Zwei Fischer entladen ihr Fänge im belgischen Ostende

Ihre Meinung zu EU-Staaten wollen Fischbestände besser schützen

Umweltschützer laufen Sturm. Bei der EU stoßen sie aber auf wenig Gehör. Die Agrarminister haben sich auf Grundzüge einer Fischereireform geeinigt. Unerwünschter Beifang etwa darf künftig nicht mehr einfach über Bord geworfen werden. Nur: Der Schutz dieser "Pechvögel" tritt erst in einigen Jahren vollständig in Kraft.

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10 Kommentare

Kommentare

Gast
Die EU

Wird zeit das die EU die Investitionen in Schiffe lässt, welche -illegal- vor Afrikas Küste fischen.

Phonomatic
es wird höchste Zeit

wenigstens diese minimalvorkehrungen zu implementieren.

Offen bleibt für mich, wie wird dem Problem Fischmehl begegnet?

LukeSkywalker
Erklärt mir wer

was daran so schlimm is den Beifang ins Meer zurückzuschmeissen?

Man führt die toten Fische dem Ökosystem wieder zu.

DeHahn
Oh Gott, wo ein Interesse ist, schweigt der Verstand

Soso, es sind ja nur 75% aller Fischbestände überfischt, da ist ja noch Luft. Beim Rauchen hat es wegen "fehlender eindeutiger wissenschaftlicher Beweise" 40 Jahre gedauert, bis man offiziell sagen durfte, das Rauchen gesundheitsschädlich ist.

Nun will man tzrotz immer geringerer Fänge und immer mehr kleiner Fische erst mal richtiug erforschen, was da los ist. einfach genial.

Und tote Fische ins Meer zu schmeißen als ökologischen Akt zu sehen ... siehe Überschrift. Aber hier noch Mal zum Verständnis: die Fischer sollen je Art Quoten einhalten (in Tonnen Gewicht). Wenn sie nun die zu kleinen und verkrüppelten Tiere einer Art über Bord schmeißen, fischen sie de facto also mehr Tonnen von dieser Art, als vorgesehen.

Sasquatch
@ LukeSkywalker

Frage: "was daran so schlimm is den Beifang ins Meer zurückzuschmeissen"

Es geht nicht um die toten Fische, die zurückgeworfen werden, sondern darum, Methoden zu entwickeln, um wirklich nur das zu fangen, was man auch braucht.

Wenn die Bunker eines Fischereischiffes voll sind, muss das Schiff zurück in den Hafen, egal was an Bord ist. Wenn dann also im Schiff 10% des wertvollen Fisches A und 90% des weniger wertvollen Fisches B sind, kann man die Fangsaison verlängern, indem man die 90% wieder auskippt und weiter nach profitableren Fischen jagt. Auf die Art kann schon mal der komplette Bestand eines für Menschen "wertlosen" Fisches vernichtet werden, nur um die Rosinen aus dem Kuchen zu picken.

Ziel des Gesetzgebers ist hier also das einzige Organ, das bei allem Menschen funktioniert: die eigene Brieftasche.

Gast
Immer das selbe

Ich habe mir gerade die Pressemitteilung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (www.bmelv.de/Shared/Docs/Pressemitteilungen/2012/172-AI-Reform-EU-Fisch…) angetan: Eckpunkte, freiwillige Selbstverpflichtungen, flexibel, die angeblich ach so bewährten Fangqouten sollen weiter in nationaler Zuständigkeit festgelegt werden. Täuschen, tricksen, Zuständigkeiten schrieben. Wenn man I. Aigner fragen würde, warum man die Qouten dann in den "Hinweisen auf Veröffendlichungen der Europäischen Union " im Bundesgesetzblatt, Teil I findet, würde man wahrscheinlich keine oder die dämliche Antwort bekommen, dass das gerade von einer "hochrangigen Expertenkommission evaluiert wird" und darüber eine Debatte stattfinden muss. Ich höre besser auf, ehe ich aus der Rolle falle.Auch auf ihren Artikel 2011, wo schon eine "grundlegende Reform der Fischereipolitik" angekündigt wurde, verzichte ich. Es ist nicht mehr auszuhalten, Gott sei Dank bald Sommerpause.

Gast
Politiker als Handlanger der Fischereiindustrie

@ Andreas Buntrock

Prima Kommentar – genau so sehe ich das auch! Es ist einfach beschämend, wie angeblich hoch qualifizierte Politiker um den heißen Brei herumreden, und gegen die Überfischung der Meere auch weiterhin keine wirkungsvollen Sanktionen verhängen. Die Fischereilobby hat sich wieder einmal durchgesetzt – wirtschaftliche Interessen sind wichtiger als die Rettung des Fischbestandes. Unsere Kinder werden sich in einigen Jahrzehnten bei den heutigen Politikern bedanken …

kritischer Leser
@Sasquatch - @ LukeSkywalker

> Auf die Art kann schon mal der komplette Bestand eines für Menschen "wertlosen" Fisches vernichtet werden, nur um die Rosinen aus dem Kuchen zu picken.

Man könnte das die Heuschreckenmethode nennen. Wenn alles kahlgefressen ist, zieht man eben weiter. Das Meer ist ja groß genug und die Ressourcen unbegrenzt. Tja, und in 15 Jahren ist das Ökosystem kaputt und die Firma pleite. Nachhaltig pleite wohlgemerkt.

Gast
Und wer will kontrollieren...

daß die Fischer das auch tatsächlich tun? Und vor allem: wie will man das tun?!

Sasquatch
@ kritischer Leser

Zitat: "Man könnte das die Heuschreckenmethode nennen"

Genau! Aber selbst Heuschrecken sind noch schlau genug, genügend Samenkörner übrig zu lassen, um in ein paar Jahren wieder an den gleichen Ort zurückkehren zu können. Der Mensch hinterlässt nichts als werwüstete Landschaften.

Regisseur Tom Shadyac hat es in seinem hervorragenden Film "I am" auf den Punkt gebracht (und ich übersetze jetzt frei und aus dem Gedächtnis):

"Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das sich nicht an die erste Grundregel des Lebens hält. Diese Regel lautet: Verbrauche nie mehr, als du unbedingt zum Leben brauchst! Eine Lebensform, die sich nicht an diese Regel hält, vernichtet ihre eigene Lebensgrundlage, und damit sich selbst. In der Medizin gibt es ein Wort für dieses Fehlverhalten der Natur: Krebs."