Ulrich Kater (Archivbild)

Ihre Meinung zu Interview zur Lage der Finanzmärkte vor Griechenland-Wahl

Die Finanzmärkte erwarten mit Spannung den Ausgang der Griechenland-Wahl. Doch die Nervösität hält sich in Grenzen, meint Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, im Gespräch mit tagesschau.de. Griechenland gilt als Sonderfall und nicht als Modell, das Schule machen wird.

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14 Kommentare

Kommentare

Gast
Was für ein Gebabbel

"Das liegt daran, dass Griechenland als Sonderfall auch von den Finanzmärkten anerkannt ist."

Gibt es bei den Banken eine Zertifizierungsstelle für Sonderfälle?

Richtig ist sicher, dass Griechenlands schulden auch auf das Handelsdefizit zurückzuführen sind. Das ist akut bei Spanien und Irland nicht der Fall, aber das ist nur eine Frage der Zeit.

Aber man merkt den Strategiewechsel: Griechenland soll "abgewickelt" werden, so wie Lehman damals in den USA. so glaubten "Experten" es bis zum großen Knall.

Danke an die Tagesschau für das gekürzte Zitat:

"Einige Kräfte wollen keine Regeln mehr einhalten"

Ja diese Kräfte gibt es nicht nur in Griechenland. Sie nennen sich Banken, und haben 2008 die theoretische Möglichkeit eines Bankrott für sich vollkommen eliminiert.

Es interessiert mich auch nicht, ob der Chefvolkswirt der deutschen Bank zu irgendwelchen Bestrebungen der Syrizia zu sagen hat, die er offenbar nicht kennt. Wieso fragt man immer die Frösche zu solchen Themen?

Gast
Wieso gilt Griechenland als Sonderfall?

Das will mir nicht in den Kopf.

Wenn die EU immer weiter Geld nach GR schieben wird ohne dass die Reformen umgesetzt werden müssen, dann werden sich das die Spanier und Portugiesen ganz schnell abschauen. So frei nach dem Motto: Wenn die nicht sparen müssen, dann müssen wir es auch nicht!

Oder haben die Märkte angst, dass wenn GR zur Drachme zurückkehren könnte und damit letztendlich die Wirtschaft wieder ankurbeln könnte. Gerade der Tourismus würde davon profitieren. Evtl. sehen andere Länder so auch eine Chance für sich. Die angehäuften Schulden sind ohnehin nicht mehr rückzahlbar.

ladycat
Ein Austritt Griechenlands würde die Märkte eher beruhigen,

als ein Verbleib unter nicht reformierbar.
Die wissen doch auch, dass es unter diesen Umständen ein Fass ohne Boden ist, wenn die Mehrheit der Bevölkerung zu keinem Umdenken bereit ist. Die Hilfsländer stellen ihnen Experten in Bezug auf Finanzen und Verwaltung mit Rat und Tat zur Seite, aber dies wird abgelehnt.
Ebenso wissen die Märkte auch, dass die starken Länder immer mehr an die Grenzen der Belastbarkeit kommen.

Gast
Geld und seine Priester

Schade, dass sich vermeintlich kluge Köpfe wie dieser promovierte Volkswirt so in die Dienste der Geldreligion stellen. Weiß er es nicht besser oder dient dieses Gerede nur der Volksverdummung. Er kennt sicher alle Wirtschaftstheorien. Wo ist endlich die Theorie, die die Ursache dieser und aller anderen schon vorherigen Krisen beschreibt. Wann wird die Geld- und Finanzwirtschaft mit der Kapitalanhäufung und dem Zinswesen endlich auch einmal Bestandteil dieser Theorien?

!!!!!!!!!!!!!!Vorsicht vor den Experten!!!!!!!!!!!!!!!!

A.Winkler
Wieso GR als Sonderfall gilt?

Schlicht und einfach, weil die neoliberalen 'Reformen' genau so wirken, wie es jeder vernüftige Mensch bereits 2010 verhersagen konnte. Das paßt natürlich nicht in's Konzept der neoliberalen Sparanstrengungen und so wird ein ganzes Land mal eben schnell als Sonderfall deklariert.

Im Übrigen ist das Interview unter aller Kanone. Von einem Chefvolkswirt hätte ich mir etwas anderes als solch ein Geschwafel erwartet. Das legt nahe, daß dieser Mann wirklich keinen Plan davon hat, was noch kommen wird.

AlterSimpel
@mondfee: Sonderfall

"Oder haben die Märkte angst, dass wenn GR zur Drachme zurückkehren könnte und damit letztendlich die Wirtschaft wieder ankurbeln könnte."

Um die griechische Wirtschaft geht es wohl kaum, das bräuchte Jahre.

Aber ein Austritt Gr. würde wohl auf jeden Fall ein Welle von Herunterstufungen nach sich ziehen, von Banken und sicher auch von allen Staaten, inkl D.
Denn alle Rettungsgelder und -kredite an gr. wären de facto Ramsch, dazu müsste man die ca 700Mrd target2-Salden abschreiben, die EZB ihre Staatsanleihen und sicher viele Banken das, was noch irgendwo in den Büchern steht.

Deshalb gibt es ja diese geradezu groteske Situation, daß Gr. fast gegen deren Willen gerettet werden "muss", nicht weil man Gr. sondern unsere Investments schützen will.

Gast
Was nun GR?

