirklich handlungsfähig ist oder, wie Kritiker oft meinen, durch das Bankenwesen ferngesteuert wird.

hrool
Der Sinn der Transaktionssteuer...

...ist gar nicht so sehr, eine Einnahmequelle zu sein (u. a. deshalb plädiert der Erfinder - James Tobin - ja auch für diesen lächerlich geringen Prozentsatz).

Es geht darum, dass jeder Geldtransfer im internationalen Finanzmarkt hundert- oder tausendfach gesplittet zwischen den Clearing-Konten hin- und her transferiert wird, einzig zum Zwecke der Verschleierung.

Man lese "Das Schweigen des Geldes", Ernest Backes und Denis Robert, ISBN 978-3858425461

Ernest Backes ist Kronzeuge. Er hat die Software dafür entwickelt. Das Buch ist schon einige Jahre alt und möglicherweise "technisch" überholt, z. B. von automatisierten Märkten, die (mit Leerverkäufen) in einer Geschwindigkeit, die hauptsächlich von der Reaktionszeit der vernetzten Börsencomputer bestimmt wird, pingpongartig Unsummen von Geld "in Bewegung halten" (ein Vielfaches des Welt-Bruttosozialproduktes nämlich).

Provinzposse
Ob das das Gelbe vom Ei ist?

Die Steuer wird nicht von den Banken, sondern deren Kunden bezahlt.
Ich finde, es wäre besser, die Banken an ihren ursprünglichen Geschäftsauftrag zu erinnern und ihnen klarzumachen, dass nur solides Wirtschaften das Bankhaus vor der Pleite schützt.
Es kann nicht sein, dass die Banken Gewinne kassieren und Verluste sozialisieren. Holzmann und Schlecker verschwanden auch vom Markt!!
Es sollte gesetzlich bestimmt werden, dass die Banken maximal so viel Geld in Investitionen stecken dürfen, wie sie und ihre Kunden als Reserven besitzen. Alles andere führt unweigerlich früher oder später zu einer der vielen miterlebten Spekulationsblasen.
Wann werden die Banken hier endlich zum Schutz der Gelder von Staat und Privatkunden in die Pflicht genommen? Wenn man über beliebig hohe Geldwerte verfügen darf, entwertet dies das Zahlungsmittel, das es ursprünglich einmal war. Geld verkommt zu beliebigen Zahlen im Computer, die niemanden mehr interessieren.

Systemisch Konsensieren
Saubere Leistung

Ich bin beeindruckt. Hollande war eine gute Wahl.

Die Umsatzsteuer für Aktien (warum soll es sowas ausgerechnet für Aktien nicht geben?!?) dürfte den destruktiven Hochfrequenzhandel beenden. Für Merkel ist das hingegen die nächste dicke Klatsche: Hollande zeigt Mut und Entschlossenheit, wo Merkel sich stets mit der Phrase der "gemeinsamen Lösung" vor dem Handeln drückt.

Für Merkel wird es da schwierig, sich hinter der 'heiligen EU' zu verstecken.

Azichan
@maschmi78 zur Pariser Börse

Die Pariser Börse ist alles andere als klein.

Die Pariser Börse, also Euronext, ist vom Handelsvolumen fast so groß wie die Londoner und definitiv größer als die Deutsche Börse in Eschborn!

Euronext liegt auf Platz 5 und von den Top 5 sind nur zwei Börsen europäische Börsen.

Wichtige Regelung auf jeden Fall die schnellsten auch für Deutschland umgesetzt werden muß! Wenn man eine weltweite Transaktionssteuer will muß man natürlich immer anfangen vor der eigenen Haustür zu kehren und das macht jetzt Frankreich, also vorbildlich!

Im übrigen gibt es schon seit vielen Jahren eine Börsenumsatzsteuer in London, das ist eine Finanztransaktionsteuer mit anderem Namen, leider werden nicht alle Transaktionen besteuert, der Hochfrequenzhandel ist zum Beispiel ausgenommen.

