Arbeitslose stehen in Madrid in einer langen Schlange vor einem Jobcenter. (Archivbild 2011)

Ihre Meinung zu ILO warnt Eurozone vor deutlich steigender Arbeitslosigkeit

Die Internationale Arbeitsorganisation schlägt Alarm: Die Eurozone müsse schnellstmöglich gegen die Arbeitslosigkeit vorgehen, sonst drohe innerhalb von vier Jahren der Verlust von 4,5 Millionen Jobs. Besonders betroffen seien junge Arbeitssuchende - und bereits jetzt nehme die Langzeitarbeitslosigkeit zu.

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15 Kommentare

Kommentare

Gast
Der Wunsch der ILO in der Politiker Ohr

was die Beteiligung der Aktionäre anstelle der Steuerzahler an der Bankenrettung betrifft. Unsere Politik hat es ja noch nicht einmal hinbekommen, dass für Bankgeschäfte Finanztransaktionssteuern zu zahlen sind. Also bleibt es dabei, Gewinne werden privatisiert und Verluste werden sozialisiert. Spanien ist das beredte Zeugnis. Und das Geld fehlt dann auf so wichtigen Feldern wie Bildung, Sozialpolitik, Arbeitsmarktpolitik und,und,und... Wer ein wenig in der Geschichte bewandert ist, erinnert sich an das Deutschland der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Zwar ein anderer Hintergrund, aber auch die Verelendung der Massen parallel zum unermesslichen Reichtum einer kleinen Kaste. Am Ende stand die Hitler-Diktatur. Ich habe Zweifel, ob die deutsche Demokratie einer ähnlichen Belastung standhalten kann. Der Schoß der rechten Ideologien ist noch fruchtbar.

marciaroni

Na zum Glück empfehlen sie nicht das deutsche Modell. Dem hat die OECD letztens angesichts zwar sinkender Arbeitslosenzahlen aber gleichzeitig steigender Armut quasi einen Totalausfall bescheinigt. Aus armutsgefährdeten Arbeitslosen macht der Staat armutsgefährdete Arbeitnehmer - eine glasklare Verschlechterung der Situation!

Gast

Dieser Artikel wundert mich.

Auf der ILO seite gibt es keine neuen Studien - die auf die vermutlich angespielt wird ist aus dem May 2012.

Ich habe mit die Mühe gemacht sie zumindets halb durchzulesen und danach per strg+f nach bank und shareholder zu suchen.

Es gibt in dieser Studie keinen Hinweis darauf, dass Aktionäre als Gegenmaßnahme zur Kasse gebeten werden sollen. Ehrlich gesagt, kann ich mir das auch in keiner Studie der ILO vorstellen, führt diese Forderung doch letztendlich den Sinn einer Aktiengesellschaft, nämlich die Reduzierung des Risikos des Einzelnen durch den Kauf einer beschränkte Haftungsanlage (in Form einer Aktie), ad absurdum...

Vielleicht könnte die Moderation so nett sein und den Verweiß auf diese Forderung öffentlich machen, kann sein, dass ich das überlesen habe - falls nein und die Forderung ist nur Resultat einer spontanen Aussage a la Seehofer, ist dieser Artikel, der direkt auf eine Studie verweißt, sehr schlecht zusammengeschrieben.

Gast
Enteignung der Banken alternativlos

Es ist an sich eine vernünftige Forderung, dass die Einlagen der Aktionäre für die Rettung der Banken haften sollen. Mir wurde allerdings noch kein Fall bekannt, an dem die Hauptversammlung einer solchen Aktiengesellschaft einen derartigen Beschluss gefasst hat.

Deshalb ist es offensichtlich, dass dieses gesetzlich erzwungen, die Banken also enteignet/vergesellschaftet werden müssen. Genauso offensichtlich ist es, dass die parteispendenkorrupte Mehrheit der Politiker in der EU dazu nicht bereit ist. Deshalb sind EU-weite Volksentscheide notwendig, die erforfderlichenfalls durch einen Generalstreik nach einer ordnungsgemässen vom Europäischen Gewerkschaftsbund organisierten Uranstimmung erzwungen werden müssen.

