Italiens Ministerpräsident Mario Monti

Ihre Meinung zu Monti bringt Arbeitsmarktreform durchs Parlament

Italiens Regierungschef Monti fährt gestärkt zum EU-Gipfel nach Brüssel. Er hat seine Reform des Arbeitsmarktes durch das Parlament gebracht. Kern der Reform sind ein gelockerter Kündigungsschutz und Maßnahmen gegen die Jugendarbeitslosigkeit. Die Gewerkschaften laufen Sturm gegen das Gesetz.

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8 Kommentare

Kommentare

Gast
Goldmann-Sachs

Unterstreicht ihre Macht permanent in beeindruckender Weise. Meine Bewunderung dafür ist zwar negativer Natur aber nicht zu bestreiten.

FreeSimon
Hohe Verschuldung - von wem verschuldet?

Das Argument der zu hohen Verschuldung wird immer mit den dürftigen "Segnungen" für das Volk in Verbindung gebracht. Wann wird die Ursache für die hohe Verschuldung eines Landes mal im System selbst und in den dort lokalisierten Schattenwirtschaften gesucht?
Immer geht es um Einschneidungen der Rechte der Bürger. Das "arbeitsfreie bedingungslose Spitzeneinkommen" der Finanzelite wird nicht tangiert. Das Zinseszinssystem kommt nur einigen wenigen zugute. Der Rest darf dieses System durch immer härtere Arbeitsbedingungen finanzieren. Die Boni für die Finanzakrobaten - unabhängig, wie erfolgreich sie waren - belaufen sich jährlich auf horrenden Niveaus. Dann wollen diese Politiker darüber diskutieren wie man Arbeiter und Angestellte schneller entlassen kann, damit die Wirtschaft "flexibler" wird - der Mensch wird zur Ware degradiert, welch ein Armutszeugnis!

Gast
Nationale Konkurrenz um Lohnkosten etc. als Abwärtsspirale

Herr Monti ist weder von der Bevölkerung gewählt, noch wurden die jetzigen sozialen Einschnitte jemals in einem Parteiprogramm oder ähnlichem festgehalten. Was dort grade durchgedrückt wird entbehrt jeglicher Legitimation.

Auch noch der allerkleinste staatliche Schutz der Arbeitnehmer wird zugunsten der Wirtschaft (deren Gewinne eben nicht der Allgemeinheit zugute kommt) eingeebnet. Und das passiert nicht nur Italien: Deutschland geht schon seit langem mit schlechtem Beispiel voran.

Taigabaer
Statt...

...sich europaweit auf gemeinsame und höhere Mindestarbeitsstandards zu einigen ist derzeit nur der der "Gewinner" welcher das Lohndumping und die soziale Absicherung am weitesten nach unten schraubt.

Gast

Da Italien ebenso töricht war wie Griechenland, Portugal und Spanien und sich durch billig geliehenes Geld ein üppiges Wohlleben genehmigt hat, so ist es nun ebenso in den Sog des internationalen Finanzunwesens geraten und wird nun fast zwangsläufig in den Abgrund gezogen werden: Höhere Zinsen werden immer größere neue Leihsummen nach sich ziehen und damit das letzte Vertrauen in die Rückzahlbarkeit zerstören. Es helfen hier nur der Staatsbankrott und die Rückkehr zu einer eigenen Währung.
Die Zeiten der bloßen Bürgschaften sind vorbei und nun will man echtes Geld sehen; und mögen die Deutschen auch den dreisten Bruch aller Verträge und Versprechen hingenommen haben, so heißt dies noch nicht, dass sie ebenso artig die Zeche zahlen werden – oder wie Lucan sagen würde: „Da zeigt sich, dass nur die Liebe zum Gold keine Furcht vor Mord und Totschlag kennt; Gesetze werden ohne Protest missachtet und entwertet, und gerade das Verächtlichste, was es gibt, der Besitz, führt zum Streit.“

Gast

Monti in allen Ehren, aber wann wird denn in Italien gewählt?!?

Shantuma
@Walter Meingott

Jaja solange man einen hat zum drauftreten ist alles super.

Ich hoffe ihnen ist bewusst das wir auch wachsende Schulden haben und dabei sinkende Reallöhne trotz jahrelangem Aufschwung.
Unsere Binnennachfrage stürzt in den Keller, aber behaupten das es die anderen sich ausruhen.

Spanien hat gemessen am BSP weniger Schulden als Deutschland und wenn sie Nachrichten lesen würden, dann würden sie auch wissen das wir spanische Banken retten.

Wir verstaatlichen Banken, was anderes ist es nicht, und verscherbeln dann diese für einen Apfel und Ei.
Warum lassen wir diese Blutsauger nicht einfach Pleite gehen, schön nach marktwirtschaftlicher Norm?
So haben sich früher Staaten auch von Schulden getrennt, in dem sie die Geldgeber geköpft haben.

Eine eigene Währung ... das ist doch keine lösung, weil die Erpressbarkeit der Staaten weiterhin da ist.
Sie schinden damit ebenso nur Zeit.
Man muss das Primat der Politik über die Wirtschaft wiedererlangen.
Nicht dieses sinnlose Währungsgelaber.

Gast
Exportnation Nr. 1: biete AGENDA 2010/HALBE

Eine Frechheit, dass die vermurkste (halbe) Agenda 2010 jetzt offenbar in die Eurostaaten übertragen wird. Was bei uns schon schief lief, läuft dort demnächst auch schief. Im Endeffekt legt dann Deutschland aufgrund der gegenseitigen Konkurrenz wohl erneut mit einer halben Agenda nach, bei dieser Spirale abwärts. Im Resultat ein wegschmelzender Mittelstand und erodierte Gesellschaftsstukturen. Viele Reiche und Arme, Nichts dazwischen, kein Ausgleich sondern Neid und Verachtung.

Es ist Zeit die andere Hälfte der Agenda 2010 umzusetzen, also den zweiten Teil, bei dem nicht die einfachen Leute und Arbeitnehmer belastet werden, sondern die Solidarität mit der anderen Gesellschaftshälfte geschaffen wird. Wie wär's z.B. wenn jetzt mal die Bürgerversicherung eingeführt und die Spitzensteuersätze deutlich angehoben werden. Dazu wieder Abi-G9, freie Hochschulen, mehr Ausbildungsplätze, massive Investitionen in Kultur und Bildung für Alle!

Das Gesamtpaket kann dann gerne exportiert werden.