Gast
Toll

Das Einzige, was diese Steuer bewirkt ist ein zusätzliches Steueraufkommen. Wunderbar, dass der Staat seit Jahrzehnten immer wieder Steuern und Schulden erhöht und nie mit dem Geld auskommt.

Ich kann nicht nachvollziehen, warum sich Leute diebisch über eine Steuererhöhung freuen, nur weil sie meinen, dass sie sie nicht betrifft. Aus Hass den Banken gegenüber, die allerdings diese Steuer an Ihre Kunden weitergeben. Die Bank trifft diese Steuer nicht.

Philos
Umgehungsgeschäfte ("Schlupflöcher")

Es wird interessant, zu beobachten, wie sich die Umgehungsgeschäfte entwickeln, insbes. Differenzkontrakte. Contracts for difference (CFD), bei denen kein physisches Eigentum an Aktien erworben wird, werden meines Wissens von der Finanztransaktionssteuer (noch) nicht erfasst.

Wenn die "Schlupflöcher" nicht geschlossen werden, dann könnte die Finanztransaktionssteuer im Endeffekt nur Kleinanleger treffen.

Gast
@gierde zerstört

"So traurig das ist: Die Bundesregierung vertritt Interessen der (Investment)banken und der Versicherungen. "

Das ist grundsätzlich gar nicht so verwerflich. Die Frage ist eigentlich viel mehr, welche Art derer Interessen sie vertritt.

Mir ist es auch immernoch schleierhaft, warum man den Handel mit Aktien großer Unternehmen besteuert. Oder besser: Warum tut man es auf diese Art. Die gesamten Transfere werden doch sowieso digital verwaltet. Warum lässt man nicht langfristige Investitionen steuerfrei zu und besteuert dafür kurzfristige An- und Verkäufe stärker. Wenn es prinzipiell darum geht Geld in die öffentlichen Kassen zu bekommen mag das erst einmal egal sein, aber Steuern sollen ja letztendlich auch steuern und gegen private Investitionen in Unternehemn ist ja gar nichts einzuwenden, solange der Handel in erster Linie auf die Dividende und nicht auf kurzfristige Schwankungen in den Werten der Zetifikate abzielt. Nun ja, vielleicht habe ich auch einfach keine Ahnung...

hrool
@Provinzposse

Die Umlage auf den Kunden wäre hier ausnahmsweise nicht so schlimm. Es sei denn, er akzeptiert auf der Rechnung, dass sein Geld - aus seiner Sicht vielleicht einmal hin- und einmal hertransferiert und jeweils EINMAL mit 0,x% besteuert - stattdessen myriadenfach gesplittet und aerosolartig durch den internationalen Geldmarkt geschleust wurde.

Die Finanzmärkte haben sich ein Umfeld geschaffen, in dem effektive staatliche Kontrolle längst unterbunden ist.

Die Transaktionssteuer (wenn sie denn ihren Namen verdient) trifft die Finanzmärkte bei ihrer Verschleierungpraxis. Die Finanzbehörden bekommen dadurch erstmals wieder einen Fuß in die Tür (nicht mehr und nicht weniger).

mucpower
Bravo

und jetzt noch Großbritannien (und Griechenland) raus aus der EU und die FTAS kann europaweit eingeführt werden.

Gast

Steuer auf alle Finanztransaktionen bedeutet, dass man auch für Überweisungen zahlt.

Nun überweisen sie ihren Kindern ihr Taschengeld und müssen davon auch noch 0,x Prozent an den Staat bezahlen!

Merkt den niemand, dass es soweit kommt hier?

Gast
Alles Unfug...

... ist das und hilft niemandem.

Einzig und allein der Kleinanleger wird davon betroffen sein oder Mitarbeiter mit Aktienoption.