Unter www.meta.tagesschau.de/id/62929/europa-kommt-spanien-weit-entgegen äusserte u. a. ein User die Befürchtung der Entstehung einer EU-weiten RAF. Das und die dann völlige Faschiesierung der EU befürchte ich auch. Es ist Zeit, das die Gewerkschaften Verantwortung übernehmen.

Digitaler Fußabdruck
Soll mir bei dieser Gegenwart noch vor der Zukunft grauen?

Macht es wirklich noch einen Unterschied, ob zum Beispiel in Spanien heute 45% und in vier Jahren 60% der Jugendlichen arbeitslos sind? Der Skandal hat bereits heute seine maximalen Ausmaße erreicht, dafür braucht man nicht noch ein paar Millionen Arbeitslose mehr.

Wir retten weiterhin nur die Banken, die ja für die Wirtschaft angeblich so ungeheuer wichtig sind, obwohl sie eben dieser Wirtschaft den Geldhahn zugedreht haben. Verpflichtungen im Gegenzug gibt es nicht, außer dass man faule Eier in eine eigens dafür geschaffene "Bad Bank" ablegt.

In Deutschland geht man parallel dazu den eleganten Weg der Statistik-Aufhübschung mit vielen Jobs, die eigentlich gar keine sind und nicht zum Leben reichen. So redet man Arbeitslosigkeit erfolgreich weg, und ganz Europa schaut mit Neid auf uns.

Zu allem Überfluss nutzen die Arbeitgeber die Gunst der Stunde, um in Jahrzehnten erkämpfte Arbeitnehmerrechte zu beschneiden. Soll mir bei dieser Gegenwart noch vor der Zukunft grauen?

Gast
Perlen vor die Säue werfen

Bringt doch nichts. Die Alleswisser der schwarz-gelben Koalition, allen voran der Finanz- und der Wirtschaftsminister - zwei ausgewiesene Experten - wissen es eh besser. Was wir brauchen ist Wachstum, bis es uns an den Ohren herauskommt. Es wird schon alles gutgehen.

Bürger Oliver
Warnung von der ILO erst jetzt???!

"Aktionäre statt Steuerzahler sollen Banken retten. Als Gegenmaßnahme empfiehlt die Organisation unter anderem die Vergabe von Krediten an kleine und mittelständische Firmen, die Jobs schaffen."

Das Geld wird den Banken aber schon seit geraumer Zeit zu einem Zinssatz von 0,7 - 1 Prozent ohne Auflagen zur Verfügung gestellt! Damit wird bekannterweise gezockt. Von wegen in Realwirtschaft investieren - da sind die Renditen nämlich zu mickrig!

Die Internationale Arbeitsorganisation präsentiert erst jetzt eine Erkenntnis, die sehr vielen schon längst bekannt ist und die als eine erhebliche Ursache auch für die Finanzkrise/Arbeitslosigkeit/sinkende Einkommen ausgemacht wurde.

Wieder eine Organisation mit vielen Angestellten, die ihr Geld damit verdienen, uns vor etwas zu warnen, was teilweise schon seit Jahren bekannt ist!

Gast
Diskrepanz

Wie passt es denn zusammen, dass die Industrie in Deutschland händeringend nach Fachkräften sucht? Sogar Handwerksfirmen sagen mir, sie fänden keine geeigneten neuen Mitarbeiter, die sie auf ihre Kunden loslassen könnten? Wenn die Jugendarbeitslosenzahl steigt, obwohl gute Fachkräfte Mangelware sind, sollte man sich doch mal fragen, ob das wirklich durch die bösen Manager und Banker verursacht wird. Wachstum entsteht durch Innovation und Produktion, was Qualifikation voraussetzt. Der Ruf nach "Arbeitsplätze schaffen" klingt mir sehr nach staatlich subventioniertem Löcherbuddeln-und- wieder-zuschütten. Die Arbeitsplätze sind genug da. Der Staat sollte Ausbildung fördern und zwar schwerpunktmäßig in Sparten, die von einer Volkswirtschaft gebraucht werden.