Es wird weiter spekuliert. Vor allem von den Experten,
die nur vorgeben etwas zu wissen. Hinterher erkennen wir, dass sie nichts wussten. Aber bis dahin schaffen sie es tatsächlich durch bloße Verbreitung ihrer Denkentwürfe die Politik und die Märkte zu beeinflussen.
In welch einen Zeit leben wir bloß?
Durch Sparen - also weniger ausgeben - allein können die Schulden in dem vorhandenen Ausmaß nicht getilgt werden. Woher aber sollen Mehreinnahmen kommen?
Und dann ist es reichlich pervers, dass wir heute über Griechenland, Irland, Italien, Portugal, Spanien usw. reden. Und was ist mit den Ländern des ehem. Ostblocks?
Da steht kaum eines besser da, als die genannten Länder. Eher schlechter. Also geht es nicht um die Menschen, sondern um die Macht der Poilitik, die man mit dem EUR meint zu haben und wahrnehmen zu können.
Wollen wir das eigentlich noch länger unterstützen?
Vielleicht geben die Menschen in GR uns tatsächlich ein Signal über das wir mal ernsthaft nachdenken sollten.

Gast
Glaubwürdigkeit!!!

"Das hängt von der Glaubwürdigkeit ab, mit der die Politik den Euro-Raum weiter stärkt." Zitat Kater Ende!

Der Satz besitzt Aussagekraft, in einem sonst sehr schwachen Statement eines Experten.

Griechenland ist völlig uninteressant, bei einem Totalausfall des Landes sollen andere Euroländer für die Schulden gegenüber der Gläubigerbanken haften! Nichts anderes sagt dieser Satz aus, also sind wir wieder in der Pflicht!

Billionen versenkt, Griechenlands Linke freut sich ein Loch in den Bauch und kann ganz entspannt mit der Drachme neu durchstarten!

Gekonnte Sanierung auf Kosten von Drittländern und die Banken geben eine deutliche Botschaft an die, die für das Desaster aufkommen sollen. Haftung hat eine neue Begrifflichkeit: "Glaubwürdigkeit"

Wie könnten wir auch nur ansatzweise die Märkte enttäuschen, keine Angst Herr Kater!

Die Krise hat eine Dynamik angenommen, die nicht mehr beherrschbar ist. Herr und Frau Markt werden erst aufgeben wenn Europa in Trümmern liegt!

Gast
Sonderfall?

So kann man es sehen. Vorrausgesetzt man will sich die Situation "schönreden".

Gast
Natürlich - ein Sonderfall!

Da lachen ja die Hühner!

Griechenland ist ein Präzedenzfall, kein Sonderfall!

Herr Kater agiert professionell, er sagt, was er in seiner Position zu sagen hat. Aber glauben tut ers sicher selbst nicht.

DeHahn
Das verbale Bügeleisen

Es freut mich, wie leicht man mit Worten das zerknitterte Hemd Griechenlands glattbügeln kann. Leider meinen immer mehr Menschen, dass Schönrednerei eine geeignete Methode zur Problembewältigung sei, weil sie in der Schule dafür gute Noten und bei facebook viele "Gefällt mir" bekommen. Es handelt sich somit um einen konditionierten Reflex, den man nur schwer wieder abtrainieren kann, denn je mehr Probleme die Gesellschaft hat, desto mehr Schönredner braucht sie bis zum Knacks. Danach allerdings braucht sie dann die Macher.

Gast

Wow, wieviel geredet und gepflegt wird, wenn die Märkte man Panik kriegen

Allein das ist ja schon eine Beleidigung. Denn wo sind die Diskussionen, wenn man mal eine Statistik von Obdachlosen veröffentlicht bekommt`? Oder dass immer mehr
Niedriglohn entsteht, und in einer Doku des ZDFS die wahren Verhältnisse vor Ort im Niedriglohnsektor beleuchtet wird, wo man offen von Sklaverei sprechen kann?

Wo sind da die geäusserten Ängste vor dem Zerfall von Werten?

Gast

Zwar könnte sich das Spielgeld Euro noch als höchst nützlich erweisen, sofern sich durch es das Dichterwort über dem EU-Moloch erfüllen sollte: „was die Befestigung ihres Bundes scheint, wird die unmittelbare Veranlassung ihrer Entzweiung werden.“ Denn die Vollendung von dessen Usurpation, beschönigend die Vereinigten Staaten von Europa genannt, sollte ja durch das Spielgeld Euro präjudiziert werden, aber der Preis dafür ist dennoch sehr hoch: Der Verlust der deutschen Ersparnisse und vor allem die Aufopferung der deutschen Mark, welche als Währung beliebt und hoch angesehen war und der Verlust daher erst zu ermessen ist, wenn die Mark wieder eingeführt wird.
Schlimm ist auch, daß nun Deutschland, mit seinem Bestreben nach einer stabilen Währung, mit Ländern wie Spanien und Griechenland in Streit gerät: Denn gäbe es das Spielgeld Euro nicht, so könnten diese munter Gelddrucken, Steuern senken oder erhöhen und nach Lust und Laune in Rente gehen, ohne daß dies Deutschland etwas anginge.

Gast
Neoliberal

Ich würde manchen Menschen hier mal ans Herz legen sich mit dem Begriff des Liberalismus und speziell mit der von denen Verwendeten Form des Neoliberalismus auseinander zu setzen.

Eine Bankenrettung ist in etwa so Neoliberal wie ein NPD-Aufmarsch Links.

Einige der deregulierenden Maßnahmen der Vergangenheit, welche zur Verschärfung der Krise beigetragen haben, lassen sich dem liberalen Grundgedanken zuschreiben, allerdings weit mehr Strömungen des klassischen Liberalismus. Der Neoliberalismus umfasst zwar auch sehr Marktradikale Konzepte aber ebenfalls zählen auch Bereiche wie der Ordoliberalismus dazu.

Aber Hauptsache Kampfparolen Nachbrüllen. Ist ja egal was sie bedeuten, Hauptsache die anderen stimmen einen zu und man ein ein simples Feindbild. Denn Komplexität ist jedem Shit-Storm hinderlich.