Die grossen Fische sind davon doch komplett unbetroffen, handeln ohnehin woanders, handeln selten in Euro und wer wirklichen Reibach machen moechte kauft wahrscheinlich auch eher selten Franz. Papiere.

daneel
Ja, aber...

"Die Steuer wird nicht von den Banken, sondern deren Kunden bezahlt."

Richtig, aber bedeutungslos, denn jede Steuer und jede Abgabe und ja alle Kosten von jeder Firma werden letzten Endes von den Kunden bezahlt. Von wem sonst?

daneel
Nein

"Steuer auf alle Finanztransaktionen bedeutet, dass man auch für Überweisungen zahlt.

Nun überweisen sie ihren Kindern ihr Taschengeld und müssen davon auch noch 0,x Prozent an den Staat bezahlen!

Merkt den niemand, dass es soweit kommt hier?"

Soll das Zynismus sein?

Nein, keiner merkt dies, weil es nicht so kommen wird. Punkt, fertig, aus. Mein echter Name ist der Redaktion bekannt. Wenn es in Deutschland auf solche Überweisungen eine Transaktionssteuer gibt, dann gebe ich dir EUR 1000 in bar.

Es gibt genug echte Probleme auf der Welt; man braucht wirklich keine Fantasieprobleme zu erfinden.

ladycat
Das ist doch schon mal ein Anfang.

Verbesserungen kann man ja immer noch vornehmen.
Die Politik muss sich auch noch den Schattenbanken, Leerverkäufen und Derivate widmen.
Und wo bleibt Deutschland? Es eilt nämlich sehr.

A.Winkler
@ cynic

"Alles Unfug ist das und hilft niemandem."

Na die Eindämmung des Hochfrequenzhandels sehe ich nicht gerade als Unfug an. Denn was bring der Hochfrequenzhandel? Die schnellsten schöpfen das Geld von den Langsameren ab. Realwirtschaftlich bringt es, von den Risiken automatisierter Transaktionen, rein gar nichts.

"Einzig und allein der Kleinanleger wird davon betroffen sein oder Mitarbeiter mit Aktienoption."

Mal ganz ehrlich: 0,2 Prozent bei einer Transaktion interessieren nicht wirklich... Schauen Sie doch mal auf Ihre Wertpapier Kauf- und Verkaufsabrechnungen. Bei mir zumindest sind 'Maklercourtage', 'Provision' und 'Transaktionsentgelt Börse' die Kostentreiber. 0,2 Prozent Transaktionssteuer fallen da kaum in's Gewicht!

Haben Sie eine Riesterrente? Ja? Na dann hätten Sie einen Grund zu klagen - aber auch nur wegen der unverschämten Provisionen!

Im Übrigen bezahle (zumindest ich) bei jeder Transaktion im Laden um die Ecke 7 bis 19 %.

Gast
jetzt sollen "Die" auch mal zahlen

Von oben betrachtet ist das Prinzip der Finanztransaktionssteuer für Frankreich schädlich. Ein diskreter Schaden, aber immerhin eine leichte Schwächung auf französischer Seite - und damit einhergehend eine leichte Stärkung der konkurrierenden Systeme außerhalb Frankreichs. Im globalen Wettlauf entscheiden genau diese Nuancen möglicherweise über Wohlstand oder Rezession - über Gewinner oder Verlierer. Steuer-Staaten im Geiste des Neosozialismus haben bei diesem Wettlauf noch nie die Nase vorne gehabt.

Es sind ja NUR 0,2% und es trifft ja nur Unternehmen mit Börsenwert >1Mrd Euro - also nur die "Großen und Reichen". Wie kurzsichtig gedacht. Jeder Euro an den Staat ist heute für das französische Volk ein verlorener Euro. So muß man heute denken! Der Hinweis auf die "Reichen" und der mitschwingende süße Irrtum, man sei dadurch nicht selber betroffen, ist Blendwerk für das Gemüt der vermeintlich zu kurz Gekommenen.

alea
Info zum Hochfrequenzhandel

Damit klar wird worum es dabei geht: An US-Börsen beträgt die durchschnittliche Haltezeit von Aktien 22 Sekunden.