Dani
Mein Vorschlag :

1.Die Staatsschulden der jeweiligen Länder die auf Spekulationen beruhen streichen, nur realwirtschaftliche Schulden "behalten". Spekulationen sich Spielerrisiko und können nicht vergemeinschaftet werden, gehören quasi ins Reich der Fabeln. Wer zocken will soll in die Spielhalle gehn !
2. Jedem EU-Staat seine volle Suveränität zurück geben, alle EU-Verordnungen und Gesetze "streichen".
3. Jedem Staat 1 Jahr Zeit geben wieder eine für ihn passende Währung zu etablieren. Jeder Staat sollte dabei die EU-Subventionen in den nächsten Haushalt mit einplanen damit z.B. die Landwirtschaft Planungssicherheit hat.

Das wären schon mal wichtige Schritte für die Bürger der EU-Staaten, die nach dem Euro genauso miteinander handeln können wir vorher nur nicht mehr einem Diktat aus Brüssel unterstehen. Hört sich doch nett an oder ?

perchta
Und wieder einmal verestehe ich es nicht.

"Nötig sei ein globaler Konsens darüber, dass Wachstum und Globalisierung viel stärker auf die Schaffung von Arbeitsplätzen ausgerichtet werden müssten." -geht es bei der globalisierung nicht vordriglich um die damit verbundenen möglichkeiten der umverteilung von bankguthaben?

ausserdem meine ich einmal gehört oder gelesen zu haben, dass ein gesunder wettbewerb das schon regeln wird.

Don-Corleone
ILO waarnt Eurozone vor deutlich steigender .

------Die Lösung:

Die vorhandene Arbeit auf Alle Malocher gerecht verteilen, natürlich mit Lohnausgleich , bei niederiger
Std.-Zahl ,
das ist dem wirtschaftlichen Fortschritt geschuldet,

denn,,, Fakt ist, die Arbeit wird ja definitiv immer
Weniger ! .

Wenn das so feststeht,, kann es nur Eine Lösung geben:

Neuverteilung d. Arbeit mit entsprechendem Ausgleich,

Die Aufwendungen muß d.Staat u. die bosse übernehmen,
weil sie am Meisten v.d. Arbeitsverdichtung profitieren.
Alle Mini-Midi usw. -Jobs sind generell abzuschaffen.

Dann hat auch jeder Malocher später eine anständige
Rente , gleichwertig wie d. Pensionen !

Das muß d. Prämisse sein ,

aber nicht umgekehrt,, 8-Std-Jobs in 3 od. 4 Minijobs
zerfleddern .

wenn das nicht bald angepackt wird,, läuft es auf eine
stramme Revolution aus, u. z. EU-WEIT !

Das ist d. Segen , den d. EURO uns noch bringen wird .

Die Erfinder u. Profiteure haben ihren Profit gut abgesichert

Gast
Der alte Henry...

Tja, alle Ökonomische Weißheit fußt eben auf einem ganz einfachen Gesetz:

Autos, kaufen keine Autos!
(Henry Ford)

Das man den Binnenmarkt durch weiteren Kaufkraftverlust nicht stärken kann, ist ebenso ein Ökonomischer Grundsatz.

Und noch einer: Unsere Exporte sind anderswo Importe und dort auch der Binnennachfrage unterworfen. Wirtschaft besteht eben nicht aus teilen, sondern ist immer ein ganzes.

Die Kürzungen im Sozialbereich, Niedriglohnsektor und die Streichung der Staatsinvestitionen auf Grund von Kapitalumschichtung in die Taschen der Banken und Anleger, sind neben anderen solche "Binnenmarkttabilisierungsmaßnahmen".

Mit ESM und Fisklapakt kommen weitere zu den bestehenden hinzu.

