Ihre Meinung zu Wahlen in Libyen: Van Rompuy warnt vor zu großen Erwartungen
Zur Beobachtung der Wahl reist eine EU-Expertengruppe nach Libyen. Ratspräsident van Rompuy warnte vor zu großen Erwartungen an das Land, das noch einen weiten Weg der Demokratisierung vor sich habe. Die Geschichte zeige, dass Revolutionen zu Instabilität führen können.
Generell glaube ich kann man diese erste Wahl Libyens nicht mit der ersten in Frankreich nach der Revolution vergleichen. Die Libyer heute sind denke ich immernoch weiter entwickelt als die Franzosen es damals waren, da der westliche Gedanke einer demokratischen Republik durchaus in vielen Köpfen der Lybier eine Rolle spielt.
Auch der Vergleich mit den Jahren bis zur Demokratie ist deswegen hier nicht angebracht, da die beiden Fälle im Grunde nicht vergleichbar sind.
Libyen hat nun durch ihre erste Wahl die große Chance eine nach westlich-demokratisch orientierte Republik zu formen und somit ganz neue Möglichkeiten für die gesamte libysche Bevölkerung zu schaffen. Die große Frage ist nur ob dieser Gedanke schon jetzt mehrheitsfähig in den Köpfen der Libyer vorherrscht. Während der Revolution waren Rufe nach Freiheit immer einer der lautesten. Leider muss man aber auch sehen, dass ebenfalls islamistische Parteien wie die "Muslim-Brüder" Zuwachs und Unterstützung von der Bevölkerung erhalten... Ein Sieg solcher Parteien würde die demokratisch-freie Idee einer Republik zurückwerfen oder unterdrücken und das Land fiele unter religiöse Herrschaft. In einem solchen Fall wäre wieder Unterdrückung, insbesondere der Frauen, die Folge und Alltag. Und das entspräche nicht dem wofür die Bevölkerung so lange und erbittert mit der Hilfe Europas gekämpft hat. Die Wahl wird somit sicherlich zeigen wir aufgeklärt das Libysche Volk bereits ist und welchen Weg sie gehen will und wird. Es heißt also abwarten und den Lauf der Dinge beobachten.