Eine Aktie wird pro Tag dutzende Male gekauft und verkauft, jeder kleine Uptick oder Downtick wird mitgenommen und in winzigem prozentualen Gewinn umgesetzt. Die Masse und das Volumen bringt trotzdem fette Gewinne.

Auch das passt dazu: Es wird ein neues (kürzeres) Transatlantikkabel verlegt, welches 6 Millisekunden Zeitersparnis zwischen London und New Yortk bringt. Für große Hedge Fonds könnte das etwa 100 Millionen US-Dollar pro Millisekunde und Jahr wert sein.

Naja, von Paris aus wird das nicht mehr möglich sein. Die Transaktionssteuer hierfür (0,01%) beendet diese Form des Handels.

alex144
Schwachsinnige Regelung

Warum nicht auch 0,2% oder gleich 5 oder 10 % für alle anderen Arten der Geldanlage?
Warum nicht auch Zahlen, wenn man Geld aufs Sparbuch einzahlt oder von dort abhebt?
Waum wird hier die ein Analageform, (die ich jedem auch Keinleinanlegern, der sein Geld für 2 Jahre oder länger anlegen will nur empfehlen kann) belastete, während Festgeld, Sparbuch, Bausparen... unbelastet bleiben?

Gast
Das kann erst ein Anfang sein!

Ziel muss es sein, die Steuer auf zerstörerische Aktiengeschäfte so zu erhöhen, dass das Kapital wieder investiv statt spekulativ eingesetzt wird!

Je schneller desto besser!

Gast
@13:05 — alea/@12:53 — malocherdoc

@12:53 — malocherdoc
„Steuer-Staaten im Geiste des Neosozialismus haben bei diesem Wettlauf noch nie die Nase vorne gehabt.“

Das mag ja sein, aber dafür sind diese wohl für die Masse der Steuerbürger noch die gerechtesten und nachhaltigsten, als die der Neokapitalisten- von oben betrachtet, selbstverständlich!

„Jeder Euro an den Staat ist heute für das französische Volk ein verlorener Euro. So muß man heute denken!“

Ist das die Philosophie derjenigen, die ihre Gewinne lieber als Schwarzgeld in Steueroasen „arbeiten“ lassen, als dem Staat und der Gemeinschaft das zukommen zu lassen, was diesen zusteht?

Erst das Fressen, dann die Moral, ist das die Ideologie, die dahinter steht?

@13:05 — alea
Sehr interessante Informationen, die Sie hier kundtun- 100 Millionen US-Dollar pro gesparte Millisekunde und Jahr ist ein kaum vorstellbarer Wert.... .
Wenn die Transaktionssteuer dies beendet, dann ist doch schon einmal ein richtiger Anfang gemacht, nicht wahr!

DeHahn
Wellenkraftwerke

In Holland und England gibt es Kraftwerke, die aus der kinetischen Energie der Wellen (deren Auf- und Abbewegung) Strom erzeugen. Der Computerhandel, gesteuert durch leiseste Kursschwankungen, welche automatische Kauf- bzw. Verkaufsbefehle erzeugen, schöpft also Geldwerte ab, die sich aus den Kursschwankungen ergeben.

Der Unterschied zum Wellenkraftwerk ist, dass die Wasser- bzw. Wellenmenge im Verhältnis zu dem, was abgezweigt wird, enorm große ist, während es im Computer- und Derivatehandel genau umgekehrt ist: die Menge an selbst erzeugten und wiederum abgeschöpften Wellen ist 200 Mal so groß wie die, die durch die Produktion von Gütern erzeugt wird. Mit anderen Worten, dieses System entzieht dem Realwirtschaftssystem enorme Mengen an Geld, welches durch Schulden bzw. Steuergelder ersetzt werden muss.