Allerdings glaube ich nicht mehr daran, dass Brüderle, Schäuble, Rösler oder Merkel das auch wissen, bzw. je wussten.

Einzig die Zunahme der Kritiker aus Wirtschaftskreisen, lässt mich noch ein wenig hoffen.

Und die Hoffnung stirbt ja zuletzt - ist auch so ein unumstößlicher Grundsatz

Gast
It's the economy, stupid!

Das bestehende System kann einfach auf Dauer nicht wie gewohnt weiter weiterlaufen. Der Gedanke ist eine Illusion. EDV u. Maschinen rationalisieren immer weiter die Prozesse. Milliarden billigerer Kräfte, von denen etliche auch noch mindestens ebenbürtig von Willen und Leistung sind, drängen auf den Markt und verdrängen dabei die bestehende Ordnung. Die Geschichte lehrt uns, dass bestehende Marktplätze, deren Bedingungen aus dem Ruder gelaufen sind, gnadenlos durch andere Marktplätze ersetzt werden. Während Letztere prosperieren, muss man sich mit einem nachhaltigen Niedergang auf der anderen Seite zufrieden geben; es sei denn, man zaubert noch ein "Kaninchen" aus dem Hut.
"Man muss entschlossen gegen die Arbeitslosigkeit vorgehen!" - Wohl wahr, nur: Wer ist "man"? Und vor allen Dingen: "wie"?
Schlagworte alleine können die Probleme nicht lösen. Es wäre mal an der Zeit, dass Wirtschaftswissenschaftler hierzu überzeugende Antworten vorlegen, anstelle wohlfeiler Schlagworte.

gruenewagen
@saki67, Kaninchen

Ich kann nur zustimmen. Und das "Kaninchen", was kann das sein? Ich fürchte, der Zug ist bespw. mit dem Transrapid, also der konsequenten Umstellung von Mechanik auf Elektronik oder mit der fehlenden konsequenten Weiterentwicklung des Elektroautos, wie besipielsweise des Swatch-Mobils, das ja vor zwanzig Jahren als Elektroauto konzipiert und als der stinknormale Kleinwagen "Smart" bei Mercedes geendet ist, oder dem fehlenden konsequenten Ausbau von Naturheilverfahren, um nur einige Beispiel zu nennen, bereits abgefahren. Wir sind in Schlüsseltechnologien kaum noch Marktführer, und wenn dann als abhängige Zulieferer, die potenten Märkte sind zunehmend woanders und unsere Konzerne sind Global-Player geworden, die ihr Fähnchen nach dem Kapital und nicht mehr an nationalen Interessen ausrichten. Immer mehr junge Menschen von hier arbeiten mittlerweile in Asien. Ich fürchte, wir brauchen in Europa wirklich Zauberer!

Gast
Die Gewerkschaften, Herr Buntrock

sind doch Teil des Problems. Sie haben doch die blaue Pille des Liberalismus widerstandslos geschluckt, jahrzehntelange Lohnzurückhaltung geübt und sich in Sozialpakten von Arbeitgebern und Politik am Nasenring um den runden Tisch führen lassen. Die hohe Arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung und Arm/Reich Schere denen wir heute gegenüberstehen sind politisch gemachte Probleme, gerade weil die Gewerkschaften - und allen voran die deutschen - ihrer Regulierungsfunktion nicht nachgekommen sind. Wir haben uns im Euroraum seit 1999 (3. Stufe EWU) auf Kosten unserer Nachbarn bereichert damit bloß unserer tollen Exportwirtschaft nix passiert und dabei die Binnenkonjunktur runtergeranzt. Staatl. subventionierter Niedriglohn und Leiharbeit wohin man schaut. Öffentlicher Dienst, Gesundheitswesen, Dienstleistung, Schulen, sogar Polizei, alles nur noch gerade so auf Kante genäht. Die Gewerkschafter reisen in Europa umher und erzählen den Kolleg_Innen vom deutschen Erfolgsmodell. Bigott, bigott