Ganz einfach ausgedrückt: die enormen Vermögen der Zocker entsprechen genau den Schulden der Staaten, die sich in dem Maße verschulden müssen, wie aus dem Kreislauf abgeschöpft wird.

A.Winkler
@ gray

"Nur die unbedeutende Tatsache, dass wieder eine dieser Wertumverteilungsmaschinerien quasi legitimiert wurde. Muss sich ja schliesslich um etwas Seriöses handeln, wenn Steuern darauf erhoben werden können, nicht wahr?"

Sie haben das bezgl. des Rechtssystems offensichtlich etwas nicht ganz richtig verstanden. Bei uns (in West-/Mitteleuropa) ist es gewöhnlich so, daß all das erlaubt ist, was nicht verboten wurde - nicht umgekehrt. So kann ich auch hinter eine Toilette machen, so lange es nicht explizit verboten ist. M.a.W. eine Legitimierung nur dadurch, daß Steuern erhoben werden, ist Unsinn. Eine legitimierung ist quasi immer gegeben, soweit nicht von rechtswegen anders geregelt. Sonst hätten wir die unmögliche Situation, daß z.B. die Einkommensbesteuerung eines Drogenhändlers, seine illegale Tätigkeit im Nachhinein legitimieren würde. Und Lotto-Gewinne wären ab sofort nicht mehr legitimiert. Mal ehrlich, da war wohl der Wunsch der Vater des Gedanken... ;)

Gast
Realsatire

Hier tummeln sich ja scheinbar dutzende Börsen- und Finanzexperten.Warum geht ihr eigentlich noch arbeiten und seid noch nicht "Spekulationsmillionäre"?

Wenn diese großartige Idee der franz. Sozialisten in ein paar Wochen oder Monaten dann nach hinten losgeht, wissen wir doch schon wer die Zeche zahlt.

Die euopäische "Gemeinschaft" und schuld sind dann wieder die bösen Spekulanten.

Don-Corleone
Finanztransaktionssteuer in Frankreich tritt i.

Eine Große

Klatsche für Merkel ! sie steht jetzt voll im Regen .

Holande´, das Große Französische Vorbild , steht strahlend in Europa,

Merkel verblasst immer mehr zu einer unwichtigen

Randfigur d. Politik ...

Und dann auch noch bei Wagner 2 x das Gleiche Kleid !

Hier tut sich ein Abgrund auf , Lagerfeld hat sicher
fast einen Herzinfarkt bekommen,, peinlich, peinlich
für Merkel .

Wer rettet d. Deutsche Kultur ?

A.Winkler
DeHahn,

denken Sie sich sowas selbst aus, oder wie kommt man auf sowas?

Das Spekulationsgelder ohnehin bereits der (Real-)Wirtschaft nicht mehr für Investitionen zur Verfügung sehen, verschweigen ganz elegant. Und richtige Investoren wird diese Steuer nicht wirklich abschrecken, da sich im Gegensatz zu Spekulanten die Anzahl ihrer Transaktionen in engen Grenzen hält.

Übrigens: Wellenkraftwerke schöpfen nur einen winzig kleinen Teil aller Wellen (oder besser Wassermengenunterschiede) ab. Denn Ozeane sind groooooß.

DeHahn
Elaborierter Code

"Übrigens: Wellenkraftwerke schöpfen nur einen winzig kleinen Teil aller Wellen (oder besser Wassermengenunterschiede) ab. Denn Ozeane sind groooooß."

Genau so ist es, während bei den Kapitalmärkten es genau umgekehrt ist. Die Geldmenge wird künstlich aufgebläht durch das Hebelgesetz der 10% Sicherheit für +90% Kredit, so dass ich aus einem Euro im Kettenverfahren Milliarden machen kann, indem ich die KreditForderung wiederum als 10%-Sicherheit einsetze. Wenn das Schuld-Ketten-System zusammenklappt, bleibt tatsächlich nur der eine reale Euro übrig. Ist doch logisch, dass deshalb alle kämpfen wie ein Tiger, um das zu verhindern.

Ausgedacht habe ich mir das nicht, sondern die nimmermüden Koyoten auf der Suche nach Beute. Sie haben jahrzehntelang gekämpft, die in den 30gern verfügten Finanzmarktregularien wieder außer Kraft zu setzen dank u.a. Schröder/Steinmeier.

Für meinen elaborierten Sprachcode bitte ich um Verzeihung. Ich bin noch vor dem SMS- und Twitter-Zeitalter aufgewachsen.

A.Winkler
@ gray

Sie können mir glauben, daß mich diese Art der Geschäftemacherei genauso verärgert wie Sie. Hinzu kommt bei dem VW/Porsche Deal, daß das Gesetz, auf das die Dealer sich berufen, noch keine zwei Jahre alt ist (finde auf die Schnelle leider nicht den passenden Link dazu).

Jeder Handwerker, der für seine Nachbarn schnell mal eben etwas so und ohne RG macht, muß Angst haben, hochgenommen zu werden und im gleichen Moment passiert sowas, von höchsten Stellen abgesegnet. :(

Gast
Chapeau!

Da werden Nägel mit Köpfen gemacht.
Schade daß das Kapital nun alles unternehmen wird um das Ganze zu unterlaufen. Gut wäre hier sicher noch so etwas wie Kapitalflußkontrolle mit entsprechenden Schranken.
Aber das ist nur der Traum eines unverbesserlichen Romantikers.

daneel
Ganz einfach

"Warum nicht auch 0,2% oder gleich 5 oder 10 % für alle anderen Arten der Geldanlage?
Warum nicht auch Zahlen, wenn man Geld aufs Sparbuch einzahlt oder von dort abhebt?
Waum wird hier die ein Analageform, (die ich jedem auch Keinleinanlegern, der sein Geld für 2 Jahre oder länger anlegen will nur empfehlen kann) belastete, während Festgeld, Sparbuch, Bausparen... unbelastet bleiben?"

Ganz einfach. Steuer heißt so, weil es Verhalten steuern soll. Es gibt keine negativen Auswirkungen, wenn man Geld auf ein Sparbuch einzahlt oder abhebt.

Jemand, der nach 2 Jahren 0,2% bezahlt, hat, verglichen mit anderen Gebühren, kaum eine Belastung. Darum geht es nicht.

Händler zahlen Geld dafür, dass ihre Rechner im selben Rechenzentrum wie die der Börse stehen, damit sie die Kurse Mikrosekunden schneller bekommen. Wenn Leute damit Geld verdienen, warum sollten sie nicht darauf Steuern zahlen?

Gast
@Didi

Ihr Zitat: Das mag ja sein, aber dafür sind diese wohl für die Masse der Steuerbürger noch die gerechtesten und nachhaltigsten, als die der Neokapitalisten- von oben betrachtet, selbstverständlich!

Nachhaltig für Sie im Sinne einer generellen Wohlstandsverlust für ALLE - gut, wenn sie persönlich dadurch ein Gerechtigkeitsgefühl verspüren. Schlechtt für die fleißigen Leute, die vom Leben noch etwas erwarten.

Ihr Zitat: Erst das Fressen, dann die Moral, ist das die Ideologie, die dahinter steht?

Sprechen Sie von sich? Natürlich ist das Geld, welches dem nationalen Kreislauf entzogen wird erstmal und vielleicht auf immer verloren - Ausbluten nennt man sowas.

Es gibt auf der einen Seite nur das Volk und auf der anderen Seite den Staat in den Händen der Parteien. Es bleibt dabei, auch die Transaktionssteuer trifft am Ende der Nahrungskette jeden einzelnen von uns - dumm wer glaubt, hier die Superreichen treffen zu können.